11 Fotos Kunst

Kunst handelt von und mit Kunst nur vordergründig. Denn das Drei-Personen-Schauspiel ist „Eine bittere Komödie, in der die Autorin Yasmina Reza das Zerbrechen einer langjährigen Männerfreundschaft beschreibt. Auslöser dafür ist ein monochromes Bild, das sich einer der Freunde für eine Riesensumme gekauft hat. An diesem Bild entzündet sich der Streit zwischen den drei Freunden, in dessen Verlauf sich das Leben der drei und ihre gegenseitigen Beziehungen grundlegend ändern werden: Der erste begeistert sich für dieses weiße monochrome Gemälde, der zweite bekämpft es auf das Heftigste und der dritte will, da er es sich mit keinem der anderen verderben will, keine Stellung beziehen. Das Bild dient also als Katalysator, mit dessen Hilfe die Autorin auf sehr subtile und psychologisch fein gezeichnete Weise eine Situation analysiert, die drei Männer, ihre Gefühle, ihre Befindlichkeit, ihre Freundschaft, ja ihr gesamtes bisheriges Dasein auf den Prüfstand und infrage stellt.“ [Zitat vom Verlag]

»Kunst«
Komödie von Yasmina Reza | Übersetzung von Eugen Helmlé

Premiere am 5. April 2024 im Theater am Frankfurter Tor Berlin

Regie: Irene Christ | Bühnenbild: Tom Grasshof | Kostüme: Viola Matthies |
Marc: Johannes Hallervorden | Yvan: Steffen Melies | Serge: Daniel Wobetzky

Fotos © Frank Wesner

CDs Mamma Mia!

Aus dem Archiv von Frank Wesner CDs von „Mamma Mia!“. Seit der Uraufführung am 06.04.1999 im Londoner West End hat Catherine Johnsons Version und in Phyllida Lloyds / Anthony van Laasts Vision mehr als 70 Millionen Menschen auf der ganzen Welt begeistert – in über 50 verschiedenen Produktionen und 16 Sprachen. Die komplett deutschsprachige Fassung von 2002 war die erste nicht englischsprachige Lizenzkopie.

Vor 50 Jahren, am 6. April 1974, gewann ABBA mit „Waterloo“ den Grand Prix d’Eurovision. Dieses Lied ist aber nicht Bestandteil des Musicals, sondern nur der Zugaben. Inzwischen nicht mehr im Prince Edward Theatre bzw. dem Prince of Wales Theatre ist das Livemusical seit 06.09.2012 in der verkleinerten Tourneefassung im Novello Theatre, London, beheimatet – parallel zu „Mamma Mia! The Party“ an der The O2. Zeit für eine erneute nicht neue CD-Veröffentlichung?

24 Titel; Mamma Mia! The Musical Based On The Songs Of ABBA – Original Cast Recording © 1999 Polydor – 543 115-2
27 Titel; Mamma Mia! The Musical Based On The Songs Of ABBA – Original Cast Recording; Special edition with Finale Bonus Tracks Mamma Mia, Dancing Queen, Waterloo © 2004 Polydor – 986 630-7
27 Titel, Mamma Mia-10th Anniv. Edition = Special Edition contains 3 Bonus Tracks Mamma Mia, Dancing Queen, Waterloo; Booklet mit Liedtexten © 2009 Littlestar

Was hat sich die letzten 25 Jahre musikalisch weiterentwickelt? Zeit für eine komplette Neuaufnahme? Denn auf der Broadway-Aufnahme sind die Londoner Darsteller…

CD Fledermaus 1996 Mörbisch

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CDs „Die Fledermaus“ am 150. Jahrestag zur Uraufführung am 05.04.1874 im Theater an der Wien in Wien. Eine Komische Oper in drei Akten mit einem mehr als komisch, seltsamen und schlechten Schluss – alles war nur Behauptung? Aber schlechthin einer der musikalisch-unterhaltenden Klassiker von Karl Haffner und Richard Genée mit Melodien von Johann Strauss (Sohn).
Auf der Seebühne Mörbisch champagnisierte „Die Fledermaus“ 1980, 1996 und 2012. Vom Sommer 1996 mit 29 Vorstellungen gibt es eine Video- und DVD-Produktion und zwei CD-Editionen. Der Unterschied ist leider minimal und auf die Doppel-CD hätte wahrlich wesentlich mehr Platz gehabt.

CD 1: 11 Titel, 45:26 Min., CD 2: 7 Titel, 34:15 Min.; Sommer 1996; aufgenommen 11.-.14. Juni 1996 in Eisenstadt © 1996 – die ZWEI-CD-Version
18 Titel, 79:24 Min.; Sommer 1996; aufgenommen 11.-.14. Juni 1996 in Eisenstadt © 2000 – die EIN-CD-Version

18 Produktionen und Bearbeitungen habe ich schon gesehen. Eine extrem schlaue Version „Die Rache der Fledermaus“ – 2018 für das Casinotheater Winterthur, Bearbeitung von Kai Tietje & Stefan Huber.

CD Anyone Can Whistle 1995

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Anyone Can Whistle“ von 1995. Nach mehreren Überarbeitungen wurde das Musical von Stephen Sondheim und Arthur Laurents uraufgeführt am Broadway am 4. April 1964 im Majestic Theatre. Gespielt wurden nur 12 Voraufführungen und 9 Vorstellungen! Eine Tony-Award-Nominierung gab es aber dennoch – für Beste Choreographie.
31 Jahre später fand am 8. April 1995 in der Carnegie Hall in New York City ein inszeniertes Benefiz-Konzert statt, was von Columbia Records aufgezeichnet wurde. Mit Erzählerin und großer Besetzung!

28 Titel; 76:50 min; An AIDS benefit concert for gay men´s health crisis; Recorded live at Carnegie Hall, April 8, 1995; Music By, Lyrics By Stephen Sondheim; Conductor, Music Director Paul Gemignani; Narrator: Angela Lansbury; Cora Hoover Hooper: Madeline Kahn; Fay Apple: Bernadette Peters; J. Bowden Hapgood: Scott Bakula © 1995 Columbia – CK 67224; 28 page booklet contains notes, photos and lyrics.

Im Jahr 2003 veröffentlichte Sony die Originalaufnahme der Broadway-Besetzung auf Compact Disc. Diese Aufnahme muss ich mir noch besorgen!

CD Damn Yankees 1994

Aus dem Archiv von Frank Wesner die 1994er CD „Damn Yankees“, was am 05.05.1955 im 46th Street Theatre, New York, uraufgeführt wurde. Am 03.03.1994 gab es im Marquis Theatre ein Broadway-Revival mit 519 Vorstellungen und 33 Previews. Jack O’Brien machte eine Überarbeitung des Buches und führte Regie, die Choreografie übernahm Rob Marshall, assistiert von seiner Schwester Kathleen.
1994 erhielt Jarrod Emick einen Tony Award, einen Drama Desk Award und einen Theatre World Award für die Hauptrolle des Joe Hardy (Ansonsten ist es extrem ruhig um ihn am Broadway geblieben). Dabei auch Bebe Neuwirth als Lola und Victor Garber als Applegate, der ebenfalls für einen Tony nominiert war als Bester Hauptdarstellers in einem Musical.

Die CD wurde sofort nach der Premiere im Studio aufgenommen und ist inklusive von Sprechszenen. Das Booklet enthält u.a. alle Songtexte. Was für ein Schatz!

31 Titel, 77:28 min., Damn Yankees; 1994 Original Broadway Cast Recording; mit Bebe Neuwirth und Victor Garber; inkl. Sprechszenen; Booklet mit allen Songtexten © 1994 PolyGram records

Natürlich haben die Berliner die 1996er Inszenierung am Theater des Westens geliebt. Warum ich wohl besonders „Whatever Lola Wants (Lola Gets)“ mag?

CD Drachenherz

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Drachenherz“, was am 02.03.2019 im Opernhaus Chemnitz uraufgeführt wurde und seine Berliner Premiere am 13.06.2019 in der Neuköllner Oper Berlin hatte. Die CD wurde aufgenommen in der Neuköllner Oper am 12. und 13. Juli 2019.
Wiederaufnahme in Chemnitz am 02.10.2019 und die Wiederaufnahme in Berlin lief vom 20. November 2019 bis 2. Januar 2020 mit weiteren Vorstellungen – waren es 50 insgesamt?

25 Titel, 57:25 min.; Drachenherz; Musik: Wolfgang Böhmer; Text: Peter Lund; UA aufgenommen in der Neuköllner Oper am 12. und 13. Juli 2019 mit Denis Riffel, Florentine Beyer, Florian Heinke, Johannes Krimmel, Karim Plett, Ngako Keuni, Nicola Kripylo, Timo Stacey, Tristan Giovanoli © 2019 Sound of music records, SOMCD 119

Die Besetzung weist sieben Herren und zwei Damen nur mit Vornamen aus, wo sie doch Nachnamen im Stück haben. Ich finde das bemerkenswert.

CDs mit Jürg Burth

Aus dem Archiv von Frank Wesner CDs mit Jürg Burth. Der Tänzer, Choreograph, Ballettdirektor, Musicalregisseur, Lehrer und Autor wurde am 28.2.1944 in Zürich geboren. 1971 mitbegründete er das dem modernen Tanz gewidmete Tanzforum der Oper Köln zusammen mit Helmut Baumann, Jochen Ulrich und Gray Veredon.

1984 bis 1999 am Theater des Westens in Berlin. Dort inszenierte er zusammen mit Helmut Baumann „Jesus Christ Superstar“, „Guys and Dolls“, „Kurt Weill Revue“, „La Cage aux Folles“, „Schlemihl“, „Cabaret“, „EinsZweiDrei“, „Follies“, „Sweet Charity“, „My Fair Lady“, „Hallo, Dolly!“, „Damn Yankees“, „Die Piraten“ und „Nine“ u.a.. Autor der am Theater des Westens zur Uraufführung gelangten Musicals „Unter dem Regenbogen“ 27.04.1986, „Reineke Fuchs“ 16.12.1988, „Bombenstimmung. Eine Ufa-Revue“ 30.04.1992, „Blue Jeans“ 26.11.1994 sowie „Let’s Pop“ 05.04.1997. Anschließend wurden seine dort von Elmar Ottenthal ab 1999 angekünigten Projekte nicht vom kurzlebigen Intendanten umgesetzt.
2001 am Friedrichstadtpalast Berlin „Revue Berlin“ (Buch, Regie, Choreographie). Er zeigt weiterhin seine Malerei in Ausstellungen.

13 Titel, 47:39 min.; Blue Jeans im Theater des Westens; Live-Mitschnitt vom 28.-30.12.1994
10 Titel; Let’s Pop im Theater des Westens; u.a. mit Angelika Milster und Frederik Lycke; Redaktion: Heiko Starck, Brigitta Valentin; Spielzeit 1997
13 Titel; Revue Berlin © 2000 Polydor

Herzliche Glückwünsche Jürg Burth zum 80. Geburtstag am 28.2.2024!

CD Show Boat 1946

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Show Boat“ von 1946 bzw. 1993. Das Hammerstein-Kern-Musical von 1927 war ihr größter Erfolg und Revivals gab es immer wieder. Die Neuinszenierung von Hassard Short lief vom 5.1.1946 bis 4.1.1947 mit 418 Vorstellungen und bot sogar ein neues Lied: „Nobody Else But Me“ – gesungen von der jungen Kim ganz am Schluss.

Jerome Kern war zuvor am 11. November 1945 60jährig verstorben. So beinhaltet die 1946er Aufnahme die Erstveröffentlichung des Liedes. Die 10 Songs, wo die Hits nicht fehlen, bieten einen guten Einstieg – aber eigentlich geben sie nicht wirklich die Komplexität des bahnbrechenden Show Boats wider. Die CD ist viel zu kurz. Deswegen bieten Wiederveröffentlichungen dieser Musik teilweise zusätzliche Castaufnahmen!

10 Titel, 40:41 min.; Show Boat; with Original Cast of the 1946 Broadway Revival: Carol Bruce, Charles Fredericks, Helen Dowdy, Jan Clayton, Kenneth Spencer; Conductor: Edwin McArthur; recorded February 11, 1946 – February 14, 1946 © 1993 Sony Broadway – SK 53330

Jerome Kern hat mehr komponiert als nur für „Show Boat“ – ob es da nicht einiges zu entdecken wäre?

CD Anthony Warlow – Midnight Dreaming

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Anthony Warlow – Midnight Dreaming“.
Anthony Warlow wurde am 18. November 1961 in Australien geboren und ist ein klassisch ausgebildeter lyrischer Bariton. Er debütierte 1980 an der Australian Opera.
Ab 1984 trat er als Musiktheaterdarsteller auf, wo er internationale Aufmerksamkeit bekam als Enjolras in „Les Misérables“, 1990 in der Titelrolle „Das Phantom der Oper“ und 1994 mit dem Konzeptalbum in den Titelrollen „Jekyll & Hyde – The Complete Work“, bevor das Musical für den Broadway überarbeitet wurde. Warlow trat später selbst am Broadway, im West End, in der Carnegie Hall und in ganz Australien mit allen Symphonieorchestern auf. Seine Studioaufnahmen erstrecken sich über drei Jahrzehnte und umfassen Soloalben, Cast-Aufnahmen und Live-Auftritte.

„Midnight Dreaming“ erschien September 1994 und besticht eher mit der speziellen Liedauswahl als den traditionellen, wenn auch angeblich neuen Orchesterarrangements.

12 Titel, 38:41 min.; Anthony Warlow – Midnight Dreaming; with Victorian Philharmonic Orchestra © 1994 Polydor Records Australia – 523 612-2

Wenn auch seine CD-Veröffentlichungen zurückliegen, ist seine Bühnenkarriere stetig: 2022 mit „Titanic“ als Kapitän Edward John Smith und aktuell 2023–2024 in Chicago als „Billy Flynn“ auf Australien-Tournee. Bravo.

CD Wonderful Town 2017

Aus dem Archiv von Frank Wesner die Doppel-CD „Wonderful Town“, der Dresdner Premiere am 22.12.2016. Das Bernstein-Comden-Green-Musical hatte am 25.02.1953 seine Broadwaypremiere.

Eileen und Ruth Sherwood, zwei Schwestern aus Ohio, brechen nach New York auf, um in Joseph Fields´ und Jerome Chodorovs „Wonderful Town“ ihr Glück zu machen. Sie treffen auf anstrengende Besucher und nervige Nachbarn der Christopher Street und erleben Conga-tanzende Abenteuer im Künstlerviertel Greenwich Village.
Eileen ist die Hübschere, möchte Schauspielerin werden und muss zahllose Verehrer abwimmeln. Die zynische Ruth strebt eine Karriere als Schriftstellerin an und hat den stärkeren Willen, was ihr zwar kein Date, aber den größten Hit in Bernsteins Musical beschert: „Hundert gold’ne Tipps, einen Mann zu verlier’n / One Hundred Easy Ways to Lose a Man“. Die Mädchenträume werden böse enttäuscht, aber wie jede was aus ihrem Aufbruch nach NY und den Männerbekanntschaften macht, kann der Hörer der Doppel-CD „Wonderful Town“ von der Staatsoperette Dresden sehr gut nachvollziehen. Denn neben wundervoller Besetzung unter der Regie von Matthias Davids und großem, orchestralem Musicalklang durch Peter Christian Feigel ist die Neuübersetzung von Roman Hinze auch in den vielen Dialogen, Zwischentexten und Liedern auf dem Tonträger und somit sehr sehr wirkungsvoll.

CD 1: 9 Titel, CD 2: 13 Titel; Wonderful Town – Original Dresden Cast 2017; Musik: Leonard Bernstein; Text: Betty Comden, Adolph Green; Deutsch: Roman Hinze; mit Sarah Schütz, Olivia Delauré, Bryan Rothfuss, Marcus Günzel, Gerd Wiemer, Jannik Harneit, Thomas Bayer, Anne Schaab, Christopher Hemmans, Dietrich Seydlitz; Musikalische Leitung: Peter Christian Feigel © 2017 Hit Squad Records / Staatsoperette Dresden; Aufnahme mit Dialogen

Warum gibt es so wenige CD-Aufnahmen mit den Dialogen und Zwischentexten?
Gab es nach Dresden 2016 inklusive der Übernahme an die Volksoper Wien 2018 nur noch die 2023er Produktion „Wonderful Town“ vom Kolping-Musiktheater in Schwäbisch Gmünd?

CD Peter Jöback – Storybook

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Peter Jöback – Storybook“.
Peter Jöback hat inzwischen 16 Alben veröffentlicht und war in der Rolle des Phantoms in der West End und in der Broadway-Produktion zu sehen sowie im Finale von „Das Phantom der Oper“ in der Royal Albert Hall. Seinen großen Durchbruch hatte er 1995 mit Björn Ulvaeus und Benny Andersson: in ihrem Musical „Kristina från Duvemåla“ („Die Auswanderer“) am Musiktheater Malmö kreierte Peter Jöback die Rolle des Robert, dessen Titelsong („Guldet blev till sand“ / „Gold kann sich in Sand verwandeln“) alle Rekorde in den schwedischen Charts brach.

Im Jahr 2004 arbeitete Peter Jöback mit dem Göteborg Symphony Orchestra unter der Leitung von Nick Davies in einem Projekt namens „Storybook“ zusammen, in dem er klassische Musicalsongs und Filmmusik in brandneuen Arrangements aufführte. Die CD wurde mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet und sie spielten zwei Livekonzerte in der Globe Arena und der Scandinavium Arena in Schweden. Das Album machte Peter Jöback auch in Norwegen zu einem Superstar.

Die Arrangements überraschen vor allem Anfang, dazu eine vielfältige Auswahl. „Nature Boy“, „Losing My Mind“, „I Don´t Care Much“ und „Always On My Mind“ sind wunderbar. Die Filmmusik überzeugt mich in diesem Mix nicht.

Vom 13. Februar bis zum 9. März 2024 soll Peter Jöback in der West End-Produktion von „Les Misérables“ als Jean Valjean zu sehen sein. Angekündigt ist auch, dass er im Januar und Februar 2025 diese Rolle in Schweden im Rahmen der Arena World Tour übernehmen wird.

13 Titel, 48:26 min.; Peter Jöback – Storybook; Göteborgs Symfoniker © 2004 Sony Music / Columbia COL 519154 9; Barcode: 5 099751 915492; 12seitiges Booklet im Digipak

Musikproduzenten haben Interesse an einem Ausnahmekünstler – wenn das doch öfter so wäre und nicht nur anderswo…

CD Kleopatra

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Kleopatra“, was ab 22.02.2002 an drei Tagen Uraufführung feierte und ich hatte eine Karte für den zweiten Abend im Divadlo Broadway in Prag – ein 770-Plätze-Theater, was unter der Erde liegt. Mit dem original tschechischen Musical von Michal David, Zdeněk Borovec, Lucie Stropnická und Lou Fanánek Hagen wurde ein zum Theater umgebautes ehemaliges Kino wiederbelebt. Filip Renč hat mit seinem Theaterdebüt ein multimediales Spektakel geschaffen, in dem neben Musicaldarstellern auch Filmdrehs mit Hilfe von Computeranimationen eine wichtige Rolle spielen. Auf drei Projektionsflächen sehen die Zuschauer das neue Alexandria, einen Teil Roms und den Nil. Und das mit drei verschiedenen Besetzungen!

Das Musical mit großen Balladen bis hin zu Hymnen plus großen Chornummern und vollem Pop-Synthy-Sound stand seit dem immer wieder dort auf dem Spielplan! Die Lieder sind für nicht nur wegen der Sprache typisch tschechisch für mich. Neben meiner CD mit 16 Titeln inklusive einer Bonus-Radio-Version erschien ein Jahr später auch eine Doppel-CD mit 45 Titeln!

16 Titel, 58:16 min.; Kleopatra – Původní Český Muzikál (Original tschechisches Musical), Divadlo Broadway, Prag © 2002 EMI Czech Republic s.r.o., Barcode: 7 24353 81914 9

Michal David hat über zehn Musicals komponiert und zum Teil selbst koproduziert. Aber ein Kulturaustausch fand bisher nicht statt.

CD In Trousers

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „In Trousers“ von William Finn, was am 21.02.1979 im Playwrights Horizons Theatre in New York uraufgeführt wurde.
Als ich „Falsettos“ 1996 im Theater gesehen habe, war ich bei der Recherche über diesen eigentlichen Doppelabend aus „March of the Falsettos“ von 1981 und „Falsettoland“ von 1990 überrascht: die Einakter sind Teil einer Triologie! Es gibt einen Vorläufer namens „In Trousers“ mit der Hauptfigur Marvin, daher auch dort der Untertitel: „The Marvin Songs“.

Bei „In Trousers“ gibt es neben dem Ehemann Marvin noch drei Frauen: His Wife, His High School Sweetheart und His Teacher. Erwähnt wird aber schon sein Liebhaber Whizzer! Zum Glück wurde 1979 eine Original Cast Recording angefertigt, die dann 1996 auch auf CD erschien. Chip Zien ist einfach prägend in seiner Präsentation des Marvin. Hin- und hergerissen zwischen seiner natürlichen Neigung und seinem Wunsch, nicht auf sein Familienleben zu verzichten, trifft Marvin schließlich die Entscheidung, die er für das Beste hält. William Finn war der Meinung, dass die negative Rezeption von „In Trousers“ unverdient war: „Wenn der damalige Kritiker der Times verantwortungsbewusster gewesen wäre, wäre es ein beachtliches Debüt geworden. Aber so wie es war, sagte er nur, es sei Müll. Also habe ich einfach angefangen, ‚March of the Falsettos‘ zu schreiben.“ Er arbeitete für „Falsettos“ mit James Lapine zusammen und überarbeitete wesentlich „In Trousers“ 1981 und 1985.

15 Titel, 55:40 min. inkl. Bonus Track; In Trousers: The Marvin Songs; Original Cast Recording; mit Joanna Green, Mary Testa, Alison Fraser und Chip Zien; recorded at M&I Studios, April 28, 1979 © 1979/1996 Original Cast Records ‎– OC 9614

Eine deutschsprachige Erstaufführung von „In Trousers“ ist mir nicht bekannt. Ist sie überhaupt gestattet und Verlagsmaterial? Und wurde die Triologie schon einmal zusammenhängend gespielt?

CD Parade 1999

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Parade“ von 1999 – die Original Broadway Cast Recording.
Harold Prince inszenierte die Uraufführung im Vivian Beaumont Theater vom Lincoln Center in New York am 17. Dezember 1998. Bemerkenswert sind nicht nur die 39 Previews und 85 geplanten und gezeigten Aufführungen, sondern auch, dass das Publikum dieses auf Tatsachen beruhende, erschütternde Musical von Alfred Uhry und Jason Robert Brown eher kühl und zurückhaltend aufgenommen haben.

Neben dem Lincoln Center war der Koproduzent Livent, der als einer der größten und aufwändigsten, börsennotierten Live-Entertainment-Produzenten schon in den Schlagzeilen stand wegen fragwürdiger Buchführung. Wurden die Anleger über die Vermögenswerte getäuscht? Wurden Shows trotz wöchentlicher Verluste länger gespielt, damit Produktionskosten auf einen größeren Zeitraum umgelegt werden konnten? Was sich schon 1998 mehr als deutlich abzeichnete war dann nach der letzten Aufführung von „Parade“ am 28. Februar 1999 fällig: Insolvenz!

Zum Glück ging das bei „Parade“ besonders große Solistenensemble direkt danach ins Studio am 1. März 1999 für die offizielle Cast Recording.

28 Titel, 78:57 min.; Parade; Original Broadway Cast Recording; Music & Lyrics By Jason Robert Brown, Book By Alfred Uhry; mit Brent Carver, Carolee Carmello, Kirk McDonald, Jeff Edgerton, Christy Carlson Romano, Herndon Lackey, John Hickok u.a.; Lincoln Center Theater Recording; recorded on March 1, 1999 © 1999 RCA Victor / BMG Classics; 28seitiges Booklet mit Besetzung, Notizen, Produktionsfotos und Liedtexten

„Parade“ ist ein gutes Beispiel, wo die Broadway-Produktion mit zwei Tony Awards selbst nicht den weltweiten Erfolg provoziert hat, sondern eher kleine, regionale Produktionen das Musical durchsetzen. In Deutschland liegen schon zwei verschiedene Übersetzungen durch Silke Eisenrichter und Ingo Budweg bzw. Wolfgang Adenberg vor.

CD Somewhere – The Leonard Bernstein Album

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Somewhere – The Leonard Bernstein Album“. Kann ein Querschnitt des Komponisten, Pianisten und Dirigenten auf eine CD passen? Unmöglich! Diese CD-Zusammenstellung stellt berühmte Musicalaufnahmen neben Konzertmitschnitte der Deutsche Grammophon. Interessant zu wissen: Bei der überwiegenden Mehrheit der DG-Aufnahmen handelte es sich um Live-Auftritte, die zu Bernsteins bevorzugter Aufnahmemethode geworden waren.

Diese CD erschein aus Anlass des 75. Ehrentags des drei Jahre zuvor verstorbenen Leonard Bernstein (25. August 1918 – 14. Oktober 1990). Wirklich berühmte Sänger sind vertreten, doch haben sie alle ihre Karieren in der Opernwelt gemacht, so dass die CD diesbezüglich ziemlich einseitig klingt.

19 Titel, 74:57 min.; Somewhere – The Leonard Bernstein Album; mit Leonard Bernstein, Jessye Norman, Tyne Daly, Kiri Te Kanawa, Frederica von Stade, June Anderson, Tatiana Troyanos, José Carreras, Thomas Hampson, Mstislav Rostropovich © 1993 Deutsche Grammophon – 439 251-2

Kann man mit diesen Einspielungen 30 Jahre später junge Generationen mit seiner Musik begeistern?

CD Cabaret Paris 2006

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Cabaret. Le Musical de Broadway. Live“
1993 inszenierte Sam Mendes eine neue Cabaret-Produktion für das Donmar Warehouse in London. Für den darauf basierenden Broadway-Transfer 1998 im ehemaligen Henry Miller’s Theatre und später im Studio 54 war Rob Marshall zusätzlich Co-Regisseur und Choreograf. Instrumente wurden von den Kit-Kat-Girls und -Boys gespielt!
Im Jahr 2003 wurde diese Produktion in einer spanischen Fassung nach Madrid exportiert, dann nach Amsterdam auf Niederländisch ab Februar 2006. Die Stage Entertainment France zeigte vom 26. Oktober 2006 bis 27. Januar 2008 450 Vorstellungen in den Folies Bergère in Paris in französischer Sprache. Weiterhin wurden Instrumente von den Kit-Kat-Girls und -Boys sowie vom Orchester gespielt!

Viele Lieder sind enthalten, manche fehlen aus dem „Cabaret“-Universum. „Je M’En Fous / I Don’t Care Much“ vom Emcee ist jedenfalls enthalten! Bei der Neuauflage der CD 2011 gab es zwei Bonustracks.

17 Titel, 62:10 min.; Cabaret. Le Musical de Broadway. Live; Music By John Kander, Lyrics By Fred Ebb; Live recorded 13 and 14 December 2006 © 2007 Stage Entertainment France / EMI; 24seitiges Booklet mit Liedtexten

Gibt es eigentlich eine Aufnahme von der französischen Erstaufführung? 1986 inszenierte Jérôme Savary „Cabaret“ am Théâtre du 8e in Lyon mit Ute Lemper in der Rolle der Sally Bowles. Nach einer internationalen Tournee wurde die Show 1987 im Théâtre Mogador in Paris aufgeführt und gewann den Molière als bestes Musical.

CD Matterhorn

Aus dem Archiv von Frank Wesner die Doppel-CD „Matterhorn“. Kaum uraufgeführt, sehr beachtet, viel gelobt und gleich ohne Nachinszenierung oder Übernahme in Vergessenheit geraten. Wie schade. Wie bezeichnend! Immer wieder fehlt das Nachspielen, damit sich neue Musiktheaterwerke im Repertoire etablieren können.

Autor Michael Kunze suchte sich den Songtexter, Musiker und Nummer-1-Produzent Albert Hammond als Komponisten für sein Musical über die Erstbesteigung des Matterhorns, welches am 17. Februar 2018 Weltpremiere in St. Gallen feierte, bevor es im Sommer 2018 Open-Air in Thun gespielt werden sollte. Doch der Schweizer Partner stieg im Dezember 2016 aus dem Projekt aus. Die Thuner Seespiele standen und stehen unter kommerziellen Erfolgsdruck und bekamen die Neuinszenierungsrechte von „Mamma Mia!“ für 2018 – sogar auf Schweizerdeutsch. „Ob und wann Matterhorn nach Thun kommt, werden wir zu gegebenem Zeitpunkt prüfen.“ Über das Ergebnis der Prüfung ist mir nichts bekannt…

In St. Gallen gingen Uraufführungen wie „Der Graf von Monte Christo“ (2009), „Moses“ (2013), „Artus“ (2014) und „Don Camillo und Peppone“ (2016) voraus, die schon an anderen Häusern gespielt wurden. 37 Vorstellungen in zwölf Monaten spielten 20 Solisten und sieben im Ensemble. Regie führte Shekhar Kapur (Filmmacher und „Bombay Dreams“-Produzent 2002) mit der Mitarbeit von Angus Wilkinson. Die musikalische Leitung hatte der sehr musicalerfahrene Bernd Steixner, der ebenso erfahrene Koen Schoots schuf die Arrangements und hatte die Musical Supersision.
HitSquad Records aus Wien schuf die Doppel-CD aus einer Liveaufnahme mit 32seitigem Booklet mit allen Liedtexten – leicht anders als das gesungene Wort!

CD 1: 17 Titel, 46:58 min.; CD 2: 16 Titel; 51:54 min.; Matterhorn – Original St. Gallen Cast 2018; Musik: Albert Hammond; Text: Michael Kunze; mit Oedo Kuipers, Lisa Antoni, Sabrina Weckerlin, Benjamin Oeser, Luigi Schifano, Ramin Dustdar, Patricia Hodell, Reinwald Kranner, Dean Welterlen, Juliane Bischoff, Jon Geoffrey Goldsworthy, André Bauer © 2018 Hitsquad Records 668396; 32seitiges Booklet mit allen Liedtexten / leicht anders als das gesungene Wort

Trotz so einem international und spartenübergreifenden Kreativteam ist ein breiter Erfolg zunächst verwehrt. Ist Rap und Countergesang zu gewagt im deutschsprachigem Musical? Ob noch mit einer Wiederentdeckung und/oder Überarbeitung zu rechnen ist?

Bob Marley: One Love – im Kino

Mit 36 Jahren starb Bob Marley im Mai 1981 an Krebs. Seine Songs gelten noch immer als Lieder für Frieden und Freiheit. Mit Unterstützung der Marley Familie entstand eine Filmbiografie über das Leben und die Musik eines Mannes, die heute genauso populär wie damals ist und die auch Einblicke in die Schwere der Zeit vermittelt.

Kinostart: 15.2.2024

USA 2024; R: Reinaldo Marcus Green; D: Kingsley Ben-Adir, Lashana Lynch, James Norton, Anthony Welsh; 1 Stunde, 47 Minuten

CD Hair 2004

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Hair“ von 2004. Der Actors Fund of America präsentierte am 20. September 2004 im New Amsterdam Theatre in New York City eine All-Star-Benefizaufführung des zeitlosen Musicals „Hair“, die über 500.000 US-Dollar für die gemeinnützige Organisation einbrachte und nach „Dreamgirls“, „Funny Girl“ und „Chess“ das vierte jährliche Konzert einer Reihe darstellte. Das Konzert erhielt eine so starke Resonanz, dass Ghostlight Records die All-Star-Besetzung und die Band im Studio versammelte.

Die quasi alten Lieder von den Interpreten wieder frisch und zeitgemäß präsentiert. Eine Besetzung mit vielen großen Namen!

31 Titel, 70:40 min.; Hair concert – a benefit for the Actors‘ Fund of America on September 20th; recorded on October 1 at the Hit Factory; Tracks: 1 Aquarius – Lillias White; 2 Donna – Lea DeLaria; 3 Hashish – Tribe; 4 Sodomy – Jai Rodriguez; 5 Colored Spade – Chuck Cooper; 6 Manchester, England – Euan Morton, Harris Doran; 7 Dead End – Ana Gasteyer; 8 Sheila Franklin – I Believe In Love – Shoshana Bean; 9 I’m Black – Ain’t Got No – Tribe; 10 Air – Harvey Fierstein; 11 Initials – Laura Benanti; 12 I Got Life – Adam Pascal; 13 Going Down – Gavin Creel; 14 Hair – Raúl Esparza; 15 My Conviction – Charles Bush; 16 Easy To Be Hard – Jennifer Hudson; 17 Don’t Put It Down! – John Tartaglia, Christopher Sieber; 18 Frank Mills – Annie Golden; 19 Be-In – Hare Krishna – Tribe; 20 Where Do I Go – Julia K. Murney; 21 Hippie Life – Sherie Rene Scott; 22 Electric Blues – Toxic Audio; 23 Black Boys – Orfeh, Ann Harada, Kathy Brier; 24 White Boys – Brandi Chavonne Massey, Ledisi, Shayna Steele; 25 Walking In Space – Sherie Rene Scott; 26 Yes I’s Finished on Y’All’s Farmlands – Tribe; 27 Four Score – Abie, Baby – Billy Porter; 28 Good Morning Starshine – Liz Callaway; 29 Three-Five-Zero-Zero – Tribe; 30 What a Piece of Work Is Man – Darius de Haas, Paul Castree; 31 The Flesh Failures (Let the Sunshine In) – Norm Lewis, Harris Doran, Cast Of ‚Hair‘ © 2005 Ghostlight Records – 1968-2; Barcode: 791558196825

Hat Ghostlight Records andere Konzerte des Actors Fund of America Benefit aufgezeichnet?

CD Nine 1999

Aus dem Archiv von Frank Wesner die deutsche CD „Nine„. Das Musical mit Musik und Texten von Maury Yeston und einem Buch von Arthur Kopit wurde übersetzt von Ulf Dietrich und bekam deutsche Liedtexte von Lida Winiewicz.
Die deutschsprachige Erstaufführung in Berlin, vom 21.02.-30.06.1999 plus 4 Voraufführungen 17.-20.02.1999, inszenierten und choreographierten Helmut Baumann und Jürg Burth gemeinsam zum Abschluss ihrer fünfzehnjährigen Wirkungszeit am Theater des Westens Berlin. Neben Alfred Pfeifer oder alternativ Hardy Rudolz als Guido Contini spielten nur Frauen mit – sowie die ganzen Kinder und der Kardinal. Eine CD mit vier Titeln wurde produziert und durfte nur direkt vom Theater vertrieben werden.

Alle Rollen waren doppelt besetzt und die Spielzeit wurde auf fünf unübliche Monate von Beginn an ausgedehnt. Leider war dies kein durchschlagender Erfolg – trotz der herausragenden Besetzung und großartigen Mischung aus Gästen, Ensemble und Berliner Sängerinnen. Ich war fasziniert, wie Musicaltheater lebendig auf die Bühne gezaubert wurde.

Leider hatte und hat man in Deutschland nicht Ansehen, Ruf und Finanzierung, um eine komplette CD zu produzieren. Vor allem wäre es für die Mehrfachbesetzungen wert gewesen. So fehlt aber auch noch der Hauptdarsteller mit einem seiner Lieder…

4 Titel, 15:08 min.; nine – Das neue Musical im Theater des Westens; mit Sylvia Wintergrün, Renée Knapp, Pascale Camele, Michelle Becker, Janet Calvert, Dorothée Dalg, Franziska Forster, Mona Graw, Svetlana Jovanovic, Tina Linz, Monica Solem und Kathrin Unger; ohne Alfred Pfeifer! © 1999 Theater des Westens Berlin

Hatte dann die neue deutsche Version von Wolfgang Adenberg 2021 Erstaufführung in Baden bei Wien oder schon früher?

CD Nine 2019

Happy Birthday Stanislav Moša – Glückwünsche nach Brno. Passend dazu aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Nine“ von 2019. Seine tschechische Erstaufführung erlebte das Musical 2012 in Pilsen in der Übersetzung von Zuzana Čtveráčková. In der Regie von Intendant Stanislav Moša war Premiere am 27.04.2019 im Městské divadlo Brno. Gewählt wurde die vornehmlich weibliche Fassung mit 24 Damen, die den Filmregisseur Guido Contini umschwirren.

Darüber zu lesen war: „Was es jedoch in Brno zu hören und zu sehen gibt, das erreicht dank des Einsatzes von Regisseur Moša eigentlich schon eher den Wert 9 ½. Mit Stars wie Gazdík, Štěpán, Bergerová, Vaňková, Antalová, Sedláčková, Lalková, Musilová, Zelová, Gazdíková, Daňhelová, Remišová oder Skálová ist das Stück bislang das diesjährige Highlight seines Genres!“ und auch „Erotische Spannung, teuflische Revueszenen und ein Schluss, der uns zum Nachdenken zwingt, wohin wir eigentlich die ganze Zeit rennen und warum. Das ist das Musical Nine und seine Brünner Inszenierung, die entschieden zum Besten gehört, was das tschechische Musiktheater derzeit zu bieten hat.“ [Theater Homepage]

Das Městské divadlo Brno MdB nannte die umfangreiche Einspielung wie schon so oft nur „Promo CD“ , doch es ist ein großartiges Dokument mit 26 Nummern! Darauf zu hören ist als Hauptdarsteller nur Petr Gazdík und nicht der alternative Guido von Petr Štěpán.

26 Titel, 74:26 min.; Nine – Original Tschechien Cast 2019; Promo CD; Liveaufnahme aus Brünn in tschechischer Sprache © 2019 Městské divadlo Brno

Ist es nicht schade, dass erfolgreiche Produktionen nicht über Nachbargrenzen hinaus ausgetauscht werden? Mehr Koproduktionen und Übernahmen wagen?

CD Nine 1982

Aus dem Archiv von Frank Wesner die Doppel-CD „Nine“. Das Musical mit Musik und Texten von Maury Yeston und einem Buch von Arthur Kopit basiert auf den Film „8ni“ aus dem Jahr 1963 von Federico Fellini.
Guido Contini, ein berühmter italienischer Filmregisseur, ist vierzig Jahre alt geworden und steht vor einer doppelten Krise: Er muss einen Film drehen, für den er keine Idee eines Drehbuch hat, und seine Ehefrau, der Filmstar Luisa del Forno, mit der er seit zwanzig Jahren verheiratet ist, könnte ihn bald verlassen, weil er sich nicht um die Ehe kümmert. Denn da sind die acht Frauen, die Guido geliebt und von denen er die ganze Vitalität eines kreativen Lebens geschöpft hat. Völlig ausgebrannt, verzweifelt und dem Selbstmord nahe trifft er auf sein neunjähriges Ich!

Gibt es noch ein weiteres Musical, was in drei differierenden Besetzungen gespielt werden kann? In der Uraufführung gab es nur einen Mann und alle weiteren Rollen waren Frauen (plus die erforderlichen Kinder). Ursprünglich war „Nine“ als männlich/weibliche Besetzung konzipiert, was bedeutet, dass ein Teil der Partien von Herren übernommen werden können. Und es gibt die kleine Fassung mit Hauptdarsteller und 8 Frauen.

CD 1: 11 Titel, 50:11 min.; CD 2: 11 Titel, 48:22 min., inkl. 3 Bonus Tracks; Nine – Original Broadway Cast 1982; Composed and Lyrics by Maury Yeston; Directed By Tommy Tune; Guido Contini: Raul Julia; Luisa: Karen Akers; Carla: Anita Morris; Claudia: Shelly Burch; Guido’s Mother: Taina Elg; Liliane La Fleur: Liliane Montevecchi; Lina Darling: Laura Kenyon; Mama Maddelena: Camille Saviola; Saraghina: Kathi Moss; Little Guido: Cameron Johann; Stephanie Necrophorus: Stephanie Cotsirilos © 2003 Sony Classical – S2K 86858; Serie: Columbia Broadway Masterworks

Warum wurde 2003 „Die Deutschen in der Therme“ bei deren Ankunft gestrichen? Jedenfalls gibt es drei Bonus Tracks, u.a. davon, die Maury Yeston selbst singt!

CDs mit Bertolt Brecht

Aus dem Archiv von Frank Wesner Brecht-CDs. Wo Bertolt Brechts Texte und sogar Aufnahmen von ihm selbst zu hören sind.
Der Dramatiker, Librettist und Lyriker wurde am 10. Februar 1898 als Eugen Berthold Friedrich Brecht in Augsburg geboren und hat das epische Theater beziehungsweise „dialektische Theater“ begründet und umgesetzt. In Zusammenarbeit mit Kurt Weill entstanden eine Reihe von sogenannten Lehrstücken mit avantgardistischer Musik, was 1928 mit „Die Dreigroschenoper“ den Höhepunkt und 1933 mit „Die sieben Todsünden“ den Abschluss fand. Ab den 1930ern dann auch Stücke und Lieder zusammen mit Hanns Eisler und Paul Dessau.
Zusammen mit Helene Weigel konnte er in Berlin-Ost das Theater am Schiffbauerdamm übernehmen und 1949 das Berliner Ensemble begründen. Bert Brecht starb am 14. August 1956.

24 Titel, 62:41 min.; „Die Dreigroschenoper“ 13 Titel der Aufnahme vom 7.12.1930 im Berliner Studio der Telefunkenplatte plus 7 weitere Lieder plus 4 Lieder in Französisch; mit Lotte Lenya, Marlene Dietrich, Kurt Gerron, Willi Trenk-Trebitsch, Erich Ponto; im Schuber inkl. Extrabooklet mit Info und Gesangstexten; © 1990 Teldec Classics International GmbH
19 Titel, 64:29 min.; Just Mackie Messer …Und der Haifisch, der hat Zähne; 18 Interpretationen von Mackie Messer / Mack The Knife; Interpreten: 1: Berliner Leierkastenmann; 2: Bertolt Brecht / Theo Mackeben And His Jazz-Orchestra; 3: Louis Armstrong; 4: Milva; 5: Erroll Garner; 6: Hildegard Knef / Orchester Kai Rautenberg; 7: Bing Crosby; 8: Ella Fitzgerald; 9: Traditional Old Merry Tale Jazzband / Vocals Reinhard Zaum; 10: Frank Sinatra; 11: Helen Schneider / Piano Bruce Coyle; 12: Eartha Kitt; 13: Jimmy Smith; 14: Peggy Lee; 15: Kurt Gerron; 16: Orchester Des Berliner Rundfunks, Solistin: Nicole Felix; 17: Ernst Busch; 18: Duke Ellington And His Orchestra; 19: Eisenheinrich: Brechts Selten Gesungene Strophen. Die Moritat Von Mackie Messer/Mack The Knife; Booklet Text: Heinz Rudolf Kunze © 2002 Universal Edition Wien
CD 1: 21 Titel, 61:42 min., CD 2: 17 Titel, 74:18 min.; Mahagonny Gesamtaufnahme; Dirigent: Wilhelm Brückner-Rüggeberg; mit Lotte Lenya, Heinz Sauerbaum, Gisela Litz, Horst Günter, Georg Mund, Fritz Göllnitz, Sigmund Roth, Peter Markwort, Richard Munch © 1956 Hamburg, CBS Masterworks M2K 77341, Doppel-CD in Box mit dickem Booklet mit Liedtexten in drei Sprachen
17 Titel, 46:56 min.; Die 3 Groschenoper (The Threepenny Opera); Theo Mackeben und die Lewis Ruth Band; mit Kurt Gerron, Willy Trenk-Trebitsch, Lotte Lenja, Erika Helmke, Erich Ponto sowie Bert Brecht © 2000 TIM The International Music Company AG
24 Titel, „Die Dreigroschenoper“ Gesamtaufnahme; Dirigent: Jan Latham-König; mit Walter Raffeiner (Macheath), Peter Nikolas Kante (Peachum), Jane Henschel (Mrs Peachum), Ulrike Steinsky (Polly), Gabriele Ramm (Jenny), Rolf Wollrad (Brown), Jolanta Teresa Kuznik (Lucy), Reinhard Firshow (Ausrufer), Händel Collegium Köln, The König Ensemble; rec. Studio Stohlberger Strasse, Cologne, 14-18 March 1994 © 1997 Capriccio 60 058-1 mit Extra-Booklet
27 Titel, 74:04 min.; Die Dreigroschenoper; Gesamtaufnahme mit René Kollo (Mackie Messer), Mario Adorf (Jonathan Jeremiah Peachum), Helga Dernesch (Celia Peachum), Ute Lemper (Polly Peachum), Milva (Spelunken-Jenny), Wolfgang Reichmann (Tiger-Brown), Susanne Tremper (Lucy Brown), Rolf Boysen (Ein Ausrufer) / Rias Berlin Sinfonietta; Dirigent: John Mauceri © 1988 Decca; Booklet mit Gesangstexten
18 Titel, 61:00 min.; Konzert mit Liedern und Zwischentexten aus „Die Dreigroschenoper“, „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ und „Happy End“ mit Sven Ratzke und Claron McFadden
CD 1: 18 Titel, 51:22 min.; CD 2: 10 Titel; 30:55 min.; Die Dreigroschenoper / The Threepenny Opera; von Kurt Weill und Bertolt Brecht; Ensemble Modern; mit HK Gruber, Hannes Hellmann, Jürgen Holtz, Max Raabe, Nina Hagen, Sona MacDonald, Timna Brauer, Winnie Böwe; First Recording of concert narrations by Bertolt Brecht, recorded March 28-April 3 & April 24-29, 1999 at the Sendesaal des Hessischen Rundfunks, Frankfurt © 1999 BMG Classics / RCA Red Seal; 1st pressing Cover features a different picture of Nina Hagen to the 2nd edition; Booklet mit Liedtexten

Ein großer Analyst, doch die in seine Stücke eingeflossenen Erkenntnisse nahm das Publikum auf, aber gab es wirklich gesellschaftliche Reaktionen auf sein Theater?

CD The Rink

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „The Rink“. Das Musical wurde am 9. Februar 1984 im Martin Beck Theatre, New York, uraufgeführt und hatte 204 Vorstellungen plus 29 Voraufführungen. Das Buch von „The Rink“ stammt von Terrence McNally, die Texte von Fred Ebb und die Musik von John Kander – ihre zehnte Zusammenarbeit. Regie führte A. J. Antoon, die Choreografie stammt von Graciela Daniele, die musikalische Leitung hatte Paul Gemignani.
Es spielten Liza Minnelli und Chita Rivera – sie bekam 1984 dafür den Tony-Award und Drama Desk Award – und Jason Alexander, Scott Ellis und Rob Marshall. Stockard Channing ersetzte Liza Minnelli gegen Ende der Spielzeit.

Zu den Liedern gehören: What Happened to the Old Days?, Colored Lights, All the Children in a Row, Not Enough Magic.
Im Mittelpunkt des Musicals steht Anna (Chita Rivera), die Besitzerin einer verfallenen Rollschuhbahn eines verfallenden Badeortes, die beschlossen hat, diese an Bauunternehmer zu verkaufen. Erschwert werden ihre Pläne durch ihre verlorene Tochter Angel (Liza Minnelli), die in die Stadt zurückkehrt, um sich wieder mit den Menschen und Orten zu verbinden, die sie vor langer Zeit hinter sich gelassen hat. Durch eine Reihe von Rückblenden, Enthüllungen und einer minimalen Entwicklung der Handlung setzen sich die beiden mit ihrer Vergangenheit auseinander, um sich zu versöhnen und mit ihrem Leben weiterzumachen.

„Miss Rivera ist seit etwa drei Jahrzehnten ein Kraftpaket, und es ist ein Vergnügen zu sehen, wie diese Kraft wieder entfesselt wird, ohne dass sie mit der Zeit nachlässt. Während ‚The Rink‘ vorwärts taumelt, begeistert der Star weiterhin – ob sie nun im Jitterbug hüpft und in die Höhe tritt oder mit ihrem Co-Star Liza Minnelli bläserisch harmoniert. Miss Rivera ist in der Tat eine Darstellerin, der man ewig zusehen könnte – aber am Ende reicht selbst sie nicht aus, um „The Rink“ zu retten.“ Frank Richs Kritik lobte Chita und Liza, aber nicht die Show.

Die deutschsprachige Erstaufführung am 8. März 1983 an den Bühnen der Stadt Bielefeld mit Jane Comerford (Angel) und Gaye MacFarlane (Anna) war noch vor der Londoner!

17 Titel, 59:05 min.; The Rink – Original Broadway Cast; with Liza Minnelli (as Angel) and Chita Rivera (as Anna); recorded at RCA Studios on May 6th 1984 © 1984 Polydor – 823 125-2 Y-1

Gab es nach den Erstaufführungen in Bielefeld, Salzburg und St. Gallen auch Zweitaufführungen?

CDs Grey Gardens

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CDs „Grey Gardens“. Es existieren zwei sehr ähnliche Cast-Alben von 2006 und 2008! Eins vom Off-Broadway und eins von der überarbeiteten Fassung vom Broadway, so dass die Liederliste leicht differiert. Aber in so kurzer Zeit hintereinander – gab es das noch einmal in der Musicalgeschichte?
„Grey Gardens“ basiert auf dem gleichnamigen Dokumentarfilm von Albert und David Maysles aus dem Jahr 1975 über das Leben von Edith Ewing Bouvier Beale („Big Edie“) und ihrer Tochter Edith Bouvier Beale („Little Edie“). Mit einem Buch von Doug Wright, Musik von Scott Frankel und Gesangstexten von Michael Korie war es Off-Broadway vom/am Playwrights Horizons vom 10.02.2006 bis 30.04.2006 zu sehen.
Danach am Broadway im Walter Kerr Theatre vom 02.11.2006 bis 29.07.2007 mit 307 Vorstellungen und 33 Voraufführungen. Zehn Nominierungen für die Tony Awards 2007, davon drei gewonnen: für Christine Ebersole und Mary Louise Wilson als Haupt- und Nebendarstellerin sowie für das beste Kostümdesign von William Ivey Long. Weitere Preise folgten und die CD war 2008 für einen Grammy Award als „Best Musical Show Album“ nominiert.

23 Titel, 77:28 min.; Grey Gardens – A New Musical; Off-Broadway Cast Recording; mit Christine Ebersole, Mary Louise Wilson © 2006 PS Classics – PS-642; im Schuber mit Gesangstexten im Extrabooklet

22 Titel, 69:48 min.; Grey Gardens – The Musical; Original Broadway Cast Recording; mit Christine Ebersole, Mary Louise Wilson © 2007 PS Classics – PS-642; im Schuber mit Gesangstexten im Extrabooklet

Die Deutsche Erstaufführung gab es als „Grey Gardens – Eine Musical-Installation“ in der Berliner Villa Elisabeth nur am 6. und 7. Februar 2013 in Martin G. Bergers Übersetzung und Inszenierung mit Katja Brauneis als Big Edith, Frederike Haas als Little Edie und Alen Hodzovic als Alle Männer. Wagt sich niemand an das Musical?

CD Die Geschwister Pfister – The Voice of Snow White

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Geschwister Pfister – The Voice of Snow White“, was am 5. Februar 1999 im Hebbel Theater Berlin uraufgeführt wurde. Die Show mit den Geschwistern Pfister, Walter Schmidinger als Märchenerzähler und einem Streichorchester unter der Leitung von Johannes Roloff ist eine Koproduktion mit der Bar jeder Vernunft Berlin.
Ausgehend vom Märchen der Brüder Grimm (Erstausgabe von 1812) geht es ums Älterwerden und Jüngersein sowie dem daraus resultierenden Konkurrenzkampf plus Vergleichen mit Hollywood-Hyänen wie Joan Crawford. Idee, Konzept: Christoph Marti | Regie: Christoph Marti, Johannes Steinbrückner | Musikalische Leitung und Arrangements: Johannes Roloff | Choreographie: Die Geschwister Pfister / Anna Huber | Bühnenbild: Stephan Prattes und Christian Sedelmayer | Kostüme: Arne Baess | NUR mit Fräulein Schneider / Andreja Schneider als Die gute Königin und das Schneewittchen, Ursli Pfister / Christoph Marti als Die böse Königin, Toni Pfister / Tobias Bonn als die sieben Zwerge; die Journalistin; der Prinz; der Fotograf; der Page; der Jäger; der Koch.

Mir hatte damals die Märchenüberschreibung mit nur drei Darstellern plus extremer Liedermixtur überhaupt nicht gefallen – trotz sechsteiligem, angeblichen Muppet-Show-Medley.

27 Titel, 65:56 min.; Die Geschwister Pfister – The Voice of Snow White © 1999 Traumton / 4448; Barcode: 4015698877823

Mehr „Snow White“? Da die Dreharbeiten zu Disneys Realverfilmung „Snow White“ bereits im Sommer 2022 beendet waren, sollte der Film im März 2024 anlaufen. Doch nach Schauspielerstreiks hat Disney ihn kurzerhand um ein ganzes Jahr verschoben – für die deutschen Kinos nun ab 20.03.2025 geplant.

CD You’re a Good Man, Charlie Brown

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „You’re a Good Man, Charlie Brown“, die vom Broadway-Revival ab 4. Februar 1999 stammt. Nach einer US-Tournee vom 18. November 1998 bis 17. Januar 1999 ging es ins Ambassador Theatre New York vom 4. Februar bis 13. Juni 1999 (14 Previews, 149 Aufführungen). Das Musical aus dem Jahr 1967 mit Musik und Texten von Clark Gesner, basierend auf dem Comic Peanuts und den Figuren von Charles M. Schulz, bekam eine Überarbeitung / neue Dialoge von Michael Mayer, der auch Regie führte, und drei zusätzliche Songs („Beethoven Day“, „Rabbit Chasing“ und „My New Philosophy“) und Orchestrierung, die von Andrew Lippa geschrieben wurden. Die Figur der Patty wurde durch Sally Brown ersetzt, inspiriert von der gleichen Änderung, die Schulz in der animierten TV-Adaption vorgenommen hat.
Zur Besetzung gehörten Anthony Rapp als Charlie Brown, B.D. Wong als Linus, Ilana Levine als Lucy und Stanley Wayne Mathis als Schroeder. Ebenso Kristin Chenoweth und Roger Bart als Sally und Snoopy, die jeweils den Tony Award wie auch den Drama Desk Award in der jeweiligen Kategorie gewannen.

Und schon ein Jahr später sah ich die deutsche Erstaufführung dieser 1999er Fassung als „Du bist in Ordnung, Charlie Brown“ im Kleinen Theater Berlin am 12.09.2000. Produziert von Andreas Gergen (spielte auch Charlie Brown), Gerald Michel und Christian Struppeck.

15 Titel, 47:51 min.; You’re A Good Man, Charlie Brown – „The New Broadway Cast Recording“; recorded January 20, 1999 at Avatar Studios New York City © 1999 BMG Music

Erstaunlich, wie selten sich Gruppen an die Sechs-Personen-Komödie wagen. Und warum gibt es keine deutschsprachige Einspielung von 1991 oder 2000?

CD A New Brain

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „A New Brain“, was am 14.5.1998 im Mitzi E. Newhouse Theater vom Lincoln Center in New York uraufgeführt wurde. Die deutschsprachige Erstaufführung in der Landesbühne Hannover am 8.9.2007 durch das TfN habe ich am Theater Hildesheim kurz danach gesehen. So eine traurige und doch Hoffnung schöpfende (autobiographische) Geschichte um den Songschreiber Gordon Schwinn, der sich Sorgen macht, dass er sein Werk nicht mehr vollenden kann. William Finn schrieb viele der Songs kurz nach seiner Entlassung aus einem Krankenhaus. Das Buch quasi um die Lieder herum schrieb er zusammen mit DEM James Lapine. Und es sind so viele legendäre Lieder auf einer CD!
In der 1998 Original-Off-Broadway-Besetzung sind neben Malcolm Gets als Gordon Michael Schwinn und Christopher Innvar als sein Freund Roger Delli-Bovi im Ensemble dabei Kristin Chenoweth als überheblich Kellnerin bzw. gemeine Krankenschwester Nancy D sowie DER Chip Zien als Mr. Bungee, der Star seiner eigenen Kinderfernsehserie.

29 Titel, 78:40 min.; A New Brain; Original Cast Recording; cast with Malcolm Gets (Gordon Michael Schwinn) and Norm Lewis (Roger Delli-Bovi), Michael Mandell (Richard), Penny Fuller (Mimi Schwinn), Mary Testa (Lisa), Kristin Chenoweth (Waitress/Nancy D), Chip Zien (Mr. Bungee), Liz Larsen (Rhoda), John Jellison (Doctor) and Keith Byron Kirk (Minister) © 1998 BMG / RCA Victor

Gab es wirklich außer den 26(?) Vorstellungen in Niedersachsen und den sechs(?) Aufführungen 2017 im NDSM-Loods, Amsterdam, keine weiteren Produktionen?

CD Alma und das Genie

Aus dem Archiv von Frank Wesner die Doppel-CD „Alma und das Genie“, was offiziell am 2. Februar 2015 im Spiegelsaal des Theater des Westens, Berlin, uraufgeführt wurde. Ein satirisches Musical über Alma Mahler ihre Alpha-Männer: Musiker (Mahler, Zemlinsky), Maler (Klimt, Kokoschka), Literat (Hauptmann, Werfel) und auch ein Architekt (Gropius) – für eine Diva und einen Pianisten. Die Musik ist von Tom van Hasselt und kreative Entwicklung durch Nini Stadlmann, Hendrik Weber und Tom van Hasselt.
Ich hatte das Glück, schon die Lesung 2014 zu erleben wie auch bei der Uraufführung am 2. Februar 2015 dabei zu sein. Danach gab es Vorstellungen an verschiedenen Spielorten und ich sah es wieder 2016 beim CD-Release in der Berliner Bar jeder Vernunft.

Inzwischen ist das Zwei-Personen-Musical verlegt und wurde in Hamburg live aufgezeichnet für die CD. Der 7. Titel „Der Heiratsantrag“ ist auf der CD schon an den Titel 6 gekoppelt.

CD1: 18 Titel, 55:00 min.; CD2: 14 Titel, 50:37 min.; Alma und das Genie; am 5.3.2016 in Hamburg aufgezeichnet © 2016 Zellphone Records; Booklet mit Chronologie Alma Mahler-Werfels

Wann sehe ich das Kabarettmusical über Alma Mahler wieder? Singend-sprechende und spielende Pianisten gibt es ja durchaus.

CD Boccaccio

Aus dem Archiv von Frank Wesner die Doppel-CD „Boccaccio“, was am 1.2.1879 im Carl-Theater Wien uraufgeführt wurde. Die Operette in 3 Akten ist von Richard Genée und Camillo Walzel mit Kompositionen von Franz von Suppé. In „Boccaccio“ geht es auch um Boccaccio und verwendet Szenen aus dessen Decamerone. Es wird geliebt und betrogen, verkleidet und demaskiert, intrigiert und gefeiert. Und die Kleinbürger wollen eine Rebellion gegen die sozialen Außenseiter, die Studenten und jüngere Generation, damit es keine Veränderungen gibt. Ihre Ehefrauen gehen längst (un)heimlich fremd. Doch geht es am Ende wieder um Heirat und monogame Ehe, es geht um Posten, Ansehen, Dominanz und Machtausübung.
Fast vergessen ist, dass die Titelrolle des Giovanni Boccaccio für eine Alt-Stimme geschrieben wurde!
Doch diese Besetzung wurde auch nicht in der ansonsten von mir sehr geliebten Serie „Traumland der Operette“ befolgt. Es handelt sich um eine Einrichtung von Hans Bodenstedt für den Hörfunk mit Opernsängern und Schauspielern (extra für die vielen Dialoge), so dass ein sehr guter Eindruck der Handlung von „Boccaccio“ beim Zuhören entsteht.

CD 1: 17 Titel, 63:34 min.; CD 2: 17 Titel plus 5 Titel Gasparone, 70:13 min.; aufgenommen mit Dialogen Oktober 1949 vom NWDR in Hamburg – Hörfunk-Operetten-Musikproduktion; in der Serie Traumland der Operette

Leider habe ich keine Erinnerung mehr an die einzig gesehene Aufführung in meiner Detmolder Zeit 2005. Und wo gibt es eine wirklich vollständige Übersicht der Serie „Traumland der Operette“?

CDs mit Helmut Baumann

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CDs mit Helmut Baumann. Der Tänzer, Choreograph, Schauspieler, Übersetzer, Musicalregisseur und Intendant wurde am 31. Januar 1939 in Berlin-Friedrichshagen geboren.
Anfang der Siebziger mitbegründete er das dem modernen Tanz gewidmete Tanzforum der Oper Köln.
1984 wurde Helmut Baumann in seine Geburtsstadt Berlin ans Theater des Westens berufen – zuerst als künstlerischer Leiter, später als Intendant. Hier konnte er bis 1999 seine Vorstellungen von unterhaltendem Musiktheater gemeinsam mit seinem Lebenspartner, dem Choreographen und Regisseur Jürg Burth, verwirklichen. Danach ist er als Regisseur und Darsteller in Wien, München oder Bremen immer wieder präsent wie in Berlin.

17 Titel; Vorhang auf – Berliner Künstler zum Jubiläum 30 Jahre Berliner Theaterclub e.V. © 1997 Hansen Records Birkenwerder HR 39609
13 Titel, 47:29 min.; La Cage aux Folles – Ein Käfig voller Narren; Original Aufnahme aus dem Theater des Westens; Musikalische Leitung: Rolf Kühn © 1986 Deutsche Grammophon Hamburg; PolyGram / Polydor
15 Titel, 52:18 min.; Cabaret – Bremen Cast Recording; Mitschnitte der Vorstellungen am 2., 3. und 4. Oktober 2002 im Theater am Goetheplatz Bremen; mit Helmut Baumann, Ruth Brauer, Eva Gilhofer, Thomas Kylau, Jan Andreas Kemna © 2002 Bremer TheaTER

Übrigens wird Angelika Milster die Rolle der Jaqueline von Helmut Baumann in der Wiederaufnahme „La Cage aux Folles“ im Schillertheater Berlin ab 30.03.2024 übernehmen.

CD Catch Me If You Can

Aus dem Archiv von Frank Wesner die Doppel-CD „Catch Me If You Can“, was eine wunderbare, umfassende Wiedergabe der Deutschen Erstaufführung an der Staatsoperette Dresden ist. Die Inszenierung und Übersetzung von Werner Sobotka war eine direkte Übernahme aus den Kammerspielen Wien (damit vom Theater in der Josefstadt Wien) von 2013 und hatte am 30.01.2015 Dresden-Premiere. Dabei sind 14 Solisten plus sieben Mal Tanzensemble und ein kleiner Chor aus dem Off! Darunter waren und auf der CD zu hören sind Jannik Harneit, Nikolas Gerdell, Christian Grygas, Elisabeth Markstein, Olivia Delauré, Brian Rothfuss, Cornelia Drese, Patrick Stauf, Thomas Zigon, Christopher Busse u.a.
In Dresden hatte Peter Christian Feigel die Musikalische Leitung und die Choreographie war wieder von Simon Eichenberger, die Spielleitung Bianca Berndt und Astrid Nowak. Am 24. und 25. Februar 2015 wurde in der Staatsoperette Dresden live mitgeschnitten, wobei viele Dialoge auf der CD erhalten blieben. So kamen über zweieinhalb Stunden Material auf die beiden Scheiben.

Einen Tony Award hatte 2011 der Carl Hanratty-Darsteller Norbert Leo Butz gewonnen, für drei weitere war das Musical von Terrence McNally mit Gesangstexten von Scott Wittman und Marc Shaiman (auch Musik) nominiert. Davon gibt es auch eine CD.

CD 1: 14 Titel, 79:27 min.; CD 2: 12 Titel, 74:40 min.; Catch Me If You Can – Das Musical; Deutsche Erstaufführung; Am 24. und 25. Februar 2015 in der Staatsoperette Dresden live mitgeschnitten. © 2015 HitSquad Records

Ob ich nach Darmstadt und Linz noch eine vierte Produktion sehen werde? Gibt es Ankündigungen?

CD Songs from the Capeman

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Songs from the Capeman“. Das Musical von Paul Simon entstand weit nach seiner Zeit mit Art Garfunkel. Er nahm ein Album mit Songs aus der Show auf, das im November 1997 veröffentlicht wurde. Schon das Album erhielt gemischte Kritiken, was ungewöhnlich für ihn war.

Das Musical „The Capeman“ feierte am 29. Januar 1998 Uraufführung im Marquis Theatre NY. Es erzählt die Geschichte des puerto-ricanischen Jugendlichen, Salvador Agron, der 1959 in New York einen Umhang trug, als er zwei Morde mit seiner Gang beging. Mit Marc Anthony als dem jungen Agron und Rubén Blades als älterem Agron war das Stück kein Erfolg und ein großer Flopp. Nach schrecklichen Kritiken, schlechten Einspielergebnissen und nach nur 68 Vorstellungen endete am 28. März 1998 die Zeit am Broadway: „Es ist gar nicht so einfach, zum ersten Mal für das Theater zu schreiben. Für Leute, die aus der Popmusik kommen, ist es etwas anderes, Songs zu schreiben, die die Handlung vorantreiben, als das zu schreiben, was einem durch den Kopf geht. Das ist eine andere Disziplin.“ [Zitat aus US Today 2011]

Es wurde eine Original-Soundtrack mit 21 Tracks produziert, jedoch erst 2006 im iTunes Store unter dem Titel „The Capeman (Original Broadway Cast Recording)“ veröffentlicht.

13 Titel, 55:35 min., Songs from the Capeman; Producer, Written-By, Vocals, Acoustic Guitar: Paul Simon, Co-author: Derek Walcott; Marc Anthony (who plays the young Salvador Agrón) and Ruben Blades (who plays the older Salvador Agrón) are freatured on „Time Is An Ocean“, Ednita Nazario (who plays Sal’s mother, Esmeralda) sings „Sunday Afternoon“ and Marc Anthony sings with Mr. Simon on „Satin Summer Nights“. © 1997 Warner Bros. Records; Booklet mit Songtexten

Obwohl es Versuche der Wiederbelebung gab, bleibt „The Capeman“ – zurecht? – für die Bühne unentdeckt.

CD deutsche Passion

Aus dem Archiv von Frank Wesner die Doppel-CD deutsche „Passion“. Am 28. Januar 2011 war die Deutschsprachige Erstaufführung an der Staatsoperette Dresden. Musik und Liedtexte von Stephen Sondheim, Buch von James Lapine, Basierend auf dem Film „Passione d´Amore“ in der Regie von Ettore Scola, Deutsche Übersetzung von Roman Hinze. Regie: Holger Hauer, Musikalische Leitung: Peter Christian Feigel, Ausstattung: Christoph Weyers; Dramaturgie und Fassung: André Meyer, Regieassistenz: Bianca Berndt.
Das war damals eine spannende Zeit. Schön, dass ich zur Premiere war und ich die Produktion auf die Titelseite der Zeitschrift bekommen habe. Und Dank der Dialoge auf der CD wird die Aufführung wieder lebendig.

CD 1: 16 Titel, 51:15 min.; CD 2: 17 Titel, 48:28 min.; Passion – Doppel-CD-Gesamtaufnahme in deutscher Sprache mit allen Musikstücken und Dialogen; Musik und Text: Stephen Sondheim, Buch von James Lapine, deutsch von Roman Hinze; Mit Vasiliki Roussi, Marcus Günzel, Maike Switzer, Gerd Wiemer, Hans-Jürgen Wiese, Hardy Brachmann, Dietrich Seydlitz, Elmar Andree, Herbert G. Adami, Martin Gebhardt, Christoph Simon, Inka Lange, Bryan Rothfuss, Tanja Höft, Christian Berger © 2013 bobbymusic / SOMCD 069

Warum ist es so besonders, Musik und Dialoge eventuell Rezitative auf CD zu veröffentlichen? In Videos wird ja auch nicht ständig gesprungen…

CD Das Tagebuch des Bobby Griffith

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Das Tagebuch des Bobby Griffith“ von 2012. Selbst geschrieben, produziert und aufgeführt durch „Die 2. Besetzung – Young Musical Organisation“ im Spielraum Bottrop, was sogar mit dem Hermann-Hölter-Preis ausgezeichnet wurde. Es basiert auf einer wahren Begebenheit und wurde von Leroy F. Aarons in einem Buch mit dem Titel „Prayers for Bobby: A Mother’s Coming to Terms with the Suicide of Her Gay Son“ adaptiert. Daraus entstand im Jahr 2009 ein Fernsehfilm mit dem Titel „Prayers for Bobby“, wo die mütterliche Hauptrolle von Sigourney Weaver gespielt wurde.
Philipp Nowicki als Bobby Griffith und Tim Berkels (auch das Buch geschrieben) als Andrew führten das doppelt besetzte, elfköpfige Ensemble an. Die Musik komponierte Jakob Schneider.

16 Titel, 48:50 min.; inkl. einem Bonustitel; Das Tagebuch des Bobby Griffith; Booklet mit Liedtexten ohne Besetzung

Welcher Verlag greift zu und wann wird das Musical neu inszeniert?

CD Les Misérables

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Les Misérables“. Die deutsche Erstaufführung jährt sich am 26. Januar. Zuvor war die deutschsprachige Erstaufführung am 15. September 1988 im Raimundtheater in Wien bis zur letzten Vorstellung am 31. März 1990 zu sehen. Dann sollte es bis zum 26.01.1996 und dem Neubau des Musical Theaters Duisburg, dem jetzigen Theater am Marientor, dauern, bis dort die deutsche Erstaufführung als Lizenz-Produktion bis zum 28. November 1999 gespielt wurde.
Übrigens habe ich zu dieser Zeit schon eine Schultheaterfassung 1998 der Albrecht Dürer Oberschule Berlin gesehen. War „Les Misérables“ am Opernhaus der Bundesstadt Bonn 2001 die erste deutsche Stadttheaterproduktion? Jedenfalls meine zweite Non-Replika, die ich gesehen habe.
In Duisburg und auf der CD u.a. dabei waren: André Bauer, Martin Berger, Kaatje Dierks, Cornelia Drese, Steffen Friedrich, Kristin Hölck, David Jacobs, Jens Janke, Jerzy Jeszke, Haldor Laegreid, Frank Logemann, Sanni Luis, Felix Martin, Ina Retzbach, Hartwig Rudolz, Klaus Seiffert, Betty Vermeulen, Willi Welp, Anne Welte, Evelyn Werner, Marion Wilmer, Tom Zahner u.a.m.

22 Titel, 78:24 min.; Les Misérables – Die Höhepunkte der Duisburger Aufführung der Cameron Mackintosh Produktion; Deutsche Übersetzung: Heinz Rudolf Kunze; ML: Klaus Wilhelm © 1996 Polydor – 531 238-2 / Stella Music GmbH; 32-seitiges Booklet mit allen Liedtexten

Inzwischen habe ich „Les Misérables“ in 15 Inszenierungen in drei Sprachen gesehen. Wäre es nicht langsam Zeit für eine wirklich komplette, deutschsprachige CD-Einspielung?

30 Fotos aus Lisas Land des Lächelns

Lisa ist Berliner Studentin und hat vor allem eine Leidenschaft: Lehárs Operette „Das Land des Lächelns“. So wie andere den Berliner Techno feiern, hört sie die Operette rauf und runter. Auf einer Dating-App begegnet sie Sou-Chong, der den gleichen Splen wie sie hat und dazu noch singen kann: Dein ist mein ganzes Herz, wo du nicht bist, kann ich nicht sein. Klingt nach dem Beginn einer großartigen Liebesgeschichte. Nur, im realen Leben, jenseits von Internet und Operette, ist alles doch noch etwas anders und mitunter komplizierter… Das junge Kompositions- und Autorinnenduo Abigél Varga (Musik) und Elisabeth Pape (Text) bringen Lehárs weltberühmte Operette von der Begegnung zweier Kulturen aus zwei Welten als »Lisas Land des Lächelns« in unser heutig-polyglottes Berlin, verschlanken das Original liebevoll und stringent auf ein Quartett junger Leute, die die Liebe und eine Idee von sich selbst suchen. Mit der Musik von Lehár stellt sich zugleich die Frage: können wir uns heute, in unserer Generation, noch mit diesen Melodien begegnen und Gefühle wahrhaftig ausdrücken? So unternimmt die ungarischen Komponistin Abigél Varga eine besondere Arbeit: sie präsentiert Lehárs Operette mit ihren Arien, Duetten und Orchesterkomposition, arrangiert für ein siebenstimmiges, farben- und farcettenreiches Ensemble europäischer wie auch chinesischer Instrumente wie die Guzheng. Und sie schreibt dort weiter, wo Lehár damals 1927 stand und fügt eigene Kompositionen ein. (Text der Neuköllner Oper Berlin)

»Lisas Land des Lächelns«
Eine Dating-Operette von Abigél Varga (Musik) und Elisabeth Pape (Text) nach „Das Land des Lächelns“ von Franz Lehár, Ludwig Herzer und Fritz Löhner-Beda

Premiere am 25. Januar 2024 im Saal der Neuköllner Oper Berlin (anstatt am 19. Januar 2024)

Inszenierung: Ansgar Stephan Weigner | Ausstattung: Christian Müller | Idee und Dramaturgie: Bernhard Glocksin | Coaching: Dominique Chiot | Video: Valle Döring
Lisa: Marie Sofie Jacob | Sou-Chong/Prinz: Nicholas Malakul | Tobias/Gustl: Luca Schaub | Mi/Schwester: Vivian Yau | Musiker*innen Kristjana Helgadóttir (Flöte), Lixue Lin-Siedler (Guzheng & Koto), Christian Vogel (Klarinette/Bassklarinette), Florian Juncker (Posaune), Silke Lange (Akkordeon), Anne Müller (Violoncello), Sabrina Ma (Vibraphon/Schlagwerk)
Mit Übertiteln auf Deutsch/Englisch fürs Smartphone

Spamalot CDs

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CDs „Spamalot“. Oder eigentlich „Monty Python’s Spamalot“?
Der Name Spamalot ist eine Verballhornung von Camelot in Anlehnung an den Spam-Sketch von Monty Python. Das Musical basiert auf dem Spielfilm „Die Ritter der Kokosnuß“ der britischen Komikergruppe, wobei „Always Look on the Bright Side of Life“ aus deren Film „Das Leben des Brian“ stammt. „Spamalot“ wurde für 14 Tony Awards nominiert und erhielt drei sowie drei Drama Desk Awards. Dazu den Grammy als Bestes Musical Show Album.
Nun schon 15 Jahre her: Am 25. Januar 2009 wurde „Monty Python’s Spamalot – Das total verrückte Musical“ in deutscher Sprache im Musical Dome Köln erstaufgeführt. Die letzte Vorstellung fand am 13. September 2009 statt. Die Übersetzung besorgte Karl Heinz Freynik, von dem auch eine Version „Les Misérables“ (mit Kompositionen von John Du Prez, der auch „Monty Python´s Das Leben des Brian“ vertonte). Doch gibt es davon eine Ton- oder Bildaufzeichnung? Fehlanzeige?!
Mit der Neufassung zur Schweizer Erstaufführung im Theater am Hechtplatz Zürich 2013 gab es eine Neuübersetzung von Daniel Große Boymann, die bisher die gültige Fassung ist. Und auf CD ist.

24 Titel, 61:03 min.; Spamalot – Salzburger Landestheater; Live-Aufnahme © 2016 HitSquad Records
25 Titel, 52:14 min.; Spamalot – Original Broadway Cast Recording © 2005 Universal Classics
24 Titel, 55:54 min.; Spamalot – Original Brno Cast © 2018 Brno

Ob noch eine CD mit der deutschsprachigen Erstaufführung aus Köln nachveröffentlich wird? Oder wird es nun doch noch verfilmt, nachdem dies mehrfach abgesagt wurde?

CD Alles für Fulda

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Alles für Fulda“ – dem wunderbaren Musical von Steffen Dargatz, was im Propsteihaus Petersberg (bei Fulda) am 28.05.2010 uraufgeführt wurde und ich die Ehre hatte, die Wiederaufnahme am 11.12.2010 zu erleben.
Das Musical schildert fiktive Geschichten während und nach der Befreiung der Einwohner vom Naziterror Ostern 1945. Wie kann ein Neuanfang geschehen, wenn die Wunden nicht heilen können? Große Melodien, differenzierte Geschichten für ein vornehmlich weibliches Ensemble und unvorhersehbare Wendungen. Mit einer der schönsten und auch achtminutigen Eröffnungsnummern der Musicalgeschichte.

Am 18.4.2024 bringt Virtuoso Die Musicalfabrik im Propsteihaus Petersberg wieder eine Uraufführung heraus: „Leben ohne mich“ nach einer Idee von Steffen Dargatz mit Musik von Steffen Dargatz und Max Möller. „Das Musical nimmt seine Zuschauer mit auf eine Reise, eine Reise zu sich selbst. Wir werden geboren und wir sterben. Was ist wirklich wichtig im Leben? Das Musical – ein sowohl emotionaler als auch erfrischender Impuls aus seinen Tagträumen zu erwachen und endlich eines zu tun: leben!“

7 Titel, 28:51 min.; Alles für Fulda; Musik, Text und Musikproduktion: Steffen Dargatz; © ohne Barcode

DVD Rómeó és Júlia

Aus dem Archiv von Frank Wesner die ungarische DVD „Rómeó és Júlia“ des Franzosen Gérard Presgurvic zum 20. Jahrestag der ungarischen Erstaufführung am 23.01.2004 im Operettszínház Budapest / Operettentheater Budapest.
Miklós Gábor Kerényi (KERO) inszenierte, Éva Duda choreographierte, die Übersetzung stammt von Attila Galambos. Die Lieder der Inszenierung wurden in den Radiosendern veröffentlicht, die CD des Musicals wurde 2006 mit Platin ausgezeichnet, und bei den Open-Air-Spielen in Szeged 2005 auf dem Domplatz wurde eine DVD-Aufnahme mit den Stars des Budapester Operettentheaters gemacht. Opulent ausgestattet, aber im Haus mit der Zylinderhubdrehbühne war es sagenhaft. Und die Besetzungen großartig!

Die Neuinszenierungen von „Roméo et Juliette, de la Haine à l’Amour“ unterscheiden sich deutlich – zusätzliche Figuren etc. – und es soll inzwischen mehr als 46 Produktionen auf der ganzen Welt gegeben haben. Die deutschsprachige Erstaufführung fand am 24. Februar 2005 in Wien im Raimundtheater statt und spielte dort bis 8. Juli 2006. Bei den Thunerseespiele eine Freilichtproduktion vom 8. Juli 2015 bis 22. August 2015.

Auch wenn die Wiener Renn-Schrei-Fall-Version nicht vollständig überzeugte, war die Budapester Version magisch. Doch ist das Musical noch nie in Deutschland aufgeführt worden?

Programmheft Sonntags im Park mit George

Aus dem Archiv von Frank Wesner das Programmheft „Sonntags im Park mit George“ zum 30. Jahrestag der zweiten deutschen Produktion. Diese hatte Premiere am 22.01.1994 im Hessischen Staatstheater, Wiesbaden, in der Inszenierung von Thomas Münstermann. Die DSE am Pfalztheater Kaiserslautern war am 30.09.1989. Gab es keine weiteren Produktionen in der Übersetzung von Jürgen Fischer? (Jürgen Fischer war auch der Dramaturg in Wiesbaden)
Für mich war es etwas besonderes, das Wiesbadener Programmheft zufällig am 13.07.1996 zu erwerben. Dies beinhaltet neben einem zusätzlichen Besetzungszettel auch den kompletten deutschen Text! Besonders war auch, dass ich die Darstellerin der Dot, Mandy Büchner, 2000 kennenlernen und als Sugar Kane erleben durfte. Die Dot in Kaiserslautern war übrigens Jane Comerford.
Im September 2019 kam erstmals an den Landesbühnen Sachsen in Radebeul unter der Regie von Sebastian Ritschel die neue deutsche Fassung von Robin Kulisch zur Aufführung. Zum Glück habe ich eine der wenigen Aufführungen sowie 2006 die Londoner Produktion sehen können.

„Sunday in the Park with George“ – Musik und Songtexte von Stephen Sondheim, Buch von James Lapine, Uraufführung am 2. Mai 1984 im Booth Theatre, New York.

Auch wenn der Verlag Musik und Bühne den deutschen Titel „Sonntags im Park mit George“ verwendet, wird von vielen immer der englische Originaltitel von 1984 „Sunday in the Park with George“ verwendet. Verrückt! Und vor 140 Jahren wird sich dieses Jahr der Maler Georges Seurat seinen Platz auf der Insel Grande Jatte in Paris gesucht haben. Unvergessen!

In Wiesbaden waren die Regieassistenten im übrigen Jean-Marc Aubrey und Iris Gerath-Prein. Ob sie nochmals mit Sondheim-Werk zu tun hatten? Thomas Münstermann inszenierte zumindest 2015 in Pforzheim die „West Side Story“.

CDs Titanic

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CDs „Titanic“. An die deutsche Erstaufführung in der Neuen Flora, Hamburg, kann ich mich noch erinnern. Ich war zur Presse-Voraufführung eingeladen und zur Premiere am 08.12.2002 als Fotograf unterwegs. Und damals sehr deutlich zu erleben: das Buch von Peter Stone hat Schwächen in der zeitlichen Dramatik. Dafür hat Maury Yeston eins der eindrücklichsten Eröffnungsnummern der Musicalgeschichte geschrieben.
321 Vorstellungen bis zum 05.10.2003 wurden in Hamburg geschafft, in New York 804 Erstvorstellungen plus 27 Previews in der Zeit vom 12.03.1997 bis 21.3.1999. Premiere war zum 85. Jahrestag des Schiffunglücks, was vom 10. bis 15. April 1912 stattfand. Ausgezeichnet 1997 mit einem Drama Desk Award für Outstanding Orchestrations sowie fünf Tony Awards für Bestes Musical, Best Book of a Musical, Best Original Score, Best Scenic Design, Best Orchestrations.
Die 2013er Produktion im Southwark Playhouse, London, habe ich am Vorabend der Premiere gesehen sowie 2016 im Charing Cross Theatre, London, und 2018 im Churchill Theatre, Bromley. Inzwischen wurde diese Inszenierung von Thom Southerland auch gefilmt, doch die Aufnahme oder CD liegen mir noch nicht vor.

23 Titel, 73:18 min.; Titanic – A New Musical; Original Broadway Cast Recording; Music Director: Kevin Stites; Recorded on April 27, 1997, at the Hit Factory’s Studio 1, New York City © 1997 RCA Victor
20 Titel, 64:37 min.; Titanic – Das Musical; Deutsche Original-Fassung; Limitierte Edition zur Deutschland-Premiere in Hamburg am 8. Dezember 2002; Producer: Ronald Sommer © 2002 Polydor – 065 550-2 (18)
1 Titel, 6:56 min.; Highlights aus Titanic; Promotion-CD © Stage Holding
30 Titel, 74:41 min.; Titanic; Promo CD © 2016 Městské Divadlo Brno

Das Musical mit einem der größten Solistenensemble haben viele Theater neuinszeniert – wären mehr CD-Einspielungen der Strichfassungen nicht interessant?

CD Evita auf Deutsch

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Evita“ der deutschsprachigen Erstaufführung am Theater an der Wien am 20.01.1981 in der deutschen – inzwischen überalterten und dringend zu überarbeitenden – Übersetzung von Michael Kunze. Diese Produktion war eine Umsetzung der Londoner Uraufführung von 1978 bzw. der New Yorker Broadway-Premiere 1979. Die DSE fand – was für ein Zufall? – an einem Dienstag und zugleich am Tag der Inauguration des US-Präsidenten Ronald Reagan statt. In der Rolle der Eva Perón war Isabel Weicken zu sehen, Reinhard Glemnitz gab den Juan Perón und Alexander Goebel spielte Che. Die – trotz durchkomponiertem Werk recht kurz geratene – Originalaufnahme ist eine Gemeinschaftsproduktion des Bayrischen, Österreichischen und Westdeutschen Rundfunks von 1982 und wurde 1996 dann als CD veröffentlicht. Ist die CD-Dauer der Länge der Langspielplatte geschuldet? Gibt es in Rundfunkarchiven etwas zu entdecken und zu rekonstruieren?
Nach der Wiener Spielzeit war die Evita-Produktion am Berliner Theater des Westens (somit deutsche Erstaufführung am 10.09.1982, Eva: Isabel Weicken / Daniela Ziegler) und im Deutschen Theater München zu sehen.

Überaus viele Neuinszenierungen schlossen sich ab den 1990ern an. U.a. wieder in Wien – diesmal im Ronacher 2016 – und englischsprachige Gastspiele in Berlin 1993, 1997, 2002 (hier auch wieder Theater des Westens). Gab es eigentlich nach 1982 keine deutschsprachige Neuproduktion in Berlin?

15 Titel, 48:45 min.; Originalaufnahme der deutschsprachigen Erstaufführung; Gemeinschaftsproduktion des Bayrischen, Österreichischen und Westdeutschen Rundfunks © 1982 / 1996 Jupiter Records

Nebenbei: Fast genau 16 Jahre später war der deutsche (und internationale) Kinostart am 9. Januar 1997 der Verfilmung „Evita“ mit dem Drehbuch von Tim Rice, Alan Parker und Oliver Stone. Niemand durfte damals das Musical szenisch spielen, die Rechte wurden weltweit ein- und zurückgezogen – außer Michael Heinickes legendäre Inszenierung am Opernhaus Chemnitz. Lief dort vom 11.05.1996 bis 16.06.2000 circa 85 Mal!

CDs Godspell in Deutsch

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Godspell“ anlässlich der Premiere am 19.01.2002 in der Herrenhäuser Kirche in Hannover. Stephen Schwartzs Klassiker in der neuen, deutschen Fassung von Christian Gundlach. Es inszenierte die Kirchentournee für die Landesbühne Hannover der Intendant Gerhard Weber. Manfred Knaak hatte die Musikalische Leitung und schuf die Arrangements.

Aber es ist nicht die erste deutschsprachige Fassung! Es gibt auch eine von Robert Gilbert. Etwa zusammen mit Norman Foster? Das war in der Hamburger Hauptkirche St. Petri am 10.02.1972.

16 Titel, 43:33 min., „Norman Foster präsentiert das Rock Biblical“, mit Donna Summer, Angelika Milster, Helmut Sommer, Heinz Ehrenfreund, Joe Bogosyan, Hannah Hoger u.a. © Eurotrend

18 Titel, 55:60 min.; aufgenommen im Januar, April, Mai 2002; Booklet mit Liedtexten © 2002 Strube Verlag VS 1973 CD

Erstaufführungen und neue Übersetzungen … ganz schön unübersichtlich bei „Godspell“, wann sie genau stattgefunden haben.

CD Oberst Chabert

Aus dem Archiv von Frank Wesner die Doppel-CD „Oberst Chabert“, was am 18.01.1912 an der Oper Frankfurt am Main uraufgeführt wurde. Die Musiktragödie in 3 Aufzügen frei nach Honoré de Balzacs „Comtesse à deux maris“ wurde geschrieben und komponiert von Hermann Wolfgang Freiherr von Waltershausen.

CD 1: 20 Titel, Akte 1+2, 61:18 min., CD 2: 13 Titel, Akt 3, 38:12 min.; Liveaufnahme vom 26. & 28.3.2010, Deutsche Oper Berlin; (p) 2011 Deutschlandradio
Das Extrabooklett enthält den deutschen Gesangstext mit englischer Übersetzung.

Eine Wiederentdeckung, die danach keine Produzenten für sich interessieren konnte?

CDs Buddy

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CDs „Buddy“ (The Buddy Holly Story) zur Erinnerung an die Deutschsprachige Erstaufführung am 17.01.1993 am Landestheater Altenburg! Nicht in Hamburg.
Georg Mittendrein holte das Compilation-Musical von Rob Bettinson und Alan Janes an sein Theater, wo er es auch inszenierte, fast zwei Jahre vor der Hamburger Premiere in einem neu am Hafen erbauten Theater. Nach achtmonatiger Bauzeit wurde das Theater 1994 auf dem ehemaligen Gelände der Stülcken-Werft errichtet und „Buddy Musicaltheater“ genannt. Die Baukosten betrugen 15 Millionen DM. Der Theatersaal hatte 1500 Sitzplätze, einschließlich neun Logen. Über sechs Jahre lang (16. Dezember 1994 bis 7. April 2001) wurde es dort aufgeführt. Dann wurde das Theater umgebaut… Ehemalige Ensemblemitglieder spielen noch heute Konzerte in Hamburg.

Zur „Buddy“-Premiere im Gewandhaus vom Theater Zwickau am 18.04.2002 war ich zugegen.

29 Titel, 64:17 min.; Original London Cast Recording
27 Titel, Buddy – The Buddy Holly Story Live; recorded at the Strand Theatre, London – Live © 1996 First Night Records – CASTCD 55
24 Titel, 65:14 min., Original Hamburg Cast Recording © 1994 Sony Music Entertainment (Germany)
21 Titel, 60:53 min.; Live-Aufnahme aus dem Colosseum Theater in Essen © 2009 Stage Entertainment Studios

Ob noch weitere, deutsche CD-Aufnahmen existieren?

CD Hello, Dolly!

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CDs von „Hello, Dolly!“ anlässlich der Uraufführung am 16.01.1964 im St. James Theatre, New York. Gesangstexte und Komposition von Jerry Herman, Buch von Michael Stewart, die Vorlage war „Die Heiratsvermittlerin“ von Thornton Wilder. Es gab zwei Previews und 2844 Erstvorstellungen bis 27. Dezember 1970, 1964 gab es 10 Tony Awards. Gower Champion inszenierte und choreographierte die Uraufführung mit Carol Channing in der Titelrolle. 1967 The New Broadway Cast Recording mit der komplett neuen Besetzung, u.a. Mrs. Dolly Gallagher Levi: Pearl Bailey; Horace Vandergelder: Cab Calloway.

13 Titel, 42:41 min., „The Original Broadway Cast Recording“ © 1964

13 Titel, 45:48 min.; Hello, Dolly! – (The New) Broadway Cast Recording; recorded on November 17, 1967 NYC © 1967 / 1991 RCA Victor – GD81147

13 Titel, 50:02 min.; Original Motion Picture Soundtrack; Regie: Gene Kelly; mit Barbra Streisand, Walter Matthau, Michael Crawford, Tommy Tune, Louis Armstrong © 1994 PolyGram Records

Es gibt noch viele CDs mehr, auch sogar deutsche Versionen. Zeit für eine Neueinspielung?

CD Blue Monday

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Blue Monday“ von George Gershwin und Buddy DeSylva. Die Jazz-Oper in einem Akt hatte nach den Tryouts in New Haven, Connecticut, am 28.08.1922 seine Premiere im Globe Theatre, New York.

16 Titel, 52:45 min.; Original Radio Cast Schweiz; Radioaufnahme (February 2, 1981, 23:02 min.) mit dem Orchestra della Svizzera Italiana PLUS 8 Solo Piano Improvisations mit Francois-Joel Thiollier PLUS Delicious – 7 excerpts from the original sound track © 1999 Edimedia srl AUR 174-2

Helfen die 23:02 Minuten gegen den Montagsblues?

48 Fotos Knapp daneben ist auch vorbei

Unter neuem Titel ist die Diva der falschen Töne Florence Foster Jenkins wieder in Berlin zu erleben. Statt „Glorious“ nun „Knapp daneben ist auch vorbei“ als Übernahme und Koproduktion mit den Schauspielbühnen in Stuttgart.

»Knapp daneben ist auch vorbei« – Die Diva der falschen Töne
Komödie von Peter Quilter; Deutsch von Horst Johanning

Premiere am 13. Januar 2024 im Schlosspark Theater Berlin; bis 25. Februar 2024

Regie: Frank-Lorenz Engel | Bühne & Kostüm: Su Sigmund | Dramaturgie: Annette Weinmann | Regieassistenz: Mona Brinkmann
Florence Foster Jenkins: Antje Rietz | Cosme Mc Moon, Pianist: Peter Lewys Preston / Christian Miebach | St Clair Bayfield: Max Gertsch | Dorothy: Anette Daugardt | Maria: Sophie Göbel | Mrs. Verindah-Gedge: Nathalie Hallervorden

Fäden weben und zusammen fallen

Drei Schwestern, die im Hauptberuf webende Schicksalsgöttinnen sind, erleben neben ihnen sitzende Zuschauer bei ihrem alljährlichen Ritual der Weissagungen. In Jelena Vuksanovic Vision setzen sie sich mit ihrer eigenen Existenz und dem Sinn ihrer Arbeit auseinander. Andys Skordis bietet dazu einen Klangraum mit Live-Electronics, Gitarre, Synthesizer, Percussion, Xylophon und viele Gongs. Jelena Vuksanovic und Andys Skordis sind das Gewinner*innen-Team des Berliner Opernpreises comPOSITION 2022, bei dem sie für ihre düstere, monumentale, von Miriam Götz inszenierte Kurzoper EIN HELLBLAUER TAG ausgezeichnet wurden.

Mit englischen und deutschen Übertiteln fürs Smartphone!

Die Uraufführung war ursprünglich angekündigt für Donnerstag, 7. Dezember 2023, und wurde am 4. Dezember 2023 verschoben auf den 6. Januar 2024.

»Zusammen Fallen«
Eine Ritualoper von Andys Skordis (Musik) und Jelena Vuksanovic (Text)

Uraufführung am 6. Januar 2024 in der Neuköllner Oper Berlin, Studio; bis 21. Januar 2024

Regie: Miriam Götz | Musikalische Leitung: Andys Skordis | Ausstattung: Charlotte Morache | Video: Maja Zagórska | Dramaturgie / Lektorat / Übersetzung: Änne-Marthe Kühn | Regieassistenz: Maria Popara
Clotho: Sophie Catherin | Lachesis: Nina Guo | Atropos: Caroline Schnitzer sowie den Musiker*innen Andys Skordis (Live-Electronics, Gitarre, Synthesizer) und Evdoxia Filippou (Percussion)

Fotos © Frank Wesner für alleseintheater.wordpress.com

CD Company

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Company“ von Stephen Sondheim und George Furth. Die Neufassung mit Geschlechtertausch für das Gielgud, London. Voraufführungen ab 26.9. / Premiere am 17.10.2018, zunächst angekündigt bis 22.12.2018, am Tag nach der Premiere verlängert. Die 2018 London Cast Recording.

20 Titel, © 2019 Arts Music Inc.

Ob es diese grandiose Version oder komplette Inszenierung auch auf Deutsch geben wird? Es ist überfällig!

29 Fotos der halbszenischen Banditen

»Die Banditen« räubern 2023 zwei Mal im Schillertheater Berlin. Die Komische Oper zeigt eine (halb)szenische Einrichtung von Max Hopp der Opéra bouffe in drei Akten von 1869 mit der deutschen Textfassung von Richard Genée. Die Weihnachtsoperette wird musikalisch geleitet von Adrien Perruchon.

»Die Banditen«
»Les Brigands« Opéra bouffe in drei Akten | Musik von Jacques Offenbach | Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy | Deutsche Textfassung von Richard Genée

Premiere halbszenisch am 17. Dezember 2023 – Komische Oper im Schillertheater Berlin

Szenische Einrichtung: Max Hopp | Musikalische Leitung: Adrien Perruchon | Kostüme: Katrin Kath-Bösel | Dramaturgie: Julia Jordà | Chöre: David Cavelius | Licht: Johannes Scherfling
Falsacappa: Alexander Kaimbacher | Fiorella: Nadja Mchantaf | Fragoletto: Johannes Dunz | Baron von Campo-Tasso: Ferdinand Keller | Herzog von Mantua: Noam Heinz | Prinzessin von Granada: Elisabeth Wrede | Hauptmann: Christoph Späth | Graf Gloria Cassis: Ivan Turšić | Antonio: Tom Erik Lie | Adolpha von Valladolid: Julia Schaffenrath | Hofmeister: Ferhat Baday | Pietro: Friedemann Büttner | Carmagnola: Martin Fehr | Domino: Pedro Matos | Barbavano: Simon Wallfisch | Zerlina: Sarah Papadopoulou | Fiametta: Agnes Dasch | Bianca: Antje Bornemeier | Cicinella: Maria Schlestein | Pipo: Christoph Eder | Chor: Vocalconsort Berlin | Komparserie

Fotos © Frank Wesner für alleseintheater.wordpress.com

Bundeswettbewerb Gesang 2023

Der Bundeswettbewerb Gesang wird zum 52. und 2023 in den Kategorien Musical und Chanson ausgetragen. 137 Sänger:innen im Alter von 17 bis 30 Jahren bewarben sich mit Videos. Eine erste Jury traf die Auswahl und den Finalisten wurde schon weit vor dem zehnminütigen Auftritt mitgeteilt, welche Titel aus ihrem Repertoire zu singen sind. Ein Novum, wie auch manch anderes auch. Die zwei Finalrunden finden vom 24. bis 26. (freitags bis sonntags) und am 28. November vor einer fünfköpfigen Jury im Konzertsaal der UDK in der Berliner Hardenbergstraße statt.

In der Sparte Chanson präsentierten sich 21 Finalisten und beim Musical gab es 55 Finalisten (davon einer trat einer aber nicht an). Bei der letzten Gruppe kommen fast alle Teilnehmer von einer staatlichen Musicalhochschule oder Universität, wo eine Teilnahme quasi zum Lehrplan gehört, so dass es 2023 auf eine Leistungsschau von Essen, Osnabrück und Berlin hinausläuft. Wien und München, wo gerade zwei Jahrgänge mit „Once Upon a Mattress“ auf der Bühne stehen, sind unterrepresentiert. In die zweite Finalrunde kamen 10 in der Kategorie Chanson und 20 im Musical. Und zum wiederholten Male stelle ich fest, dass sich die Teilnehmer im Chanson um Längen besser präsentieren als die im Musical. Beim letzteren sind auffällig die Männer zwar nicht in der Anzahl, aber im Vortrag herausragend.

Im Anschluss vergibt die Jury insgesamt 18 Förder- und Hauptpreise, die jeweils mit bis zu 5.000 € dotiert sind. Einen Unterschied in den Altersklassen gibt es nicht mehr, so dass die Jury frei in der Entscheidung ist. Vor ein paar Jahren waren die Newcomer den Ausstudierten um Längen überlegen, so dass die meisten Sonderpreise die „Jungen“ bekamen – jetzt ist die Unterscheidung entfallen. Zur Jury der Finalrunden gehören 2023 Jörn-Felix Alt, Sylvia Bothner, Melanie Haupt, Kathrin Kondaurow, Vladimir Kornéev, Kira Primke und Ferdinand von Seebach.

„Wir sind sehr glücklich darüber, nach mehr als 20 Jahren mit dieser besonderen Veranstaltung ins Theater des Westens zurückzukehren. Die Bühne bietet dem Publikum einen großartigen Rahmen die enorme Vielfalt und das hohe Niveau des Wettbewerbs zu erleben.“, erklärt Bettina Holl, Geschäftsführerin des BW Gesang. Das Preisträgerkonzert am Montag, den 11. Dezember 2023 um 19 Uhr im TdW, moderiert – wie letztes Jahr auch – Kulturjournalist Frederik Hanssen.

Wie in den Vorjahren werden sämtliche Wettbewerbsauftritte sowie das Konzert der Preisträger:innen kostenlos und dauerhaft als Video on demand veröffentlicht, um die jungen Künstler:innen auch über den Wettbewerb hinaus Interessierten und Casting-Verantwortlichen zu präsentieren.

Evita neu und bekannt in Magdeburg

Der Aufstieg und Fall der »Evita« ist eine einzige Rückblende voller Referenzen auf die historischen Personen, die künstlerische Auswahl der Ereignisse, theatralische Zeitsprünge und (musikalischen) Querverweise. Somit alles andere als gradlinig oder pauschal verurteilbar. Da die neue Magdeburger Inszenierung von Matthias Reichwald mit einem schwarz-weißen Bühnenbild von Michael Lindner arbeitet, ist mir nach 26 gesehenen, unterschiedlichsten Produktionen »Evita« dann grundsätzlich zu kurz gedacht. Nicht alles fand ich gelungen, aber die Qualität und vor allem Vielschichtigkeit des Musicals bleibt der Trumpf für den überzeugenden Theaterabend.

In Magdeburg ist »Evita« auch nicht ganz unbekannt – am 4. Juni 2010 gab es eine Freilichtinszenierung auf dem Domplatz. Der neue Intendant Julien Chavaz beauftragte nun den in Magdeburg geborenen Schauspieler und Regisseur Matthias Reichwald mit einer Neuinterpretation und gab ihm die Evita-erfahrenen Gäste Milica Jovanović und Patrick Adrian Stamme zum Ensemble aus Sängern, Ballett, Chor, Kinderchor und Bühnenbildschiebestatisterie. Für mich überraschend zu bemerken war, dass Ché eher Eva begleitet als ihr Handeln kritisch zu kommentieren, und ohne sie immer wieder herauszufordern. Beide wirken vertraulich bis zu viel zu sehr vertraut miteinander. Das funktioniert zwar, verschenkt aber explosives Knistern auf der Bühne.

Gerade im ersten Requiem knisterte es mir viel zu oft aus dem Orchestergraben. Da hatte ich mir von der Magdeburgischen Philharmonie wirklich wesentlich mehr erhofft – Musical ist eben Königsklasse. Dabei konnte ich mich an die langsamen Tempi und nicht erreichten Anschlüsse der Musiknummern von Paweł Popławski mit der Zeit gewöhnen. Da aber der Beginn schon mehr als wackelig war, hatte ich danach keine Erwartungen an die Orchestermusiker mehr.

Aber die Inszenierungen holte in zweierlei Hinsicht »Evita« ans Heute heran: Zum einen arbeitete Choreograph Volker Michl mit den lateinamerikanischen Rhythmen – aber eben heutig, kantig, knackig – mit zehn Tänzern und sechs Tänzerinnen. Warum ausgerechnet bei den Spendengeldern Eva Perón zwischen den Tänzern sich dreht, ist eine der Stellen, die ich nicht ansatzweise nachvollziehen kann. Zum anderen fielen mir die zahlreichen Textänderungen, die für die alte Übersetzung von Michael Kunze von 1981! inzwischen mehr als nötig sind – auch wenn mir der One-Night-Stand schmerzlich fehlte, sehr positiv auf. Das Ensemble „Rainbow High“ ging dabei völlig an Ché allein (Dramaturgie: Marie Julius).

Kostümbildnerin Tanja Liebermann wich zwar mit Pastelltönen beim großen Kinderchor und bei der Regenbogentour mit Rottönen im Ballett vom schwarz-weißen Grundkonzept ab, aber unterstützte das Ensemble gekonnt mit ihrer Arbeit. Michael Lindner bot eine teilbare Tribüne plus ein drehbares Stadionhalbrund, was immer wieder neue Räume ermöglichte. Zwei Sessel und ein Schminktisch sind erstaunlich wenig Möbel auf der Bühne. Aber manchmal vermisse ich die Doppelbödigkeit in dieser Klarheit. Nun gab es „Verlass mich nie“ (aus dem Film) als Nahaufnahme mit Livekamera zu erleben – aber eben auch mit bildlicher Verzögerung zum Gesang, woraus sich die Frage ergibt: Wieso und warum überhaupt? Mir nicht mehr bekannt ist, ob dieses Lied schon 2010 Freilicht in Magdeburg dabei war, denn kurz davor 2009 hatte dieses Zusatzlied in Übersetzung von Stefan Huber in Dortmund seine deutschsprachige Erstaufführung.

Beide Hauptdarsteller waren verführerisch in ihrer Doppelbödigkeit, doch gelang Patrick Adrian Stamme als Ché mehr Differenzierung und Hinterfragung. Vertraulichkeit wie bei den „Spendengeldern“ schwächt die gegenseitige Spannung wie auch das sie auf Händen tragen und in den Sessel setzen nach dem „Walzer“. Selbst bei „Jung, schön und geliebt“ ist er zu freundlich, kann er bissiger und provozierender sein. Milica Jovanović war mir zu klar und glatt ihrer Rolle der Evita ergeben. Natürlich ist sie eine überzeugende Titelfigur, die sich als Heilige und gleichzeitig als Zirkusdirektorin präsentiert. Selbst das verzweifelte Einfordern der Vizepräsidentschaft darf wesentlich bissiger sein. Da habe ich definitiv mehr vom Schauspielregisseur Matthias Reichwald erwartet. Bei beiden habe ich trotz ihrer Souveränität, mit der sie das Publikum zurecht begeistern, mehr Kanten und Biss gewünscht. Im Buch von Tim Rice ist es überall zu finden.

Es war für Doğukan Kuran offensichtlich nicht sein Repertoire, den Juan Perón zu geben. Ist „Das Handwerk des Möglichen“ noch ein interessanter Beginn, aber ansonsten bei seinen Dialogen und Spiel – selbst in Magdeburg muss das adäquat besetzt sein. Wo für Aleksandr Nesterenko seinen Magaldi noch stilsicher präsentierte, konnte Jeanett Neumeister in ihrer Szene als Geliebte einfach nur glänzen. Auf den Punkt, spannend, differenziert. Chance ergriffen und das Publikum begeistert. Sie ist mit Rosha Fitzhowle alternierend besetzt.

In der Kinosaalszene zu Beginn ist erkennbar, dass der Opernchor durchaus differenziert spielen kann. Warum er danach meist nur unisono eingesetzt wird, ist beim Betrachten unerklärlich. Waren für den Chor bei einem Musical, wo dieser normalerweise auch bewegt wird, einfach zu wenig Proben geplant? Das gleiche gilt auch für den Kinderopernchor, der sich sicherlich beim Singen auch mehr bewegen hätte können.

Mit »Evita« gelingt nicht zuletzt auf Grund des Stückes an sich und der beiden Gäste in den Hauptrollen der kalkulierte Erfolg. Auch wenn für mich sich so manche Szene nicht erschloss und die musikalische Umsetzung für mich extrem Wünsche offen ließ, gelang eine große Musicalaufführung, die bei bleibender Zuschauernachfrage zu Zusatzvorstellungen führen muss.

»Evita«
Musical von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice | Deutsch von Michael Kunze
Premiere am 11. November 2023 am Theater Magdeburg
Regie: Matthias Reichwald | Musikalische Leitung: Paweł Popławski | Choreografie: Volker Michl | Bühne, Video: Michael Lindner | Kostüme: Tanja Liebermann | Choreinstudierung: Martin Wagner | Dramaturgie Marie Julius
Eva Perón: Milica Jovanović | Che: Patrick Adrian Stamme | Juan Perón: Doğukan Kuran | Magaldi: Aleksandr Nesterenko | Geliebte: Rosha Fitzhowle / Jeanett Neumeister | Opernchor des Theaters Magdeburg | Kinderopernchor des Konservatoriums „Georg Philipp Telemann“ | Ballett Theater Magdeburg | Statisterie | Magdeburgische Philharmonie

Unklar für mich ist auch, wenn zu Beginn des zweiten Akts das 1978er Logo genutzt wird, aber grafisch vom Theater eine redende Evita mit erhobenen Händen als Weihnachtsengel stilisiert wird.

Evita in Magdeburg 2023

Mehr als Mischa Spoliansky

Zum 125. Ehrentag entreißt die dritte »Heute Nacht oder nie«-Revue mit dem Untertitel „Ein Abend voller Charme und Witz mit Songs von Spoliansky, Heymann und Hollaender“ Autoren der Vergessenheit. Das private Berliner Theater am Frankfurter Tor präsentiert die Neuproduktion ab dem 21. November 2023 mit Manja Stein und Marc Rudolf, am E-Piano: Jürgen Beyer. Konzipiert von den Machern der 1998er »Mischa Spoliansky Revue« in der damaligen Kleinen Revue vom Friedrichstadtpalast: Wolfgang Seppelt und Peter Fabers. Damals anlässlich des 100. Geburtstages des Komponisten am 28.12.1998. Zwischenzeitlich gab es auch eine »Die Spoliansky-Revue« von Stefan Huber 2016 an der Komischen Oper Berlin, die aber wesentlich mehr Aufführungen verdient gehabt hätte, aber unter Koskys Leitung nicht bekam.

2023 im Berliner Friedrichshain geht es nicht nur um einen, sondern um was uns hinterlassen wurde von einem Trio, dass das ehemalige Kabarett „Schall und Rauch“ Zwei im Keller vom Großen Schauspielhaus mitbegründet hatten: Mischa Spoliansky, Werner Richard Heymann und Friedrich Hollaender, der selbst die musikalische Leitung inne hatte. Am 8. Dezember 1919 gab es damals die erste Aufführung in gehobenen Niveau und nach dem Verlieren des politischen Bisses schloss es im März 1921.

Wie sieht es nun über einhundert Jahre später aus? Welche Lieder wurden aus dem überlieferten Schaffen ausgewählt und an welche Textautoren wird ebenfalls gedacht? Denn neben den Melodien sind sie gerade die, die unserer Gesellschaft gekonnt den Spiegel vorhalten. Damals lebte das Programm von der Vielfalt mit Spielszenen, Chansons, Couplets, Film, Puppenspiel und Tanz. Was wird 2023 alles geboten?

»Heute Nacht oder nie«
Ein Abend voller Charme und Witz mit Songs von Spoliansky, Heymann und Hollaender

Uraufführung am 21. November 2023 im Theater am Frankfurter Tor, Berlin-Friedrichshain, mit zwei Voraufführungen

Idee: Wolfgang Seppelt | Regie: Peter Fabers | Ausstattung: Marc Rudolf
mit Marc Rudolf und Manja Stein, E-Piano: Jürgen Beyer

22 von 252 Eindrücken von 1984

In seiner Bearbeitung des Romans »1984« verfolgt der Regisseur Luk Perceval die widerständige Kraft zweier Liebenden unter den Bedingungen von allgegenwärtigem Misstrauen, propagandistischem Irrsinn und körperlichem Schmerz. Was steht hinter dem Streben nach totaler Macht? Und inwiefern ist die Ordnung, in der wir leben, ein Spiegel unser selbst? [Text vom Theater]

»1984«
von George Orwell | Übersetzung: Frank Heibert | Fassung: Luk Perceval

Premiere am 18. November 2023 im Berliner Ensemble

Regie: Luc Perceval | Bühne: Philip Bussmann | Kostüme: Ilse Vandenbussche | Musik: Rainer Süssmilch | Choreografie: Ted Stoffer | Licht: Rainer Caspar | Dramaturgie: Sibylle Baschung
Mit Paul Herwig, Gerrit Jansen, Oliver Kraushaar und Veit Schubert als Winston Smith | Pauline Knof als Julia | Ella Kastner, Hannah Rogler, Franziska Winkler, Annunziata Matteucci, Philippa Otto als Sängerin

© Frank Wesner

Loriot 100

Loriots 100. Ehrentag am 12. November 2023 – Bernhard-Viktor »Vicco« Christoph-Carl von Bülow wurde am 12. November 1923 in Brandenburg an der Havel geboren. Von 1963 an lebte er in Ammerland im oberbayerischen Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen und verstarb dort am 22. August 2011.
Leider habe ich Loriot nicht persönlich kennengelernt, aber einiges von seiner Kunst erfahren von denen, die mit ihm gearbeitet hatten: die leider 2014 schon verstorbene Ana Christine Haffter, der geniale Max Raabe sowie die wunderbare Jasmin Solfaghari.
Meine Sammlung weist noch nicht viele, dafür spezielle Medien mit und von Loriot auf. Zeit, sie in die Hand zu nehmen. Und nicht (nur) die flüchtigen Mediatheken.

Loriot – Bernhard-Viktor „Vicco“ Christoph-Carl von Bülow

39 Fotos von Nils Holgersson

Toi.Toi.Toi für Nils Holgersson und seine tierischen Freunde. „Es ist nicht immer leicht, ein Kind zu sein. Das weiß niemand besser als Nils Holgersson. Die Eltern sind unzufrieden, dauernd gibt es Streit, und wohin man mit der eigenen schlechten Laune soll, weiß man auch nicht so recht. Richtig ärgerlich wird es aber erst, als Nils seine Wut an einem Wichtel auslässt. Der zaubert den frechen Jungen zur Strafe auf Däumling-Größe klein. Als dann auch noch Hausgans Marten vom Hof der Holgerssons abhauen will, schmeißt sich der jetzt sehr kleine Nils Marten an den Hals – und findet sich plötzlich mitten im Abenteuer und in einer Schar von Wildgänsen wieder! Das Märchen vom Jungen, der sich die Welt plötzlich aus der Luft anschaut – und das auch noch mit dem Körper eines Wichtels.“ (Text der Komischen Oper Berlin)

Für die Kinderoper in zwei Akten ist die Kenntnis des Romans von Selma Lagerlöf nicht nur zu empfehlen sondern wichtig, um die Namen und Stationen zuordnen zu können.

»Nils Holgerssons wundersame Abenteuer«
Kinderoper in zwei Akten mit Musik von Elena Kats-Chernin; Libretto von Susanne Felicitas Wolf nach dem Roman von Selma Lagerlöf

Uraufführung am 12. November 2023 der Komischen Oper Berlin im Schillertheater Berlin

Inszenierung: Ruth Brauer-Kvam | Musikalische Leitung: Erina Yashima | Bühnenbild: Alfred Peter | Kostüme: Alfred Mayerhofer | Choreographie: Martina Borroni | Dramaturgie: Maximilian Hagemeyer | Chöre: Jean-Christophe Charron | Kinderchor: Dagmar Fiebach | Licht: Johannes Scherfling
Besetzung: Nils Holgersson: Caspar Krieger | Marten: Ferdinand Keller | Akka, Anführerin des Vogelzugs: Sylvia Rena Ziegler | Smirre, Fuchs: Johannes Dunz | Daunenfein: Alma Sadé | Ysätters-Kajsa & Bäuerin: Elisabeth Wrede | Karen Nilsson, die Mutter & Lillemor: Mirka Wagner | Ville Vätte & Olle: Philipp Meierhöfer | Holger Nilsson: Carsten Sabrowski | Chor der Ratten und Chor der Seevögel-Kinder: Kinderchor der Komischen Oper Berlin | Chor: Vocalconsort Berlin | Orchester der Komischen Oper Berlin

Filmstarts November und Dezember 2023

Im Jahresendkinokalender gibt es einige Filmstarts von Musicals, Musik- und Tanz- sowie Kunstfilmen, die erwähnenswert erscheinen. Ein paar kann ich schon empfehlen, manche möchte ich bald im Kino sehen und vielleicht kann die Liste auch mit Kommentaren erweitert werden.

Am Donnerstag 9.11.2023 Kinostart »Joyland« (Frankreich/Pakistan 2022) über Pakistanische Familienstrukturen und die queere Liebe des Background-Tänzers.

Am Donnerstag 23.11.2023 Kinostart »Kit & Antoinette und der magische Himbeerhut« – ein Animationsfilm über Kulturenzusammenstoß- und zusammengehen: eine Gitarre spielende Grille und eine disziplinierte Erbin des Ameisenhaufens.

Am Donnerstag 30.11.2023 Kinostart »Wish« – Disney-Animation: Ein kleinen Ball aus unendlicher Energie namens Star ist ein kleiner Unruhestifter und begibt sich mit Asha und ihrer Ziege Valentino auf eine abenteuerliche Reise durch unterschiedliche Welten, um ihre Gemeinschaft zu retten. Mit Liedern!

Ebenfalls Kinostart »Last Dance« – eine Komödie über einen Rentner, der sich bei einem zeitgenössischen Tanzensemble bewirbt.

Ebenfalls Kinostart »Living Bach« – Dokumentation durch sechs Kontinente, um Amateurmusiker und Sänger zu treffen, für die Musik von Johann Sebastian Bach ganz zentral eine Rolle spielt.

Am Samstag, 2. Dezember 2023 exklusiv im Kino – am Tag ihres 100. Geburtstags – »CALLAS – PARIS, 1958« – Ihr historischer Auftritt zum ersten Mal in Farbe, 4K-Auflösung und mit Dolby Atmos-Sound vollständig restauriert exklusiv auf der großen Kinoleinwand zu sehen.

Ab Mittwoch 6.12.2023 Kinostart »Maestro« – Das überfällige Biopic über Leonard Bernstein (Bradley Cooper). Erst nachdem geheiratet wurde, kommt Felicia Montealegre (Carey Mulligan) dahinter, dass ihr Ehemann homo- oder bisexuell ist und diese Sehnsüchte heimlich auslebt. Geht es um sie oder einen der größten Komponisten und Dirigenten seiner Zeit?

Am Donnerstag 7.12.2023 Kinostart »Wonka« – ein Prequel zu »Charlie und die Schokoladenfabrik«. Wie wurde Willy Wonka ein verrückter und vergrämter Millionär?

Ebenfalls Kinostart »Murat Göğebakan« – Biopic über den Aufstieg des türkischen Rockmusikers in den 1990er Jahren bis zu seinem Krebs-Tod 2014.

Ab 7. Dezember 2023 bei Netflix gibt es »The Archies« – indische Hindi-sprachige Teenager-Musical-Komödie, in der Archie und seine Gang versuchen, einen geliebten Park vor der Zerstörung zu retten. 

Am Donnerstag 14.12.2023 ist Kinostart »Munch« – das Biopic über den norwegische Maler Edvard Munch – gespielt von Vieren: Alfred Ekker Strande, Mattis Herman Nyquist, Ola G. Furuseth und Anne Krigsvoll.

Ebenfalls Kinostart »If It Were Love« – Dokumentation über eine Tournee von fünfzehn jungen Tänzerinnen und Tänzer unterschiedlicher Herkunft.

Am Donnerstag 21.12.2023 Kinostart »Girl You Know It’s True« – das Biopic über die Gründung, Aufstieg und Absturz von »Milli Vanilli«, bestehend aus dem Deutschen Rob Pilatus (Tijan Njie) und dem Franzosen Fab Morvan (Elan Ben Ali). Mit Matthias Schweighöfer als deren Erfinder und Musikproduzent Frank Farian.

Ebenfalls Kinostart »Raus aus dem Teich« – In dem Animationsfilm entdecken Enten ihren Mut und Entdeckergeist und erfahren so, dass die größten Abenteuer im Leben auch immer einen Schritt aus der eigenen Komfortzone bedeuten.

»Joyland«, »Munch« und »Girl You Know It’s True« kann ich definitiv empfehlen. Bei den ersten beiden sind die Wendungen in der Geschichte extrem reizvoll, der dritte geht sehr rücksichtsvoll mit »Milli Vanilli« um – außer der negativ gezeigten Kommerzplattenindustrie dürfen alle Facetten haben. Keine wirkliche Aufarbeitung oder gar Abrechnung mit historischen Persönlichkeiten.
Somit gibt es quasi fünf Biopics und drei musikalische Animationsfilme. Was möchte der Leser ergänzen? Wie wurden die Filme aufgenommen? Wie liefen sie im Kino – und danach?

31 Fotos zu Berliner Enthüllungen

Nicht nur eine Mondfinsternis wird gemeinsam erlebt. Alle legen ihre Smartphones auf den Tisch und alles, wirklich alles, was reinkommt, wird geteilt. Nachrichten werden vorgelesen, Telefonate laut mitgehört, jede Mail, jede WhatsApp wird offen gezeigt. Mobiltelefone sind sie heute Kommunikationszentrum, Informationsquelle, Fototagebuch und eine eigene Personalakte. Was wenn sie in falsche Hände geraten? Was als harmloser Spaß beginnt, artet bald zu einem emotionalen Durcheinander aus – voller überraschender Wendungen und delikater Offenbarungen.
Der italienische Originalkinofilm »Perfetti Sconosciuti« wurde inzwischen schon häufiger neu verfilmt als jeder andere Titel der Filmgeschichte. Regisseur Paolo Genovese schrieb das Drehbuch mit insgesamt vier weiteren Autoren. Und jedes Land erzählt die Personen und Geschichten etwas anders. Wie wird jetzt nach all den Enthüllungen die Bühnenadaption enden?

»Das perfekte Geheimnis«
von Paolo Genovese nach seinem italienischen, 2016er Kinofilm »Perfetti Sconosciuti« (etwa »Völlig Unbekannte«); Deutsch von Sabine Heymann

Premiere am 29. Oktober 2023 der Komödie am Kurfürstendamm im Theater am Potsdamer Platz Berlin; 2 Voraufführungen; bis 30. Dezember 2023

Regie Martin Woelffer | Bühne Tom Presting | Kostüm Nicole von Graevenitz
Robert: Tommaso Cacciapuoti | Eva: Tessa Mittelstaedt | Sofia: Nica Heru | Mark: Tobias Licht | Charlotte: Henriette Richter-Röhl | Carlo: Karim Chérif | Bianca: Jenny Löffler | Ben: Oliver Dupont

Fotos © Frank Wesner für alleseintheater.wordpress.com

49 Fotos Chicago in Berlin

An weitere Kartenangebote immer interessiert, denn hier gibt es 49 Einsichten ins Korruptionsmusical »Chicago«, das in Berlin eine lang geplante Neuinszenierung von Barrie Kosky bekommt. Die Rechte werden nur für kurze Zeit von den Inhabern vergeben (Zitat: Aufführungslizenzen werden derzeit nur für professionelle Bühnen, nach besonderer Genehmigung und mit begrenzter örtlicher Verfügbarkeit vergeben). So gibt es erstmal nur 21 Vorstellungen in drei Monaten im Repertoireopernhaus – besetzt vor allem mit einem Gäste- und Tänzerensemble, die bei der Komischen Oper schon öfter gearbeitet haben. Der Damenchor verstärkt sogar szenisch die Musicaldarstellerinnen. Das Theater hat sich durch Doppelbesetzungen klassisch vor Ausfällen abgesichert und so gibt es immer wieder wunderbare Konstellationen zu entdecken.
Das mit Gästen verstärkte Opernorchester wird erneut geleitet von Adam Benzwi, der schon in der 1988er Berliner Erstaufführung im Theater des Westens Berlin am Flügel zu hören war. Die deutschsprachige 1977 war am Thalia Theater in Hamburg.
Die Fotos geben Einblicke auf die Premierenbesetzung.

»Chicago«
Ein Musical–Vaudeville, Buch von Fred Ebb und Bob Fosse, Musik von John Kander, Songtexte von Fred Ebb, nach dem Stück Chicago von Maurine Dallas Watkins, Deutsch von Erika Gesell und Helmut Baumann

Premiere am 28. Oktober 2023 der Komischen Oper im Schillertheater Berlin, Koproduktion mit der Volksoper Wien

Inszenierung: Barrie Kosky | Musikalische Leitung: Adam Benzwi | Choreographie: Otto Pichler | Bühnenbild: Michael Levine | Kostüme: Victoria Behr | Dramaturgie: Johanna Wall | Chöre: Jean-Christophe Charron | Licht: Olaf Freese
Roxie Hart: Katharine Mehrling / Maria-Danaé Bansen | Velma Kelly: Ruth Brauer-Kvam / Maria-Danaé Bansen | Billy Flinn: Jörn-Felix Alt / Nicky Wuchinger | Mama Morton: Andreja Schneider / Sigalit Feig | Amos Hart: Ivan Turšić / Philipp Meierhöfer | Mary Sunshine: Hagen Matzeit | Kitty: Petra Ilse Dam | Liz: Mariana Souza | June: Martina Borroni | Annie: Paulina Plucinski / Lauren Mayer | Mona: Danielle Bezaire | Hunyak: Lindsay Dunn | Tänzer: Lorenzo Soragni, Michael Fernandez, Andrii Zubchevskyi, Shane Dickson, Benjamin Gericke, Ivan Dubinin | Dance Captain: Silvano Marraffa | Fogarty: Matthias Spenke / Sascha Borris | Aaron: Sascha Borris / Matthias Spenke | Fred: Nikolaus Bender / Sven Marquardt | Komparserie

Fotos zu Falling | in Love Grand Show

»Falling | in Love – Grand Show« ist die neue Produktion im Friedrichstadt-Palast Berlin. Die erste Preview ist am 21. September (17 Previews geplant) und Uraufführungspremiere am 11. Oktober 2023.

Leider bietet der Palast nur ausgewählte Momente zum Fotografieren an, so dass kein Gesamteindruck entstehen kann. Daher hier nur zehn Fotos und Kostümdesigner mitten in ihren Kreationen.

© Frank Wesner

27 Fotos »Marlene« in Berlin

In einem kleinen Pariser Appartement: Marlene Dietrich und Viv, ihre langjährige Begleiterin durch die Höhen und Tiefen ihrer legendären Karriere. Zurückgezogen von aller Welt streichen die Tage dahin. Doch heute ist es, als ob die vergangene Zeit wieder greifbar und lebendig wird. Die Wohnung wird zur großen Bühne und Marlene gibt schließlich ein Konzert, wie sie es vielleicht hätte geben können… Sven Ratzke spielt Marlene Dietrich und haucht ihren Liedern eine neue Seele ein. [Text vom Theater]

»Marlene«
von Pam Gems in Bearbeitung des Renaissance-Theaters Berlin, Deutsch von Angelika Kingsford Röhl

Premiere am 8. Oktober 2023 im Renaissance-Theater Berlin; Voraufführungen: 5., 6., 7. 10. 2023

Regie: Guntbert Warns | Arrangements: Jetse de Jong, Sven Ratzke | Bühne: Ezio Toffolutti | Kostüme: Ian Griffiths | Creative Director Max Mara
mit Sven Ratzke als Marlene, Johanna Asch als Viv und Jetse de Jong am Flügel

Fotos © Frank Wesner

55 Fotos von Aida & Co

Marina Rebeka als Aida, Elīna Garanča als Amneris und Yusif Eyvazov als Ramadès sind zur Premiere in Berlin in »Aida« zu erleben. Die tödlich endende Dreiecks-Geschichte spielt am Königshof im alten Ägypten mit drei Hauptpersonen: Aida liebt Radames und Radames liebt Aida; Amneris liebt ihn ebenfalls und Papa König verspricht ihr den Kriegsheld als Ehemann, aber Radames liebt Aida, die persönliche Sklavin von Königstochter Amneris. Aida bearbeitet ihn solange, bis er ein Militärgeheimnis preisgibt, was im Opernhaus nicht ungehört bleibt. Zum Tode verurteilt in einer »Grabkammer« ist heimlich Aida mit ihm eingeschlossen. Trotz dicker Mauern ist ein Schlussterzett mit Amneris möglich.

»Aida«
Oper in vier Akten von Antonio Ghislanzoni nach einem Szenario von François Auguste Ferdinand Mariette, mit Musik von Giuseppe Verdi

Premiere am 3. Oktober 2023 in Staatsoper Unter den Linden Berlin

Inszenierung: Calixto Bieito | musikalische Leitung: Nicola Luisotti | Bühnenbild: Rebecca Ringst | Kostüme: Ingo Krügler | Lichtgestaltung: Michael Bauer | Videodesign: Adrià Reixach | Chordirektor: Dani Juris | Dramaturgie: Bettina Auer, Christoph Lang
Aida: Marina Rebeka | Amneris: Elīna Garanča | Radamès: Yusif Eyvazov | Ramfis, Oberpriester: René Pape | der König: Grigory Shkarupa | Amonasro: Gabriele Viviani | Priesterin: Victoria Randem | ein Bote: Gonzalo Quinchahual

Fotos © Frank Wesner

Spielzeit 2023/2024 voraus

Was mag die Spielzeit 2023/2024 bringen? Geplant und angedacht ist zwar etwas, aber relativ wenig Eintrittskarten habe ich bisher im Vorverkauf besorgt. Meine Premieren mit »Ballette von William Forsythe«, »Pique Dame / Пиковая дама« und »Nixon in China« finden alle erst im Jahr 2024 statt. Dazu viel Repertoire, auf das ich mich freue.

Wird es nach Dresden, Leipzig, Cottbus, Bremen, Hof gehen? Oft plane ich lieber immer kurzfristiger. Das liegt auch an den Theatern, die teilweise immer noch, viel zu viele Vorstellungen sehr kurzfristig – teils ersatzlos – abgesagt haben. Der Ärger sitzt tief und ist wie vieles andere unvergessen. Ob ich diesen Umgang mit den Zuschauern verzeihen kann, wird sich erst noch zeigen.

Aber auch die Hotelkosten be- und verhindern immer mehr Theaterreisen neben den allgemeinen Reisekosten. Ich werde wohl nicht der einzige sein, der auswärtige Theaterbesuche reduziert… Wir werden später sehen, wo die Reise hinging. Mit den Erkenntnissen wird es sicherlich zu spät für Theaterproduzenten heute sein, aktuell die Planungen zu steuern. Hatte die Theaterbranche im Allgemeinen sich in letzter Zeit als starker, ernst zu nehmender, gemeinsam auftretender Wirtschaftszweig etabliert?

Also: Hoffen auf das Beste und auf mehr sehr gute Produktionen – Regietheater anstatt Regisseurtheater. Die Besetzungen sind meist hervorragend!

Spielzeit 2022/2023 geht zu Ende

Insgesamt wurden es dann doch 293 Aufführungen, an denen ich teilgenommen habe. Darunter sind 98 eigene von 22 verschiedenen Werken. Dazu 195 Vorstellungen von 178 Werken (in 182 Produktionen). Das bedeutet: ich habe relativ wenig Werke in verschiedenen Inszenierungen gesehen bzw. erlebt. Dies sind »Anatevka« (natürlich!), »Linie 1« (obwohl auf der selben Bühne sogar), »Moulin Rouge« (obwohl beides Übernahmen sind), »Sister Act« (am Anfang und Ende der Spielzeit) und »Die Zauberflöte« (einmal erlebt mitten aus dem Orchestergraben!).

Ja, es gibt die Produktionen und Bühnen, die ihren Saal nahezu restlos füllen können. Doch selbst in London funktioniert das bedingt kurzfristig. Am Abend ist es voll, doch der Vorverkauf ist weiter schwieriger geworden. Auf Aktionen und kurzfristige Käufer können sich nicht alle verlassen. Selbst eine Produktion wie »Dear Evan Hansen« im Londoner Noël Coward Theatre mit acht Darstellern auf der Bühne (plus Cover – also trotz Band sehr sehr wenige für ein zwei-Rang-Theater) wurde geopfert. Was mögen die Ausschlag gebenden Gründe gewesen sein?

Trotzdem war und ist es nicht so voll in den Theatern insgesamt wie vor ein paar Jahren. Die Zahlen der Werkstatistik (Wer spielte was 2022-23 – Werkstatistik Deutschland Österreich Schweiz) erscheint erst im Sommer 2024. Leider wird darin neben den Fassungen / Übersetzern die (mögliche) Auslastung sträflich vermisst. Sowie die ehrlichen Werte eines schwierigen Großproduzenten. Daher müssen diese Werte statistisch erst bereinigt werden, um aussagekräftig zu werden.

293 Vorstellungen von 197 Werken in 203 Produktionen in 365 Tagen – nicht schlecht für die Spielzeit 2022-2023. Darunter zehn Mal »Dornröschen«, neun Mal »Simone Boccanegra«, acht Mal »Die Zauberflöte« und so weiter.

Cabaret 2023 wieder in Berlin

Ensemblemitglieder spüren Spuren auf, mit denen das Musical „Cabaret“ verbunden ist, in dem sie im Sommer 2023 im Tipi am Kanzleramt in Berlin-Tiergarten auftreten. Zwar wurde das Werk von Joe Masteroff 1966 im Broadhurst Theatre, New York, uraufgeführt und die berühmte Verfilmung unter Regie von Bob Fosse aus dem Jahr 1972 größtenteils in den Münchner Bavaria Studios gedreht, aber einige Außenaufnahmen entstanden sogar im damaligen West-Berlin.

Die Charaktere und ihre Schicksale haben reale Personen als Vorbilder, die in Berlin 1930 gelebt und gearbeitet haben – inklusive dem Autor Christopher Isherwood (1904–1986), der nach seinem allerersten Kurzbesuch in Berlin im März 1929 dann etwas später, ab 29. November 1929, nach Berlin zieht. Adresse: In den Zelten 10 – dem heutigen Areal am Haus der Kulturen der Welt – schräg gegenüber dem Tipi am Kanzleramt!

Christopher Isherwood steht im Bühnenmusical für Clifford Bradshaw, Jean Ross für Sally Bowles und Meta Thura für Fräulein Schneider – und in ihre Wohnung/Pension zieht Isherwood im Dezember 1930 und bleibt bis Mai 1933. Dann verlässt Isherwood mit Heinz Neddermeyer Berlin. Es gibt ein Wiedersehen mit Meta Thura in Schöneberg 1952.

Neben den beiden (!) deutschen Synchronfassungen der Verfilmung, die beide in Berlin entstanden sind, gibt es weitere theatrale Verbundenheit mit Berlin. Christopher Isherwoods Schauspiel „Ich bin eine Kamera“ hat 1952 seine deutschsprachige Erstaufführung am Schlosspark-Theater Berlin in Berlin-Steglitz. Zwar waren alle drei Erstaufführungen des Musicals (ab 1970) nicht in Berlin, aber 1978 brachte Regisseur Karl Vibach das Musical im Theater des Westens, Berlin-Charlottenburg, heraus. Vielleicht kann mir jemand mit dem genauen Premierendatum in der Spielzeit 1977/78 am Metropol-Theater Berlin helfen? So müsste sogar die Berliner Erstaufführung von „Cabaret“ im heuten Admiralspalast in Berlin-Mitte stattgefunden haben. 1987 dann neu im Theater des Westens in Regie und Choreographie von Helmut Baumann und Jürg Burth. 1999 im Theater am Kurfürstendamm in Charlottenburg in der Inszenierung von Michael Wedekind, die auch andernorts zu war. 2002 folgt eine Produktion im BKA-Luftschloss, Berlin-Mitte.

Am 23.10.2004 war dann Premiere in der Bar jeder Vernunft, Berlin-Wilmersdorf, die sogar auf Gastspielreise nach München ging. Die Über- und Wiederaufnahme ins Tipi am Kanzleramt in Berlin-Tiergarten erfolgte am 11.11.2010 und wird dort regelmäßig, in den letzten Jahren vor allem im Sommer, für einige Monate aufgeführt.

Sehr viele waren schon in den 13 Rollen zu sehen. Einstudiert werden sie von Thimo Pommerening und um die Tänze kümmert sich seit ein paar Jahren Paulina Plucinski, die seit 2019 auch eine der Sally Bowles ist. 2023 wechseln sich vier Sallys mit vier Cliffords und zwei Conférenciers ab.

„Cabaret“ – Buch von Joe Masteroff – Nach dem Stück „Ich bin eine Kamera“ von John van Druten und nach den Erzählungen von Christopher Isherwood | Musik von John Kander | Gesangstexte von Fred Ebb | Deutsch von Robert Gilbert

Regie & Choreographie: Vincent Paterson | Musikalischer Leiter der Premiere: Adam Benzwi | Musikalische Einstudierung & Leitung: Damian Omansen | Regieberatung & Co-Choreographie: Mette Berggreen | Bühnenbild: Momme Röhrbein | Kostüme: Fiona Bennett & Nicole von Graevenitz | Produzenten der Premiere: Lutz Deisinger und Holger Klotzbach | Künstlerische Gesamtleitung: Lutz Deisinger

Besetzung 11. Juli bis 1. Oktober 2023:

Sally Bowles: Maria-Danaé Bansen / Lara Hofmann / Paulina Plucinski / Linda Rietdorff | Clifford Bradshaw: Alexander Donesch / Samuel J. Schaarschmidt / Luca Schaub / Lukas Strasser | Conférencier: Florian Stanek / Oliver Urbanski |Fräulein Schneider: Cornelia Drese / Regina Lemnitz / Barbara Schnitzler | Herr Schultz: Peter Rühring / Dirk Schoedon | Fräulein Kost: Johanna Asch / Jacqueline Macaulay / Anna Overbeck / Julie Wolff | Ernst Ludwig: Torsten Stoll / Luca Schaub | Bobby / Matrose: Lukas Baeskow / Julian Bender / Dennis Hupka / Samuel J. Schaarschmidt | Max / Matrose: Ralf David / Daniel Sellier | Kit Kat Girls (Helga, Mausi, Lulu und Frenchie): Kiara Brunken / Sarah Fleige / Alexander Findewirth / Lara Hofmann / Robert Lankester / Carolin Schönemann / Cindy Walther / Julie Wolff / Marion Wulf

Die Band: Piano / Toypiano / Akkordeon: Daniel Heinzmann / Damian Omansen (musikal. Leiter) | Violine / Singende Säge / Matrose: Dragan Radosavievich / Christian Runge | Posaune / Steel Guitar: Daniel Busch / Friedrich Milz | Kontrabass / Tuba / Triangel: Björn Sickert | Schlagzeug / Glockenspiel / Matrose: Caspar Hachfeld / Julian Kirchmer / Hendrik Havekost

Preise 2023: PG I: So-Do 69,90 €, Fr-Sa 74,90 € | PG II: So-Do 59,90 €, Fr-Sa 64,90 € | PG III: So-Do 39,90 €, Fr-Sa 44,90 € | PG IV: Di-So 25,00 €

Angekündigt ist auch schon der Jubiläumssommer vom 16. Juli bis 6. Oktober 2024

The Mikado by Gilbert and Sullivan.

Sasha Regan und ihre extremely talented all-male casts – „H.M.S. Pinafore“ habe ich von ihr 2014 gesehen.
Und 2003 den „Mikado“ in Berlin im Saalbau Neukölln mit Matthias Jahrmärker als Der Mikado, Renate Dasch als Katisha, Dame am Hof des Mikado plus sieben weitere Spieler in der Inszenierung von Dirk Rave, mit Musikalischer Leitung von Sabine Wüsthoff

Theatre, Films and Art reviews

Producer and director Sasha Regan’s All-Male casting of Operetta The Mikado returns to the stage in 2023, first performed in 2017 to well-received critical acclaim. It’s full of the charm first created by Gilbert and Sullivan which saw its first staged performance in 1885.

Set in the 1950’s during a Scout camping trip (that’s my interpretation of the setting) the classic storyline of The Mikado plays out. Love, lust and a few awkward twists along the way makes for an entertaining evening. Miss Violet Plumb ( Sam Kipling) is promised to the much older Mr Cocoa (David McKechnie). However, Violet has fallen in love with Bertie Hugh ( Oliver Bradley-Taylor). Mr Cocoa agrees to their marriage as long Bertie is beheaded within a month leaving Violet free to marry him. The path of „true“ love doesn’t exactly go to plan!

Bluebell Tring (Owen Clayton) and Hebe Flo (Richard Russell Edwards)…

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32 Fotos zur DSE Little Miss Sunshine

Die deutschsprachige Erstaufführung von „Little Miss Sunshine“ von William Finn („Falsettos“, „A New Brain“, „The 25th Annual Putnam County Spelling Bee“) und James Lapine („Sunday In The Park With George“, „Into The Woods“, „Der Glöckner Von Notre Dame“) wird ab dem 1. Juli im Rahmen der Schlossfestspiele Schwerin 2023 gespielt. Die Uraufführung fand am 15. Februar 2011 im La Jolla Playhouse in San Diego statt. Gefolgt von der Off-Broadway-Premiere am 14. November 2013 im Second Stage Theatre in New York. Die deutsche Übersetzung für den Verlag Musik und Bühne fertigte Robin Kulisch.

Zur Handlung: Als Olive erfährt, dass ihr nachträglich der Sieg bei der regionalen Wahl zur „Little Miss Sunshine“ zugesprochen wurde, darf sie zur bundesweiten Entscheidung reisen und möchte den Wettbewerb gewinnen. Da sie das jüngste Familienmitglied ist, wollen die restlichen Hoovers sie persönlich dorthin fahren. In der Enge des gelben VW-Busses müssen sich sechs Menschen miteinander arrangieren: Vater Richard ist ein Motivationstrainer ohne Motivation, Onkel Frank hat gerade einen Selbstmordversuch überlebt, Sohn Dwayne will erst nach bestandener Pilotenprüfung wieder sprechen, Mutter Sheryl ist gestresst. Zu allem Überfluss stirbt der drogensüchtige Großvater unvermittelt an einer Überdosis… [Text vom Theater]

»Little Miss Sunshine«
von William Finn und James Lapine
deutsche Übersetzung von Robin Kulisch

deutschsprachige Erstaufführung am 1. Juli 2023 im Schlossinnenhof Schwerin, bis 22. Juli 2023

Regie: Katja Wolff | Musikalische Leitung: Bettina Ostermeier | Choreografie: Thomas Helmut Heep | Bühne+Kostüme: Cary Gayler | Dramaturgie: Philip Klose und Katharina Nay | Regieassistenz: Maria Engelen & Hannah Winkler
Olive: Florentine Beyer | Mom Sheryl: Jennifer Sabel | Dad Richard: Gerald Michel | Brother Dwayne: Emil Gutheil | Grandpa: Frank Wiegard | Uncle Frank: Christoph Götz | Ex Joshua & Kirby: Marko Dyrlich | Larry & Buddy & Doctor: Jochen Fahr | Linda & Miss California: Clara Wolfram

Fotos © Frank Wesner für alleseintheater.wordpress.com

37 Szenenfotos Bis keiner weint

Wie groß wird die Neugier der Zuschauer sein bei der Neuauflage der Kooperation vom Berliner Studiengang Musical/Show an der UdK und der Neuköllner Oper? Vieles ist anders beim diesjährigen Musicalprojekt mit dem dritten Studienjahr – von Beginn an waren es nur die fünf Studenten. Dazu ein anderes Autorenteam (u.a. bekannt durch »Jana & Janis«) mit anderen UdK-Dozenten, die das neue Musical in Szene setzen.
Inhaltlich geht es um eine Filmproduktion, die eine vermeintlich politisch korrekte Schneewittchen-Märchen-Fassung produzieren soll. Wird sie an Aktualität vom Zeitgeschehen vielleicht überholt? Geht das überhaupt? Und wer will das dann sehen? »Bis keiner weint« – Weg frei für allerlei Auseinandersetzungen, die nicht einmal ansatzweise politisch korrekt sind.

»Bis keiner weint«
Ein Meinungsmärchen mit Musik – Koproduktion von Neuköllner Oper und Studiengang Musical/Show an der UdK | Buch: Constanze Behrends & Franziska Kuropka | Komposition: Lukas Nimscheck | Songtexte: Franziska Kuropka

Uraufführung am 8. Juni 2023 an der Neuköllner Oper Berlin; Vorstellungen bis 14. Juli 2023

Regie: Mathias Noack | Musikalische Leitung: Tobias Bartholmeß / Markus Syperek | Musikalische Arrangements: Markus Syperek | Choreografie: Sabine Hack | Step-Choreografie: Marie-Christin Zeisset | Ausstattung: Lukas Pirmin Wassmann
mit Tara Friese | Laura Goblirsch | Nathan Johns | Fabio Kopf | Anna-Sophie Weidinger sowie den Musikern Tobias Bartholmeß / Markus Syperek | Oliver Busch | Lorraine Buzea | Jo Gehlmann | Jessica Ling | Leonardo von Papp

Fotos © Frank Wesner für alleseintheater.wordpress.com

37 KOBSaul-Fotos

Vier Personen – drei Paarungen? 37 Fotos als Fotogeschichte zur »Saul«-Premiere am 27. Mai 2023 an der Komischen Oper Berlin #KOBSaul
Toi.Toi.Toi für die vorerst letzte Premiere in der Behrenstraße!
„Nachdem der Hirte David den Heerführer der feindlichen Philister, Goliath, mit einem Steinwurf niedergestreckt hat, zieht er als siegreicher Held in den israelitischen Hof ein. Der Jubel des Volks ist groß – zu groß für den Geschmack des zunächst ebenfalls begeisterten König Saul. Hin- und hergerissen zwischen Eifersucht und bodenloser Schwermut, die einzig Davids Harfenspiel lindern kann, setzt er dennoch bald alles daran, David aus dem Weg zu schaffen. Sauls Sohn Jonathan aber hält zu David, ebenso Tochter Michal. Als sich zuletzt auch Sauls zweite Tochter, Merab, zu David bekennt, beschließt der König Davids Tod. Die Prophezeiung aber sagt: Sauls Stern wird sinken, aufsteigen aber der des Hauses David.“ (KOB)
Opern- und Filmregisseur Axel Ranisch interessiert dabei verstärkt das Verhältnis von Jonathan zu David, wie die Fotos zeigen.

»Saul«
Oratorium in drei Akten mit Musik von Georg Friedrich Händel, Libretto von Charles Jennens

Premiere am 27. Mai 2023 an der Komischen Oper Berlin

Inszenierung: Axel Ranisch | Musikalische Leitung: David Bates | Bühnenbild: Falko Herold | Kostüme: Alfred Mayerhofer | Dramaturgie: Johanna Wall | Chöre: David Cavelius | Licht: Michael Bauer | Musikal. Studienleitung: Henning Kussel, Magnus Loddgard | Abendspielleitung und Regieassistenz: Sophie Friedrichs, Martha Jurowski
Saul: Luca Tittoto | David: Aryeh Nussbaum Cohen | Jonathan: Rupert Charlesworth | Michal: Nadja Mchantaf | Merab: Penny Sofroniadou | Hohepriester: Tansel Akzeybek | Hexe von Endor: Ivan Turšić | Geist Samuels: Stephen Bronk | Doeg: Ferhat Baday | Ein Amalekiter: Ferdinand Keller | Chorsolisten der Komischen Oper Berlin | Orchester

Fotos © Frank Wesner für alleseintheater.wordpress.com

26 Fotos der Love Letters

Toi.Toi.Toi mit 26 Fotos der Love Letters mit Dagmar Biener und Dieter Hallervorden in Berlin.
Melissa Gardner ist aus reichem Haus, Andrew Makepeace Ladd III ist aus gutem Haus. Er liebt es, Briefe zu schreiben, sie nicht. Von ihrer Kindheit an schicken sich Andy und Melissa nicht nur Briefe, sondern ab der zweiten Klasse schreiben sie sich Zettel in der Schule, Postkarten aus dem Urlaub, Einladungen … Das Leben und Erwachsenwerden schreitet voran und alle räumlichen Trennungen werden durch das Schreiben von Briefen überbrückt – ein Zeitraum von über 50 Jahren! Er trifft seine auch im Rückblick meist korrekten Entscheidungen nach reiflicher Überlegung, sie ist spontan und chaotisch. Er fällt die Karriereleiter hinauf, sie stolpert von einem Loch ins nächste. Zwei Menschen, nicht gerade füreinander geschaffen, möchte man glauben, aber was für eine glänzende Gelegenheit, Dagmar Biener und Dieter Hallervorden auf der Bühne des Schlosspark Theaters Berlin in Philip Tiedemanns Inszenierung glänzen zu sehen.

»Love Letters«
Theaterstück von Albert Ramsdell Gurney
Deutsch von Inge Greiffenhagen und Daniel Karasek

Premiere am 27. Mai 2023 am Schlosspark Theater Berlin; Vorstellungen bis 11.6.2023

Regie & Bühne: Philip Tiedemann | Kostüm: Viola Matthies
mit Dagmar Biener als Melissa Gardner und Dieter Hallervorden als Andrew Makepeace Ladd III

Fotos © Frank Wesner für alleseintheater.wordpress.com

Galerie

Zum Tode von Stella Doufexis

Xerxes (Serse) hatte an der Komischen Oper Berlin Premiere vor 11 Jahren am 13.5.2012. Regie: Stefan Herheim, Musikalische Leitung: Konrad Junghänel, Bühnenbild: Heike Scheele, Kostüme: Gesine Völlm. Stella Doufexis (* 15. April 1968 in Frankfurt am Main; † 15. Dezember 2015 in Berlin) war in der Titelrolle als Xerxes, König von Persien, zu erleben.
Am 29.11.2014 gab es die Premiere in Graz an der Oper Graz als Übernahme aus Berlin.
Allen Beteiligten auf und hinter der Bühne heute Abend am 12.5.2023 eine opulente und prachtvolle Wiederaufnahme! #kobxerxes

Alles ein Theater - von und mit Frank Wesner

Die Komische Oper Berlin in ihrem Nachruf:

„Nach ihrem Gesangsstudium in Berlin begann Stella Doufexis ihre Karriere 1995 am Theater Heidelberg. Schnell gehörte sie zu den glanzvollsten und gefragtesten Sängerinnen ihrer Generation. Sie gastierte an den großen Opernhäusern in Deutschland und Europa, so in München, Salzburg, Barcelona, Frankfurt, Stuttgart und Brüssel und arbeitete während vieler Jahre mit den namhaftesten Künstlern, Klangkörpern und Ensembles der Welt zusammen.

Der Komischen Oper Berlin war sie in den Jahren 2005 bis 2012 als Ensemblemitglied, später als Gastsolistin, verbunden: Als Cherubino in Die Hochzeit des Figaro, als Dorabella in Così fan tutte, als Muse und Niklaus in Hoffmanns Erzählungen, als Medea in Theseus und bei vielen Foyer-, Kammer- und Sinfoniekonzerten …, als Octavian in Der Rosenkavalier, in den der Titelpartien Xerxes und Carmen, sowie, im Jahre 2009, als Hamlet zur Uraufführung der gleichnamigen Oper aus der Feder ihres Ehemannes Christian Jost. …

Nach…

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SPOILER – ALARM (Tragikomödie) Kinostart: 4.5. 2023

Kurzweilige Komödie und herzzerreißenden Tragödie – „Spoiler Alert: The Hero Dies“ beginnt damit, dass Kit Cowan nach seinem 11-monatigen Kampf gegen Krebs im Endstadium in den Armen seines Mannes Michael Ausiello stirbt. Die Geschichte, die von Michael erzählt wird, beschreibt ihre 14-jährige Beziehung davor.
Die Dreharbeiten fanden in New York statt und wurden im Dezember 2021 beendet.
Eine Blu-ray- und DVD-Veröffentlichung in den USA kam am 7. Februar 2023.
Deutscher Kinostart am 4. Mai 2023.

Ulrike tratscht Kino

Dass der Künstler Kit (Ben Aldridge) sterben wird, ist- siehe Filmtitel- kein Geheimnis. Die Handlung beruht auf einer wahren Begebenheit, niedergeschrieben in den Memoiren des Fernsehjournalisten Michael Ausiello. Sein Buch trägt den Titel: „Spoiler Alert: The Hero Dies“.

Erzählt wird die Liebesgeschichte eines schwulen Paares (Jim Parsons und Ben Aldridge) vom Anfang ihres Kennenlernens, ihren Gefühlen, dem Eintreten der Routine, nachdem sie zusammengezogen sind, kleinen Streitereien und dem Umgang mit der niederschmetterten Krebs-Diagnose. Längst hat man die beiden ins Herz geschlossen, denn 13 Jahre begleiten wir sie. Unvergesslich der Blick von Kit, als er zum ersten Mal die Wohnung von Michael betritt und eine Ansammlung von Schlümpfen in allen Größen erblickt und Wände voller bunter Bilder. Abschrecken lässt er sich davon nicht. Mal halten sie sich bei Kit auf und mal bei Michael, bis sie in eine gemeinsame Wohnung ziehen. Und wie es dann so ist, der Alltagstrott stellt sich…

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18 Fotos der Wüstinnen

Reinkarnationen der Komponistinnen Barbara Strozzi, Francesca Caccini, Maria Theresia Paradis, Florence Price und Ethel Smyth stranden im Saal der Neuköllner Oper Berlin in neuen Arrangements und mit Musik von Richard Schwennicke. Zeit für Musik und Gedankenaustausch von Sommer Ulrickson und Ensemble. #NOB #Wüstinnen

Wüstinnen: Ein Trip durch die Jahrhunderte
Uraufführung am 22. April 2023 an der Neuköllner Oper Berlin

ARRANGEMENTS & KOMPOSITIONEN Richard Schwennicke | TEXT Sommer Ulrickson und Ensemble | REGIE Sommer Ulrickson | BÜHNE Halina Kratochwil | KOSTÜME Ulrike Plehn | DRAMATURGIE Änne-Marthe Kühn
MIT Tilla Kratochwil, Florian Küppers, Brieann Pasko, Caroline Schnitzer, Isabel Wamig sowie den Musikerinnen Björg Brjánsdóttir, Sólveig Vaka Eyþórsdóttir, Norma Regis, Nadezda Tseluykina, Irina Yudaeva

Fotos © Frank Wesner

LORIOTS GROSSE TRICKFILMREVUE (Liebevoll aufbereitete Glanzstücke eines Humorgenies) Kinostart: 20.4. 2023

Kinostart am 20. April 2023; Deutschland 2023; 79 Min.; R: Peter Geyer; Loriot; Sprecher: Loriot, Roswitha Roszak, Wilhelm Bendow

Ulrike tratscht Kino

Loriot, bürgerlich Bernhard-Victor Christoph-Carl von Bülow, geboren am 12. November 1923 in Brandenburg an der Havel, gestorben am 22. August 2011 in Ammerland am Starnberger See, gilt als bedeutenster und vielseitigster deutscher Humorist des 20. Jahrhunderts. Er wurde nicht nur durch seine Catoons, sondern auch durch zwei höchst erfolgreiche Kinofilme „Ödipussi“ und „Pappa ante Portas“ (1988 und 1991) berühmt. Sein Augenmerk lag immer auf der gestörten Kommunikation zwischen Menschen und ihrem Aneinandervorbeireden, dem Spaß und der Spiessigkeit.

Im Jahr von Loriots Geburtstag präsentieren Bettina und Susanne von Bülow mit dem Regisseur Peter Geyer Seine Cartoons in neuem Glanz: „Loriots große Trickfilmrevue“.31 Trickfilme wurden in seinem Sinne neu gezeichnet, zum Teil zum erstmals koloriert und ins Kinoformat übertragen.

Seine Trickfilmklassiker sind dabei, sowie Cartoons die man noch nicht unbedingt kennt.

31 kleine Meisterwerke, liebvoll neu gezeichnet und digital aufgefrischt. Jetzt kriegt man mit, dass der Fernsehbildschirm damals viel zu klein war…

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50 KOBHamlet-Fotos

50 Fotos als Fotogeschichte zur »Hamlet«-Premiere am 16. April 2023 an der Komischen Oper Berlin #KOBHamlet.

In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts war Ambroise Thomas der wohl bekannteste französische Opernkomponist – sein populärstes Werk, die Oper „Mignon“, wurde zu seinen Lebzeiten über 1.000 Mal aufgeführt, eine für damalige Verhältnisse geradezu unglaubliche Zahl. Und auch sein „Hamlet“ hatte großen Erfolg, wenn auch die Handlung sich nicht immer treu an die Vorlage Shakespeares hält. Nach dem Tod von Ambroise Thomas gerieten seine Werke dann in Vergessenheit.

»Hamlet«
Oper in fünf Akten – Libretto von Michel Carré und Jules Barbier | Musik: Ambroise Thomas | nach William Shakespeares Tragödie Hamlet

Premiere am 16. April 2023 an der Komischen Oper Berlin in französischer Sprache

Inszenierung: Nadja Loschky | Musikalische Leitung: Marie Jacquot | Choreographie: Thomas Wilhelm | Bühnenbild: Etienne Pluss | Kostüme: Irina Spreckelmeyer | Dramaturgie: Yvonne Gebauer, Julia Jordá Stoppelhaar | Chöre: Jean-Christoph Charron | Licht: Olaf Freese | Abendspielleitung und Regieassistenz: Katharina Fritsch
Claudius, König von Dänemark: Tijl Faveyts | Die Königin Gertrude: Karolina Gumos | Hamlet: Huw Montague Rendall | Ophélie: Liv Redpath | Polonius: Stephen Bronk | Laërte: José Simerilla Romero / Caspar Singh | Horatio: Frederic Jost | Marcellus: Johannes Dunz | Der Geist: Jens Larsen | Erster Totengräber: Ferhat Baday | Zweiter Totengräber: Ferdinand Keller | Yorick, der Narr: Kjell Brutscheidt | Claudius Double: Andrii Zubchevskyi | Gertrude Double: Claudia Greco | Hamlet Double: Lorenzo Soragni | Ophélie Double: Ana Dordevic | Geist Double: Marcus Mundus | Chorsolisten der Komischen Oper Berlin | Orchester der Komischen Oper Berlin

Fotos © Frank Wesner für alleseintheater.wordpress.com

Alles ein Theaterfest mit EA zu dritt

Alles ein Theaterfest mit EA zu dritt. Drei Erstaufführungen von amerikanischen Stücken bereichern das musicalische Repertoire: »Fun Home«, »Parade« und »Pop Punk High(School)« in Linz, Regensburg und Hildesheim. Teilweise gar nicht mehr so „jung“ sind die Musicals, doch schaffen sie jetzt nach ihrer EA den Sprung ins dauerhafte Repertoire?
»Parade« bekommt zudem einen neue dt. Fassung von Wolfgang Adenberg, denn die wirkliche Deutschsprachige Erstaufführung fand schon am 10.11.2017 durch das Freie Musical-Ensemble Münster im Konzertsaal der Waldorfschule Münster mit der Übersetzung von Ingo Budweg und Silke Eisenrichter statt.
»Pop Punk High(School)« ist zudem auch EE Europäische Erstaufführung.

»Fun Home«
Musical nach der Graphic Novel von Alison Bechdel, Musik von Jeanine Tesori, Buch und Gesangstexte von Lisa Kron, Deutsch von Roman Hinze
Deutschsprachige Erstaufführung am 14. April 2023 vom Landestheater Linz in der BlackBox Musiktheater, Preview am 13. April 2023

»Parade«
Musik und Songtexte von Jason Robert Brown; Buch von Alfred Uhry
Erstaufführung am 15. April 2023 im Theater Regensburg der neuen dt. Fassung von Wolfgang Adenberg

»Pop Punk High(School)«
Punk-Rock-Highschool-Musical; Buch von Anderson Cook; Musik von Ben Lapidus; Deutsch von Oliver Pauli (Liedtexte) und Julia Hoppe (Dialoge)
Europäische und Deutschsprachige Erstaufführung am 15. April 2023 mit dem TfN Theater für Niedersachsen, Hildesheim

Fun Home Parade Pop Punk High(school)

Alles ein Theaterfest zur UA Scholl – Die Knospe der Weißen Rose

Im Februar 2023 jährt sich zum 80. Mal die Verhaftung und Hinrichtung der Geschwister Scholl durch das NS-Regime. Titus Hoffmann und Thomas Borchert bringen ihr Musical »Scholl – Die Knospe der Weißen Rose« am 14. April 2023 zur Uraufführung. Dabei fokussieren sie die Geschichte knapp 14 Monate vor der schicksalshaften Flugblattaktion in der Münchner Maximilians-Universität auf die Skiferien zum Jahreswechsel 1941/42, die die Geschwister gemeinsam mit Freunden auf einer einsamen Hütte in den Tiroler Bergen verbrachten.
Die Idee, den Stoff in ein Musical zu verwandeln, entstand erst bei der Recherche, denn Musik und Poesie spielten im Hause Scholl und auch bei deren Freunden eine große Rolle. Anders als in bisherigen Adaptionen, sei es im Film, Theater oder in der Oper, beleuchtet »Scholl – Die Knospe der Weißen Rose« viel mehr den Ursprung des Widerstandsgedanken.
Die Handlung basiert auf wahren Begebenheiten und ergründet die „Knospe“ der Weißen Rose – also die Ursprünge, die zur berühmten Widerstandsbewegung führen sollten. Deutschland, Dezember 1941. Während sich die Kriegssituation der Wehrmacht in Russland immer schwieriger gestaltet, gehen die Freunde Traute, Hans, dessen beide Schwestern, Sophie und Inge, sowie Freddy und Ulla zum Skifahren auf die Coburger Hütte in Tirol. Shurik, Hans‘ bester Freund lässt sich entschuldigen, da er auf ein Rendezvous mit seiner Herzdame hofft. Traute freut sich nach Monaten im Kriegsarbeitsdienst auf ein Wiedersehen mit Hans, in den sie sich im Sommer Hals über Kopf verliebt hatte. Knapp 14 Monate später werden Hans und Sophie beim Verteilen von Flugblättern in der Universität verhaftet und zum Tode verurteilt…
[Text vom Produzenten]

»Scholl – Die Knospe der Weißen Rose«
Musical von Titus Hoffmann (Buch, Liedtexte) und Thomas Borchert (Musik)

Uraufführung am 14. April 2023 im Stadttheater Fürth

Inszenierung: Titus Hoffmann | Musikalische Leitung: Robert Paul | Musikalische Arrangements: Thomas Borchert & Robert Paul | Choreografie: Andrea Danae Kingston | Ausstattung: Stephan Prattes | Kostüme: Conny Lüders | Video/Grafik: Sönke Feick | Ton: Daniel Selinger | Regieassistenz: Nadine Assmann
Traute: Judith Caspari | Hans: Alexander Auler | Sophie: Sandra Leitner | Shurik: Fin Holzwart | Inge: Karolin Konert | Freddy: Dennis Hupka | Ulla: Lina Gerlitz

Alles ein Theaterfest mit Gräfin Mariza in Koblenz

Alles ein Theaterfest mit Gräfin Mariza in Koblenz
Toi.Toi.Toi nach #Koblenz. Operette in Schwarz-Weiß: Die Inszenierung von Pascale-Sabine Chevroton entwickelt sich auf mehreren Ebenen, unter anderem findet sich das Publikum am Set eines Schwarz-Weiß-Films wieder [Text vom Theater]

»Gräfin Mariza«
Operette von Julius Brammer und Alfred Grünwald, mit Musik von Emmerich Kálmán

Premiere am 1. April 2023 im Großen Haus vom Theater Koblenz

Inszenierung und Choreografie: Pascale-Sabine Chevroton | Musikalische Leitung: Daniel Spogis | Bühne und Kostüme: Monika Biegler | Video: Aaron Kitzig | Licht: Julia Kaindl, Michael Reif | Dramaturgie: Julia Schinke | Choreinstudierung: Karsten Huschke / Aki Schmitt | Regieassistenz und Abendspielleitung: Leon Kohlstadt
Gräfin Mariza: Lilli Wünscher | Fürst Moritz Dragomir Populescu: Hans Gröning / Rainer Zaun | Baron Kolomán Zsupán: Philippe Spiegel | Graf Tassilo Endrödy-Wittenburg: Tobias Haaks | Lisa, seine Schwester: Theresa Dittmar | Karl Stephan Liebenberg: Sebastian Seitz | Fürstin Božena Cuddenstein zu Chlumetz: Ks. Claudia Felke | Penižek: Wolfram Boelzle | Tschekko, ein alter Diener Marizas: Bruno Lehan | Manja: Christina Maier | Emmerich Kálmán: Jörg Daniel Heinzmann | Bühnengeige: Sara Lopez Ibarra | Opernchor | Kinderchor | Ballett | Statisterie | Staatsorchester Rheinische Philharmonie

Alles ein Theaterfest für die Briefe von Ruth

Alles ein Theaterfest für die Briefe von Ruth
Toi. Toi. Toi. Der Musical Frühling in Gmunden produziert im Stadttheater Gmunden die Weltpremiere des neuen Musicals »Briefe von Ruth« von Gisle Kverndokk (Libretto und Musik) sowie Aksel-Otto Bull (Libretto). Die deutsche Übersetzung stammt von Elisabeth Sikora. Uraufführung ist am 31. März 2023 und es wird zehn Mal gezeigt bis zum 23. April 2023.
„Bereits als Zwölfjährige beginnt Ruth Maier ihre gesellschaftlichen Beobachtungen und ihre Sehnsüchte nach menschlicher und künstlerischer Verwirklichung in Tagebüchern, Briefen und Zeichnungen festzuhalten. Ihr Drang zu schreiben und zu malen vertiefte sich im Januar 1939 mit ihrer Flucht nach Norwegen, wo sie auch ihre große Liebe, die Dichterin Gunvor Hofmo kennenlernte. Anfangs fühlte sie sich im liberalen Norden wohl, schrieb an ihre Familie ins Exil nach England, bis auch Norwegen von den Nazis besetzt wurde. Ruth Maier hinterlässt ein schriftstellerisch einzigartiges und stilistisch bemerkenswertes Zeitzeugnis, in welchem sich die junge Frau den existentiellen Fragen des Erwachsenwerdens, der Liebe, der politischen Entwicklung und der Verlorenheit in einer solchen Direktheit stellt, die einem mitten ins Herz trifft; aber vor allem tief in die verletzliche, vorahnende, kämpfende und liebenswerte Seele Ruth Maiers blicken lässt.
Ruths Geliebte und eine der bekanntesten norwegischen Dichterinnen, Gunvor Hofmo, startete bereits in den 1950iger Jahren den Versuch einer Veröffentlichung Ruth Maiers Schriften, dieser wurde aber zurückgewiesen, bis Jan Erik Vold im Nachlass Gunvor Hofmos die Tagebücher und Briefe fand und Kontakt zu Ruths Schwester Judith aufnahm, die überlebt hatte und den gesamten Briefverkehr freigab. So gibt es ihre Werke gebunden im Buch „Das Leben könnte gut sein“ bzw. „Es wartet doch so viel auf mich..“ von Jan Erik Vold sowie einen Gedichtband auf Norwegisch.
Ihre Schriften sind Teil des UNESCO-Weltdokumentenerbes.“ [Text vom Theater]

»Briefe von Ruth«
von Gisle Kverndokk (Libretto und Musik) sowie Aksel-Otto Bull (Libretto); deutsche Übersetzung von Elisabeth Sikora

Uraufführung ist am 31. März 2023 durch den Musical Frühling in Gmunden im Stadttheater Gmunden

Regie & Bühnenbild: Markus Olzinger | Musikalische Leitung: Jürgen Goriup | Co-Regie und Dramaturgie: Elisabeth Sikora | Kostümbild: Angelika Pichler | Maske: Renate Harter | Lichtdesign: Ingo Kelp | Tondesign: Roland Baumann | Video: Jürgen Erbler und Markus Olzinger | Regie-& Produktionsassistenz: Laura-Luisa Hat
Ruth Maier: Jasmina Sakr | Gunvor Hofmo: Tamara Pascual | Hermann Thimig, Arne Strøm, Gustav Vigeland: Yngve Gasoy-Romdal | Judith Maier & diverse Rollen: Michaela Thurner | Irma Maier & diverse Rollen: Kudra Owens | Prof. Herbert Williger & diverse Rollen: Previn Moore | Diverse Rollen: Lukas Müller, Kun Jing, Konstantin Zander

41 Fotos zur Neuinszenierung von Linie 1

Toi.Toi.Toi nach Berlin! #Linie1
Autor und Co-Hausherr Volker Ludwig sperrte sich Jahrzehnte lang aus Unkenntnis gegen den Begriff Musical. Doch es wurde das national und international Bekannteste und Geachteste: Linie 1. Nach der letzten, der 1969. Vorstellung am 7.1.2023 (Premiere war am 30.4.1986) begannen die Proben der Berlin-Revue, die die Zeit und die Urinszenierung Reminiszenz erweißen – wo all die Typen und Berliner wiederkehren. Und Dietrich Lehmann ist weiterhin dabei!

„Natalie kommt aus der Provinz nach West-Berlin und landet sechsuhrvierzehn am Bahnhof Zoo. Sie ist auf dem Weg zu Johnnie, einem Berliner Rockmusiker. Als sie ihn am Bahnhof nicht findet, begibt sie sich auf die Suche nach ihm. Sie steigt in die U-Bahn Linie 1, Richtung Schlesisches Tor. Dort gerät sie in den Sog der Stadt und trifft auf ein Panoptikum verlorener, suchender, keifender, aber auch warmherziger Menschen, wie sie sich 1986 auf der Insel der Seligen tummeln. Eine Reise in die Zeit der Mauerstadt voller Hoffnung, Mut und Selbstbetrug. „Linie 1“ gibt dabei wieder, wie die Menschen damals gefühlt und gedacht haben.“ [Text vom Theater]

Linie 1
von Volker Ludwig mit Musik von Birger Heymann und der Rockband „No Ticket”

Premiere der Neuinszenierung am 30. März 2023 am Grips Theater am Hansaplatz Berlin-Tiergarten

Regie: Tim Egloff | Bühne: Marian Nketiah | Kostüme: Mascha Schubert | Mitarbeit Kostüm: Marcus Barros Cardoso | Mitarbeit Kostüm: Annika Maier | Bewegung & Choreografie: Bahar Meriç | Musikalische Leitung: Matthias Witting | Musikdramaturgie: Thomas Keller | Musikalische Beratung: Caspar Hachfeld | Dramaturgie: Tobias Diekmann

Bambi, Passant, Kontrolleur, Tourist, Arbeiter, schwuler Mann: Eike N.A. Onyambu | Natalie: Helena Charlotte Sigal | Lady, Passantin, Ehefrau, Mutter Rita, alte Frau, Sozialdemokratin, Beziehungspartnerin u.a.: Ariane Fischer | Prostituierte, Passantin, Lumpi, Bisi, Sängerin, Chantal, türk. Ehefrau u.a.: Sarah El-Issa | Schlucki, türk. Ehemann, Vater Dieter, Kontrolleur, Verwirrter, Witwe Martha, empörter Mann u.a.: Christian Giese | Mondo, Uli, Passant, rauchender Tourist, Kind Stefan, schwerhöriger Mann, Witwe Lotti, Junge mit Walkman, Kontrolleur, Johnnie u.a.: Marcel Herrnsdorf | Mücke, Passant, rassistischer Mann, Hermann, Witwe Agathe, betrunkener Arbeiter, Beziehungspartner u.a.: Dietrich Lehmann | Lola, Passantin, rassistische Frau, Bouletten-Trude, Titti, Frau mit Paket u.a.: Katja Hiller | Erich, Passant, Kleister, Kind Andreas, Horst, Kontrolleur, Sänger Charlie, Herbert, Leichi u.a.: Jens Mondalski | Junge im Mantel, Krischi, Passant, Kunde, schwuler Mann, Skinhead, Referent Zielinski, Tourist, Witwe Kriemhild, arbeitsloser Jugendlicher, Arbeiter u.a.: Daniel Pohlen | Prostituierte, Passantin, Risi, Maria, Reiseführerin, Showgirl u.a.: Nuria Mundry
NO TICKET-Gitarre: Michael Brandt | NO TICKET-Saxophon: Thomas Keller | NO TICKET-Bass: Axel Kottmann | NO TICKET-Schlagzeug: Thilo Brandt | NO TICKET-Keyboards: Matthias Witting

Fotos der mit Kurt Weill wandelbaren Katharine Mehrling

Fotos der mit Kurt Weill wandelbaren Katharine Mehrling
… und mit morgen könnt ihr mich! Ein szenischer Liederabend mit Katharine Mehrling #KOBBerlinabend
Nach dem großen Erfolg von Lonely House kehrt Katharine Mehrling mit einem szenischen Liederabend mit Songs von Kurt Weill zurück an die Komische Oper Berlin. Während Lonely House sich voll und ganz Weills Exil in Paris und New York widmete, stehen nun die Lieder aus Weills Berliner Zeit im Mittelpunkt – für Orchester arrangiert von Kai Tietje und szenisch eingerichtet von Barrie Kosky. [Text vom Theater]

Die Arrangements von Kai Tietje finden für Weills Lieder mit szenischen Ideen gepaarte individuelle neue Klangsprachen, indem sie einen Wesensaspekt des jeweiligen Songs auf die Spitze treiben. Mal verstärkt sich das Langsame, das Merkwürdige und Atmosphärische, mal das Orientalische, mal die Ragtime-Elemente. Manchmal mutieren die Songs auch weiter zu den sich in Weills Zeit erst entwickelnden Stilen: dem Jazz, dem Swing, dem Tango oder zur Balkan-Folklore. [Zitat aus dem Programmheft]

Lieder:
Salomon-Song (aus Die Dreigroschenoper)
Bilbao Song (aus Happy End)
Nannas Lied
Zwischenspiel (Nr. 10 aus Der Silbersee)
Ballade vom angenehmen Leben (aus Die Dreigroschenoper)
Surabaya-Johnny (aus Happy End)
Ba’a M’nucha (There comes peace) (M: Daniel Sanbursky | T: Nathan Alterman | Arr: Kurt Weill)
Der Abschiedsbrief (M: Kurt Weill | T: Erich Kästner)
Song von Mandelay (aus Happy End)
Zuhälterballade (aus Die Dreigroschenoper)
Und was bekam des Soldaten Weib
Lied vom blinden Mädchen (Lied vom weißen Käse) (M: Kurt Weill | T: Günther Weisenborn)
Marterl (Instrumental) (aus Das Berliner Requiem)
Moritat von Mackie Messer (aus Die Dreigroschenoper)
Introduktion (Nr. 13 aus Der Silbersee)
Seeräuber Jenny (aus Die Dreigroschenoper)
Ballade von der sexuellen Hörigkeit (aus Die Dreigroschenoper)
Berlin im Licht (M & T: Kurt Weill)
Ballade vom ertrunkenen Mädchen (aus Das Berliner Requiem)
Die Ballade von der Höllen-Lili (aus Happy End)
Wie lange noch? (M: Kurt Weill | T: Walter Mehring)
(Wenn nicht anders angegeben: Musik von Kurt Weill | Text von Bertolt Brecht.)

… und mit morgen könnt ihr mich!
Uraufführung
am 26. März 2023 an der Komischen Oper Berlin, 100min, ohne Pause
Inszenierung: Barrie Kosky | Musikalische Leitung: Kai Tietje | Bühnenbild und Licht: Klaus Grünberg | Mitarbeit Bühnenbild: Valentin Mattka | Kostüme: Victoria Behr | Dramaturgie: Maximilian Hagemeyer
Mit Katharine Mehrling, Michael Fernandez, dem Orchester und der Komparserie der Komischen Oper Berlin

Fotos © Frank Wesner

Alles ein Theaterfest zur Uraufführung Adams Äpfel

Alles ein Theaterfest zur Uraufführung »Adams Äpfel«. Die Musicalkomödie basiert auf dem gleichnamigen dänischen Spielfilm aus dem Jahr 2005 und ist genauso schwarzhumorig, lebensbejahend und warmherzig wie dieser. Der Neonazi Adam kommt nach einer Haftstrafe zwecks Resozialisierung zu dem Pfarrer Ivan Fjelsted. Hier trifft er auf Gunnar und Khalid, zwei andere Ex-Knackis, die sich in der skurrilen Obhut von Ivan gut eingerichtet und ihren Aufenthalt freiwillig verlängert haben. Denn Ivan nimmt nur Tatsachen zur Kenntnis, die in sein Weltbild passen: Dass seine beiden angeblichen Resozialisierungs-Erfolge Gunnar und Khalid nie aufgehört haben zu trinken, zu klauen und Tankstellen zu überfallen, gehört nicht dazu. Als Adam Ivan zwingen will, der Wahrheit ins Auge zu sehen, löst er eine Kettenreaktion aus …
Unterstützt wird das Schwedter Schauspielensemble – wie zuletzt in Wie im Himmel und Amore Mio – Das Figarokomplott durch einen eigens von Jürgen Bischof zusammengestellten Projektchor aus uckermärkischen ChorsängerInnen. [Text vom Theater]

»Adams Äpfel«
von Anders Thomas Jensen | Deutsch von Beate Klöckner | Bühnenfassung von K. D. Schmidt nach dem gleichnamigen Film | Musicalbearbeitung von Tom van Hasselt

Uraufführung am 18. März 2023, Uckermärkische Bühnen Schwedt, Kleiner Saal

Regie: Reinhard Simon | Musikalische Leitung und Einstudierung: Tom van Hasselt | Ausstattung: Frauke Bischinger | Chorleitung und -einstudierung: Jürgen Bischof | Choreographie: Eliza Hołubowska | Dramaturgie: Sandra Zabelt | Produktionsleitung: Alexandra-Magdalena Heinrich | Regieassistenz: Celine Haß & Maren Rögner
Adam: Fabian Ranglack | Ivan: Ulf Deutscher | Gunnar: Uwe Schmiedel | Khalid: Benjamin Schaup | Sarah / Kolberg: Paulina Wojtowicz | Holger, Neonazi: Wolfram Hoppe | Esben, Neonazi: Axel Krumrey | Jorgen, Neonazi: Jürgen Hoth | Arne: Jürgen Bischof | Chor: Nora Behrend, Hannes Fieweger, Claudia Gouet, Wolfram Hoppe, Jürgen Hoth, Sabine Jacob, Eckhard Köhn, Axel Krumrey, Angela Steer, Jana Szwajkowski, Heike Vitense, Rubina von Hahn, Wolfgang Weniger | Band (Klavier): Tom van Hasselt, Band (Bass): Roland Fidezius, Band (Schlagzeug): Tobias Fuchs

31 Fotos Nachttraum von Andrea Breth

Selbes Theater, aber Andrea Breth ist nicht Robert Wilson. Viele Bilder gibt es zu bestaunen in 175 Minuten Überlänge: „kleine Szenen, teils musikalisch, teils poetisch, bedrohlich und voller skurriler, absurder Rätsel, Angst- und Erinnerungsräume nicht realistischer Art. Eine unerklärliche Kunstpause in einer übermäßig lauten Welt, offen für das Schöne, Zärtliche und Gemeinsame, was möglich wäre.“ [Text vom Theater]

»Ich hab die Nacht geträumet«
ein Schauspiel mit Musik von Andrea Breth
Uraufführung am 16. März 2023 im Berliner Ensemble, Großes Haus
Regie: Andrea Breth | Musikalische Leitung: Adam Benzwi | Bühne: Raimund Orfeo Voigt | Kostüme: Jens Kilian | Sound Design: Christoph Mateka | Licht: Alexander Koppelmann | Dramaturgie: Sibylle Baschung
mit Corinna Kirchhoff, Peter Luppa, Martin Rentzsch, Alexander Simon, Johanna Wokalek sowie Irina Fedorova, Catriona Gallo, Birgit Heinecke, Dennis Jankowiak, Frank Michael Jork, Tomoya Kawamura, Ahmet Özer, Heidrun Schug, Sonia Wagemans, Günther Weidmann

#BEgetraeumet #AndreaBreth #AdamBenzwi #JensKilian #CorinnaKirchhoff #PeterLuppa #MartinRentzsch #AlexanderSimon #JohannaWokalek

Fotos © Frank Wesner

Die die komplette Zeit vor die Schauspieler gespannte Gaze erzeugt fotografische Verzerrungen, die beim Bearbeiten und Verkleinern der Fotos für den Blog zunehmen. Ich bin uninteressiert entgegen zu wirken und nehme die optischen Verschlechterungen bedauernd hin.

Tár im Kino

»#Tár« ist ein beeindruckender Film über die reale Kulturszene mit fiktiver Handlung – ganz gefangen von den MeToo-Debatten und den Kunstindustrie immanenten Hierarchien. Lydia Tár (Cate Blanchett) ist Chefdirigentin der Berliner Philharmoniker, die in Eigenverantwortung geleitet werden durch ein Gremium aus den eigenen Reihen. Mit diesem Regelwerk versteht sie perfekt zu spielen und niemand verbietet der Kunstikone, das System für sich zu manipulieren und auszunutzen. Das Bevorzugen einer neuen und jungen Cellistin führt zu Veränderungen, die Tár den Posten kosten. Oder ist das Ende eine mit Absicht herbeigeführte Befreiung aus der Kulturmaschine für die Künstlerin?

Erstaunlich lange Dialogszenen zu Beginn werden nicht langweilig und geben den Spielern gelungene Möglichkeiten, ihr Können zu zeigen. Livemusik am Flügel und mitten aus dem Orchester gibt es wirklich – wenn es auch nicht die zitierten Berliner Philharmoniker sind. Leider – und das ist mehr als ärgerlich – geht es zentral um eine nicht wirklich glücklich lebende Lesbe, die ihre Position missbraucht und ihre Partnerin sowie deren gemeinsames Kind mehr als nur vor den Kopf stößt.

»Tár« ist ein überaus gelungener wie auch komplexer Film. Künstlerische Erfüllung, Hingabe, Können, Machtmissbrauch und privates Glück waren selten so eng verknüpft.

Tár
USA 2022, Länge: 158 Minuten
deutscher Kinostart am 2. März 2023
Regie & Drehbuch: Todd Field | Produktion: Todd Field, Scott Lambert, Alexandra Milchan | Musik: Hildur Guðnadóttir | Kamera: Florian Hoffmeister | Schnitt: Monika Willi
Lydia Tár: Cate Blanchett | Sharon Goodnow: Nina Hoss | Francesca Lentini: Noémie Merlant | Adam Gopnik: Adam Gopnik | Andris Davis: Julian Glover | Eliot Kaplan: Mark Strong | Olga Metkina: Sophie Kauer | Sebastian Brix: Allan Corduner | Max: Zethphan Smith-Gneist | Petra: Mila Bogojevic | Krista: Sylvia Flote

Alles ein Theaterfest zur Premiere von Stella

[Verlagsinformation:] Peter Lund stellt Stella ins grelle Licht. Es gibt kein Schwarz und kein Weiß, keine richtige Seite. Der Zuschauer kann sich nicht auf gewohnte Standpunkte zurückziehen, sondern muss Fragen stellen: Wie weit würde man selbst gehen, um die Personen, die man liebt, zu retten? Hätte es keine Alternativen gegeben? Warum hört Stella nicht auf, als klar wird, dass ihre Eltern nicht mehr zu retten sind? Peter Lund macht aus Stella weder Opfer noch Täterin, sondern zeigt sie als das, was sie zunächst ist: ein Mensch, der, von geschichtlichen Ereignissen mitgerissen, Entscheidungen treffen muss.
Wolfgang Böhmers Musik gleicht dem Soundtrack des UFA-Films, der nie gedreht wurde. Er erschafft ein theatral-musikalisches Spannungsfeld zwischen Spätromantik und Chanson, von Arnold Schönberg bis zu den Comedian Harmonists, mit Anklängen an Marsch, Walzer, Ragtime, Swing und Volkslied.
Das Werk basiert auf einer wahren Begebenheit. Stella Goldschlag ist 1994 im Alter von 72 Jahren in Freiburg gestorben. [vom Verlag Felix Bloch Erben]

stella – das blonde gespenst vom kurfürstendamm
Ein deutsches Singspiel | Musik von Wolfgang Böhmer | Text von Peter Lund

Premiere am 25. Februar 2023 am Theater für Niedersachsen in Hildesheim

inszenierung asli kişlal | musikalische leitung andreas unsicker | bühne + kostüme alona rudnev | choreografie daniel wernecke + asli kişlal | soundscapes uwe felchle
Katharina Wollmann (Stella Goldschlag), Raphael Dörr (Vater Goldschlag), Hermann Bedke (Samson Schönhaus), Samuel Jonathan Bertz (Friedheim Schellenberg), Johannes Osenberg (Rolf Isaaksohn), Daniel Wernecke (Walter Dobberke), Elisabeth Heiler / Frida Wischnewski (Yvonne)

46 Fotos vom Oblomows Apathie

Was ist Ilja Iljitsch Oblomow für ein Typ? Ein begabter, gebildeter, Idealen verpflichteter, aber durch Herkunft und Standesgewohnheiten zu ausgiebiger Faulheit und gänzlicher Passivität designierter russischer Adliger. Durch die materielle Sicherheit seines Standes in die Lage versetzt, seine Introvertiertheit und Untätigkeit zu pflegen, findet Oblomow keinen Ausweg aus Apathie und der erstickenden Ruhe, Trägheit und Schläfrigkeit. Wie kurzweilig kann es sein, Oblomows Lethargie im Theater mitzuerleben?
„Am Renaissance-Theater Berlin inszeniert Volodia Serre nun die eigene Bühnenbearbeitung des 1859er Romans von Iwan Gontscharow, mit der er bereits an der Comédie Française, Paris, 2013 einen großen Erfolg feiern konnte.“

»Oblomow«
von Iwan Gontscharow | Bühnenadaption: Volodia Serre und André Markowicz | Deutsch von Noemie Causse und Dagmar Jacobsen

DSE-Premiere am 24. Februar 2023 im Renaissance-Theater, Knesebeckstr. 100, 10623 Berlin

Regie: Volodia Serre | Bühne: Marc Lainé | Set-Design Mitarbeit: Aurelie Lemaignen | Kostüme: Hanna Sjödin
mit Matthias Mosbach (Ilja Iljitsch Oblomow) | Axel Werner (Sachar Trofimowitsch) | Julian Sinclair Jäckel (Iwan Alexejewitsch Alexejew) | Felix Lüke (Andrej Iwanowitsch Stolz) | Karla Sengteller (Olga Sergejewna Iljinskaja) | Susanne Bormann (Oblomows Mutter / Agafija Matwejewna)
#Oblomow #VolodiaSerre #MarcLainé #HannaSjödin #MatthiasMosbach #JulianSinclairJäckel #FelixLüke #KarlaSengteller

Fotos © Frank Wesner

Alles ein Theaterfest mit der Neufassung HPudvK

Alles ein Theaterfest mit der Neufassung HPudvK
»Harry Potter und das verwunschene Kind«
Deutschsprachige Erstaufführung war am 5. Dezember 2021 im Mehr! Theater am Großmarkt in Hamburg (statt ursprünglich angekündigt für den 15. März 2020)
ab 9. (Fanpremiere) bzw. 19. Februar 2023 die gekürzte, einteilige, zweiaktige Version

Was für eine lange Arbeit, diese vielen Namen in diese Form zu bringen:

Originalgeschichte: J.K. Rowling | Originalgeschichte & Textbuch: Jack Thorne | Originalgeschichte & Regisseur: John Tiffany | Movement Director: Steven Hoggett | Bühnenbild: Christine Jones | Kostümbild: Katrina Lindsay | Komposition & Arrangements: Imogen Heap | Lichtdesign: Neil Austin | Sounddesign: Gareth Fry | Illusionen & Magie: Jamie Harrison | Arrangeur & Musik-Supervisor: Martin Lowe | Videodesign: Finn Ross | Videodesign: Ash J. Woodward | Masken- und Perückendesign: Carole Hancock | Associate Director: Pip Minnithorpe | Associate Movement Director: Nuno Silva | Technische Leitung: Boris Neureiter | Mehr-BB Entertainment-Produzent & Geschäftsleitung: Maik Klokow | Ausführender Produzent: Michael Driemler-Falk

International Associate Director: Des Kennedy | International Supervisor Bühnenbild: Brett J. Banakis | International Associate Lichtdesign: Nick Solymon | International Associate Sounddesign: Pete Malkin | International Associate Illusionen & Magie: Chris Fisher
International Technical Director: Gary Beestone | International Production Stage Manager: Sam Hunter | International Associate Kostümbild: Sabine Lemaitre
Originalübersetzung: Klaus Fritz | Originalübersetzung: Anja Hansen-Schmidt | Bühnenadaption der Originalübersetzung: Johannes Deny | Bühnenadaption der Originalübersetzung: Ruth Deny
Künstlerische Leitung: Eric Lomas | Resident Movement Director: Matt Huet | Associate Lichtdesign & Progammierer: Daniel Haggerty | Associate Illusionen & Magie: Skylar Fox | Associate Illusionen & Magie: Julian Button | | Associate Sounddesign: Dennis Dackweiler | Associate Lichtdesign: Hendrik Thomas | Supervisor Kostümdesign: Carola Brandes
International Executive Producer: Pam Skinner | International Executive Director: Diane Benjamin | Global Marketing: HPCC Group Ltd | Produzent: Sonia Friedman Productions & Harry Potter Theatrical Productions & Colin Callender

Harry Potter: Markus Schöttl | Ron Weasley: Sebastian Witt | Hermine Granger: Zodwa Selele | Albus Potter: Vincent Lang | Ginny Potter: Sarah Schütz | Rose Granger-Weasley & Junge Hermine: Meera Steinfatt | Draco Malfoy: Alen Hodzovic | Scorpius Malfoy: Hardy Punzel
Ensemble: Tina Ajala | Ensemble: Antoine Banks-Sullivan | Junger Harry Potter: Christian Bock Yann Fredericks | Albus Dumbledore & Amos Diggory: Michael Flöth | Junger Harry Potter: Yann Fredericks | Professor McGonagall & Dolores Umbridge: Anita Maria Gramser | Ensemble: Marco Heinrich | Sprechender Hut: Hans-Jürgen Helsig | Ensemble: Tobias Herrmann | Professor McGonagall & Dolores Umbridge: Heidi Jürgens | Craig Bowker jr.: Kevin Lavenia | Karl Jenkins & Viktor Krum: Mattis Moll | Delphi Diggory: Kristina Peters | Imbiss-Hexe: Caroline Pischel | Madam Hooch: Michaela Schmid | Severus Snape & Lord Voldemort: Uwe Serafin | Bane & V-World General: Fernando Spengler | Ensemble: Ulrich Talle | Maulende Myrte & Polly Chapman & Fleur Delacour: Glenna Weber
Flugakrobaten & Swing: Alexander Plein & Bernadette Fröhlich & Maria Moncheva & Laura Robinson
Swing: Michael Clauder & Lennard Crowell & Timna Engelmayer & Lennora Esi & Caroline Hat & Elvin Karakurt & Benjamin A. Merkl & Stephan R. Przywara & Michael B. Sattler & Nicolai Schwab & Dave Wilcox
Walk-In Cover: Felicitas Bauer | Frank Brunet | Nikko Forteza | Cornelius Henne | Simon Mehlich

43 Fotos vom neuen Tom Sawyer

43 Fotos vom neuen Tom Sawyer

Auf der Grundlage von Mark Twains Roman »Die Abenteuer des Tom Sawyer« schrieb John von Düffel bereits 2014 eine primär für Schauspielensembles angelegte Bühnenfassung mit Musik unter Verwendung der fünf »Huckleberry-Finn-Songs« von Kurt Weill und weiterer, neu und frei betexteter Songs aus Kurt Weills amerikanischer Schaffensperiode. In Zusammenarbeit mit der Komischen Oper Berlin und der Kurt Weill Foundation for Music, New York City, entstand nun eine um zahlreiche zusätzliche Weill-Songs erweiterte, groß angelegte Opernfassung für 43 (alternativ 19) Musiker:innen, Kinderchor und zwölf (alternativ: sieben) Solist:innen. Kai Tietje orientierte sich in seinem Arrangement am Weill’schen Klangkosmos der Vierzigerjahre. [Text vom Verlag Felix Bloch Erben]

Tom Sawyer
Kinderoper in zwei Akten [1950/2020] | Musik von Kurt Weill | Libretto von John von Düffel | Liedtexte von John von Düffel und Kai Tietje | Originalliedtexte von Maxwell Anderson und Ira Gershwin | Arrangement von Kai Tietje | Konzeption von Ulrich Lenz, Tobias Ribitzki, Kai Tietje und John von Düffel

Uraufführung am 18. Februar 2023 in der Komischen Oper Berlin

Inszenierung: Tobias Ribitzki | Musikalische Leitung: Kai Tietje | Bühnenbild und Kostüme: Stefan Rieckhoff | Dramaturgie: Katie Campbell, Johanna Wall | Kinderchor: Dagmar Fiebach | Licht: Olaf Freese
Tom Sawyer: Tom Schimon | Huckleberry Finn: Michael Heller | Ben Harper: Nikita Voronchenko | Becky Thatcher: Josefine Mindus | Amy Lawrence: Elisabeth Wrede | Alfred Temple: Ferdinand Keller | Tante Polly: Caren van Oijen | Killer-Joe: Christoph Späth | Muff Potter: Carsten Sabrowski | Lehrer/Pfarrer: Theo Rüster | Mrs. Harper: Alexandra Lachmann | Dr. Robinson / Richter Thatcher: Kai-Uwe Fahnert | Kinderchor der Komischen Oper Berlin, Es spielt das Orchester der Komischen Oper Berlin

Fotos © Frank Wesner

Frau Zucker will die Weltherrschaft - ÖE am Theater der Jugend Wien

Alles ein Theaterfest der ÖE von FZwdW

ÖE von FZwdW – österreichische Erstaufführung »Frau Zucker will die Weltherrschaft« am 16. Februar 2023 am Theater der Jugend Wien – 11 Jahre nach der Uraufführung an der Neuköllner Oper Berlin in einer Neuinszenierung des Autoren Peter Lund.

„Was nur wenige Menschen wissen: In jedem Kind steckt soviel Energie wie in vierhundert Millionen Tonnen Rohöl. Wenn man diese Energie absaugt, ist das Kind zwar erwachsen, aber eine Großstadt wie Berlin ist drei Jahre mit Strom versorgt. Kein Wunder, dass Frau Zucker so nett zu allen Kindern im Haus ist. Und nur Meg weiß von den finsteren Plänen der scheinbar so freundlichen Nachbarin, die so toll kochen kann: Frau Zucker will alle Kinder entführen. Und ihre Vanillesoße ist vergiftet. Mama glaubt Meg natürlich mal wieder kein Wort. Erstens schwindelt Meg sowieso ziemlich viel, und zweitens ist Frau Zucker ein unschlagbar günstiger Babysitter. Aber dann ist plötzlich Tinchen verschwunden und nur Meg weiß, was wirklich passiert ist …“ [Text vom Verlag]

»Frau Zucker will die Weltherrschaft«
von Wolfgang Böhmer (Musik) und Peter Lund (Text)
österreichische Erstaufführung am 16. Februar 2023 im Renaissancetheater, Neubaugasse 36, 1070 Wien, Spielzeit: 14. Februar 2023 bis 6. März 2023
Regie: Peter Lund | Ausstattung: Daria Kornysheva | Licht: Daria Kornysheva und Peter Lund | Leitung Orchesteraufnahme: Gerald Schuller | Musikalische Einstudierung: Ursula Wögerer | Sounddesign: Béla Fischer | Choreographie: Nina Tatzber | Dramaturgie: Britta Kampert | Regieassistenz und Inspizienz: Eva Maria Gsöllpointner | Hospitanz: Denise Sanna
Meg: Ursula Anna Baumgartner | Tessa, Megs Mama: Kathrin Hanak | Stefan, Megs Papa: Frank Engelhardt | Pauli, Megs Babysitter: Simon Stockinger | Tinchen, Megs neue Freundin: Beate Korntner | Hansi, Tinchens Freund: Markus Störk | Frau Reschke, Tinchens Mama: Martina Dorothea Sommersguter | Frau Zucker: Isabel Weicken | Herr Braasch: Uwe Achilles | Frau Doktor Giftig: Nadine Aßmann | Swing weiblich: Nina Tatzber

Soul Sisters im Wiener Metropol

Alles ein Theaterfest der Soul Sisters

Soul Sisters als neues Wiener Metropol Musical ab 14. Februar 2023. Mit musikalischen Klassikern der Soul Music – „teils old, teils new, teils bluesig, teils funkig, aber immer ohrgängig und im Stil von Aretha Franklin, Tina Turner und Diana Ross.“
„Soul Sisters ist eine Achterbahn der Gefühle rund um die schwierige Beziehung der beiden Schwestern Diana & Maria und ihrem anstehenden Erbe – ein altes Schlössl das die eine gern renovieren, die andere jedoch lieber abreißen lassen möchte. Mit der Aussicht auf möglichen Profit beginnt eine Zerreißprobe der besonderen Art. Dass da auch noch die beiden Männer Sebastian & Alex im Spiel sind, macht diese nicht einfacher. Der eine ist ein angeblich erfolgreicher Jungunternehmer mit Heirratsschwindler-Charme. Der andere ein Experte, der das vererbte Schlössl auf Baumängel prüfen soll, sich dann aber doch lieber von Sebastians Verlobte, der quirligen Florence, ablenken lässt. Die Situation spitzt sich zu und lässt die Gemüter hochgehen, denn auch in Sachen Liebe werden die Karten neu gemischt. Am Ende ist zwar alles anders, aber auch alles wieder gut.

In den Rollen der drei sympathischen Soul Sisters sind Carin Filipčić, Claudia Rohnefeld und Dagmar Bernhard zu sehen. Den windigen Unternehmer verkörpert Martin Oberhauser und in den Rollen des Bau-Experten und seiner Assistentin finden sich vorübergehend Bernhard Viktorin für Reinwald Kranner und Cornelia Mooswalder für Petra Kreuzer wieder.“ [Text vom Theater]

Soul Sisters
Uraufführung am 14. Februar 2023 im Wiener Metropol
Buch: Markus Gull & Peter Hofbauer | Regie: Irene Höllwerth & Petra Kreuzer | Musikalische Leitung & Arrangements: Max Hagler | Bühne: Sam Madwar | Kostüme: Inge Stolterfoht | Lichtdesign: Sabine Wiesenbauer
Mit Carin Filipčić, Claudia Rohnefeld, Dagmar Bernhard, Reinwald Kranner, Martin Oberhauser & Petra Kreuzer.
Krankheitsbedingt wurden Reinwald Kranner und Petra Kreuzer von Bernhard Viktorin und Cornelia Mooswalder in der Premiere vertreten – ab dem 16. Februar 2023 sind die beiden wieder in ihren Rollen zu bewundern.

Alles ein Theaterfest mit der EE von NPudgKv1812

Natascha, Pierre und der große Komet von 1812 hat am Landestheater Linz am 11. Februar 2023 seine Europäische wie auch deutschsprachige Erstaufführung.

Die junge und impulsive Natascha kommt nach Moskau, um dort die Rückkehr ihres Verlobten von der Front abzuwarten. Als sie in den Bann des skrupellosen Verführers Anatol gerät, ist es an Pierre, einem Freund der Familie, die Scherben ihres Rufs aufzusammeln. Und das, obwohl Pierre selbst in einer existenziellen Krise steckt.

2017 eroberte Dave Malloys auf Tolstois Krieg und Frieden basierende „Electropop-Oper“ den Broadway im Sturm. Das riesige Imperial Theater wurde für die Show komplett umgebaut, sodass sich das Publikum mitten im musizierenden Ensemble und schauspielenden Orchester wiederfand. Der um 1810 angesiedelte Stoff wird respektlos und virtuos erzählt und mit so unwiderstehlicher Energie auf die Bühne gebracht, dass Tolstois Klassiker in New York bald vergriffen war. [Text vom Theater]

Musical nach Leo Tolstois „Krieg und Frieden“, Buch, Gesangstexte und Musik von Dave Malloy, Deutsch von Roman Hinze
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Europäische Erstaufführung am 11. Februar 2023 am Landestheater Linz, Spielstätte Großer Saal Musiktheater, Preview am 10. Februar 2023

Inszenierung: Matthias Davids | Musikalische Leitung: Tom Bitterlich | Choreografie: Kim Duddy | Bühne und Kostüme: Andrew D. Edwards | Lichtdesign: Michael Grundner | Nachdirigat: Juheon Han | Dramaturgie: Arne Beeker

55 Fotos der Rache der Fleder­maus

55 Fotos der Rache der Fleder­maus – 2018 als liebenswerte Abrechnung mit Johann Strauss angekündigt, hatte diese Produktion Premiere in Winterthur – in neuem musikalischen Gewand von nur fünf statt fünfzig Musiker_innen – mit ohne Chor und Ballett. Nach einer weiteren Station in der Schweiz, im Dezember 2021 im Bernhard Theater Zürich, und Verschiebung nun die neun Solisten für sieben Vorstellungen zu Gast in Berlin. #KOBRachederFledermaus

»Die Rache der Fledermaus«
nach Die Fledermaus von Johann Strauss, Karl Haffner und Richard Genée in einer Bearbeitung von Stefan Huber und Kai Tietje

Premiere am 10. Februar 2023 in der Komischen Oper Berlin (Gastspiel des Casinotheaters Winterthur, Uraufführung war dort am 30. August 2018)

Inszenierung: Stefan Huber | Musikalische Leitung: Kai Tietje | Choreographie: Danny Costello | Bühnenbild und Kostüme: Heike Seidler
Gabriel von Eisenstein, Rentier: Tobias Bonn | Rosalinde, seine Frau: Christoph Marti | Frank, Gefängnisdirektor: Franz Frickel | Prinz Orlofsky: Stefanie Dietrich | Alfred, Sänger / Murray, Schotte: Alen Hodzovic | Dr. Falke, Notar: Max Gertsch | Dr. Blind, Advokat / Ali Bey, ein Ägypter / Frosch, Gefängniswärter: Stefan Kurt | Adele, Rosalindes Stubenmädchen: Gabriela Ryffel | Ida, Adeles Schwester: Nini Stadlmann | Kai, Diener: Kai Tietje | Orlofskys Party-Musikerinnen: Zucchini Sistaz (Sinje Schnittker, Jule Balandat, Tina Werzinger) | Musiker / Kellner: Falk Breitkreuz

Fotos © Frank Wesner

Blondinen bevorzugt - Gentlemen Prefer Blondes

Alles ein Theaterfest mit der WA Blondinen bevorzugt!

Blondinen bevorzugt! heißt es wieder in Dresden an der Staatsoperette. „Bye Bye, Baby“, „A Little Girl from Little Rock“, „Keeping Cool with Coolidge“ und „Diamonds Are a Girl’s Best Friend“ werden erklingen – in deutscher Sprache!

Etwas Hintergründiges zur Werksgeschichte ist hier im Blog zu erfahren.

Musik: Jule Styne | Gesangstexte: Leo Robin | Buch: Joseph Fields und Anita Loos | Deutsch von Edith Jeske und Christian Gundlach
Premiere war am 23. Oktober 2021 an der Staatsoperette Dresden, wieder ab 10. Februar 2023
Inszenierung: Thomas Helmut Heep | Musikalische Leitung: Peter Christian Feigel | Konzept: Katja Wolff | Konzeptionelle Mitarbeit: Carsten Golbeck | Bühne: Cary Gayler | Kostüme: Regine Standfuss | Choreographie: Kati Farkas | Dramaturgie: Judith Wiemers, Valeska Stern | Chorleitung: Thomas Runge
Lorelei Lee: Devi-Ananda Dahm | Dorothy Shaw: Maria-Danae Bansen | Henry Spofford: Gero Wendorff | Gus Esmond: Marcus Günzel | Lady Phyllis Beekman: Bettina Weichert | Sir Francis Beekman: Elmar Andree | Mrs. Ella Spofford: Silke Richter | Josephus Gage: Bryan Rothfuss | Coles: Jannik Harneit / Claudio Gottschalk-Schmitt | Atkins: Michael B. Sattler | Gloria Stark: Dominica Herrero Gimeno | Robert Lemanteur: Dietrich Seydlitz | Esmond: Gerd Wiemer

Blondinen bevorzugt - Gentlemen Prefer Blondes
Blondinen bevorzugt – Gentlemen Prefer Blondes

Kinostart Aus meiner Haut

»Aus meiner Haut« ist nicht nur ein sich genial auf ein übersichtliches Ensemble konzentrierender Spielerfilm, sondern besticht und überzeugt mit den fortwährenden Genrewechseln und Fragestellungen. Was wäre, wenn?

Versteht ein Mensch besser seinen Partner, wenn man gegenseitig den Körper wechselt? Möchte man vielleicht dabei gar nicht mehr zurücktauschen? Kann ein gesunder Geist für ewig sich aus kranken Körpern tauschen?

Die Liebesgeschichten, ihre Nöte und Wünsche werden großartig gespielt von Jonas Dassler, Mala Emde, Maryam Zaree und Dimitrij Schaad.

Selbst Edgar Selge gefiel mir in der ambitionierten Rolle seiner eigenen Filmtochter. Vor allem bleibt ein nicht nur aber auch mit starken Bildern beeindruckender Film.

Rundherum mehr als gelungen. Ob es eine Adaption für die Bühne geben wird?

Aus meiner Haut
Deutschland 2022, 104 Minuten
Kinostart am 2. Februar 2023
Regie: Alex Schaad | Drehbuch: Alex Schaad, Dimitrij Schaad | Produktion: Philipp Worm, Tobias Walker, Richard Lamprecht | Musik: Richard Ruzicka | Kamera: Ahmed El Nagar | Schnitt: Franziska Koeppel
Tristan: Jonas Dassler | Leyla: Mala Emde | Fabienne: Maryam Zaree | Mo: Dimitrij Schaad | Stella: Edgar Selge | Kapitän: Adam Bousdoukos | Mareike: Sema Poyraz | Roman: Thomas Wodianka

22 Fotos zur Premiere Eines langen Tages Reise in die Nacht

»Eines langen Tages Reise in die Nacht« ist ein Klassiker des modernen amerikanischen Dramas, der 1957 mit dem Pulitzer-Preis für Theater sowie zwei Tony Award ausgezeichnet wurde. Eugene O’Neills berühmtes, autobiographisch gefärbtes Familiendrama zeigt von Morgen bis Mitternacht eines einzigen Tages das Leben, das Leiden der Familie Tyrone, deren Mitglieder, in ihre Neurosen eingesperrt, im Aufrollen der Vergangenheit ihr Innerstes und ihre Beziehungen zueinander enthüllen.
James Tyrone, einst ein erfolgreicher Schauspieler, kann seine armselige Jugend nicht vergessen und tyrannisiert die Familie mit seinem Geiz, an dem bereits ein Sohn zugrunde gegangen ist. Das Bewusstsein dieser Schuld treibt Tyrones Frau in die Morphiumsucht. Der Sohn James wird zum Trinker und Zyniker; sein jüngerer Bruder Edmund leidet an Schwindsucht, die als Sommergrippe bagatellisiert wird. Die Ausweglosigkeit ihres Schicksals treibt diese vier Menschen in gegenseitiges Quälen, Anschuldigen, Verzeihen und zum brutalen Aussprechen der Wahrheiten, die sich jahrzehntelang hinter Lebenslügen verstecken mussten. [Text vom Theater]

Eines langen Tages Reise in die Nacht (Long Day’s Journey Into Night)
Schauspiel in vier Akten von Eugene O’Neill, Übersetzung aus dem Amerikanischen von Michael Walter

Premiere am 7. Januar 2023 im Schlosspark Theater Berlin, bis zum 19. Februar 2023, Voraufführungen am 5. und 6. Januar 2023

Regie: Torsten Fischer | Bühne & Kostüm: Herbert Schäfer, Vasilis Triantafillopoulos | Ton & Licht: Lukas Fletcher, Tobias Storbeck | Regieassistenz: Niklas Korff

James Tyrone: Peter Kremer | Mary Cavan Tyrone: Judith Rosmair | James Tyrone jr.: Igor Karbus | Edmund Tyrone: Fabian Stromberger

Fotos © Frank Wesner

35 Fotos der pfiffigen Pippi

Dagmar Manzel inszeniert die erste Kinderoper von Franz Wittenbrink, Susanne Lütje und Anne X. Weber: Pippi Lang­strumpf.

Pippi Langstrumpf zieht neu in die Villa Kunterbunt. Ihr Papa, Kapitän Efraim Langstrumpf, ist bei ihrem letzten gemeinsamen Abenteuer auf hoher See verloren gegangen.Und jetzt will sie hier auf ihn warten. Schnell freunden sich die Nachbarskinder Annika und Tommy mit diesem Mädchen an, das so furchtlos ist und in keine Schublade passen will: Weder gefällt es ihr in der Schule, noch lässt sie sich in ein Kinderheim stecken. Selbst ein Kaffeekränzchen bei den Nachbarinnen bringt sie famos zum Platzen. Alles, was Pippi zum Leben braucht, hat sie: eine schier unendliche Fantasie plus den klaren Willen, gemeinsam mit Annika und Tommy Spaß zu haben!
Schauspielerin und Sängerin Dagmar Manzel wechselt erstmals die Seiten und gibt mit Pippi Langstrumpf ihr Debüt als Regisseurin. In Astrid Lindgren hat sie eine Schwester im Geiste gefunden, die in ihren Kinder-büchern wohl mehr Weisheit verpackt, als so mancher Philosoph. Mehr als 75 Jahre alt, aber um keinen Tag gealtert: Das Spiel mit den vermeintlich ach so wichtigen Konventionen und Regeln und der Reiz, als Kind auf sich allein gestellt zu sein, begeistern bis heute alle Menschen, egal ob jung oder alt.
Franz Wittenbrink, vielen als Komponist von Erfolgsprogrammen wie Sekretärinnen oder Männer bekannt, schreibt zum ersten Mal eine Kinderoper für die Komische Oper Berlin – mit Jazz, Pop und Rock’n’Roll!
[Text der Komischen Oper Berlin]

Pippi Lang­strumpf
Kinderoper in zwei Akten | Musik von Franz Wittenbrink | Libretto von Susanne Lütje und Anne X. Weber nach dem gleichnamigen Buch von Astrid Lindgren

Uraufführung am 6. November 2022 an der Komischen Oper Berlin als Auftragswerk

Inszenierung: Dagmar Manzel | Musikalische Leitung: Matthew Toogood | Bühnenbild: Korbinian Schmidt | Kostüme: Victoria Behr | Choreographie: Christoph Jonas | Dramaturgie: Maximilian Hagemeyer | Kinderchor: Dagmar Fiebach | Licht: Olaf Freese
Pippi Langstrumpf: Devi-Ananda Dahm / Maria-Danaé Bansen | Tommy: Jan Polonek / Pablo Brandes / Frederic Gieseking | Annika: Evelyn Steinbrecher / Karline Klemm / Nora Feldman | Frau Settergren & Polizist 2 & Mutter: Caren van Oijen | Papa Efraim & Matrose Sven: Carsten Sabrowski | Dieb Blom & Matrose Oskar & Fräulein Prysselius: Bernd Stempel | Polizist 1 & Matrose Fridolf & Frau Berggren: Theo Rüster | Lehrerin & Frau Granberg: Christiane Oertel | Kleiner Onkel & Dieb Donner-Karlsson: Christoph Jonas | Herr Nilsson & Puppenspieler: Dirk Baum | Blume & Geräuschemacher: Daniel Mandolini | Kinderchor der Komischen Oper Berlin | Es spielt das Orchester der Komischen Oper Berlin.

Fotos © Frank Wesner

29 Fotos zur Uraufführung von Marie-Antoinette

Marie-Antoinette oder Kuchen für alle!
In Paris ist Revolution, im Palast von Versailles hingegen regiert das Missvergnügen: Während draußen das Volk wütend mordet und meuchelt, warten drinnen Marie-Antoinette und ihr Mann, König Ludwig XVI., seit nunmehr 15 Jahren auf ihre angekündigte Hinrichtung. Doch damals wie heute die gleichen Probleme: Bürokratie, Intrigen und Machtkämpfe auf allen Ebenen. So kann man doch nicht arbeiten! Und dann hängt auch noch dieser Zwerg Napoléon im Nebenzimmer rum! Als das Eis aus und der Champagner warm ist, reicht es Marie-Antoinette. Das geht wirklich zu weit!
[Text vom Theater]

»Marie-Antoinette«
von Peter Jordan und Leonhard Koppelmann

Uraufführung am 30. Oktober 2022 mit der Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater Berlin, bis 27. November 2022, Voraufführungen am 28. und 29. Oktober 2022

Regie: Peter Jordan und Leonhard Koppelmann | Bühne: Stefanie Bruhn | Kostüm: Barbara Aigner | Musik: Philipp Haagen
Marie-Antoinette: Anna Thalbach | Ludwig XVI sowie älterer Revolutionär: Alexander Simon | Jean-Pierre de St. Nazaire le 4e, Kardinal Louis de Rohan, Guillaume de la Tour, Robespierre: Max von Pufendorf | Cécile, Madame Dubarry, Napoléon: Annika Kuhl | letztes Mitglied des königlichen Orchesters: Philipp Haagen

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