41 Fotos von Freud und Münchhausen

„Lügen ist ja eigentlich nix Gutes. Und manchmal pathologisch. Was liegt da näher, dem größten Lügner der Literaturgeschichte den bekanntesten Psychoanalytiker der Welt gegenüber zu setzen, damit der mal guckt, ob alles in Ordnung ist“, fand Comiczeichner Flix und entwarf das Szenario für den Comic „Münchhausen – Die Wahrheit über das Lügen“, in der er Münchhausen und den Psychoanalytiker Sigmund Freud aufeinandertreffen lässt. Sein Kollege Bernd Kissel zeichnete die Comics. Autor Sönke Andresen schrieb für die Komödie am Kurfürstendamm das Theaterstück, das am 25. September uraufgeführt wird. [Text vom Theater]

Münchhausen
oder: Freuds letzte Reise, von Sönke Andresen nach dem Comic von Flix/Bernd Kissel

Uraufführung am 25. September 2022 mit der Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater Berlin, Voraufführungen: 23. und 24. September, bis 23. Oktober 2022

Autor: Sönke Andresen | Regie: Andreas Gergen | Bühne: Stephan Prattes | Kostüm: Ulli Kremer | Puppen- und Figurenbau: Dirk Heimes | Videodesign: Sönke Feick
Münchhausen: Jytte-Merle Böhrnsen | Sigmund Freud: Matthias Freihof | Medium: Marcus Ganser | MI6-Agentin McMurphy: Karina Krawczyk | Raymond: Max Ortner

#Münchhausen #Freud #Flix #BerndKissel #KomödieamKurfürstendamm #Berlin #SönkeAndresen #AndreasGergen #StephanPrattes #UlliKremer #DirkHeimes #SönkeFeick #JytteMerleBöhrnsen #MatthiasFreihof #MarcusGanser #KarinaKrawczyk #MaxOrtner

© Frank Wesner für alleseintheater.wordpress.com

26 Fotos der Liebesverwirrungen von Platonow

„Ein Seniorenheim für gealterte Künstler irgendwo im Nirgendwo – an diesen letzten Rückzugsort für die Vergessenen und Ausgemusterten versetzt der exilrussische Regisseur Timofej Kuljabin das Ensemble seiner Platonow-Inszenierung. Hier verbringen Schauspielerinnen und Schauspieler, die keiner mehr sehen will, ihren sogenannten Lebensabend. Aber sie warten nicht auf den Tod, sondern ignorieren ihn und beschwören aufs Neue die großen Gefühle und Konflikte ihres Lebens herauf. Und so wird die Geschichte von Anton Tschechows erstem Theaterstück über die Liebeswirren um den desillusionierten Dorfschullehrer Platonow in der Endzeit der Todesnähe noch einmal lebendig. Eine ultimative Komödie über die Zukunftslosen und Verlorenen, die noch einmal aufspielen zu einem letzten, makaber-melancholischen Tanz um das Verschwinden der Liebe, des Lebens und vielleicht auch der Kultur.“ [Text vom Theater]

Platonow
von Anton Tschechow in einer Fassung von Timofej Kuljabin und Roman Dolzhanskij

Premiere am 23. September 2022 im Deutschen Theater Berlin, Koproduktion mit Les Théâtres de la Ville de Luxembourg

Regie: Timofej Kuljabin | Bühne: Oleg Golowko | Kostüme: Vlada Pomirkovanaya | Dramaturgie: John von Düffel, Roman Dolzhanskij | Licht: Robert Grauel, Oleg Golowko
Michail Wasiljewitsch Platonow: Alexander Khuon | Alexandra Iwanowna: Linn Reusse | Anna Petrowna: Katrin Wichmann | Sergej Pawlowitsch Woinitzew: Enno Trebs | Sofia Jegorowna: Brigitte Urhausen | Nikolai Iwanowitsch Triletzki: Manuel Harder | Porfirij Semenowitsch Glagoljew: Max Thommes | Maria Jefimowna Grekowa: Birgit Unterweger | Haushälter: Jonas Holupirek | Haushälterin: Mathilda Switala

Fotos © Frank Wesner

16 Fotos zur Séance Brechts Gespenster

Wo können Gott und Karl Marx knutschen und singen?

„In Suse Wächters neuester Inszenierung »Brechts Gespenster« wird der Hausgott Bertolt Brecht von den zahllosen Gespenstern heimgesucht, die er in seinem langen Exil und bei seiner Wiederkehr an das Theater am Schiffbauerdamm getroffen hat. Zusammen mit zwei Musikern und einem Puppenspieler entsteht eine abendliche Séance, in der die kleinen Wesen mit der großen Aura ihr Spiel spielen.“ [Text vom Theater]

»Brechts Gespenster«
Uraufführung am 21. September 2022 im Berliner Ensemble
Regie: Suse Wächter | Bühne: Constanze Kümmel | Musik: Matthias Trippner, Martin Klingeberg | Licht: Steffen Heinke | Dramaturgie: Bernd Stegemann
mit Suse Wächter und Hans-Jochen Menzel sowie den Live-Musikern & Spielern Matthias Trippner und Martin Klingeberg

Fotos © Frank Wesner für alleseintheater.wordpress.com

Avatare-Vorlage Netzwelt als Schauspiel

Um der völligen Enthemmung im Internet entgegenzuwirken, ermittelt eine Netzwelt-Behörde in besonders fragwürdigen Fällen, um die immer weiter verschwimmenden Grenzen zwischen Virtualität und Realität zu durchleuchten. Denn: Immer mehr Menschen ziehen sich in die sogenannte „Netzwelt“ zurück und lassen ihr weltliches Leben hinter sich. Hier können sie sich unzensiert und jenseits aller juristischer und moralischer Gesetze ausleben, während die „wirkliche“ Welt um sie herum immer komplizierter zu werden scheint und mit immer neuen Regeln aufwartet. Kurz: hier können sie frei sein. Bei den Ermittlungen stößt Kommissarin Morris dabei auf eine Domain, auf der man virtuell pädophile Neigungen ausleben kann. Eine Grenzüberschreitung? Schließlich ist doch nichts geschehen: Es sind doch nur Bilder, nur Gefühle – und die sind nicht real. Oder doch? Was ist schon Realität? Hat unser Handeln nur da Konsequenzen, wo uns die Welt physisch berührt? Gilt Moral nur da, wo sie sich materiell auswirkt? Was bedeutet die technologische Erweiterung der Welt und des Menschen für unser Leben? Was für unsere Freiheit?
In ihrem Kriminaldrama „Die Netzwelt“ (2013) verhandelt die US-Autorin Jennifer Haley die Fragen nach den moralischen Dilemmata, vor die uns die Technisierung unseres Alltags stellt. Für das Stück wurde sie mit dem The Susan Smith Blackburn Preis ausgezeichnet. (Zitat vom Berliner Ensemble)

Diente dieses Kriminaldrama auch als Vorlage für „Mein Avatar und ich“ – UA am 25. November 2010 in der Neuköllner Oper, Berlin, mit Musik von Thomas Zaufke und Texten von Peter Lund?

Die Netzwelt
Von Jennifer Haley | aus dem amerikanischen Englisch von Michael Duszat
Premiere am 9. September 2022, Berliner Ensemble, Neues Haus, 80 Minuten ohne Pause
Regie: Max Lindemann | Bühne: Robin Metzer | Kostüm: Lara Roßwag | Licht: Benjamin Schwigon | Dramaturgie: Johannes Nölting
Nico Holonics als Sims / Papa | Kathrin Wehlisch als Morris | Philine Schmölzer als Iris | Veit Schubert als Doyle | Christian Erdt als Woodnut

#BEnetzwelt

© Frank Wesner für alleseintheater.wordpress.com

Ins Bett oder nicht – aber mit Bettwurst

Filme zu Musicals umarbeiten kann man auch in Deutschland. Auf Initiative der 30 Jahre Bestehen feiernden Bar jeder Vernunft in Berlin inszeniert der Musicalunerfahrene Künstler Rosa von Praunheim seinen in 10 Tagen improvisierten und abgedrehten Film von 1970 »Die Bettwurst« nun als Musical. Im Angebot auch ein neues Buch dazu.
Mit dem Komponisten Heiner Bomhard, der auch den Dietmar gibt, arbeitete er schon zwei Mal für das Deutsche Theater Berlin zusammen. Soloperformerin Anna Mateur war in den Berliner Zelten schon zu sehen, auch als Stella in der Operette „Frau Luna“. Ein dreiköpfiges Ensemble aus Musicaldarstellern plus eine dreiköpfige Band sorgen für Musicalkönnen. Auf die Mischung sind nun alle gespannt, sollen sich doch Dialoge und Lieder die Waage halten.

»Die Bettwurst – Das Musical!«
Buch: Rosa von Praunheim | Musik: Heiner Bomhard

Uraufführung am 8. September 2022 in der Bar jeder Vernunft Berlin; bis 2. Oktober 2022 | Voraufführung am 7. September 2022

Regie: Rosa von Praunheim | Ausstattung & Kostüme: Ingrid Buhrmann, Lara Scheuermann, Oliver Sechting | Mitarbeit Ausstattung: Marcus Lachmann | Regie- & Produktionsassistenz: Felix Hertneck
Luzi: Anna Mateur | Dietmar: Heiner Bomhard · Thaddaeus Maria Jungmann (21. – 25. September) | Chor: Thaddaeus Maria Jungmann · Nell Pietrzyk · Tobias Stemmer · Cover: Lukas Baeskow
Piano: Bijan Azadian · Ferdinand von Seebach | Klarinette: Karola Elßner · Frank Lüdeke · James Scannell | Bass: Ralph Grässler · Andreas Henze

The Mirror – Gravity & Other Myths im Chamäleon Theater

The Mirror – bis zum 30.10.2022 noch im Chamäleon Theater. Vom 2.11. bis zum 30.11.2022 läuft die Nachfolgeshow Out of Chaos.

Adresse: Chamäleon Theater in den Hackeschen Höfen, Rosenthaler Straße 40/41, 10178 Berlin

Spielzeit: Die Show wird vom 17.08. – 30.10.2022 immer dienstags bis sonntags im Chamäleon Theater gespielt. Dienstag bis Freitag beginnt die Show um 20:00 Uhr, am Wochenende bereits um 18:00 Uhr.

Mein Event-Tipp

Bis jetzt war ich fast bei jeder Show im Chamäleon Theater dabei und für mich hat sich relativ früh herauskristallisiert, dass die australischen Artistikkompanien die besten Shows auf die Beine stellen. Zu meinen Lieblingsensembles gehört definitiv Gravity & Other Myths, deren Show Out of Chaos ich im Jahr 2019 begeistert verlassen habe.
Unter der Regie von Darcy Grant hat Gravity & Other Myths dieses Jahr wieder eine neue Show kreiert: „The Mirror“ – zu bewundern im Chamäleon Theater.

Die atemberaubend schöne Show „The Mirror“ handelt davon, uns auf eine ästhetische und artistische Art den Spiegel in unserem Umgang mit den sozialen Medien vor das Gesicht zu halten und uns dabei auf dem höchsten Niveau zu unterhalten und nicht zu belehren.
Wer sind die die wahren Gesichter hinter der Fassade? Und welchen Unterschied gibt es zwischen unserem privaten Wesen und dem Wesen, das wir der Welt zeigen? Beherrscht uns auch die…

Ursprünglichen Post anzeigen 432 weitere Wörter

Musical wird zum Stück Musiktheater

Noch in den ersten Ankündigungen schrieb das Deutsche Theater Berlin von einem Musical nach Max Stirner von Sebastian Hartmann und PC Nackt. Entstanden ist einzigartiges Wort-Musik-Theater namens »Der Einzige und sein Eigentum« auf der großen Drehbühne des Schauspielhauses mit sechs Schauspielern, zwei Livemusikern, einer Livekamera und Theaterzauber.

Zitat des Theaters: „Jedes höhere Wesen über Mir, sei es Gott, sei es der Mensch, schwächt das Gefühl meiner Einzigkeit und erbleicht erst vor der Sonne dieses Bewusstseins.“ So scharf und provozierend wie kaum jemand sonst vermisst dieser randständige, aber höchst einflussreiche philosophische Solitär Max Stirner auf neue Weise das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft. Zusammen mit dem Komponisten und Musiker PC Nackt und seinem Ensemble möchte Regisseur Sebastian Hartmann das Publikum einladen zu einem opulenten, lustvollen Stück Musiktheater.

Der Einzige und sein Eigentum
Ein Stück Musiktheater von Sebastian Hartmann und PC Nackt nach Max Stirner

UA-Premiere am 4. September 2022, Deutsches Theater Berlin, Dauer: 2 Stunden, keine Pause

Regie und Bühne Sebastian Hartmann | Komposition und musikalische Leitung PC Nackt | Choreografie Ronni Maciel | Kostüme Adriana Braga Peretzki | Video Tilo Baumgärtel | Licht Lothar Baumgarte | Video Roman Kuskowski | Ton Marcel Braun, Matthias Lunow | Dramaturgie Claus Caesar
mit Elias Arens, Felix Goeser, Linda Pöppel, Anja Schneider, Cordelia Wege, Niklas Wetzel | Tasten: PC Nackt | Schlagwerk: Earl Harvin/Jörg Wähner | Live-Kamera: Dorian Sorg

© Frank Wesner für alleseintheater.wordpress.com

süß schüchterne Sugar

Some like it hot – eine der erfolgreichsten Komödien der Filmgeschichte schaffte es mit Verspätung auf die Musicalbühne. Mit vom damaligen Altmeister Jule Styne neu vertonten Texten von Bob Merrill war am 9. April 1972 „Sugar“-Uraufführung in der 44. Straße am Broadway.
Doch noch vor der 1991 West Yorkshire Playhouse Produktion und der anschließenden Prince-Edward-Theatre-West-End-Premiere mit Tommy Steele am 19. März 1992 fand die deutschprachige Erstaufführung mit der Übersetzung von Peter Ensikat (Distel) am 23. März 1989 im Metropol-Theater Berlin in der DDR statt. Endlich ist das Musical in neuer deutscher Fassung wieder in der Hauptstadt zu sehen: zwar mit Solisten, aber ohne Chor und Ballett. Das Orchester ist extra live vorproduziert worden, wie es seit Jahren vielerorts üblich ist. Doch nicht die ganze „Band“ ist vom „Band“ – natürlich mit Trompetenverpflichtung!

Sugar
Buch von Peter Stone, nach dem Film „Manche mögen’s heiß“ von Billy Wilder und I.A.L. Diamond. Basierend auf einer Story von Robert Thoeren. Musik von Jule Styne, Gesangstexte von Bob Merrill. Deutsch von Klaus Seiffert.

Premiere am Schlosspark Theater Berlin am 3. September 2022, Koproduktion mit den Schauspielbühnen in Stuttgart

Regie & Deutsche Fassung: Klaus Seiffert | Musikalische Leitung: Matthias Binner | Choreografie: Mario Mariano | Bühne & Kostüm: Tom Grasshof |
mit Johanna Spantzel als Sugar, Arne Stephan als Joe/Josephine, Lukas Benjamin Engel als Jerry/Daphne, Ralph Morgenstern als Osgood Fielding III., Antje Rietz als Sweet Sue, Jens Krause als Bienstock, Robin Poell als Spats Palazzo sowie im Ensemble: Julia Fechter, Petra Pauzenberger, Paul Fruh und Joshua Hien

Zahlreiche Kalendereinträge vom Schlosspark Theater Berlin für 2022-23

Prinzipal und Hausherr Dieter Hallervorden, demnächst 87 Jahre jung und wach, bedankte sich auffallend oft bei Rezensenten im Allgemeinen bei seiner Jahrespressekonferenz für die Spielzeit 2022/23. Offensichtlich boten sie ihm viel Lesestoff auf Grund dessen er dann neben bekannten Gesichtern am Schlosspark Theater Berlin einige Regisseure und Schauspieler nun zum ersten Mal an sein Haus holt. Der geplante Spielplan verspricht viel Gutes und sollte in den eigenen Kalender Eingang finden. Neben den Schauspielen und Musicals, die ensuite meist dienstags bis sonntags gezeigt werden, kommen Wiederaufnahmen und vielfältige Gastspiele nebst Konzerten.

Die nächsten Premieren

„Sugar – Manche mögen’s heiß“ in NEUER deutscher Fassung vom Regisseur Klaus Seiffert, der mit der großartig geschriebenen Komödie schon Erfahrung aus Detmold und Cottbus mitbringt. Premiere am 3. September 2022. Die deutschsprachige Erstaufführung von 1989 am Metropol-Theater Berlin war zwar legendär, aber ist inzwischen schon lange lange her und Berlin kann sich auf ein exquisites Ensemble freuen!

„Das Abschiedsdinner“ (Un dîner d’adieu) hat Premiere am 12. November 2022. Zuletzt zu sehen 2016 in der Komödie am Kurfürstendamm, Berlin-Charlottenburg. Philip Tiedemann inszeniert mit der Ausstattung von Stephan von Wedel mit den drei Schauspielern Karsten Kramer, Krista Birkner und Dominique Horwitz.

„Eines langen Tages Reise in die Nacht“ (Long Day’s Journey into Night) von Eugene O’Neill von 1956 plant die Premiere am 7. Januar 2023. Regisseur Torsten Fischer bringt neben seinem Ausstatterduo Herbert Schäfer und Vasilis Triantafillopoulos auch Peter Kremer und Judith Rosmair mit. Die beiden Söhne werden Igor Karbus und Johannes Hallervorden sein.

„Biedermann und die Brandstifter“ von 1958 von Max Frisch soll in Philip Tiedemanns Inszenierung am 18. März 2023 Premiere haben – Hausherr Dieter Hallervorden in der Titelrolle neben weiteren fünf wunderbaren Schauspielern.

Für die Mai-Premiere sieht Dieter Hallervorden eine deutsche Erstaufführung einer Pariser Komödie vor, wo die Besetzung noch nicht gesichert ist. Ob er damit mehr Erfolg hat als bei den nicht so viel Beachtung findenden französischen Vorgängern an seinem Haus?

Sogar vor der Freilichtpremiere des Seefestivals Wustrau am Zietenschlosshof am Ruppiner See wird das Musical „The Addams Family“ im Schlosspark Theater Berlin am 22. Juni 2023 Premiere haben. Das Seefestival-Duo Marten Sand und Gesine Ringel inszenieren.

Die Kartenpreise in vier Preiskategorien liegen bei Repertoireaufführungen inzwischen bei 25,00 bis 42,50 €.

Wieder im Spielplan sind zu sehen „Ein deutsches Leben“ (A German Life von Christopher Hampton, nächste Vorstellung: 10. September 2022, 27,50 €) – das Brigitte-Grothum-Solo;
„Der letzte Raucher“ (nächste Vorstellung: 24. September 2022) a 20,00 € – ein Johannes-Hallervorden-Solo;
„Geliebter Lügner“, was am 10.01.2015 Premiere hatte mit Brigitte Grothum und Achim Wolff, wird wieder aufgenommen unter der Regie von Philip Tiedemann am 26. Oktober 2022 (19,00–36,50 €).

Happy End-lich in Berlin

Endlich gibt es in Berlin wieder dieses sperrige Spiel „Happy End“ von Kurt Weill, Bertolt Brecht und Dorothy Lane [d.i. Elisabeth Hauptmann]. Extrem viele sehr bekannte Lieder plus zu Sprichwörtern avancierte Kraftaussagen sind zu entdecken. Der BE-erfahrene Sebastian Sommer erzählt mit starker Personenführung eines großartigen Elferensembles, eindrucksvollen Bildern mit vielen Details und Doubletakes. „Happy End“ bleibt im doppelten Sinne schwierig, aber die beiden Hauptdarsteller sind herausragend: Sophia Euskirchen als (un)schuldige Heilsarmeesängerin Lilian Holiday und Gabriel Schneider als Ballhausgangster Bill Cracker sind schlicht Daphne-Preis verdächtig. Vor ihnen spielt das auch anderweitig mitwirkende siebener Miniorchester unter der Leitung von Harry Ermer – mit hervorragenden Instrumentalisten. Die Darsteller spielen in einer drehbaren, weißen Zimmerbox von Alexander Grüner und Philip Rubner. Symbolische, farbige, dafür aber teils sehr individuelle Kostüme von Wicke Naujoks und Ariane Warns zusammen mit der klaren wie auch bunten Flächen in der Lichtgestaltung machen die Aufführung reich an – nicht nur visuellen – Eindrücken.
Trumpfte die „Happy End“-Hochschulproduktion 1998 mit einem legendär werdenden 15er Ensemble unter der Leitung von Angelica Domröse auf, doch es ist inzwischen schon lange Vergangenheit. Dem von Guntbert Warns so hervorragend zusammengestellten 11er Spielensemble sind viele viele Vorstellungen und großes Publikumsinteresse zu wünschen. Sie allein verdienen unbedingt einen Besuch. Quasi nebenbei gibt es das seltene Werk „Happy End“ zu erleben, was handwerklich überzeugend, frisch und intensiv gespielt zu entdecken gilt.

Happy End
Komposition: Kurt Weill | Gesangstexte: Bertolt Brecht | Buch: Dorothy Lane

Premiere am 13. Mai 2022 im Renaissance-Theater, Berlin

Regie: Sebastian Sommer | Musikalische Leitung: Harry Ermer | Bühnenbild: Alexander Grüner & Philip Rubner | Kostüme: Wicke Naujoks & Ariane Warns | Produzent: Guntbert Warns
Lilian Holiday: Sophia Euskirchen | Bill Cracker: Gabriel Schneider | Dame in Grau; Die Fliege: Jacqueline Macaulay | Major der Heilsarmee; Frederik Jackson: Klaus Christian Schreiber | Jane; Bob Merker: Noëlle Haeseling | Sam Worlitzer: Felix Lüke | Jimmy Dexter: Martin Schneider | Johnny Flint: Moritz Carl Winklmayr | Touristin; Kommissarin; Mary: Johanna Asch | Tourist; Kommissar; Leutnant der Heilsarmee: Lennart Preining | Governor; Leutnant der Heilsarmee: Daniel Warland | Musiker: Semjon Barlas, Karola Elßner, Johannes Gehlmann, Stephan Genze, Roland Schmitt, Otwin Zipp, Harry Ermer

meine Fotos der Produktion sind hier im Blog zu finden

64 Fotos vom Happy End

„An die Gewehre, Seele in Not!“ – Lilian Holiday, idealistischer Shooting-Star der örtlichen Abordnung der Heilsarmee, trifft auf Bill Cracker, rücksichtsloser Mann der Tat und Gangster-Boss. Die ehrgeizige Mission, Cracker gegen alle seine Überzeugungen und Widerstände zu missionieren, führt Miss Holiday letztendlich zu einem Gefecht, bei dem ihr eigenes Seelenheit existeniell auf dem Spiel steht. Wessen Seele dabei gerettet wird und wie, zeigt sich „happyendlich“ zum Finale der quicklebendigen Komödie mit Musik.

Elisabeth Hauptmann, langjährige Mitarbeiterin Brechts, schrieb das Textbuch zu diesem Melodram, Kurt Weill und Bertolt Brecht sorgten für die Musik und die Songtexte – im Kern das schöpferische Team, das nach der DREIGROSCHENOPER ein weiteres Schauspiel in der Stimmung und im Duktus des vorangegangenen Welterfolgs realisierte. Mit der DREIGROSCHENOPER von 1928 und der Oper AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY von 1930 kam HAPPY END 1929 als der Mittelteil einer Trilogie der drei großen Gemeinschaftsarbeiten der Werkstatt Brecht/Weill auf die Bühne. Viele Songs des Schauspiels sind seit der Uraufführung fester Bestandteil des Konzertrepertoires: „Bills Ballhaus in Bilbao“, „Surabaya Johnny“, der „Matrosen-Tango“ — und stehen beispielhaft sowohl für den herausragenden Lyriker Brecht als auch für das musikalische Genie Kurt Weills.

»Happy End«
Musik von Kurt Weill, Songtexte von Bertolt Brecht, Buch von Elisabeth Hauptmann
Premiere am 13.5.2022 im Renaissance-Theater Berlin
Inszenierung: Sebastian Sommer | Musikalische Leitung: Harry Ermer | Bühne: Philip Rubner & Alexander Grüner | Kostüme: Wicke Naujoks & Ariane Warns
mit Sophia Euskirchen, Gabriel Schneider, Jacqueline Macaulay, Klaus Christian Schreiber, Noëlle Haeseling, Felix Lüke, Martin Schneider, Moritz Carl Winklmayr, Johanna Asch, Lennart Preining, Daniel Warland
Musik: Harry Ermer, Semjon Barlas, Karola Elßner, Johannes Gehlmann, Stephan Genze, Roland Schmitt, Otwin Zipp

Pressetext vom Theater, Fotos © Frank Wesner

2022 bedeutet 30 Jahre BAR JEDER VERNUNFT & 20 Jahre TIPI AM KANZLERAMT

Proseccokorkenknallen in den legendären Zelten zu legendären Zeiten. 30 Jahre BAR JEDER VERNUNFT & 20 Jahre TIPI AM KANZLERAMT. Es war keine Erfolgsgeschichte von Beginn an. Nach der Eröffnung der Bar am 5. Juni 1992 waren die Betreiber im Oktober Pleite. Doch im März 1993 wurde das Zelt auf dem Parkdeck neben dem (heutigen) Haus der Berliner Festspiele in der Berliner Schaperstraße wieder aufgebaut. Die Zeiten damals verlangten nach Auftrittsorten für Künstler, die andernorts nicht auftreten durften. Es gab prominente Patenschaften und Kulturaktien. Die Betreiber überlebten die letzten zwei Jahre Dank circa 4 Millionen Euro von Bund und Land für Personal und baulichen Investitionen. Die Publikumsdiskriminierung der letzten Monate wird vielleicht in zwei oder erst drei Jahren genauer betrachtet werden.

Im Jubiläumsjahr 2022 wird vorwiegend mit einheimischen Künstlern gefeiert. Und nicht alle Formationen sind noch existent. Die Geschwister Pfister präsentieren ab 13. April 2022 original-rekonstruiert das Programm, mit dem sie zum ersten Mal im Gründungsjahr 1992 auf der Bühne der BAR JEDER VERNUNFT standen: „Melodien für’s Gemüt“, in Originalbesetzung! Die letzten Restkarten werden gerade im Internet verkauft – preiswert war die nicht Kultur-subventionierte noch nie und das kulinarische überteuert. Legendär.

Möge nicht nur ein Berliner Publikum den Weg wieder öfter in die Zelte und Theater finden.

CYRANO (Musical-Verfilmung des Klassikers CYRANO DE BERGERAC) Kinostart: 3.3.2022

Die Musik stammt von Aaron und Bryce Dessner, den Komponisten des Musicals Cyrano, das 2018 im Norma Terris Theatre in Chester, Connecticut (USA), uraufgeführt wurde und auf dem der Film beruht. Die Songtexte schrieb Matt Berninger. Es spielt die Indie-Rock-Band „The National“, der Berninger und die Dessners angehören. Ganz anders als die extrem gelungene deutsche Version von 2018, Das schönste Mädchen der Welt, die mittels Rap-Battles die Geschichte ins Heute ransformierte.
Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch und der Dialogregie von Christoph Cierpka. Claus-Peter Damitz spricht Cyrano (Peter Dinklage), Milton Welsh spricht Le Bret (Bashir Salahuddin), Muriel Bielenberg spricht Roxanne (Haley Bennett), Rainer Fritzsche spricht Valvert (Joshua James), doch SINGEN SIE AUCH IHRE ROLLEN? Ob es noch Nachträge in der Synchronkartei geben wird?
deutscher Kinostart am 3. März 2022

Ulrike tratscht Kino

Peter Dinklage („Game of Thrones“) spielt den tragischen Titelhelden in Joe Wrights Musical-Verfilmung von „Cyrano de Bergerac“, eine der größten Liebesgeschichten der Welt.

Edmond Rostands Theaterstück (1897) wurde schon mehrmals verfilmt und ist das meist gespielte Stück auf französischen Theaterbühnen.

Frankreich, Ende des 17. Jahrhunderts. Der kleinwüchsige Armee-Offizier Cyrano de Bergerac (Peter Dinklage) ist ein exellenter Poet und ein furchtloser Schwertkämpfer. Heimlich ist er in seine Cousine und Freundin Roxanne (Haley Bennett) verliebt, traut sich aber aufgrund seines Aussehen nicht, ihr dies zu gestehen. „Mein Schicksal ist es, sie nur aus der Ferne zu lieben“.

Nach einem Fecht-und Degenduell, trifft sich Roxanne mit Cyrano und erzählt ihm, dass sie verliebt ist. Ein ganz kurzer Moment der Freude huscht über sein Gesicht. Nein, nicht er. Es handelt sich um einen neuen, gut aussehenden Rekruten aus seinem Regiment, der Christian heißt. (Kelvin Harrison Jr.)

Auch Christian hat sich in die hübsche Roxanne…

Ursprünglichen Post anzeigen 437 weitere Wörter

SING 2- DIE SHOW DEINES LEBENS (Animationsfilm) Ein tierisches Theater

„Sing – Die Show deines Lebens“ ist ein US-amerikanischer Computeranimationsfilm von Garth Jennings aus dem Jahr 2021. Der Film sollte ursprünglich am 16. Dezember 2021 in den deutschen Kinos starten, wurde aber auf den 20. Januar 2022 verschoben. Der Film ist die Fortsetzung von „Sing“ aus dem Jahr 2016. Das Drehbuch stammt ebenfalls von Jennings.

Ulrike tratscht Kino

Nachdem der Koala Buster Moon von einer arroganten Castingdame als hergelaufener Kleinst-Act- Koala bezeichnet wurde, denkt er sich, jetzt erst recht und macht sich mit seiner Musical-Truppe auf den Weg in die glitzernde Entertainment-Metropole Redshore City, wo er eine noch nie dagewesene Weltraum-Show mit dem Titel: NICHT VON DIESER WELT produzieren will. Einfach wird es nicht. Wer hier zur großen Nummer wird, entscheidet allein der mächtige Wolf Jimmy Crystal. Ausserdem muss er Ferkelmama Rosita, Stachelschwein Ash, Elefantendame Meena, und den Jung-Gorilla Johnny motivieren und bei Laune halten. Mit dem Wissen, dass der Wolf einen Lieblingssänger hat, den Rocklöwen Clay Calloway, eine Musiklegende, behauptet Moon einfach, ihn zu kennen und ihn in die Show als Attraktion einzubauen. Ausserdem soll auch Calloways verwöhnte Tochter Porsha mitspielen. Die Sache hat nur einen Haken: Der Löwe hat sich aus Kummer vor 15 Jahren zurückgezogen und tritt nicht mehr auf. Jetzt darf Moon nicht als…

Ursprünglichen Post anzeigen 156 weitere Wörter

ANNETTE ( Fantasy- Melodrama mit Adam Driver und Marion Cotillard) Regie: Leos Carax Kinostart: 16.12. 2021

Rock-Oper, Musical oder Musikfilm – wer sieht sich den Film „Annette“ an?

Ulrike tratscht Kino

Das 74. Filmfesival Cannes wurde mit Leos Carax` Musical ANNETTE eröffnet. Ab dem 16.12.2021 nun in unseren Kinos.

„Annette“ ist Rock-Oper, und Musical, das Libretto und die Songs stammen von der amerikanischen Pop-Legende Sparks der Brüder Russel und Ron Meal, die auch am Drehbuch mitgeschrieben haben.

Zugeschnitten ist das polarisierende Werk auf seine Hauptdarsteller Adam Driver und Marion Cotillard, betitelt nach ihrem Baby Annette, eine animierte Gliederpuppe aus Holz.

Driver spielt einen kontroversen Stand-up Comedian Henry McHenry, dessen Markenzeichen es ist, in einem grün-grauen Bademantel mit Kapuze in seiner Soloshow die Zuschauer, obwohl er sie beschimpft, zum Toben zu bringen. Cotillard spielt Ann, eine berühmte Sopranistin, die Abend für Abend auf den Opernbühnen dramatisch sterben muss und anschlissend frenetisch beklatscht wird. Beide sind ineinander verliebt.

Das Drama beginnt, die Leinwand bleibt schwarz. Eine Männerstimme fordert absolute Stlle, Aufmerksamkeit und Konzentration auf die Show, die gleich beginnt.

Wirklich komisch sind Henrys…

Ursprünglichen Post anzeigen 264 weitere Wörter

WEST SIDE STORY (Romantisches Drama – Eine Liebe, die nicht sein darf. Kinostart: 9.12. 2021

West Side Story – Kinostart: 9. Dezember 2021
Ansel Elgort spielt im Film Tony, Rachel Zegler übernahm die Rolle von Maria. Die EGOT-Preisträgerin Rita Moreno, die im Film von 1961 noch Anita spielte und für diese Rolle einen Oscar gewann, spielt nunmehr die Witwe Valentina und fungierte zudem als ausführende Produzentin des Films. Ihre Rolle korrespondiert mit der des Ladenbesitzers Doc in der Originalproduktion. In der Neuproduktion übernahm Ariana DeBose die Rolle von Anita. David Alvarez spielt ihren Freund, Marias Bruder Bernardo. Corey Stoll übernahm die Rolle des Police Lieutenant Schrank, Brian d’Arcy James spielt den Police Sergeant Krupke und Mike Faist den Anführer der Jets namens Riff. Curtiss Cook ist in der Rolle von Abe zu sehen.
Die Dreharbeiten wurden am 17. Juni 2019 begonnen und sollen in ihrem Verlauf in New York City und New Jersey stattfinden. Im Juli 2019 drehte man in Harlem, wo eine der berühmtesten Tanzszenen aus dem Film zu America entstand.
Die Musik für den Film stammt von David Newman und Leonard Bernstein. Newman arrangierte auch die Originalmusik für den Film. Die Gesangsbesetzung bei der Neuaufnahme wurde von Jeanine Tesori betreut. Bei der Aufnahme im Jahr 2019 dirigierte Gustavo Dudamel die New York Philharmonic. Weitere Aufnahmen entstanden 2020 gemeinsam mit der Los Angeles Philharmonic.

Ulrike tratscht Kino

Wer ein Liebhaber von Musiktheater ist, kommt an „West Side Story“ nicht vorbei. Robert Wises Verfilmung 1961 (nominiert mit 10 Oscars) machten das Stück (1957) zum Klassiker. Nun hat sich Steven Spielberg einen Wunsch erfüllt und den Stoff leicht modernisiert. Es ist sein erstes Musical.

Mit seiner Verfilmung hält er sich an das Original.

Erbittert kämpfen die einheimischen Jets gegen die zugewanderten puertoricanischen Sharks, um ihr Revier in den Vierteln der Upper West Side zu verteidigen. Ein Ort der Underdogs. Die Situation eskaliert, als der frühere Jets- Anfüher Tony, der in Haft war, sich in die schöne Maria, Schwester des Sharks Anführer Bernardo, verliebt. Ihre schmerzvolle Romanze führt zu weiterem Blutvergießen.

Für seine Neuverfilmung hat Spielberg ein großartiges Szenenbild geschaffen. Die Choreografien sind umwerfend und Ausstattung schwelgerisch und die Melodien reißen einen mit. Doch einen Wermutstropfen hat das ganze. Tony (Ansel Elgort „Babydriver), Mitbegründer der Jets, bleibt stimmlich schwach. Auch…

Ursprünglichen Post anzeigen 131 weitere Wörter

RESPECT (Ein ergreifender Musikfilm über den Aufstieg der „Queen of Soul“ Aretha Louise Franklin) Kinostart: 25.11. 2021

Am 15. Februar 2020 gerade noch abgedreht, kommt die Filmbiografie über Aretha Franklin „Respect“ jetzt auch ins deutsche Kino, dass noch unter gewissen Umständen Filme zeigen kann.
Jennifer Hudson spielt und singt (!) Aretha Franklin. Zu ihren musicalischen Rollen gehören u.a. Grizabella in Cats, 2019; Motormouth Maybelle in Hairspray Live, 2016; Effie Melody White in Dreamgirls, 2006.
Audra McDonald spielt Barbara Siggers Franklin, Arethas Mutter und Forest Whitaker ist zu sehen als C. L. Franklin, Arethas Vater.
Der Filmsoundtrack beinhaltet auch einen Originalsong, „Here I Am (Singing My Way Home)“, geschrieben von Jennifer Hudson, Carole King und Jamie Hartman. Jennifer Hudson singt zudem auch die Aretha Franklin Lieder.

Ulrike tratscht Kino

Aretha Louise Franklin,geb:25 März 1942 in Memphis Tennessee, gestorben: 16.August 2018 in Detroit.

Ihr musikalisches Spektrum umfasste R&B, Gospel, Jazz, Dance und Pop. Die „Queen of Soul“ hatte 4 Kinder: Edward Franklin, Clarence Franklin, Teddy Richards und Kecalf Cunningham. Noch kurz vor ihrem Tod wünschte sie sich, sollte ein Film über ihr Leben gedreht werden, dann soll Jennifer Hudson ihre Rolle übernehmen.

Regisseurin Liesel Tommy hat ihren Wunsch erfüllt. Mit ihrem Biopic RESPECT schildert sie Arethas Aufstieg zum globalen Superstar, überschattet von Mißbrauch, Gewalt Alkohol und Depressionen.

Schon als kleines Mädchen wird sie von ihrem Vater Clarence La Vaughn Franklin, ein bekannter Baptistenprediger und Bürgerrechtler, nachts aus dem Bett geholt, um vor prominenten Gästen zu singen. Ree (Skye Dakota Turner), wie sie sie alle nennen, war gerade mal 10 Jahre alt. Dass sie in seinem Haus missbraucht wurde, wird Gott sei Dank nur kurz angedeutet. Ihre Eltern leben getrennt. Das…

Ursprünglichen Post anzeigen 541 weitere Wörter

GROSSE FREIHEIT (Drama, zur Zeit des unmenschlichen Paragraphen 175) Kinostart: 18.11.2021

Große Freiheit (internationaler Titel: Great Freedom) ist ein österreichisch-deutscher Spielfilm von Sebastian Meise aus dem Jahr 2021 mit Franz Rogowski, Georg Friedrich, Thomas Prenn und Anton von Lucke. Premiere des Filmdramas war am 8. Juli 2021 im Rahmen der 74. Internationalen Filmfestspiele von Cannes, wo der Film in die Sektion Un Certain Regard eingeladen und mit dem Jurypreis ausgezeichnet wurde.
Kinostart: 18.11.2021

Ulrike tratscht Kino

Hans Hoffmann (Franz Rogwski) liebt Männer. Er gehört zu den Schwulen, die von den Alliierten aus dem KZ befreit wurden, von dort aber direkt ins Gefängnis überstellt wurden, um ihre Reststrafe nach §175 ( Er existierte vom 1.Januar 1872 und endete endlich am 11. Juni 1994) abzusitzen. In wiederkehrenden Zeitsprüngen erzählt Regisseur Sebastian Meise die erschütternde Geschichte Hoffmanns fast ausschliesslich im Mikrokosmos – Gefängnis. Kaum ist er in Freiheit, wird er auch schon wieder verfolgt. Da die Liebe zwischen Männern kriminalisiert war, traf man sich in sogenannten „Klappen“, öffentliche Toiletten, die von der Sittenpolizei kontrolliert wurden und in denen mit Hilfe von Spion-Spiegeln heimliche Filmaufnahmen gemacht wurden, und vor Gericht als Beweismittel für erneute Verhaftungen sorgten. Und so landeten immer wieder unschuldige Menschen in Gefängnissen.

Im Gefängnis teilt sich Hans die Zelle mit Victor (Georg Friedrich) dem es gar nicht gefällt, dass man ihm einen Schwulen in die enge Zelle…

Ursprünglichen Post anzeigen 288 weitere Wörter

Blondinen bevorzugt - Gentlemen Prefer Blondes

Blondinen bevorzugen Fortsetzungen

740 Vorstellungen ensuite von „Gentlemen Prefer Blondes“ machten nur Carol Channing in der Rolle der blonden Lorelei Lee zum Star. Das Musical selbst, die Autoren und auch die anderen Mitwirkenden in den 647 Tagen im Ziegfeld Theatre am New Yorker Broadway vom 8. Dezember 1949 bis 15. September 1951 schafften es mit „Blondinen bevorzugt“ nicht. Die Verfilmung von 1953 half extrem, dass dieses Musical nicht in absolute Vergessenheit geriet – und es unterscheidet sich extrem von der Bühnenvorlage nebst Handlung, Szenen und Songs. Jane Russell war damals schon ein Star, Marilyn Monroe wurde gerade ein Weltstar.

Eigentlich ist die Werksgeschichte interessanter als die an einigen Stellen seicht zusammengestrickte Story von zwei Freundinnen auf Überseefahrt, die ihr Lebensziel in reicher Heirat und bleibenden materiellen Werten sehen. 1925 veröffentlichte Anita Loos ihren gleichnamigen Roman, den sie 1926 in ein Schauspiel umarbeitete und der 1928 noch als Stummfilm gedreht wurde. Über 20 Jahre später verarbeitete sie ihren Personage zusammen mit Joseph Fields zum Musical, wo Leo Robin die Gesangstexte und Jule Styne die Melodien beisteuerten.

Die Filmkomödie von 1953 unter der Regie von Howard Hawks dann mit teilweise anderer Musik und vielen verändernden Ideen wurde ein richtig großer Erfolg im Kino. Und dieser Umsatz sollte gleich wiederholt werden, denn selbst „Gentlemen Prefer Blondes“ hatte 1927 mit „But Gentlemen Marry Brunettes“ schon eine Romanfortsetzung durch Anita Loos. Die Verfilmung davon durch Regisseur Richard Sale war 1955 kein Erfolg und in Deutschland unter „So liebt man in Paris“ zu sehen.
Wenn Kinofortsetzungen schon damals nichts Neues waren, so bleiben sie für die Theaterwelt oft ungewöhnliche Einzelfälle. Für Carol Channing – inzwischen nicht mehr 28 sondern 53 Jahre jung – als Legende, Zugpferd und Starvehikel zur Vermarktung gab es ein Wiedersehen mit der nächsten Generation in „Lorelei“. Mit einem neuen Pro- und Epilog hieß es für 320 Vorstellungen (und 11 Voraufführungen) vom 17. bzw. 27. Januar bis 3. November 1974 im Palace Theatre in New York „Gentlemen Still Prefer Blondes“. Kenny Solms und Gail Parent schrieben das Buch und Jule Styne komponierte hierfür zusätzliche Songs mit Gesangstexten von Betty Comden und Adolph Green. Die verwitwete Lorelei erinnert sich an die Umstände ihrer Vermählung…
Die Titelfigur in „Hello, Dolly!“ spielte Carol Channing übrigens in drei Ensuiteproduktionen: 1964 bis 70, dann 1978 und dann mit fast 75 Jahren noch einmal 1995/96!

Von „Lorelei“ ist keine Produktion in Deutschland bekannt. Aber „Gentlemen Prefer Blondes“ schaffte es sogar ein einziges Mal auf eine deutsche Bühne: Am 31. Dezember 1988 war die deutschsprachige Erstaufführung im Stadttheater in Pforzheim-Osterfeld – also dem alten Theaterstandort. Deutsche Dialoge von Gabrielle Peter, deutsche Gesangstexte von Beate Rygiert-Schmidt. Ronald F. Stürzebecher führte Regie und Jeremy Hulin hatte die Musikalische Leitung („erst im Laufe des Abends in ansprechender Form“) bei der Choreographie von Valerie Aris („saß wie maßgeschneidert“). Die „schwungvolle“ Orchestrierung besorgte damals Volker M. Plangg („Nicht hoch genug zu loben“). Schon damals bemerkte der Chefredakteur der (damalig so betitelten) Zeitschrift „Das Musical“ im Februar 1989 auf Seite 16: „Da müsste dringend am Buch gefeilt werden … etliche gelungene, amüsante Szenen, die sich allerdings nicht aneinander reihten.“
Denn nicht nur die heutzutage (und eigentlich auch damals) schon zu hinterfragenden Werte und Partnerschaftsvorstellungen der Protagonisten sind ein Problem des Musicals, sondern schlichtweg auch die oft aneinander gereiht wirkenden Szenen und Spielorte. Vom Hafen in New York aus startet das Passagierschiff „Île de France“ Richtung Paris, was ja bekanntlich nicht am Meer liegt. Dann ein paar Szenen in der französischen Hauptstadt nebst Cabaret. Das Ensemble auf der Bühne und auch im Orchestergraben ist nicht gerade klein und braucht individuelle Könner überall, auch im Chor und Ballett. Immerhin ist sachlich richtig, dass die Olympischen Sommerspiele 1924 in Paris stattfanden und dorthin die Tänzer bzw. die Olympioniken reisten. Operetten ähnlich gibt es dann schnell noch das Finale in New York nebst – nicht der Erbtante sondern – dem versöhnten Vater. Da mag man eher ungern ins Detail schauen…

Der Berliner Bühnenverlag Felix Bloch Erben vergab schon 2013 den Auftrag, das Stück neu zu übersetzen durch Christian Gundlach (Dialoge) und Edith Jeske (Songtexte). Die 22 Lieder inklusive Reprisen sind nicht wirklich bekannt. Hier lohnt sich immer wieder der Blick auf die äußerst gelungenen Details der Neudichtung, die Schwung, Witz und Wirkung zeigen. So bleibt nicht nur das Titellied im Gedächtnis, sondern natürlich der Diamanten-Evergreen und auch Dank des „widerlichen Kerls“ „Das kleine Mädchen von Little Rock“.
Aber auch in Deutschland ergibt sich eine außergewöhnliche Fortsetzung. Nachdem die durch die Pandemie erzwungen verschobene Erstaufführung an der Staatsoperette Dresden erst am 23. Oktober 2021 ins Repertoire startet, wechselt das Musical den Verlag zur Concord Theatricals Collection (da bei Tams-Witmark) zur Neustrelitzer Premiere, die nicht ganz einen Monat später am 14. November 2021 folgt.

Da das nicht ganz unproblematische Buch immer wieder zu neuen Lösungen führen wird, ist dem Musical „Blondinen bevorzugt“ („Gentlemen Prefer Blondes“) eine weiter spannende Werkgeschichte und vor allem Fortsetzungen mit Inszenierungen zu wünschen.

Frank Wesner

Blondinen bevorzugt - Gentlemen Prefer Blondes
Blondinen bevorzugt – Gentlemen Prefer Blondes

Tanzende Tenöre blasen kein Trübsal

„Mein Fetisch ist die Operette“, „Liebe Grüße aus Berlin“, „Ein Liebeslied von Mann zu Mann“, „Keiner bläst so gut wie du“ sind nur vier Lieder der gerade uraufgeführten „Operette für zwei schwule Tenöre“. Leicht kantig und derb formuliert. Heutige Operette ganz klassisch aufgezogen und gesungen mit Liebespaar im Liebesglück, doch dann werden die Schwiegereltern zum Kaffee eingeladen. Dreivierteltakt und Blasmusike nebst Anekdoten vom Schützenfest, Schulsport und schwulen Lebenswirklichkeiten. Die beiden Tenöre blicken bis zum Ende vom ersten Akt noch auf ihr Zusammenleben auf dem Land zurück und treffen im dritten Akt wieder aufeinander. Beinahe ein Whodunit. Operette mit oder ohne glücklichen Ausgang?

Auf alle Fälle ist Autor und Regisseur Johannes Kram („Seite Eins“) ein wunderbares Lustspiel gelungen mit treffenden Schlaglichtern, wenn auch mitten im zweiten Akt die erzählerische Puste ausgeht. Obwohl einige Themen vom ländlichen Leben inklusive erschwertem Einkaufen und Bekanntschaften machen besungen werden, kommen die wachsamen Dorfbewohner ziemlich gut weg in der Operette und brauchen nicht zu befürchten, dass ihre zahlreichen bisexuellen Ehemänner thematisiert werden. Hat der Autor diese kaum idyllischen, ziemlich versteckten außerehelichen Angelegenheiten vielleicht für eine Fortsetzung aufgehoben?

Komponist Florian Ludewig (Komponist von Malediva) hat 15 Lieder plus Ouvertüre vertont und Arrangeur Martin Rosengarten in herrliche Halbplaybacks verwandelt, die das Operettengenre feiern. Ohrwürmer, zwei Tangos, Zitherklänge und genügend Stellen zum Schunkeln. Was besonders auffällt und im Gesamtkontext gelingt: Die Lieder führen meist schnell auf die Titel gebende Idee hin und haben dann schlicht keine Weiterentwicklung – sondern nur eine dreistrophige, wiederholende Bestätigung. Das ist so überzeugend wie auch beinahe unvorstellbar (gelungen).

Die Beziehung der Titeltenöre wird fast nur durch Monologe (!) aus zwei Blickwinkeln erzählt und Ricardo Frenzel Baudisch als Tobi wie auch Felix Heller als Jan sind extrem überzeugend. Wenig Klischee und viel operettiger Sangesschmelz – unvermeidlich aufgesetzt funktioniert das erstaunlich prächtig. Ich hätte mir dabei mehr Tempo und Anschlüsse statt psychologischer Denkpausen gewünscht. Dem gegenüber wird für so manches Klischee die dreiköpfige Company eingesetzt, die nicht nur um die beiden Solisten herumwirbelt, sondern auch in eigenen Nummern ihren Mann steht bzw. tanzt. Und für einen Hauch an Erotik sorgt. Da fliegen nicht nur Beine und Arme durch die Luft: ab jetzt ist Bockspringen Teil der Choreographie! Michael Heller („Altar Boyz“) bringt als wichtiger, kompetenter Partner Zitate großer Revue auf die kleine Bühne – erfrischend ohne Federfächer oder Boa. Mit Können und Lust umgesetzt von Tim Grimme, Tim Olcay und Pascal Schürken. Kostümbildnerin Cleo Niemeyer gestattet diesen drei Kostümwechsel und Farben gegenüber dem grau/schwarz der Solisten, was effektiv und schlau überzeugt. Marco Krämer-Eis vervollständigt als weiterer Regisseur das kleine Team, dass in eigener und in Koproduktion mit dem BKA – Berliner Kabarett Anstalt am 6. Oktober 2021 Uraufführung feiern konnte.

Bei wenig Platz auf der breiten Bühne gibt es eine Wand aus immer wieder neu zusammen setzenden Würfeln als Kulisse. Doch hervorzuheben ist die auffällig gelungene Lichtgestaltung von Julia Fendesack, die Abwechslung und Tempo in den Abend bringt.

Informative Programmhefte gibt es bei der Platzierung nach unvermeidlichem 3-G(ay)-Regelungen im Dachgeschosstheater gratis. Wobei Masken am Platz komplett entfallen und Einzelplätze nur in der hintersten Reihe – früher Preiskategorie 2 – sich zu befinden scheinen. Operette mit Liebe, Lust und Leidenschaft wurde zu neuem Leben erweckt von einer kleinen Truppe, die ihr Theaterkönnen überzeugend zeigen und sich von sich von der bestmöglichen Seite präsentieren. Dem Stück und Ensemble sind viele, viele Zuschauer und Vorstellungen – nicht nur in Berlin – zu wünschen. Eine nachhaltige Belebung des Genres ist durchaus möglich, was den durchaus zahlreichen Vorläufern und exemplarisch Ausgewählten von Ulrich „Bubu“ Bauer (1988 Hinterhofoperette, 1989 Aufstand der Fritzen – Vive la Tempelhof, 1997 Die Tupperparty, 1998 Das Skatduell, 1999 Die Butterfahrt, 2000 Der Segeltörn) wie auch Sebastian Brandmeir mit Florian Stanek mit „Tee um drei“ (2012) bisher leider versagt blieb.

Operette für zwei schwule Tenöre
Uraufführung am 6. Oktober 2021 im BKA – Berliner Kabarett Anstalt, bis 17. Oktober 2021; wieder vom 19. Januar bis 6. Februar 2022

Eine neue Operette für Berlin 2021

Jetzt ist es endlich soweit: Die »Operette für zwei schwule Tenöre« feiert Uraufführung am 6. Oktober 2021 im BKA Theater Berlin. Zwei Sänger und zwei Lebensentwürfe begegnen sich im Kontext von Stadt trifft Land – und das in einem Genre, was (früher) als frech und provokant galt. 16 Lieder wurden im Stile der alten (Berliner) Operetten neu geschrieben und arrangiert als Halbplaybacks. Auf der Bühne steht neben den Titel gebenden zwei schwulen Tenören noch eine namenlose Company aus drei Sängern.
Verführung und Verwirrung der Gefühle mit Happy End oder der wohlwollenden Operettentante vom dritten Akt? Zunächst für zwei Wochen im Berliner BKA Dachgeschosstheater zu erleben.

Operette für zwei schwule Tenöre
Operette von Florian Ludewig und Johannes Kram
Uraufführung am 6. Oktober 2021 im BKA Theater Berlin
Regie: Johannes Kram und Marco-Krämer Eis | musikalische Leitung: Florian Ludewig | Choreografie: Michael Heller | Kostüme: Cleo Niemeyer | Chorleitung: Lili Sommerfeld
Mit Ricardo Frenzel Baudisch als Tobi und Felix Heller als Jan sowie der »Company« Tim Grimme, Tim Olcay & Pascal Schürken

21 Fotos vom Mordsspektakel mit acht eineiigen Millionären

Die Kriminalkomödie „Die acht Millionäre“ war die Eröffnungspremiere des Berliner Kriminal Theaters in der Nürnberger Str. 33 am 13. April 2000. Wegen wenig Erfolgs der Inszenierung von Wolfgang Hosfeld wird diese zu Beginn des Sommers abgesetzt, aber am 15. September 2000 inszeniert Intendant und Gesellschafter Wolfgang Rumpf das Mordsspektakel erneut. Die Ausstattung kreierte schon damals der 2020 verstorbene Manfred Bitterlich.
Die Jubiläumspremiere für 20 Jahre Berliner Kriminal Theater war quasi fertig vorbereitet und sollte am 27. März 2020 gespielt werden. Am 30. September 2021 kann endlich die Premiere nachgeholt werden. Und ein Jubiläum wird sich sicher noch zu feiern finden.

„Der verstorbene Herzog Valorin-Grandterre hat in seinem Testament den Sohn Jacques als Haupterben bestimmt, aber mit dem Zusatz, dass die Millionen unter seinen zahlreichen illegitimen Nachkommen verteilt werden, sollte Jacques kinderlos sterben. Jacques, ledig und ohne Kinder, schwebt in größter Gefahr: Er erhält Drohbriefe und anonyme Anrufe, die Bremsen seines Autos werden manipuliert und nächtliche Anschläge auf ihn verübt… Auch das Gerücht einer baldigen Heirat kann ihn nicht vor dem todbringenden Pfeil bewahren.
Die Nachricht von seinem Tod verbreitet sich in Windeseile, und noch in derselben Nacht treffen die anderen Millionenerben im Landsitz ein. Von nun an wird diskutiert und intrigiert. Jeder scheint ein Motiv zu haben, jeder verdächtigt den anderen, die Tat begangen zu haben….“ (Theatertext)

Die acht Millionäre
Kriminalkomödie von Robert Thomas
Premiere am 30. September 2021 im Berliner Kriminal Theater
Regie: Thomas Wingrich | Ausstattung: Manfred Bitterlich † | Kostüme: Sabine Puppe
mit Tilman Günther, Lisa Braun, Shero Khalil und Gerhard Suppus

Fotos © Frank Wesner

SCHACHNOVELLE (Literaturverfilmung) Ganz große Bilder. Ganz großes Schauspiel. Kinostart: 23.9. 2021

Absolut uneingeschränkte Empfehlung von mir.
Schachnovelle – Deutschland 2020 ; 111 Min.
Regie: Philipp Stölzl | mit Oliver Masucci, Albrecht Schuch, Birgit Minichmayr, Rolf Lassgard, Samuel Finzi u.a.

Ulrike tratscht Kino

Wien 1938. Die Nationalsozialisten sind in Österreich einmarschiert. Der Notar und Treuhänder Dr. Josef Bartok (Oliver Masucci) und seine Frau Anna (Birgit Minichmayr) wollen mit dem Schiff nach New York reisen, um der drohenden Gefahr zu entkommen. Die Strassen sind voller Menschen, die den Anschluss an Nazideutschland fordern. Bartok wird am12. März 1938 in seinem Büro von der Gestapo verhaftet und in das Hotel Metropol gebracht. Anna fährt voraus. Der Gestapo -Chef Böhm (Albrecht Schuch) erhofft sich, von ihm Informationen und Zugang zu den Vermögenswerten derer, die zu den besseren Kreisen Österreichs gehören, zu bekommen. Die Codes für die Konten befinden sich allein in Bartoks Kopf. Er wird unter Hausarrest gestellt, isoliert und verhört. Um in der Isolationshaft nicht den Verstand zu verlieren und Informationen zu verraten, stiehlt er ein kleines Buch. Es ist ein Schachbuch. Erst ist er enttäuscht, doch dann beginnt er, sich mit den Partien und Zügen…

Ursprünglichen Post anzeigen 234 weitere Wörter

A-HA – THE MOVIE Kinostart 14.9.2021 (Dokumentation)

„Diese Doku hat alles, was eine gute Doku ausmacht. Die Band lässt zu jedem Zeitpunkt zu, dass wir sie wirklich sehen mit ihren kretiven Prozessen und persönlichen Querelen. Diese Doku lohnt, nicht nur für die Fangemeinde.“
a-ha – the Movie – ab 14. September 2021 Im Kino / 1 Std. 48 Min. / Regie: Thomas Robsahm, Aslaug Holm

Ulrike tratscht Kino

In Norwegen der 1970er-Jahre eine Rock-Band zu gründen galt als Ding der Unmöglichkeit.Noch nie hatte das Land eine Band hervorgebracht, die über die Grenzen hinaus internationale Erfolge feierte. Morten Harker, Magne Furuholmen und Pal Waaktaar-Savoy der Band a-ha haben es geschafft. Es gibt kaum einen Song aus den 1980er-Jahren der zu einem solchen Ohrwurm wird wie „Take on Me“, mit dem dem sie 1985 ihren internationalen Durchbruch schafften und der zum Nummer-eins-Hit in den USA wird. Das der Weg bis dahin steinig war, erfährt man in diesem aussergewöhnlich ehrlichen Dokumentarfilm „a-ha The Movie“. Magne und Pal gründeten im Alter von 12 Jahren ihr erste gemeinsame Band. Sie träumten von einem internationalen Erfolg. Als Depeche Mode und andere Bands in den frühen 80ern berühmt wurden, fuhren die beiden Freunde ohne Rückfahrkarte nach London. Ihr großes Idol war Jimi Hendrix, der aus den USA nach London gereist war, um den Durchbruch zu…

Ursprünglichen Post anzeigen 257 weitere Wörter

DUNE (Science-Fiktion) Kinostart: 16.9. 2021

Neuverfilmung von Frank Herberts 1965 erschienenem Kult-Roman „Dune“ (und dem Film von 1984) ist ein an schierer Bildgewalt kaum noch zu übertreffendes Science-Fiction-Epos.
Kinostart am 16.September 2021

Ulrike tratscht Kino

Der Francokanadier Denis Villeneuve („Blade Runner 2049“, „Arrival“, „Sicario“ hat sich einen langgehegten Kindheitstraum mit dem Wüsten-Epos „Dune,“ eine Mischung aus „Game of Thrones“ und „Star Wars“, in dem Timothée Chalamet einen mit besonderen Kräften gesegneten Heilsbringer spielt, erfüllt. Der Haupthandlungsort ist ein Planet fast ohne Wasser, bestehend nur aus Sand und Felsen, mit Temperaturen bis zu 60 Grad und Sandstürmen mit 800 km/h, bevölkert mit gefrässigen kilometerlangen Sandwürmern, die den Ort bewachen. Diese Ödnis namens Arrakis ist der hart umkämpfte Haupthandlungsort, denn nur auf Arrakis gibt es das „Spice“ , eine Art Gewürz, welches das Leben der Menschen verlängert, ihnen übernatürliche Kräfte verleiht und als Treibstoff für die Raumfahrt unverzichtbar ist. Dort leben die Fremen, was niemand sonst kann, weil sie im Gleichgewicht mit dem Wüstenplanetenleben. Heute würde man sagen: „Das ist eine „Null-Emissions-Kultur“.

Es ist das Jahr 10 191. Herzog Leto Atreides (Oscar Isaac) herrscht über den üppigen…

Ursprünglichen Post anzeigen 344 weitere Wörter

Passion Don Giovanni abends auf dem Friedhof

„Jazz, Flamenco, Improvisation – und Mozart! Auf den halbdunklen Alleen des Neuen St. Jacobi-Friedhof eintauchen in die Welt des Mythos Don Giovanni, mit 22 musizierenden Sängerinnen und singenden Musikerinnen …“

GIOVANNI. Eine Passion
nach Wolfgang Amadeus Mozart und Lorenzo Da Ponte – in einer Fassung von STEGREIF.orchester – Juri de Marco – Ulrike Schwab

Uraufführung war am 10. Oktober 2019 in der Neuköllner Oper Berlin (bis 10. November 2019)
Wiederaufnahme 28. August bis 15. September 2021

GENERATION BEZIEHUNGSUNFÄHIG Kinostart: 29.7. 2021 Liebeskomödie

Filme mit Frederick Lau wollte ich mir nicht mehr entgehen lassen „Generation Beziehungsunfähig“ ab 29. Juli 2021 im Kino

Ulrike tratscht Kino

Der Autor Tim (Frederick Lau) gehört zu der Generation, die die Kennlernplattformen Tinder, Parship und wie sie alle heissen, ausgiebig nutzt. Er arbeitet gerade an einem Manuskript über einen Mann, der nicht an die Liebe glaubt, dem Frauen mit ihren Wünschen zu anstrengend sind und der seine Freizeit mit wechselnden Partnerinnen verbringt. Es werden Telefonnummern ausgetauscht, anstandshalber, aber nie zurückgerufen. Ab und zu landet man auch auf gefakten Seiten. Das geht eine Weile gut, doch dann hat es ihn erwischt. Er hat sich in die coole Daterin Ghost (Luise Heyer) verliebt. Ghost steht für Ghosting, so nennt man das erklärungslose Verschwinden aus dem Leben eines Partners, denn man weiss ja nie, durch das reichhaltige Angebot der entsprechenden Kennenlernforen und Dating-Apps, noch jemand besseren zu finden. Also gibt man sich der oberflächlichen, sexuellen Freiheit hin. Tim ist verwirrt. Eine so ungstüme Frau wie Ghost, ist ihm bisher noch nicht über den…

Ursprünglichen Post anzeigen 185 weitere Wörter

Mit The Green Knight nicht auf einen grünen Zweig gekommen

Größtmögliche Erwartungen setzende Filme können auch extreme Enttäuschungen sein. Die teure Adaption der Ritterromanze mit eingeblendeten Zwischenkapiteln folgt zwar der Vorlage um den gerne auch ein Ritter sein wollenden Gawain / „Sir Gawain und der Grüne Ritter“, doch besitzt der Film keinen spürbaren Standpunkt, Ziel oder Aussage. Einzig vielleicht die Erkenntnis des Helden, auf die Hilfe von Magie bewusst zu verzichten. Und sich seinen Fehlern und Handeln zu stellen. Denn der Green Knight hatte die im weihnachtlichen Rund speisenden Ritter herausgefordert, ihn mit dem Schwert zu treffen. Gawain schlägt ihm schnell mal den Kopf ab, was die anderen Schlauen tunlichst vermieden. Doch der berittene, magische Green Knight überlebt dies locker und erwartet Gawain in einem Jahr zur Revange!

In diesem düsteren Film, wo es weniger Licht und viel zu viel Schatten zu entdecken gibt, setzt nun die Heldenreise ein: auf der Suche nach der Grünen Kapelle. Was wird der Weg bringen? Die magischen, mittelalterlichen Stationen werden durchschritten und mit Aufwand abgearbeitet. Sinnbildlich ohne Sinn und Gleichnis wird Gawain von einem (schlauen) Fuchs begleitet. Auch die Schlossszenen bleiben mir verschlossen. Soll das Fotografie, Malerei oder doch Magie sein? Und warum besteht der Schlossherr darauf, den Kuss ebenfalls von Gawain zu bekommen? Hat letzterer ihn nun ihr gegeben oder von ihr empfangen?
Auch wenn die Darsteller viel eigenes in ihren Rollen zeigten, kam ich mit The Green Knight nicht auf einen grünen Zweig.

The Green Knight
USA, Irland 2021, 130 Minuten
Der Kinostart wurde ursprünglich für den 28. Mai 2020 angekündigt, wurde jedoch aufgrund der COVID-19-Pandemie auf den 29. Juli 2021 verschoben.
Regie & Drehbuch: David Lowery | Musik: Daniel Hart | Kamera: Andrew Droz Palermo | Schnitt: David Lowery
Gawain: Dev Patel | Lady / Essel: Alicia Vikander | Lord: Joel Edgerton | die Mutter: Sarita Choudhury | der König: Sean Harris | die Königin: Kate Dickie | Scavenger: Barry Keoghan | Winfred: Erin Kellyman | der Green Knight: Ralph Ineson

The Green Knight – Kinostart am 29. Juli 2021

Sweeney Todd in der Musikalischen Komödie Leipzig

Statt am 20. Februar 2021 oder am 5. Juni 2021 war nun am 26. Juni 2021 „Sweeney Todd“-Premiere an der Musikalischen Komödie Leipzig. Die zweite Neuproduktion nach der langen Renovierung. Die Zuschauer saßen mit Abständen zu anderen Gruppen im Theater. Leider verzichtete das Land Sachsen nicht wie andere Bundesländer auf den Maskenzwang während der Vorstellung. Das erleichterte mir die Entscheidung, auf alle Fälle NICHT extra hinzufahren. Gerne, wenn es halbwegs annehmbare Randbedingungen für einen Theaterbesuch wieder geben sollte. Zwölf teilweise unvergessene Inszenierungen sind bei mir noch in Erinnerung.

Die Verschiebungen und andere Umstände hatten auch Veränderungen in der Besetzung zur Folge.
LEITUNG Inszenierung & Licht Cusch Jung | Musikalische Leitung Stefan Klingele / Christoph-Johannes Eichhorn | Bühne, Kostüme Karin Fritz | Choreinstudierung Mathias Drechsler | Dramaturgie Nele Winter |
BESETZUNG Sweeney Todd Jan Ammann –> Vikrant Subramanian | Mrs. Lovett Sabine Töpfer | Die Bettlerin Nora Lentner –> Julia Lißel | Tobias Anna Evans | Johanna Katia Bischoff | Anthony Hope Jeffery Krueger –> Justus Seeger | Büttel Bamford Justus Seeger –> Jeffery Krueger | Pirelli Andreas Rainer | Richter Turpin Michael Raschle | Mr. Fogg Radoslaw Rydlewski –> Roland Otto | Ein Vogelhändler Holger Mauersberger | Chor und Orchester der Musikalischen Komödie2

Hier der Link zu einer Rezension auf MusiKultur.com: „In der frisch renovierten Musikalischen Komödie in Leipzig kann der Zuschauer aktuell Cusch Jungs Inszenierung des Sondheim-Musicals „Sweeney Todd“ erleben – mit viel historischem Charme, großartigen Stimmen und einem gehörigen Gruselfaktor.“

Tiefschwarzer Humor – „Sweeney Todd“ in der Musikalischen Komödie Leipzig — MusiKultur.com

23 Fotos zur Berliner Yerma

Die Yerma-Fassung des Regisseurs wurde 2016 im Young Vic Theatre London uraufgeführt (28. Juli – 24. September) und hatte vom 26. Juli bis 31. August 2017 dort erneut einen Shorttermrun. Titelheldin Billie Piper wurde extrem oft ausgezeichnet und es gab den Laurence Olivier Award for Best Revival. 2018 war die Produktion dann für sechs Wochen im Park Avenue Armory in New York City zu sehen.
Jetzt in Berlin die (vormals verschobene) Neueinstudierung mit dem Ensemble der Schaubühne und Simon Stone.

Yerma
von Simon Stone nach Federico García Lorca, aus dem Englischen von Brangwen Stone

Deutschsprachige Erstaufführung am 27. Juli 2021 im Saal A der Schaubühne Berlin, eine Produktion des Young Vic Theatre London

Regie: Simon Stone | Bühne: Lizzie Clachan | Kostüme: Alice Babidge | Musik und Ton: Stefan Gregory | Licht: James Farncombe | Dramaturgie: Nils Haarmann
Yerma: Caroline Peters | John: Christoph Gawenda | Maria: Jenny König | Victor: Konrad Singer | Helen: Ilse Ritter | Désirée: Carolin Haupt

Hinweis: Die Zuschauer sitzen auf zwei Tribünen sich gegenüber und die Schauspieler spielen auf einer Fläche, die beidseitig von Glasscheiben begrenzt ist. Zu hören sind sie über Mircoports.
Aktuell werden alle Sitzplätze verkauft (anfangs nur jeder Zweite), was damit den Maskenzwang die ganze, pausenlose Vorstellung von 106 Minuten Dauer impliziert.

Fotos © Frank Wesner

Mord im Orientexpress 2021 im Schiller Theater Berlin © Frank Wesner

18 Fotos zum Berliner Auftakt von Mord im Orientexpress

Mord im Orientexpress [Murder on the Orient Express]
von Agatha Christie, für die Bühne bearbeitet von Ken Ludwig, Deutsch von Michael Raab,
bearbeitet von Katharina Thalbach für die Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater

Deutsche Erstaufführung am Samstag, den 24. Juli 2021, an der Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater Berlin.
Die Uraufführung war am 17. März 2017, The McCarter Theatre Center for the Performing Arts, Princeton, New Jerey, USA; Die Deutschsprachige Erstaufführung am 21. November 2019, Theater in der Josefstadt, Wien, Österreich.

Regie: Katharina Thalbach | Co-Regie & Choreographie: Christopher Tölle | Bühne: Momme Röhrbein | Kostüm: Guido Maria Kretschmer | Musik: Christoph Israel | Video: Maximilian Reich
Hercule Poirot: Katharina Thalbach | Monsieur Bouc: Tobias Bonn | Mary Debenham: Anna Thalbach | Hector MacQueen: Alexander Dydyna | Michel, der Schaffner: Max Gertsch | Prinzessin Dragomiroff: Andreja Schneider | Greta Ohlsson: Nadine Schori | Gräfin Andrenyi: Nellie Thalbach | Helen Hubbard: Christoph Marti | Colonel Arbuthnot: Raphael Dwinger [2020 angekündigt: Kai Maertens] | Samuel Ratchett: Mat Schuh | Hildegard Schmidt: Wenka von Mikulicz | Tänzer/innen: Julian Bender, Carmela Bonomi, Kai Braithwaite, Abby Cheng, Sarah Julia Evertz, Tim Olcay, Eleonore Turri, Nigel Watson | Statisten/innen: Josué Moy De Almeida, Sixto Hernandez Barrios, Elias Gabele, Martina Pietroni

Fotos © Frank Wesner

Cyrano – Große Nase, Großer Dank

Kurz nach Beginn war schon in der Szene mit der Schreibblockade des Cyrano-Dichters Edmond Rostand klar, dass dies ein grandioser Abend wird. Wie Regisseur Christopher Tölle die Schauspieler spielerisch gemeinsam atmen und agieren lässt plus die Einspielungen des mit Filmmusik sehr erfahrenen Komponisten Marian Lux geben dem hinreißenden französischen Stück Tempo und Theaterträume. Ganz verstärkt – nicht nur durch die vielen Mehrfachrollen – entsteht Ensembletheater, wie ich es schätze und liebe. Und die Komödie am Kurfürstendamm hat wundervoll besetzt. Manche bringen Gripstheatererfahrungen mit und ein paar spielten früher in Potsdam.

Philip Butz ist absolut überzeugend und präzise als sein Stück immer wieder neu erfindender Dichter. Auf Dirk Schoeden als Cyrano-Darsteller hatte ich mich ebenso auf ein Wiedersehen gefreut, da er viele Facetten in einer bzw. seinen zwei Figuren zeigen kann.
Das Bühnenbild eher minimalistisch mit Möbeln, die fließend schnell gestellt und verräumt werden. Dazu wunderbare Kostüme (alles von Heike Seidler), die die Figuren immer erzählen und dabei den Darsteller nicht verstecken oder verkleiden. Selbst wenn sie eine Türklingel mit Kommentar spielen.

Für mich ist dies der ganz große Wurf der Theatersaison 2021, die ja erst im Juni vor Publikum starten durfte. Das selbiges dann auffällig nicht erscheint im endlich warmen Sommermonat plus nerviger Testpflicht und Maskenzwang ist keineswegs verwunderlich. Immerhin entfiel in Berlin inzwischen das permanente Masketragen am vereinzelten festen Sitzplatz.
Großen Dank für den Theaterzauber, der Mitfiebern lässt und Haltung zeigt.

Vorhang auf für Cyrano [Edmond]
Buch von Alexis Michalik | Deutsch von Kim Langner

13. Juni bis 4. Juli 2021 in der Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater Berlin, Voraufführungen 11. und 12. Juni

Regie: Christopher Tölle | Bühne und Kostüm: Heike Seidler | Komposition: Marian Lux |
Rosemonde, Rosine, Ankleiderin, Nonne: Vanessa Rottenburg | Maria, Jacqueline, Roxane: Birthe Wolter | Jeanne, Marceline, Adele, Roxane: Esther Agricola | Sarah Bernhardt, alte Mimin, Kellnerin, Suzon: Michaela Hanser / Bianca Karsten | Edmond Rostand: Philip Butz | Ange, Clarétie, Kritiker, Gast, Carbon, Fotograf, Fahrer: Peer Martiny | Madame Honoré, Alte Rampensau, Journalist, De Guiche, Le Bret: Adisat Semenitsch | Léo, Christian: Frédéric Brossier | Feydeau, Méliès, Lucien, Maurice Ravel, Tchechow, Schaffner, Vicomte de Valvert, Nonne: Oliver Dupont | Marcel, Gewandmeister, Direktor, Rezeptionist, Le Bret: Jörg Seyer | Coquelin, Stanislawski, Cyrano: Dirk Schoedon | Jean, Courteline, Zugführer, Gerichtsvollzieher, De Guiche, Ragueneau, Nonne: Lorris Andre Blazejewski / Björn Harras

Vorhang auf für Cyrano [Edmond] – Buch von Alexis Michalik | Deutsch von Kim Langner – 13. Juni bis 4. Juli 2021 in der Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater Berlin

Heißer Sommer in the Heights

Endlich kommt die Verfilmung des Bühnenmusicals „In the Heights“ in die Kinos. Fünf verschiedene Inszenierungen des quasi Erstlings von Hamilton-Creator Lin-Manuel Miranda (zusammen mit Autor Quiara Alegría Hudes) durfte ich bisher emotional durchleben. Der Film will sich bewusst in vielen Punkten von seiner eigenen Vorlage lösen und unterscheiden. Was für ein Vorhaben!

Und trotzdem bleibt der Film sehr dicht am Zauber und der Magie der Bühne. Auch wenn quasi unendlich viele Filmstile der Musicalfilme Hollywoods zitiert werden. Beispielsweise geht es zur sommerlichen Abkühlung ins Schwimmbad inklusive eines Synchronwasserballetts – wenn auch nur sehr sehr kurz. Ebenso tanzen Menschenmassen auf einer der New Yorker Stadtteilkreuzungen. Ebenso kann entlang der Häuserfronten entgegen der Schwerkraft getanzt und gesungen werden. Warum? Egal! Es ist einfach nicht nur groß, sondern groß gedacht und großartig gemacht. Vielleicht manchmal auch etwas zu viel.

Usnavi (von allen Seiten hochgelobt: Anthony Ramos) ist nicht nur (wieder) der Erzähler, sondern leitet die Rückblende, die noch eine magische Überraschung bereit hält. An seiner Seite zwei Musicaldarsteller aus der Originalinszenierung. Olga Merediz ist als Ziehoma Abuela Claudia einfach göttlich und frisch – und gar nicht eine Rolle spielend, mit der sie im 37 Arts Theater (Off-Broadway) und Richard Rodgers Theatre New York über tausend Mal auf der Bühne zu erleben war. Der Bühnenusnavi ist jetzt als Eisverkäufer Piragüero / Piragua Guy unterwegs und bringt sichtlich noch mehr gute Laune. Es ist der Komponist Lin-Manuel Miranda (Jack in Mary Poppins Returns, 2018).

Auffallend auch das gute Design – nicht nur des Films – der Werbekampagne mit Charakterpostern und Stationenplakaten. Es wurde sogar mit stilisierten Grafiken gearbeitet. Und was bleibt plötzlich davon übrig: drei sich sonnende Frauen (vom Beautyshop) auf der Mauer! Hier bricht das absolute Klischee ein, was vorher so geistreich, vielschichtig vermieden werden konnte.

Wurde das Lied „Home All Summer“ extra für eine mögliche Oscar-Nominierung von Miranda neu für den Film geschrieben? Die Latin-Pop-Nummer ist während des Abspanns zu hören. 1999 entstand die erste Stückfassung an der Wesleyan University, 2007 bis 2009 dann auf New Yorker Bühnen, am 6. Mai 2015 die deutschsprachige Erstaufführung am Konservatorium Wien Privatuniversität, am 28. Mai 2016 die deutsche Erstaufführung am Gymnasium Lohne und 2019 dann die Verfilmung an Originalschauplätzen im Norden von Manhattan. Dem Film und den weiteren Kinoprojekten von Miranda ist größtes Interesse zu wünschen, denn dann realisieren sich seine zukünftigen Kinoprojekte bestimmt einfacher. Vielleicht haben auch mehr Theater Lust, dieses zeitkritische Stück für ihre Bühnen zu öffnen.

Frank Wesner

In the Heights – ab 22. Juli 2021 in den deutschen Kinos

In the Heights
USA 2019 / ab 22. Juli 2021 in den deutschen Kinos
, 143 Minuten, deutsche Dialoge und Lieder im Original

Regie: Jon M. Chu | Drehbuch: Quiara Alegría Hudes | Produktion: Anthony Bregman, Quiara Alegría Hudes, Mara Jacobs, Lin-Manuel Miranda, Scott Sanders | Musik: Lin-Manuel Miranda, Alex Lacamoire, Bill Sherman | Kamera: Alice Brooks | Schnitt: Myron Kerstein

Anthony Ramos: Usnavi de la Vega | Lin-Manuel Miranda: Piragua Guy | Melissa Barrera: Vanessa | Stephanie Beatriz: Carla | Jimmy Smits: Kevin Rosario | Dascha Polanco: Cuca | Ariana Greenblatt: junge Nina | Corey Hawkins: Benny | Susan Pourfar: Hannah Hathaway | Daphne Rubin-Vega: Daniela | Olga Merediz: Abuela Claudia | Leslie Grace: Nina Rosario

Mehr als erstaunliche Manns

Selten konnte ich in der letzten Zeit so gelungenes politisches Theater mit Haltung erleben wie gerade im Renaissance Theater Berlin mit „Amazing Family – Die Reise der Familie Mann“. Gar nicht alle Manns werden portraitiert oder gar gradlinig nacherzählt. Es wird gestritten und behauptet. Eher werden Momente und Reaktionen gezeigt – und das meist mit Originalzitaten von oder über diese historischen Persönlichkeiten. Was sperrig klingt und wahrscheinlich inhaltlich gar nicht gefallen will, ist umso überzeugender in der Aussage und als Theaterspiel. Das schlaue Stück von Regisseur Torsten Fischer und Ausstatter Herbert Schäfer schon vor drei Jahren geschrieben, sollte am 3. Mai 2020 uraufgeführt werden und besticht nun seit dem 27. Juni 2021 mit mehrfacher Zeitlosigkeit. Das muss erst einmal gelingen und es ist großartig gelungen! Die Zuschauer strömten in das von Guntbert Warns seit dieser Spielzeit geleitete Theater.

amazing-family-20210624-044-renaissance-theater-berlin-c2a9-frank-wesner__

Peter Kremer in Amazing Family – Die Reise der Familie Mann – Uraufführung am 27. Juni 2021 am Renaissance Theater Berlin © Frank Wesner

Natürlich bin ich vom großen Spielertheater begeistert. Zum einen glänzen die Schauspieler*innen durch Doppelrollen – gerade diese Gegensätze geben Facetten Raum. Rauch von Zigarren liegt zusammen mit fein gesetzten Sprechpausen in der Luft. Dazu gibt Peter Kremer das Familienoberhaupt und Bruder Thomas Mann als intellektuellen Überlegenen, der viel zu spät erkennt, dass er vor seinem Volk, was ihn schätzt und er liebt, längst hätte fliehen müssen. Thomas Mann möchte in Deutschland der 1930er bleiben und nicht durch Flucht den aufkommenden Machthabern moralisch in die Hände spielen. Peter Kremer kann diesen Zwiespalt wunderbar aufzeigen und mit Nachdruck die Fragen dieses Zeitzeugen verdeutlichen. Trotz der immer wieder auftretenden Zeit- und Ortsprünge in der Entwicklung des Stücks kann Dank diesem präzisen Ensemblespiel der Zuschauer gespannt folgen und Parallelen ziehen. Zu den Manns gesellt sich noch Opportunist Gustaf Gründgens bzw. Hendrik Höfgen, den Intendant Guntbert Warns mit mephistolischer Lust verkörpert.

Eine klare Kostümsprache mit wenigen Veränderungen plus einen bühnengroßen Spiegel parallel zum Publikum sind zentrale Elemente der Ausstatter Herbert Schäfer und Vasilis Triantafillopoulos. Wenig entfaltet große Wirkung auf der kleinen Bühne des einzig vollständig erhaltenen Art-Déco-Theaters Europas. Das führt auch zum Glanz der UFA mit Fräcken und Zylindern plus gemeinsamen Gesang. Harry Ermer hat die musikalische Leitung vom Flügel rechts vor der Bühne aus. Manche musikalische Ergänzung kommt zudem aus den Lautsprechern.

amazing-family-20210624-289-renaissance-theater-berlin-c2a9-frank-wesner__

Amazing Family – Die Reise der Familie Mann – Uraufführung am 27. Juni 2021 am Renaissance Theater Berlin © Frank Wesner

Torsten Fischer schafft es in diesen fast zwei Stunden an Text und Informationen plus Pause die Spannung auf das unweigerlich Kommende aufrechtzuhalten. Spielszenen schaffen Abwechslung obwohl oder trotzdem das Siebenerensemble fast immer vollständig auf der Bühne steht. Einzig der (zeitliche) Aufwand mit dem zusätzlichen umgekippten, dritten Tisch – von Technikern mühsam auf die Bühne gezerrt weil so schwer – will mir nicht einleuchten, wo doch kaum etwas dazu gewonnen wird außer jegliches Timing zunächst zu verlieren. Aber der Regisseur hat sein Stück und die Manns gekonnt im Griff, kann die Zuschauer in den Bann ziehen und ihnen einen Spiegel vorhalten. Was für ein grandioser Abend! Zum Ansehen und Erstaunen bestens empfohlen.

Die eigenen Fotos zu dieser Produktion sind hier im Blog zu finden.

Amazing Family – Die Reise der Familie Mann
von Torsten Fischer und Herbert Schäfer

Uraufführung am 27. Juni 2021 am Renaissance Theater Berlin

Regie: Torsten Fischer | Ausstattung: Herbert Schäfer und Vasilis Triantafillopoulos | Musikalische Leitung: Harry Ermer
mit Peter Kremer (Thomas Mann), Markus Gertken (Heinrich Mann / Hans Otto), Imogen Kogge (Katia Mann / Therese Giehse), Boris Aljinović (Klaus Mann), Judith Rosmair (Erika Mann / Elisabeth Bergner), Guntbert Warns (Gustaf Gründgens – Hendrik Höfgen), Noëlle Haeseling (Ein junges Mädchen / Pamela Wedekind / Nicoletta von Niebuhr / Sängerin – Trude Hesterberg / Nelly, Heinrichs zweite Frau), Harry Ermer (Piano)

Amazing Family – Die Reise der Familie Mann – Uraufführung am 27. Juni 2021 am Renaissance Theater Berlin © Frank Wesner
Eine Stimme für Deutschland

musicalischer Wahlkampf mit der UdK

Gefallen hat mir diese „Eine Stimme für Deutschland“ durchaus, auch wenn ich die eingebauten Selbstreferenzen auf das Theater am Gelungensten fand und die Geschichte insgesamt (wieder einmal) viel zu wenig Haken schlug bei (notwendigen) etlichen Verästelungen. Jedenfalls waren Gags wie „Psst, sonst ist der ganze Spannungsbogen für die Zuschauer hin“ sehr gekonnt und niemals billig eingebaut. Aber nach circa 40 Minuten folgen urplötzlich zwei Szenen, die nur darauf abheben, den nicht vorhandenen Exmann und Familienvater eben nicht näher zu thematisieren. Und die Überraschung sollte dann am Ende keineswegs mehr überraschen, denn als Alina Deutschmann ist Joel Zupan besetzt. Somit nicht ganz der Drehpunkt (und die Klasse) wie vom Musical „Hairspray“.

Deutschland mit seinen drei Flaggenfarben dient als stilisierter, schräger Tritt- und Tanzboden für ein Ensemble von acht Kommilitonen des 3. Studienjahrs der Musical/Show-Klasse der UdK Berlin. Nur ein kurzer Hinweis, dass zwei Studenten seit Studienbeginn den Jahrgang verlassen haben und sie zu Beginn zu zehnt waren. Die große Herausforderung aller, circa 16 jährige Schüler oder auch deren Elternteile zu spielen, gelingt erwartungsgemäß. Aber mit ihrer Lust am Spiel dieser Wahlkampffarce zeigen sie ihre Talente und Können. Gerade von der Figur des neuen, naiven und alles kommentierenden Mitschülers habe ich mir sogar mehr Sprüche und Randbemerkungen gewünscht. Naturgemäß entstehen Favoriten unter den acht Hauptrollen.

Selten haben mich Thomas Zaufkes Melodien so an Alan Menken erinnert und weniger an Zaufke. Trotzdem wird gekonnt mit Stilen und Ensembles facettenreich hantiert und ich wünsche sehr dem Musical und mir eine CD-Aufnahme. Auch Peter Lunds träumerischen Lieder von einem respektvollerem Zusammenleben bestechen durch ihre Klarheit und Aussagekraft. Die kleine Band ist halb versteckt ins angrenzende Studio (aka frühere Garderobe) gesteckt worden, so dass die breite Bühne sich ausbreitet vor circa 60 Zuschauern in einem wirklichen Schachbrettsitzplan mit genauer Abwechslung. Niemand darf zusammen sitzen, was noch mehr Beinfreiheit beschert. Dafür haben viel zu wenige die Chance, dieses Musical als Statement zur undurchsichtigen politischen Lage Deutschlands zu erleben.

Eine Stimme für Deutschland
Die musikalische Quittung
Musik: Thomas Zaufke | Text: Peter Lund

Uraufführung am 11. Juni 2021 (bis 25. Juli 2021) in der Neuköllner Oper Berlin, Kooperation mit dem Studiengang Musical/Show der UdK Berlin

Regie: Peter Lund | Musikalische Leitung: Hans-Peter Kirchberg / Tobias Bartholmeß | Arrangements: Markus Syperek | Choreografie: Cristina Perera | Bühne und Kostüm: Ulrike Reinhard
Regula Hartmann-Hagenbeck: Veronika de Vries | Claudia Zweitens: Clarissa Gundlach | Albert von Mattersdorf: Soufjan Ibrahim | Sophie Hartmann-Habenbeck: Maria Joachimstaller | Anuk Gritli Hürlimann: Gwen Johansson | Adolf „Dolfi“ Obermeyer: Fabian Sedlmeir | Gerlind Deutschmann: Mascha Volmershausen | Alina Deutschmann: Joel Zupan
Musiker*innen: Jo Gehlmann/Peter Geltat (Gitarre), Markus Syperek/Vitaliy Kyianytsia (Klavier), Leonardo von Papp (Schlagzeug), Ralph Gräßler (Bass), Hans-Peter Kirchberg/Tobias Bartholmess (Synthesizer)

Eine Stimme für Deutschland
Eine Stimme für Deutschland – Uraufführung am 11. Juni 2021 (bis 25. Juli 2021) in der Neuköllner Oper Berlin, Kooperation mit dem Studiengang Musical/Show der UdK Berlin

Sonntäglicher Tatort in Strausberg

Nun war es endlich wieder so weit. Seit 4. Juli 2021 wird im Amphitheater des Lakeside Burghotels Strausberg wieder Theater live und leicht distanziert gespielt. Die Zusammenarbeit von Berliner Kriminal Theater und dem 4-Sterne-Hotel hat sich in den vergangenen gut 12 Jahren bewährt. Jeden Sonntag jeweils um 20.00 Uhr bis zum 29. August 2021 gastieren Komödien mit krimineller Energie.
Zunächst vier Mal „Der Tatortreiniger – Zwei Episoden aus der populären TV-Krimi-Serie von Mizzi Meyer“: „Ganz normale Jobs“ und „Nicht über mein Sofa“. Zwei Vierzigminüter quasi zur Primetime. Dieser Abend ist seit dem 25. September 2019 im Repertoire (eigentlich aus drei Teilen bestehend) und jetzt merklich frisch und pointiert geboten im Schauer freien Sommerabend.
„Zwei wie Bonnie & Clyde“ folgt dann fünf Mal sonntäglich im ganzen August 2021.
Und vor allem macht die Brandenburgische Lage des Lakeside Burghotels östlich von Berlin in der S5-Region mit nur der Auflage zum Abstand den Besuch sehr angenehm. Den Anstand verlieren die Rollen und das Amüsement gewinnt der Zuschauer.
Mehr Bilder und Informationen über „Der Tatortreiniger“ sind hier im Blog zu finden.

Uraufführung Amazing Family

Amazing Family – Die Reise der Familie Mann
von Torsten Fischer und Herbert Schäfer

Uraufführung am 27. Juni 2021 am Renaissance Theater Berlin

Regie: Torsten Fischer | Ausstattung: Herbert Schäfer und Vasilis Triantafillopoulos | Musikalische Leitung: Harry Ermer
mit Peter Kremer (Thomas Mann), Markus Gertken (Heinrich Mann / Hans Otto), Imogen Kogge (Katia Mann / Therese Giehse), Boris Aljinović (Klaus Mann), Judith Rosmair (Erika Mann / Elisabeth Bergner), Guntbert Warns (Gustaf Gründgens – Hendrik Höfgen), Noëlle Haeseling (Ein junges Mädchen / Pamela Wedekind / Nicoletta von Niebuhr / Sängerin – Trude Hesterberg / Nelly, Heinrichs zweite Frau), Harry Ermer (Piano)

Infotext vom Theater: „Eine der bekanntesten Familien des zwanzigsten Jahrhunderts wird zu neuem Leben erweckt. Die berühmten Brüder Thomas und Heinrich stehen politisch auf konträren Standpunkten und prägen die deutschsprachige Literatur auf höchstem Niveau. Klaus und Erika, experimentierfreudig, geistreich, schauspielerisch und politisch aktiv, lassen keinen Kompromiss in den komplexen Familienverhältnissen zu. Dieser Mikrokosmos, von Katia selbstbewusst und mit unnachlässiger Energie zusammengehalten, wird durch die gewalttätigen Umwälzungen des zwanzigsten Jahrhunderts zu einer unfreiwilligen Reise gezwungen: Ins Exil nach Amerika. Dort wird die ganze Familie zu einer Institution der Exilanten und die Verantwortung Position zu beziehen wird lebensnotwendig.“

Nachdem die Uraufführung nicht am 3. Mai 2020 stattfinden durfte, ermöglichte nun Intendant Guntbert Warns am Sonntag, 27. Juni 2021, die Premiere.

Fotos © Frank Wesner

„Alphabet City Cycle“ – ein Online-Musical produziert von Ludovico Palli

Fünf Frauen (von den Avenues A bis E) schildern ihre ganz persönlichen Schicksale im Leben – oder wie ihnen das Leben passiert ist. Völlig unterschiedliche Situationen, und die daraus entstandenen Emotionen, kommen in Alphabet City Cycle zum Ausdruck. Die Musical-Darstellerinnen Lisa Antoni, Sandra Bell, Jil Clesse, Ulrike Figgener und Anja Haeseli singen in fünf Videos Songs aus dem Alphabet City Cycle.

KLINGERS KULTURPAVILLON

Die musikalische Reise „Alphabet City Cycle“ basiert auf einem Album, welches bereits im Jahr 2009 erschienen ist. Die Musik stammt von der aus Atlanta (USA) stammenden Komponistin Georgia Stitt, die Liedtexte wurden von Marcy Heisler geschrieben. Ganz ursprünglich waren es Gedichte, die vertont wurden.

Die daraus entstandenen Stücke sind nicht eindeutig „nur“ dem Musical zuordenbar, es sind meist Songs. Die Online Aufführung findet erstmals in Österreich statt.

Worum geht es in „Alphabet City Cycle“?

Fünf Frauen (von den Avenues A bis E) schildern ihre ganz persönlichen Schicksale im Leben – oder wie ihnen das Leben passiert ist. Völlig unterschiedliche Situationen, und die daraus entstandenen Emotions, kommen in Alphabet City Cycle zum Ausdruck. Das hört sich sehr alltagsnah an. Ob Witwe, Studentin, Liebhaberin, viele Umstände „erfordern“ musikalischen Ausdruck – in diesem Fall.

Wer interpretiert die frauen?

Die Musical-Darstellerinnen Lisa Antoni, Sandra Bell, Jil Clesse, Ulrike Figgener und

Ursprünglichen Post anzeigen 142 weitere Wörter

Wintertag im Schlossgarten Charlottenburg

Ein letzter Wintertag im Schlossgarten Charlottenburg am 15. Februar 2021. Quasi mit Blicken auf das Charlottenburger Schloss, die sonst nicht so einfach möglich sind. Wann ist schon richtig Winter in Berlin?
© Frank Wesner

textliche Musicalgrundlagen von Peter Lund

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Peter Lund – Autor, Liedtexter, Übersetzer, Buchbearbeiter, Regisseur und Dozent. Geboren am 30. Dezember 1965 in Flensburg und nicht nur gefragter Musiktheaterregisseur für Musical, Operette und Oper, sondern seit 2002 Professor und Leiter am Studiengang Musical/Show an der Universität der Künste Berlin.

Ein schneller Griff ins CD-Regal fördert viele Erinnerungen hervor. Und irgendwie auch Lücken in der Sammlung, die ich längst geschlossen dachte. Ergo: Wer auch immer die CD vergessen hat zurückzugeben, bitte … ist schon klar.

4 x 4 the berlin songbook (2000) vier Komponisten Rainer Bielfeldt, Andrew Hannan, Wolfgang Böhmer und Niclas Ramdohr und die vier Texter Edith Jeske, Peter Lund, Thomas Pigor und Holger Siemann haben sich zusammengesetzt und 16 Songs geschrieben
Babytalk (2000), Musik: Thomas Zaufke (UA: 30. April 2000, Neuköllner Oper Berlin)
Drachenherz (2019), Musik: Wolfgang Böhmer (UA: 2. April 2019, Opernhaus Chemnitz)
Elternabend (2003), Musik: Thomas Zaufke (UA: 21. November 2003, Neuköllner Oper, Berlin. Regie: Bernd Mottl)
Held Müller (2006), Musik: Thomas Zaufke (UA: 1. Mai 2006, Neuköllner Oper Berlin, Regie: Bernd Mottl)
Kauf Dir ein Kind (2007), Musik: Thomas Zaufke (UA: 23. Juni 2007, Neuköllner Oper Berlin)
Kopfkino (2017), Musik: Thomas Zaufke (UA: 13. April 2017, Neuköllner Oper, Berlin)
Leben ohne Chris (2009), Musik: Wolfgang Böhmer (UA: 2. April 2009, Neuköllner Oper, Berlin)
Letterland (auch: Erwin Kannes – Trost der Frauen) (2005), Musik: Thomas Zaufke, (UA: 21. Juni 2005, Neuköllner Oper)
Mein Avatar und ich (2010), Musik: Thomas Zaufke (UA: 25. November 2010, Neuköllner Oper, Berlin)
No Sex (1993), Musik: Niclas Ramdohr (UA: 17. April 1993, KAMA Berlin)
Schwestern im Geiste (2014), Musik: Thomas Zaufke (UA: 13. März 2014, Neuköllner Oper Berlin)
Stella – Das blonde Gespenst vom Kurfürstendamm (2016), Musik: Wolfgang Böhmer (UA: 23. Juni 2016, Neuköllner Oper, Berlin. Regie: Martin G. Berger)
Stimmen im Kopf (2013), Musik: Wolfgang Böhmer (UA: 21. März 2013, Neuköllner Oper, Berlin)
Welcome to Hell (2018), Musik: Peter Michael von der Nahmer (UA: 15. März 2018, Neuköllner Oper, Berlin)
Das Wunder von Neukölln (1998), Musik: Wolfgang Böhmer (UA: 4. Dezember 1998, Neuköllner Oper, Berlin. Regie: Bernd Mottl)

Ich muss diese Liste dann auch um die Bearbeitungen und Neufassungen von Theaterstücken erweitern.

Wunderbare Komponisten haben mit ihm diese Werke kreiert, unzählige Theatermacher die Geschichten und Worte in Livetheater verwandelt. Bravi.

Berlin Comedian Harmonists – Lieder für Zuhause

2020 singen die Berlin Comedian Harmonists nicht bei der Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater Berlin, sondern sie senden ihr traditionelles Adventssingen via Stream zu ihren Zuschauern direkt nach Zuhause. Mit gebuchtem Codewort geht das „wann und wo immer Sie möchten“.

allgemeine Theaterinformation:
„Das schon traditionelle Adventssingen der Berlin Comedian Harmonists lässt diese Konzerte zum unvergessenen Erlebnis für die ganze Familie werden. Es erklingen bekannte wie auch weniger bekannte Weihnachtslieder im Stil der Comedian Harmonists, sowie einige ihrer unvergänglichen Hits: „Veronika, der Lenz ist da“ und „Mein kleiner grüner Kaktus“.
Es wäre aber nicht ein Konzert der Berlin Comedian Harmonists, wenn nicht auch eine Besonderheit dieses Ensembles zum Tragen käme: Zwischen den einzelnen Liedern überraschen die Sänger mit bezaubernden persönlichen Weihnachtsgeschichten und runden damit diese Stunden auf unvergleichliche Weise ab. So erzählt Pianist Nikolai Orloff, wieso der Weihnachtsbaum alljährlich bei ihm erst im Februar entsorgt wird. Ulrich Bildstein gesteht, dass er ein ganz besonderes Verhältnis zu seinem Staubsauger-Roboter hat.
Dieses Konzert ist gleichzeitig das offizielle Erscheinungsdatum der neuen Weihnachts-CD der Berlin Comedian Harmonists. Den titelgebenden Song schrieb Carsten Gerlitz für das Sextett.“

Die Aufzeichnung aus dem Dezember 2020 ist mit Holger Off, Olaf Drauschke, Norbert Kohler, Ulrich Bildstein, Wolfgang Höltzel und Nikolai Orloff am Flügel.

Der Stream ist ab dem 18.12. bis 31.12.2020 verfügbar, Spieldauer: ca. 80 Minuten.
Die Preiskategorie ist selbstverantwortlich und solidarisch frei wählbar:
Regulär: 5,00 € | Ermäßigt: 3,00 € | Für Liebhaber*innen: 10,00 € | Freier Betrag: „Bezahl so viel du magst“

Fotos © Frank Wesner

Abschied vom Flughafen Berlin-Tegel TXL

Abschied vom Flughafen Berlin-Tegel TXL am 7. November 2020

#Flughafen #BerlinTegel #TXL

Der Flughafen Berlin-Tegel „Otto Lilienthal“ (IATA-Code: TXL) war DER Verkehrsflughafen in Berlin. Im Jahr 1988 wurde der Flughafen nach dem Luftfahrtpionier Otto Lilienthal benannt. Die Flughafenanlagen Tegel-Süd entstanden zwischen 1965 und 1975 nach Plänen des Hamburger Architektenbüros von Gerkan, Marg und Partner (gmp), das dadurch international bekannt wurde. Zu dem Architektenteam gehörte neben Meinhard von Gerkan und Volkwin Marg auch Klaus Nickels. In Tegel-Süd erfolgte 1969 der erste Spatenstich, 1970 war Baubeginn und 1972 Richtfest. Das bis heute genutzte sechseckige Hauptterminalgebäude, das sich am südlichen Ende des Flughafens befindet, wurde am 23. Oktober 1974 eingeweiht und am 1. November 1974 eröffnet.

Ende der 1980er Jahre scheiterte die Errichtung eines zusätzlichen Abfertigungsgebäudes (Terminal) am Veto der Alternativen Liste, die damals zusammen mit der SPD im West-Berliner Senat regierte. Auch der darunter geplante U-Bahnhof wurde nicht gebaut, es existiert allerdings eine Bauvorleistung der dazu geplanten Verlängerung der Linie U5; der U-Bahnhof Jungfernheide wurde bei der Verlängerung der Linie U7 entsprechend als Umsteigebahnhof mit der ebenfalls zu verlängernden Linie U5 ausgelegt. Die fehlende Tunnelstrecke bis zum Terminal beträgt etwa 2300 m.

Nach dem letzten regulären Betriebstag am 7. November 2020 erfolgte die Schließung des Flughafens Tegel mit Ablauf des 8. November 2020. Der Flughafen Tegel wird danach für ein halbes Jahr in Bereitschaft gehalten, um kurzfristig bei Problemen am neuen Flughafen reaktiviert werden zu können. Der letzte reguläre Linienflug erfolgte am 8. November 2020 mit einem Flug der Air France nach Paris CDG, da der Flughafen Tegel im damaligen französischen Sektor Berlins mit einem Flug der Air France aus Paris eröffnet wurde: Nachdem er am Vortag um kurz nach 22 Uhr auch die letzte Landung durchgeführt hatte, hob der Airbus A320-200 als Air-France-Flug 1235 als einzige planmäßige Flugbewegung des Tages, nach einer ausgiebigen Taxirunde, um 15:39 Uhr ab.
Quelle: Wikipedia

Fotos: © Frank Wesner

47 Fotos aus dem komischen Berliner Comic-Gerolstein

47 Fotos im Blog.
„Die Großherzogin regiert mit wenig Sachverstand und mäßig qualifiziertem Personal ihr kleines Gerolstein. Sie liebt Uniformen und die, die darin stecken, und vor allem hat sie es statt auf Prinz Paul auf den jungen Fritz abgesehen. Um ihn für eine Liäson standesgemäß werden zu lassen, ernennt sie ihn im Handumdrehen – natürlich gegen den Willen ihres Generals Bumm – durch die gesamte militärische Hierarchie hindurch bis zum General. Dass Fritz seine Wanda liebt und nichts mehr ersehnt als sie heiraten zu können, ist der Großherzogin schnurzegal.
Es kommt so, wie es immer kommt. Man zettelt einen Krieg an, Fritz überlistet den Feind mit einer gehörigen Portion Alkohol und ist der große, begehrte Held. Da er aber auf seiner Wanda besteht, wird er zurück in sein bürgerliches Leben katapultiert.“

Mit doppelt besetzten Hausensembles (sieben Solisten), bewährten vier Musicaltänzern, Abstand erfordernde Kostüme von Klaus Bruns, quasi leerer Spielfläche, eine neue Orchestrierung für 19 Musiker und der neuen Dirigentin Alevtina Ioffe will Chefregisseur Barrie Kosky die Spieltermine sicherstellen. Die Bundesregierung bzw. die Berliner Landesregierung hingegen hat alle Theatervorstellungen für zunächst November 2020 kurzfristig untersagt.

Die Großherzogin von Gerolstein
Opéra bouffe in drei Akten von 1867 | Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy, Musik von Jacques Offenbach | Deutsche Neufassung von Stefan A. Troßbach

Premiere am Samstag, 31. Oktober 2020, 19 Uhr, in der Komischen Oper Berlin

Inszenierung: Barrie Kosky | Musikalische Leitung: Alevtina Ioffe | Kostüme: Klaus Bruns | Choreographie: Damian Czarnecki | Licht: Franck Evin | Dramaturgie: Maximilian Hagemeyer
Großherzogin von Gerolstein: Tom Erik Lie / Philipp Meierhöfer | Prinz Paul: Christoph Späth / Alexander Fedorov | Fritz: Ivan Tursic / Johannes Dunz | Wanda: Alma Sadé / Mirka Wagner | General Bumm: Jens Larsen / Carsten Sabrowski | Baron Puck: Tijl Faveyts / Evan Hughes | Baron Grog: Christiane Oertel / Caren van Oijen | sowie vierköpfiges Tanzensemble der Komischen Oper Berlin, es spielen Musiker*innen des Orchesters der Komischen Oper Berlin

Brigitte Grothum spricht von Brunhilde Pomsel

Sie blickt zurück. Aus ihrem zellenförmigen Verließ blickt sie auch heraus. Brunhilde Pomsel begegnen ihre Lebenserinnerungen. 102 Jahre in Deutschland. Im Aufwachsen geprägt vom ersten Weltkrieg und strenger Erziehung. Als Backfisch dann mit Glück und stenotypistischem Geschick vom Kleinunternehmer über das Deutsche Theater und Berliner Rundfunk zum Propagandaministerium der Nationalsozialisten. Dort wird sie eine von vielen Sekretärinnen von „Naturereignis“ Joseph Goebbels, über deren Schreibtisch nicht wirklich etwas Brisantes gegangen sein soll. So jedenfalls ihr Bericht. Natürlich hätten sie damals die Nachrichten verfälscht und dramatisiert, doch vieles hätte sie erst nach dem Zweiten Weltkrieg erfahren. Über ihr langes Leben in Westberlin nach fünfjähriger Haft erfährt der Zuschauer leider nichts.

Ein deutsches Leben fokussiert in 75 Minuten auf Erinnern und Verdrängung. Für eine Neubetrachtung oder Einordnung ist Christopher Hamptons Frauensolo nach den dokumentarischen Interviews der Pomsel zu schwach. Fehlt dem Stück der Kontrapunkt oder Fragensteller? Jedenfalls erinnert sie sich grundlos – mal mit, mal ohne Einbeziehung eines Publikums. „Haben wir damals so gedacht, oder denken wir heute, dass wir so gedacht haben?“, ist einer der vielen markigen Fragen und Sätze in der deutschen Erstaufführung, die Brigitte Grothum brillant stellt.

Wie sie ihre 75 Minuten lückenlos spannend hält, ist herausragend. Sie spricht abwechslungsreich, mal mit Naivität, mal mit eigener Erschütterung, Entsetzen, Verletzt sein und gibt die Pomsel nicht der pauschalen Verurteilung preis. Sie stellt Fragen an sich und an das Heute. Regisseur Philip Tiedemann hat mit ihr fesselnde 75 Minuten gestaltet. Mit Bildprojektionen lässt er sie für die Zuschauer nachvollziehbar reagieren auf Ereignisse und Stationen. Doch zufrieden stellend finde ich die spartanische Ausstattung nicht. Pomsel selbst in schwarz vor schwarzem Hintergrund mit einer roten Rose auf dem Tisch. Das lässt sich wahrlich leicht wegräumen. Aber was wären statt einer drei Projektionsflächen gewesen, so dass Pomsel mittendrin ist und nicht ausweichen kann? Wo der Raum als spätes Verließ unklar bleibt, ist auch die Funktion der angesprochenen Zuschauer diffus. Stimmungen erzeugt auch die Soundcollage und Kompositionen von Henrik Kairies, die selbst ein paar Themenwiederholungen weniger vertragen hätten.

Nachdem Brigitte Grothum 2014 die Berliner Jedermann-Festspiele schließen musste und öfter schon auf der Bühne des Schlosspark Theaters Berlin stand (1960 war es das erste Mal), ist ihr und Regisseur Philip Tiedemann ein fulminanter Glanzpunkt gelungen, auch wenn dem Stück die artifizielle Entrückung fehlt, was die schwarz-weiße Filmdokumentation schaffte. Zunächst nur zwei Vorstellungen im Monat. Da kann ich nur zahlreiche Zusatzvorstellungen wünschen. Hingehen ist dringend empfohlen!

Ein deutsches Leben
von Christopher Hampton / deutsch von Sabine Pribil

deutschsprachige Erstaufführung am 10. Oktober 2020 im Schlosspark Theater, Berlin

Inszenierung: Philip Tiedemann | Musik: Henrik Kairies
mit Brigitte Grothum als Brunhilde Pomsel

Siegfried & Joy im Tipi am Kanzleramt Berlin

18 Fotos des Magierduos: »Siegfried & Joy« kommen mit ihrer »neuen doppelbödigen Zaubershow« ins Tipi am Kanzleramt Berlin. Vom 21. Oktober bis 29. November 2020 heißt es nun mit Berliner Schnauze: »Lass Vegas!«

Es ist zu lesen: „Die beiden haben sich gefunden, sind füreinander gemacht: Wer Siegfried & Joy einmal zusammen auf der Bühne erlebt hat, glaubt definitiv an Magie – an die Magie funkelnder Unterhaltung.“ Seit fünf Jahren zaubern sie zusammen und traten schon oft an einzelnen Abenden in der Bar jeder Vernunft auf. Jetzt geht es ins Schwesterzelt für fünf Wochen – nicht zwingend täglich, aber mit Nachmittagsshows für Familien. 

»Siegfried & Joy – Lass Vegas! – Die Zaubershow«
Premiere am 22. Oktober 2020; Termine vom 21. Oktober bis 29. November 2020 im Tipi am Kanzleramt Berlin

Eintrittskarten von 19,90 € bis 37,90 €
Ermäßigt je nach Preisgruppe: 12,50 € | 14,50 € | 16,50 €
Voraufführung am 21. Oktober: 12,50 €
Familienvorstellung: 19,90 € | Ermäßigt 12,50 €
Familienticket (2 Erwachsene|2 Kinder): 50,00 €

Fotos © Frank Wesner

Sechs für Sechzig

Sechs Überschriften strukturieren 60 Jahre Arten von Männlichkeiten – fotografiert und reproduziert von circa 50 internationalen Künstler*innen. Am Donnerstag, 15. Oktober 2020, wurde die Ausstellung »Masculinities: Liberation through Photography« im Gropius Bau Berlin vorgestellt von Stephanie Rosenthal, Direktorin des Gropius Bau, und Julienne Lorz, Hauptkuratorin des Gropius Bau. Neben Fotographie in unterschiedlicher Größe und Technik gibt es Filme, Collagen und sogar Installationen mit Fotografien.
Alona Pardo, die Ausstellungskuratorin vom Barbican Centre, London, wo die Show ab 18. Februar 2020 bis zum Lockdown im März zuerst gezeigt wurde, sprach über die zwei Jahre Arbeit an der Zusammenstellung. Der geplante Ausstellungsort in Arles, Frankreich, soll nachgeholt werden. Ob weitere folgen?
Zur Eröffnung in Berlin konnten zwei der circa 50 präsentierten Künstler anreisen: Karen Knorr, die ihre Fotos mit Zeitungszitaten kontrastrierte, und Sunil Gupta, der verschiedene Fotoserien aus Amerika und Indien in unterschiedlichen Kontexten zeigen kann.
Gerade die in sechs ineinander greifende Blickwinkel eingeteile Ausstellung überzeugt mit der oft eher ungewöhnlichen Auswahl der Objekte, die die einzelnen Facetten weiter zu öffnen scheinen. Das liegt aber auch an den interessanten, wenn auch vielen (kleinen) Bildbeschreibungen, die die Auswahl und damit den Blickwinkel der Kuratoren verständlich machen. So werden diese Reisen ausgehend von den 1960ern bis heute immer wieder verknüpft und neu betrachtet. Das macht die Ausstellung auch interessant für unterschiedlich Interessierte bis hin zu Familien.
Zum Eröffnungstag gab es begehrte Freikarten für Berliner. Ob die Neugier auf Ausstellungen bleibt, auch wenn die ganze Zeit Maskenzwang besteht und aktuell die Touristen viele Berlinbesuche auf Grund der politischen Verordnungen stornierten? Die eingeplanten minestens zwei Stunden für den ausführlichen Besuch des gesamten Erdgeschosses Gropius Bau Berlin lohnen auf alle Fälle.

»Masculinities: Liberation through Photography«
16. Oktober 2020 bis 10. Januar 2021 im Gropius Bau Berlin

31 Fotos von Brigitte Grothum

Brunhilde Pomsel, Jahrgang 1911, Berlinerin. Arbeitet Anfang der 30er Jahre für einen jüdischen Rechtsanwalt, dann als Sekretärin beim Rundfunk und schließlich als eine Stenotypistin bei Nazi-Propagandaminister Joseph Goebbels.
Dieses 75minütige Solo von Christopher Hampton basiert auf einem Interview (und österreichischen Dokumentarfilm), was Brunhilde Pomsel im Alter von 102 (!) Jahren gab. Die Zeugenschaft eines Lebens in Berlin, aber auch eine Nahbetrachtung der Macht in seiner dunkelsten Stunde. Ein Blick auf den unheimlichen deutschen Meister der Propaganda, dessen Erfindung wir gerade heute so deutlich vor Augen haben.

In der deutschsprachigen Erstaufführung ist Brigitte Grothum als Brunhilde Pomsel zu erleben. Inzwischen vor 65 Jahren stand die 85jährige erstmals auf der Steglitzer Bühne. Zwei Mal im Monat kommt das am 12. April 2019 im Bridge Theatre London uraufgeführte Solo in Berlin auf den Spielplan.

Ein deutsches Leben
von Christopher Hampton / deutsch von Sabine Pribil
deutschsprachige Erstaufführung am 10. Oktober 2020 im Schlosspark Theater Berlin

Inszenierung: Philip Tiedemann | Musik: Henrik Kairies
mit Brigitte Grothum als Brunhilde Pomsel

Fotos © Frank Wesner

14 Fotos zur UA im Berliner Gorki

14 Fotos zur UA „Death Positive – States of Emergency“ im Maxim Gorki Theater Berlin
„Für dieses Projekt begibt sich Yael Ronen mit dem Ensemble auf eine Recherchereise ins Unwägbare und Ungewisse der Krise die wie gerade alle erleben. Die Erfahrung der Pandemie und des »lock down« bringt vielen Menschen, Bevölkerung und Regierung, die Erfahrung eines gewaltigen Verlustes an Kontrolle über das alltägliche Leben und Handeln. Die plötzliche kollektive Konfrontation mit Krankheit und Tod wird begleitet von politischen und emotionalen Ausnahmezuständen, von großer Angst und großer Wut. Unserer Sterblichkeit ist in die Welt zurückgekehrt. Die Suche nach einem Umgang mit dieser Erfahrung beginnt am Nullpunkt des gegenwärtigen Nichtwissens.“ (Gorki Theater)

Death Positive – States of Emergency
Von Yael Ronen & Ensemble

Uraufführung am 2. Oktober 2020 im Maxim Gorki Theater Berlin, circa 70 Minuten

Regie: Yael Ronen | Bühne: Magda Willi | Kostüme: Cleo Niemeyer | Musik: Yaniv Fridel, Ofer Shabi | Video: Stefano di Buduo | Dramaturgie: Jens Hillje
mit Knut Berger, Niels Bormann, Lea Draeger, Aysima Ergün, Tim Freudensprung, Orit Nahmias
[einmal mehr haben die Szenen und Personen keine Rollennamen]

22x Dagmar Manzel 2020

22 Fotos aus dem Soloabend mit Dagmar Manzel in Berlin.
Wenn politische Regeln und Auflagen Ensembleopern wie die ursprüngliche angekündigte Katja Kabanowa (Káťa Kabanová) unmöglich machen, aufgeführt zu werden, dann wird der längst im kleinen Rahmen mit Darstellerin und Zuschauern auf der Bühne geplante Soloabend zum rettenden Lichtblick – vor sozial distanziertem Publikum im großen Saal. Vor Arnold Schönbergs Vertonungen „Pierrot Lunaire“ kommen zwei unabhängige Texte von Samuel Beckett, die jeweils ihren eigenen Rhythmus haben.
In „Nicht Ich“ ist vorgeschrieben, dass nur der Mund der Protagonistin zu sehen ist. In „Rockaby“ bewegt sich Dagmar Manzel im Schaukelstuhl zur eigenen Aufnahme des Monologs. In „Pierrot Lunaire“ begleiten fünf Musiker auf acht Instrumenten in drei mal sieben unabhängigen, kleinen Szenen die Sängerin, die vom Komponisten gewünscht ausdrücklich nicht singen soll. Alle drei Stücke besitzen so ihre eigene Musikalität, oder was man dafür halten könnte.

Pierrot Lunaire
Drei Monodramen: Pierrot Lunaire – Melodram op. 21 [1912] von Arnold Schönberg sowie Nicht Ich [1972] und Rockaby [1981] von Samuel Beckett

Premiere am 30. September 2020 an der Komischen Oper Berlin

Inszenierung: Barrie Kosky | Musikalische Leitung: Christoph Breidler | Bühnenbild: Valentin Mattka | Kostüme: Katrin Kath | Dramaturgie: Ulrich Lenz
Solistin: Dagmar Manzel | Mitglieder des Orchesters der Komischen Oper Berlin

Fotos © Frank Wesner

11x Gayle Tufts 2020

Gayle Tufts – Wieder da!

15. bis 20. September und 10. bis 22. November 2020 mit der Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater Berlin

Idee / Buch / Texte: Gayle Tufts
am Flügel / Musikalischer Leiter / Originalkompositionen: Marian Lux
Regie: Christopher Tölle
Kostüm: Stefan Reinberger
Ton: Jörg Surrey
Licht: Henning Schletter
Produzent: Lutz Gajewski

24 Fotos der Berliner Bella, Boss und Bulli 2020

»Bella, Boss und Bulli« handelt von Selbstbestimmung in Zeiten großer Veränderungen, von Erpressung auf dem Schulhof, Angst, Sehnsucht und wilder Anarchie. Es erzählt aber auch von der Kraft neu geschlossener Freundschaften.
Die siebenjährige Bella ist mit ihrer Mutter umgezogen. Und niemand hat gefragt, ob sie das überhaupt will. Sie mag die neue Wohnung nicht, sie mag die neue Schule nicht und ihre Freunde sind auch nicht da. Die Umgebung ist ihr einfach fremd. Ihre Mutter arbeitet ständig und Dauergast Valentin nervt als mürrischer Hausmeister sowieso, zumal der mit Kindern so gar nix anfangen kann. Bei Bellas erstem Rundgang durch die Nachbarschaft trifft sie auf den gleichaltrigen Victor, genannt Boss, der vergessen wurde, von der Schule abgeholt zu werden. Bulli wiederum scheint gar kein richtiges Zuhause zu haben. Die drei Kinder finden sich zunächst ziemlich ätzend. Aber Bella erkennt schnell, dass hinter dem großmäuligen Verhalten der beiden Jungs noch mehr steckt, werden sie doch von einem älteren Jugendlichen aus der Schule erpresst. Der weiß zum Beispiel, dass Bulli mal was gestohlen hat und verlangt Geld. Ehe sich Bella versieht, ist sie in eine mehr als aufregende Erpressungsgeschichte verwickelt.

Bella, Boss und Bulli
von Volker Ludwig mit Musik von Birger Heymann
Premiere am 18. September 2020 im GRIPS Theater am Hansaplatz Berlin, für Menschen ab 6

Regie: Robert Neumann | Bühne und Kostüme: Silke Pielsticker | Choreografie: Nadja Raszewski | Dramaturgie: Tobias Diekmann | Musikalische Leitung: Thomas Keller | Komposition: Caspar Hachfeld & Birger Heymann
Isabella Schneider: Anke Retzlaff | Victor A. Beck, 1. Möbelpacker: Marcel Herrnsdorf | Boris Buller, Möbelpacker: Ludwig Brix | Annette Schneider: Katja Hiller | Eduard Valentin, Möbelpacker, Cajonspiel: Christian Giese | Harke, Herr Beck, 2. Möbelpacker, Kontrabassspiel: Jens Mondalski | Musiker: Michael Brandt & Martin Fonfara

© Informationen vom GRIPS Theater

Hedwig back. Sie war nie weg!

Hedwig and the Angry Inch
Das grenzüberschreitende Kult-Stück

Buch: John Cameron Mitchell,
Musik und Gesangstexte: Stephen Trask,
Deutsch von Rüdiger Bering und Wolfgang Böhmer,
mit Sven Ratzke als HEDWIG, Maria Schuster (Itzhak),
Florian Friedrich (Bass), Jan Terstegen (E-Gitarre), Hans Schlotter (Schlagzeug), Christopher Noodt (Keyboard);
Inszenierung: Guntbert Warns, Musikalische Leitung: Florian Friedrich, Bühnenbild: Momme Röhrbein, Kostüme: Angelika Rieck;
Übernahmepremiere am 17.9.2020 im Renaissance-Theater Berlin,
In Anknüpfung an die Produktion von Theater Mogul, Giferhorn, Schneider & Soehne, Premiere am 5. Juni 2013 im Berliner Admiralspalast Klub (im Keller unter dem Hof), dann erneut 17. bis 20. September 2014 im BKA Theater Berlin
Davor in Berlin (an Einzelterminen?) vom 3. Oktober 2002 bis 20. November 2002 im Glashaus der Arena Berlin mit Drew Sarich als Hedwig (Mischa Mang alternierend) sowie Vera Bolten als Yitzhak, Regie: Rhys Martin

Katharine Mehrling 2020 im Tipi Berlin

Katharine Mehrling – in Love with Judy

17. September – 2. Oktober 2020 im Tipi am Kanzleramt Berlin
Special guests: Frederike Haas (17. – 24. September) | Isabel Dörfler (25. September – 2. Oktober)

musikalische Begleitung:
Christian Meyers / David Skip Reinhart – Trompete
Christoph Titz – Trompete / Flügelhorn
David Beecroft – Altsax / Flöte
Karola Elßner / Sidney Pfnür – Tenorsax / Klarinette
Johannes Gehlmann – Gitarre
H.D. Lorenz – Kontrabass
Stephan Genze – Schlagzeug / Percussion
Ferdinand von Seebach – Posaune / Klavier

Fotos © Frank Wesner – bei Verwendung bitte vorher kontaktieren

Verschlossener Iron Curtain Man

Wie wird ein Stück über einen Countrysänger, der nicht viel zu sagen hatte? Fasziniert der Mythos um den Selbstmord vor 34 Jahren mehr als die 47 Lebensjahre von Sänger-Schauspieler Dean Reed?
Bei „Iron Curtain Man“ stechen einige Einzelleistungen hervor, überzeugen und gefallen. Insgesamt bleibe ich nach 100 verschenkten Minuten ratlos zurück, schlage lieber in Onlinelexika nach und bleibe enttäuscht und verärgert. Der Abend fing schon mit der automatischen Ansage mit AHA-Belehrung der Neuköllner Oper Berlin entmutigend an. Es folgte dann eine vorgeblich Coronakonforme Inszenierung mit Abständen untereinander und Plexiglasscheiben auf der Bühne. Doch Kostümteile werden ebenso weitergereicht.

Die Regiearbeit von Fabian Gerhardt gefiel mir sehr und das alle sechs Darsteller (drei Frauen, drei Männer) irgendwann in der Rolle der Hauptfigur schlüpfen ist nicht neu, aber sehr gelungen hier. Nicht unerwartet stach Sophia Euskirchen hervor aus einem beinahe ungewöhnlich großartigen Ensemble. Das gewisse Etwas hatten auch Frédéric Brossier, Meik van Severen, die sechsköpfige Band, die Arrangements und der Sound, wenn auch die Lieder ärgerlich lose – inhaltlich wie im Stück – platziert wirkten. Bei mir erreichten sie keinerlei Interesse, nicht einmal, dass ich Interesse bekomme, im Anschluss mehr über die Lieder und deren Hintergründe zu erfahren. Da war das Zuordnen der eingestreuten Jingles ansprechender.

Der Regisseur Fabian Gerhardt ist gleichzeitig mit Lars Werner der Autor dieser „Show“. Wurde es ein Zeit-, Gesellschafts- oder Sittenbild? Verschiedene Zeitebenen ohne Rücksicht auf Verfolgbarkeit zu mixen, lässt das Abenteuer eher kurzweilig als über die Dauer der Aufführung wirken. Große geschichtliche Sprünge über Ländergrenzen helfen auch nicht. Selbst die naheliegende Bedeutung als DDR-Schauspieler und in Berlin-Rauchfangswerder Lebender, wo er sich im Zeuthener See ertränkt hat, wird viel zu wenig im Stück verknüpft und betrachtet. Verschenkte Chance einer verschenkten Geschichte. Gut gemacht, aber mir bleibt alles viel zu sehr verschlossen.

Iron Curtain Man
Eine letzte Show für Dean Reed, den „Elvis der DDR“
Von Fabian Gerhardt / Lars Werner (Text) und Claas Krause / Christopher Verworner (Musik)

Uraufführung am 3. September 2020 in der Neuköllner Oper Berlin

Regie: Fabian Gerhardt | Musikalische Leitung: Claas Krause / Christopher Verworner | Choreografie: Lilit Hakobyan | Bühne: Michael Graessner | Kostüm: Sophie Peters | Videos: Vincent Stefan | Dramaturgie: Änne-Marthe Kühn
Mit Frédéric Brossier, Sophia Euskirchen, Raphael Dwinger, Franziska Junge, Claudia Renner, Meik van Severen und Mitgliedern des VKKO (Verworner-Krause-Kammerorchester)

32 Fotos vom Sturm im Globe

Freilichtspiel mitten in Berlin mit U-Bahn-Anbindung und in mitten von aussichtslosen Corona-Zeiten: Das im Werden befindliche Globe Berlin lädt am Österreichpark gelegen ein in die Ringbühne.
Im zweiten Jahr zeigt das Globe Ensemble Berlin mit sieben Darstellern die eigene deutsche Fassung von Shakespeares Sturm. Und da trotz der vorhandenen Bauteile die Aufbaugenehmigung für den hölzernen Rundbau immer noch aussteht, wurden die Balken und Treppen als Kreisbühne aufgestapelt. In der Mitte nehmen die Zuschauer Platz. Einzeln, oder wem es gestattet ist, darf seine Stühle gerne näher rücken. Die Darsteller, die in mehrere Rollen schlüpfen, spielen Sommertheater ohne Distanzen – inklusive dem Liebespaar natürlich. Nur so will man diese Geschichten sehen, ansonsten braucht man es erst gar nicht aufführen.

Freilichttheater bedeutet aber auch komplett Wetter abhängig, da es keine Ausweichspielstätte gibt. Den Theaterstandort gibt es erst seit 2019. 100 Plätze sind aktuell genehmigt, wo 2019 noch 330 Platz nehmen konnte. Hoffentlich im nächsten Jahr im aufgebauten, 14,5 Meter hohen Globe Berlin dann für 660.

Das Programm bereichnen noch folgende (wöchentlich regemäßige) Gastspiele: Theatersport Berlin (Improvisationstheater), The Swingin’ Hermlins, kleineReise (2PersonenOrchester), Lautten Compagney Berlin, Taschenbluesorchester

Eine Auswahl von 32 Fotos © Frank Wesner für alleseintheater.wordpress.com

Der Sturm
von William Shakespeare

Premiere am 23. Juli 2020 im Globe Berlin, PROLOG-BÜHNE (Open Air), Sömmeringstraße 15, 10589 Berlin-Charlottenburg

Regie: JENS SCHMIDL | Musik: BERND MEDEK | Bühne: THOMAS LORENZ-HERTING | Kostüme: KATHARINA PIRIWE | Dramaturgie: JOSEPHINE TIETZE | Übersetzung & Produktion: CHRISTIAN LEONARD
Prospero: ANSELM LIPGENS | Ferdinand / Sebastian: BENJAMIN KRÜGER | Miranda / Adrian: NADJA SCHIMONSKY | Alonso / Stefano: PETER BECK | Gonzalo / Caliban: SASKIA VON WINTERFELD | Antonio / Trincolo: UWE NEUMANN | Ariel: WIEBKE ACTON

Folgende Informationen hat die Globe Berlin gGmbH u.a. für die Zuschauer:
Auf dem gesamten Gelände gilt die Einhaltung des Mindestabstands von 1,5 Meter. Die 100 Sitzplätze sind unter Einhaltung der erforderlichen Abstandsregeln angeordnet.
Unter freiem Himmel ist keine Mund-Nase-Bedeckung notwendig. Bitte tragen Sie diese aber bei Betreten der sanitären Anlagen und beim Betreten und Verlassen des Bühneninnenraums.
Wir bitten Sie, vor und nach der Vorstellung insbesondere im Bereich der Gastronomie und der Sanitäranlagen Ansammlungen zu vermeiden bzw. die Mindestabstände einzuhalten.
Der Kartenkauf für alle Vorstellungen ist online möglich, ggf. gibt es Restkarten an der Abendkasse (20 Euro)
Das Globe Berlin ist zum Führen einer Anwesenheitsdokumentationmit Informationen zur Kontaktnachverfolgung der Gäste verpflichtet.

Vollmond 7./8. April 2020

Vollmond – die Erde steht zwischen der Sonne und dem Mond.
Der Mond ist der einzige natürliche Satellit der Erde und mit einem Durchmesser von 3476 km der fünftgrößte bekannte Mond des Sonnensystems.

Der Mond dreht sich nicht auf eine Kreisbahn um die Erde, sondern auf einer Ellipse (leicht eier-förmige Bahn). Diese weicht etwa 5 Prozent von einer Kreisbahn ab. Es ergeben sich folgende Entfernung zum Mond (Erde-Mittelpunkt bis zum Mond-Mittelpunkt):
Durchschnittliche Entfernung des Mondes: etwa 385.000 km
Kleinste Entfernung: etwa 356.000 km
Größe Entfernung: 406.000 km

zwei Beispiele zum Verständnis der Entfernung von der Erde zum Mond:
– Fährt man etwa 9-mal mit dem Auto oder Schiff um die Erde, hat man die Entfernung zum Mond zurückgelegt
– Fährt man konstant 100 km/h (Tag und Nacht), würden man ein knappes halbes Jahr zum Mond benötigen

London im Februar 2020

Folgend ein paar Kurzbewertungen nach 12 Tagen mit 22 Vorstellungen in London. Fazit: Großes Geschichteerzählen dort, super Inszenierungen weiterhin, nicht alles richtig ausverkauft (fehlen Touristen?), wenig Schilder mit der Dayseatswerbung, obwohl sie im Theater Angebote machen. Einfach fragen!

***** Wicked (Apollo Victoria)
****o Les Miserables (Sondheim Theatre London)
***** Be More Chill (The Other Palace)
***** Waitress (Adelphi Theatre London) ab 07.03.2019
****o Tina (Aldwych London)
***** & Juliet – The Musical (Shaftesbury London) UA war am 20. Nov 2019
***** Come From Away (Phoenix Theatre London) EE war am 18.2.2019;
****o Magic Mike Live (The Theatre at the Hippodrome Casino London)
****o In the Heights (Urdang Academy im Bernie Grant Arts Centre London) 4x 21.+22.2.2020
**ooo The Prince of Egypt (Dominion Theatre London)
****o The Boy Friend (Menier Chocolate Factory London) 22 Nov 2019 / 3 Dec 2019 – 7 March 2020
****o Cabaret (New Wimbledon Theatre London)
***** The Wedding Singer (Troubadour Wembley Park Theatre London) 30 January 2020 – 1 March 2020
***oo The Pirate Queen – A Charity Concert (London Coliseum London)
***** School of Rock (New London Theatre London) UA war am 14. November 2016
***** Hamilton (Victoria Palace Theatre London)
****o 9 to 5 (Savoy Theatre London) Premiere war am 17.2.2019, must end 23 May;
***oo Musical of Musicals (Sedos im Bridewell Theatre London) 25-29 February 2020
***** Phantom of The Opera & Haymarket Hotel Afternoon Tea (Her Majesty’s Theatre London)
****o Magic Goes Wrong (Vaudeville Theatre London) from 14 December 2019 / 8 January, 2020
****o Our House (Urdang Academy im Bernie Grant Arts Centre London) 4x 28.+29.2.2020
****o Blitz! (Union Theatre Southwalk London) 6th February – 7th March 2020

25x Junges DT überschreibt Schillers Räuber

Schon die eigene eMail-Adresse hinterlassen, um so dem Blog alleseintheater.wordpress.com zu folgen? Rechte Spalte oben. Im Blog darf gerne kommentiert werden.

#JungesDT #Räuber #Kammerspiele #DT #Berlin

25 Fotos der „Räuber“ – Eine Überschreibung nach Friedrich Schiller. Das Junge DT wird 10! Im Februar wird gefeiert. Es gibt nicht nur zwei Premieren kurz hintereinander (zusammen mit „Das Gewächshaus“), sondern am Valentinstag auch eine Party in der DT-Bar.

„In den letzten zehn Jahren wurden 34 Repertoire-Produktionen in den Kammerspielen und der Box gezeigt. In dieser Spielzeit besetzt das zehnte Feriencamp das ganze Haus. 24 Jugendclubs feierten Premiere. Und zahlreiche andere Projekte wie TuSch, internationale Kooperationen und Performance-Projekte fanden statt.“

Die Räuber
Eine Überschreibung nach Friedrich Schiller

Premiere am 11. Februar 2020
Eine Inszenierung des Jungen DT in den Kammerspielen vom Deutschen Theater Berlin

Regie: Joanna Praml | Bühne: Inga Timm | Kostüme: Johanna Katharina Leitner und Inga Timm | Musik: Hajo Wiesemann | Dramaturgie: Maura Meyer und Dorle Trachternach

es spielen Can Arduc, Leo Domogalski, Marie Eick-Kerssenbrock, Jona Gaensslen, Helena Golderer, Franz Jährling, Luna Jordan, Carl Jung, Philipp Mohr, Rio Reisener, Friedrich von Schönfels, Oskar von Schönfels, Laurids Schürmann, Rana Tuzlali, Leni von der Waydbrink

Kopfkino als Film-Musical

Endlich hat das Film-Musical „Kopfkino“ eine Festivalpremiere in Berlin. Und zwar bei der Boddinale – parallel zur Berlinale –

am Samstag, den 22. Februar 2020 um 21.00 Uhr, 86 Minuten,
Am Flutgraben 3 (am Arena-Gelände in Kreuzberg / Treptow), Eintritt FREI:

Kopfkino (Musik von Thomas Zaufke und Buch von Peter Lund)
ein musicalisches Filmprojekt

R: Peter Lund; ML: Hans-Peter Kirchberg; BB&BK: Daria Kornysheva & Zoe Agathos; CH: Neva Howard; Kamera: Richard Marx

Mit: Markus Fetter, Linda Hartmann, Jonathan Francke, Lisa Hörl, Adrian Burri, Lisa Toh, Friederike Kury, Jasmin Eberl, Helge Lodder, Nico Went

Kurzinhalt:
Lennard ist 18 und kann sich nicht entscheiden. Aber zumindest eine Sache hat er geschafft: Er ist in eine WG gezogen, zusammen mit dem tiefenentspannten Ben und der durchgeknallten Fine.
Dabei hat Lennard schon Mitbewohner genug. Zumindest im Oberstübchen. Den Heteromacker Boris und seine weibliche Seite Helena, die vernünftige Sophia mit Lennards innerem Kind Theo, die saucoole Tess und natürlich sein gesammeltes Angstpotential Jürgen. Und alle sagen Lennard ungefragt ihre Meinung. Kein Wunder, dass Lennard so viel Zeit braucht, sich zu entscheiden.

Vor allem aber wenn es darum geht, wem Lennard sein Herz schenken könnte, läuft das Kopfkino zu ganz großer Form auf. Und weder Fine noch Ben konnten ahnen, wen sie sich da in die WG geholt haben. Und vor allem, wie viele!

Bilder von der Uraufführung vom 13. April 2017 an der Neuköllner Oper Berlin sind hier im Blog zu finden.

Ausblick auf den Februar 2020

Schon die eigene eMail-Adresse hinterlassen, um so dem Blog alleseintheater.wordpress.com zu folgen? Rechte Spalte oben. Im Blog darf gerne kommentiert werden.

Im Februar 2020 freue ich mich extrem auf „Kinky Boots“ im Kino, aber eine Eintrittskarte für die Ausstrahlung der Londoner Aufzeichnung am 17. Februar 2020 habe ich noch nicht. Ab 4. Februar international an verschiedenen Daten.
Ich freue mich auch auf die Altar Boyz (nur zwei Mal im Tipi, auch in München an zwei Tagen). Skeptisch bin ich gegenüber „Laibach“ – das Heiner Müller Musical im HAU Hebbel am Ufer.
Dann gibt es noch zu fotografieren „Die Räuber“ (Deutsches Theater/Kammerspiele), Maria (Maxim Gorki Theater), Betterplazes (Neuköllner Oper).
Nach über 12 Jahren Laufzeit und über 300 Vorstellungen im Berliner Ensemble sind am 7., 8. und 9. Februar die letzten Vorstellungen von Robert Wilsons Inszenierung von Bertolt Brechts und Kurt Weills „Die Dreigroschenoper“. Eine Neuinszenierung am Uraufführungstheater ist schon angekündigt (hat etwas von NICHT-Vielfalt).

Vielfalt bieten die deutschsprachigen Bühnen mit Premieren. Bei meiner Auswahl wären zu nennen:
Kuss der Spinnenfrau (Musikalische Komödie im Westbad 2 Leipzig),
Die spinnen, die Römer! (Landestheater Linz),
The Producers (TfN im Großen Haus, Hildesheim),
Hochzeit mit Hindernissen (Baden Baden),
ÖE Aspects of Love (TheaterArche Wien),
Chess (Schwerin),
Orpheus in der Unterwelt (Rabenhof Theater Wien),
Der König und Ich (Bühne Baden),
Cabaret (Hansa Theater Hamburg),
UA Rio Reiser – Wer, wenn nicht wir? (Stadttheater Bremerhaven),
Oliver! (Theater Trier),
DSE The Legend Of Georgia McBride (Schauspielhaus Nürnberg),
Konzert-Hommage à Michel Legrand – SR2.de UKW 91,3 – Gemeinsam mit SR 2 KulturRadio im Saarländischen Staatstheater,
Das Orangenmädchen (Mödling),
UA Wüstenblume (Theater St. Gallen)

Eine Chance auf ein Wiedersehen gibt es mit
WA Hugenotten (Berlin),
WA Altar Boyz (nur zwei Mal im Tipi, auch in München an zwei Tagen),
WA Priscilla – Königin der Wüste (Staatstheater am Gärtnerplatz München),
WA Thrill Me (Trio Theater Ennepetal im TalTon Theater Wuppertal),
WA LoveMusik (Musikalische Komödie im Westbad im Westbad 2 Leipzig),
WA Malala (Theater Bielefeld),
WA Anatevka (Komische Oper Berlin),
WA Die letzten fünf Jahre (Theater Plauen-Zwickau)

London bietet schon wieder einiges Neues, manches Herausragende nur kurzzeitig wie Musical of Musicals (Sedos im Bridewell Theatre London), Betty Blue Eyes (Mountview Theatre, London)
Tourneehalte mit Blood Brothers, Cabaret (New Wimbledon Theatre) und Elton John – It’s a Little Bit Funny (Upstairs At The Gatehouse, Highgate Village, London).
Mit begrenzter Laufzeit stark erwartet werden Be More Chill (The Other Palace, 12 Feb / 18 Feb – 3 May 2020) und The Prince of Egypt (Dominion Theatre, 32 WEEKS ONLY, 5./25 February 2020 – 12 September 2020)

Ich werde mich hoffentlich bestens, viel und oft unterhalten fühlen in London. Gekauft sind die Eintrittskarten schon für
Les Miserables (Sondheim Theatre, London),
Premiere Be More Chill (The Other Palace),
Hamilton (Victoria Palace Theatre, London),
Musical of Musicals (Bridewell Theatre London),
Phantom of The Opera & Haymarket Hotel Afternoon Tea (Her Majesty’s Theatre).

Wo sehen wir uns?

50x Kuss der Spinnenfrau in Leipzig

Schon die eigene eMail-Adresse hier hinterlassen? Rechte Spalte oben.

#kussderspinnenfrau #premiere #musikalischekomödieleipzig #operleipzig #musical

Toi.Toi.Toi heute nach Leipzig zur Neuinszenierung des Musicaljuwels in der Ausweichspielstätte der Musikalischen Komödie Leipzig im Westbad. Ein Orchesterwerk mit großem Orchester und Musicalgästen, Solisten sowie Chor und Könnern. Diese Produktion der Musikalischen Komödie Leipzig sollte nicht nur die Leipziger begeistern, sondern Theaterbesucher national in den Stadtteil Altlindenau locken. Nur 15 Vorstellungen.

Der Kuss der Spinnenfrau
Premiere am 1. Februar 2020 mit der Musikalischen Komödie Leipzig (der Oper Leipzig) im Westbad
Aufführungen am 1., 2., 4., 7., 8., 9., 12., 14., 15., 16., 28. & 29. Feb. / 1. Mär. / 9. & 10. Mai 2020, Westbad Leipzig

Buch von Terrence McNally nach dem Roman von Manuel Puig | Musik von John Kander | Gesangstexte von Fred Ebb | Deutsch von Michael Kunze

Musikalische Leitung Christoph-Johannes Eichhorn | Inszenierung Cusch Jung | Choreografie Melissa King | Bühne Frank Schmutzler | Kostüme Aleksandra Kica | Choreinstudierung Mathias Drechsler | Dramaturgie Elisabeth Kühne | Chor, Ballett und Orchester Musikalische Komödie

Aurora – Anke Fiedler | Luis Molina – Gaines Hall | Valentin Arregui – Friedrich Rau | Molinas Mutter – Anne-Kathrin Fischer / Angela Mehling | Marta – Nora Lentner | Gefängnisaufseher – Cusch Jung | Gabriel, der Kellner – Andreas Rainer | Esteban, Gefängniswärter – Milko Milev | Marcos, Gefängniswärter – Radoslaw Rydlewski | Frommer Mann / Gefangener – Holger Mauersberger | ai-Beobachter / Gefangener – Peter Waelsch | Fuentes, Häftling – Tobias Latte | Aurelio, Dekorateur / Gefangener – Uwe Kronberg | Emilio, Häftling – Samuel Hoppe | Carlos, Häftling – Roland Otto

Anke Fiedler gibt den Kuss der Spinnenfrau in Leipzig

Schon die eigene eMail-Adresse hier hinterlassen? Rechte Spalte oben.

#kussderspinnenfrau #premiere #musikalischekomödieleipzig #operleipzig #musical #ankyfiedler

Endlich ist die Spinnenfrau wieder auf einer deutschen Bühne! Und wie! Anke Fiedler becirct in vielen Facetten in der Inszenierung von Cusch Jung.
Diese Produktion der Musikalischen Komödie Leipzig sollte nicht nur die Leipziger begeistern, sondern Theaterbesucher national in den Stadtteil Altlindenau locken. Nur 15 Vorstellungen.

Der Kuss der Spinnenfrau
Premiere am 1. Februar 2020 mit der Musikalischen Komödie Leipzig (der Oper Leipzig) im Westbad
Aufführungen am 1., 2., 4., 7., 8., 9., 12., 14., 15., 16., 28. & 29. Feb. / 1. Mär. / 9. & 10. Mai 2020, Westbad Leipzig

Buch von Terrence McNally nach dem Roman von Manuel Puig | Musik von John Kander | Gesangstexte von Fred Ebb | Deutsch von Michael Kunze

Musikalische Leitung Christoph-Johannes Eichhorn | Inszenierung Cusch Jung | Choreografie Melissa King | Bühne Frank Schmutzler | Kostüme Aleksandra Kica | Choreinstudierung Mathias Drechsler | Dramaturgie Elisabeth Kühne | Chor Musikalische Komödie | Ballett Musikalische Komödie | Orchester Musikalische Komödie

Aurora – Anke Fiedler | Luis Molina – Gaines Hall | Valentin Arregui – Friedrich Rau | Molinas Mutter – Anne-Kathrin Fischer / Angela Mehling | Marta – Nora Lentner | Gefängnisaufseher – Cusch Jung | Gabriel, der Kellner – Andreas Rainer | Esteban, Gefängniswärter – Milko Milev | Marcos, Gefängniswärter – Radoslaw Rydlewski | Frommer Mann / Gefangener – Holger Mauersberger | ai-Beobachter / Gefangener – Peter Waelsch | Fuentes, Häftling – Tobias Latte | Aurelio, Dekorateur / Gefangener – Uwe Kronberg | Emilio, Häftling – Samuel Hoppe | Carlos, Häftling – Roland Otto

LONDON 30. Dezember 2019 – 8. Januar 2020

LONDON 30. Dezember 2019 – 8. Januar 2020

21 Shows in 10 Tagen – nicht die Menge macht es, sondern der Inhalt von Musicals, Schauspiel und Zirkusshow.
Einiges hatte nicht geklappt und das Immersive The Wolf of Wall Street (5-15 Sun Street at Stratton Oakmont London) wurde eine halbe vor Beginn abgesagt. Es ist ja immer was…

White Christmas (Dominion Theatre)
Amelie (The Other Palace)
Death of a Salesman (Piccadilly Theatre London)
Everybody’s Talking About Jamie (Apollo Theatre)
42nd Street (Upstairs At The Gatehouse, Highgate Village, London)
Dear Evan Hansen (Noel Coward Theatre, St Martin’s Lane, WC2N 4AU)
& Juliet – The Musical (Shaftesbury Theatre)
Once (Fairfield Halls – Ashcroft Theatre)
Girl From The North Country (Gielgud Theatre, 35-37 Shaftesbury Avenue, London, W1D 6AR)
Ghost Quartett (Musical) (Boulevard Theatre, 6 Walkers Court Soho, London)
La Clique (Leicester Square Spielgeltent)
Circus 1903 (Royal Festival Hall London)
Soho Cinders (Charing Cross Theatre)
Dear Evan Hansen (Noel Coward Theatre, St Martin’s Lane, WC2N 4AU)
Goldilocks and the Three Bears (The London Palladium)
VA Operation Mincemeat (Southwark Playhouse, 77-85 Newington Causeway, London SE1 6BD)
Mary Poppins (Prince Edward Theatre)
A Christmas Carol (The Old Vic Theatre, The Cut, Waterloo Road, London SE1 8NB)
VA Tom Brown’s Schooldays (Union Theatre Southwalk)
Curtains (Wyndham´s Theatre)
Thriller Live (Lyric Theatre)

Und so vieles gibt es noch anzuschauen in London… Wer kommt mit?

70x Frühlingsstürme

#KOBFrühlingsstürme


#KOBWeinberger

»Frühlingsstürme«
Operette in drei Akten von 1933

Libretto von Gustav Beer, Musik von Jaromír Weinberger
Rekonstruiert und neu arrangiert von Norbert Biermann

Premiere am 25. Januar 2020 in der Komischen Oper Berlin

© Frank Wesner für alleseintheater.wordpress.com

 

33x Hasta la Westler, Baby!

Schon die eigene eMail-Adresse hinterlassen, um so dem Blog alleseintheater.wordpress.com zu folgen? Rechte Spalte oben. Im Blog darf gerne kommentiert werden.

Und am Ende singt Maren Eggert auf Deutsch „Der Sieger hat die Wahl“

33 Fotos zur Uraufführung am 24. Januar 2020, Kammerspiele vom Deutschen Theater Berlin:

Hasta la Westler, Baby!
Ein deutsches Theater mit Musik von Tom Kühnel und Jürgen Kuttner

Regie: Tom Kühnel und Jürgen Kuttner | Bühne: Jo Schramm | Kostüme: Daniela Selig | Musik: Matthias Trippner | Video: Bert Zander | Licht: Kristina Jedelsky | Dramaturgie: Claus Caesar
mit Maren Eggert, Katrin Klein, Božidar Kocevski, Jürgen Kuttner, Peter René Lüdicke | Live-Musik: Matthias Trippner | Live-Video: Bert Zander

25x Krise und Kunst von Männern im Gorki

#Gorki #InMyRoom #FalkRichter

25 Fotos zur Uraufführung im Gorki:
In My Room
Ein Projekt von Falk Richter & Ensemble

Uraufführung am 15. Januar 2020 im Maxim Gorki Theater Berlin

Regie und Text: Falk Richter | Bühne: Wolfgang Menardi | Kostüme: Andy Besuch | Musik: Nils Ostendorf | Video: Sébastien Dupouey | Choreografie: Denis »Kooné« Kuhnert | Licht: Marco Vitale | Ton: Hannes Zieger | Dramaturgie: Jens Hillje, Daniel Richter, Christopher-Fares Köhler
mit Emre Aksızoğlu, Knut Berger, Benny Cleassens, Jonas Dassler, Taner Şahintürk

Absolventenpräsentation Musical 2020

Bereits zum 17. Mal präsentieren sich die Musical-Studierenden der deutschsprachigen Hochschulen.
Es stellen sich 32 Absolvent*innen der Abschlussjahrgänge 2020 vor. Die gastgebende Hochschule ist die UdK Universität der Künste Berlin. Neben ihr nehmen die Folkwang Universität der Künste Essen, Theaterakademie August Everding München, Hochschule Osnabrück und das MUK – Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien teil.
Die ZAV-Künstlervermittlung ist der verlässliche Partner an der Seite der nun zu vermittelnden Künstler.

Bei freiem Eintritt am 16. und 17. Januar 2020 im UNI.T – das Theater der Universität der Künste Berlin

Programm/Ablauf:
Donnerstag, 16. Januar 2020
10 Uhr: Begrüßung
10.15-ca. 11.10 Uhr: Universität der Künste Berlin
11.25-ca. 11.55 Uhr: Folkwang Universität der Künste Essen
12.10-ca. 12.30 Uhr: Theaterakademie August Everding München
12.30-14.00 Uhr: Pause
14.00-ca. 14.45 Uhr: Hochschule Osnabrück
15.00-ca. 15.50 Uhr: Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien

Freitag, 17. Januar 2020
10.00-ca. 10.30 Uhr: Folkwang Universität der Künste Essen
10.45-ca. 11.35 Uhr: Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien
11.50-ca. 12.10 Uhr: Theaterakademie August Everding München
12.10-13.30 Uhr: Pause
13.30-ca. 14.15 Uhr: Hochschule Osnabrück
14.30-ca. 15.25 Uhr: Universität der Künste Berlin

© Frank Wesner

3 von 5 * für Cats im Kino

Was ist eigentlich wirklich schief gelaufen bei der Neuverfilmung des Klassikers „Cats“? Sicher gibt es viele Antworten, aber welche trifft den Kern? Erstaunlich groß war der Gegenwind schon vorm internationalen Kinostart. Viele gaben auch zu, nur die Trailer zu kennen, und auf Grund dessen vom Kinobesuch abzuraten. So weit zu schlecht schon. Das Katzenmenü war aber extrem gut zusammengestellt und vorbereitet mit einem erstklassigen (und auch diversen) Ensemble zusammengesetzt.

Mir hat die Verfilmung jedenfalls gut gefallen, jedoch keinesfalls eine richtungsweisende Interpretaion für das neue Jahrzehnt. Ist da das große Ego der Film- und Theatermacher Schuld? Andrew Lloyd-Webbers Kompositionen klingen 2019 nach 1981! Das ist wirklich was für die Bühnenfassungskenner und Nostalgieliebhaber. Haben diese Instrumentierung und Sound etwas in diesem modernen Film zu tun? Dazu choreographierte Andy Blankenbuehler, der schon beim 2016er Broadway Revival dabei war. Doch seine Bewegungen sind ebenfalls so routiniert, so dass nichts an „Hamilton“ oder an Katzen erinnert. Die Computernachbearbeitung mit dem Katzen-KURZHAAR-Fell ist schlicht spektakulär modern und nimmt viel vom Zauber des Musicals. Wo früher die aufwändig geschminkten Gesichter betörten, sehen die Gesichtshaare viel zu glatt aus.

Etwas Zauber kommt zurück mit der Verlegung vom Einheitsbühnenbild eines Müllplatzes in die Straßen von London. So gibt es Abwechslung im Hintergrund und am Ende fliegt ein Kronleuchter mit Grizabella aus dem verlassenen Egyptian Theater in den Nachthimmel. Kann man machen, ist nur eben kein spezieller Höhepunkt. Interessant aufwertend ist jedenfalls, dass es jetzt so etwas wie einen Handlungsstrang mit Heldenreise, Gefährten und Gegenspieler gibt! Das bietet die Bühnenfassung jedenfalls nicht! Im Film wird die weiße Katze Victoria ausgesetzt und muss sich gegen Macavity behaupten, der die Anwärter auf die verheißende Wiedergeburt verschinden lässt. (Und nicht nur Old Deuteronomy wie auf der Bühne). Die Handlung bleibt trotzdem viel zu dünn für einen überzeugenden Film (oder auch Bühnenmusical!).

Ein sogenannter Genderswitch wird ohne Grund geliefert: Judi Dench spielt den zum Ball einladenden Old Deuteronomy als weise Katze. Ansonsten sind alle geschlechtlichen, erotischen Momente irgendwie verflogen. Warum bei einem NICHT-Disney-Film? Wurde da zuviel beabsichtigt vorgeplant? Wie, um Preise für Musik zu bekommen, muss ein neues Lied her, was dann aber auch nicht speziell oder preisverdächtig klingt. „Beautiful Ghosts“ stammt von Taylor Swift und Andrew Lloyd Webber. Der Song wird gesungen von Francesca Hayward (Victoria), in einer Reprise von Judi Dench (Old Deuteronomy). Im Abspann dann die Version gesungen von Swift (spielt eigentlich Bombalurina). Ausgerechnet diese Version wurde veröffentlicht am 15. November 2019. Also Egofokus auf die Autorin statt auf die frisch aufgebaute Hauptkatze?

Jedenfalls müsste einiges zur Synchronfassung der FFS geschrieben werden. Denn da ist wirklich was geleistet worden. Die alte Wiener Übersetzung von Michael Kunze wird verwendet und von Nina Schneider überarbeitet. Erstaunlich viele Musicaldarsteller sind besetzt als Gesangs- UND Sprechstimme. Das ist viel zu selten zu finden. Gratulation dem Team.

Leider ist die Neuverfilmung von Tom Hooper (zusammen mit Lee Hall auch das Drehbuch) nur aufwändig gemachte, glatte Unterhaltung statt Spektakel und große Show. Kann gefallen, muss leider nicht…

 

Silvester und Neujahr in London

Inzwischen gibt es erste konkrete Planungen für Silvester und Neujahr in London 2019-2020:
Amelie
Everybody’s Talking About Jamie
42nd Street
(zwei Mal) Dear Evan Hansen
Goldilocks and the Three Bears
The Wolf of Wall Street
sowie A Christmas Carol

Was sollte ich unbedingt noch sehen, außer „& Juliet – The Musical“, Curtains, Girl From the North Country, Soho Cinders, White Christmas?

erste konkrete Planungen für Silvester und Neujahr in London 2019-2020

erste konkrete Planungen für Silvester und Neujahr in London 2019-2020

19 von 98 Bildern der BE-Hochstapler

Schon die eigene eMail-Adresse hier hinterlassen? Rechte Spalte oben.

#BEhochstapler #BE #BerlinerEnsemble

Toi.Toi.Toi für die Uraufführung „Stunde der Hochstapler“ am 14. Dezember 2019 im Berliner Ensemble, Neues Haus.
Textzitat vom Theater: „Ausgehend von seiner assoziativen Erkundung der Hochstaplerfigur „Felix Krull“ im Großen Haus fragt Alexander Eisenach nun weiter im Neuen Haus nach dem uns alle betreffenden Prinzip Krull: „Wann hat das angefangen, dass wir lügen?““

Stunde der Hochstapler – Das Krull-Prinzip
von Alexander Eisenach

Uraufführung am 14. Dezember 2019 im Berliner Ensemble, Neues Haus

Regie: Alexander Eisenach | Bühne: Daniel Wollenzin | Kostüme: Julia Wassner | Dramaturgie: Amely Joana Haag | Musik: Sven Michelson
mit Cynthia Micas, Wolfgang Michael, Peter Moltzen, Marc Oliver Schulze, Cordelia Wege

20 von 192 Fotos der Berliner Extrawurst

Schon die eigene eMail-Adresse hier hinterlassen? Rechte Spalte oben.

Toi.Toi.Toi für die Premiere von „Extrawurst“ am Renaissance-Theater Berlin in der Inszenierung des designierten Intendanten Guntbert Warns. Die Komödie hat seit seiner plattdeutschen Uraufführung am 6. Oktober 2019 im Hamburger Ohnsorg-Theater schon weitere Neuinszenierungen hinter und einige vor sich. Ein neues Must-See auf deutschen Bühnen und im Renaissance-Theater Berlin?

Extrawurst
von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob

Premiere am 14. Dezember 2019 im Renaissance-Theater Berlin

Regie: Guntbert Warns | Bühne: Manfred Gruber | Kostüme: Felina Warns, Polly Warns
mit Simone Thomalla, Atheer Adel, Hansa Czypionka, Christoph M. Ohrt, Felix von Manteuffel

31 von 233 vom neuen Kreidekreis

Schon die eigene eMail-Adresse hier hinterlassen? Rechte Spalte oben.
#Schaubühne #HochschulefürSchauspielkunstErnstBusch #hfsernstbusch #hfsernstbuschberlin #Kreidekreis

Toi.Toi.Toi für die Premiere von „Der kaukasische Kreidekreis“ am 12. Dezember 2019 im Studio der Schaubühne Berlin. Acht Studierende der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch spielen in Peter Kleinerts Inszenierung nicht nur die vielen Rollen von Fürsten bis zur Bauern, sondern begleiten sich zusammen mit Pianist und Komponist Hans-Jürgen Osmers selbst als Rockband in entsprechend wechselnden Konstellationen. Schon die Spielfassungen von Brechts »Die Heilige Johanna der Schlachthöfe «, »Die Mutter« und »Der gute Mensch von Sezuan« erregten Aufmerksamkeit. Und jetzt das Spiel um Mutter- und Richter-sein?

Der kaukasische Kreidekreis
von Bertolt Brecht, Musik nach Paul Dessau

Premiere am 12. Dezember 2019 im Studio der Schaubühne Berlin

Regie: Peter Kleinert | Bühne: Céline Demars | Kostüme: Arianna Fantin | Musik: Hans-Jürgen Osmers | Dramaturgie: Nils Haarmann, Marcus Peter Tesch
Studierende der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch: Max Haase, Janek Maudrich, Johannes Scheidweiler, Philine Schmölzer, Lotte Schubert, Malaya Stern Takeda, Luise Emilie Tschersich, Alexander Wertmann

 

Galerie

41 Fotos von Monsieur Claude und seinen Töchtern in Berlin

Wiederaufnahme „Monsieur Claude und seine Töchter“
In der Inszenierung von Philip Tiedemann spielen wieder Brigitte Grothum und Peter Bause als leicht überfordertes Elternpaar sowie Berrit Arnold, Philip Bender, Birge Funke, Robin Lyn Gooch, David A. Hamade, Melanie Isakowitz, Tilmar Kuhn, Maverick Quek, Lisa Julie Rauen, Jörg Thieme (Übernahme der Rolle von Oliver Dupont) und Errol Trotman Harewood.

„Monsieur Claude und seine Töchter“
09.12.19 – 04.01.20
Täglich außer 16.12.19 / 24.12.19 / 31.12.19 / 01.01.20
Jeweils Mo-Sa um 20.00 Uhr, So um 16.00 Uhr

Alles ein Theater - von und mit Frank Wesner

Vier Töchter und jetzt kommt der vierte Partner der Jüngsten hinzu. Wer wird es sein? Spannungen bei der multireligiösen Familie sind prophezeit! Die Besetzung verspricht beste Spiellaune.

Eine Auswahl meiner Fotos zur Neuinszenierung von „Monsieur Claude und seine Töchter“ – Premiere am 1. Dezember 2018 im Schlosspark Theater Berlin.

Monsieur Claude und seine Töchter (Qu’est-ce qu’on a fait au Bon Dieu?)
Komödie nach dem gleichnamigen Film von Philippe de Chauveron und Guy Laurent
für die Bühne adaptiert von Stefan Zimmermann

Premiere am 1. Dezember 2018 im Schlosspark Theater Berlin

Regie: Philip Tiedemann | Bühne: Paul Lerchbaumer | Kostüm: Claudia Tyborski | Musik: Henrik Kairies
mit Brigitte Grothum & Peter Bause sowie Berrit Arnold, Philip Bender, Oliver Dupont, Birge Funke, Robin Lyn Gooch, David A. Hamade, Melanie Isakowitz, Tilmar Kuhn, Maverick Quek, Lisa Julie Rauen & Errol Trotman Harewood

Ursprünglichen Post anzeigen

32 Fotos aus dem Dschungelbuch

#Dschungelbuch #KomödieBerlin

Toi.Toi.Toi zur heutigen Premiere von „Das Dschungelbuch“ in der Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater Berlin. Fünf wunderbar besetzte Musicaldarsteller spielen, singen, tanzen alle Rollen in dem 2002 uraufgeführten Musical, was schon 2014 an der Komödie am Kurfürstendamm gespielt wurde.

Das Dschungelbuch
Musical von Christian Berg mit der Musik von Konstantin Wecker, nach dem Roman von Rudyard Kipling

Eine Produktion von C2 CONCERTS GmbH, Stuttgart, in Zusammenarbeit mit der Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater
Premiere am 7. Dezember 2019 in der Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater, Vorstellungen bis 28. Dezember 2019

Regie: Melanie Herzig | kein weiteres Team bekannt gegeben
Mogli / Wolf: Rubini Zöllner | Balou, der Bär / Akela, der Leitwolf: Michael Hasenfratz | Erzähler / Shir Kahn, der Tiger / 1. Geier: Oliver Morschel | Baghira / Bandalog-Affe / 2. Geier: Samuel Johannes Schaarschmidt | Mädchen / Kaa, die Schlange / Rama, die Wölfin: Ana Ramirez

27 Fotos von Glaube und Heimat am BE

Toi.Toi.Toi zur heutigen Premiere von „Glaube und Heimat“ am Berliner Ensemble

#BEglaube #BerlinerEnsemble #MichaelThalheimer #AndreasDöhler #StefanieReinsperger #IngoHülsmann

Dunkel, düster, feucht, brutal und durchaus auch blutig geht es zu bei „Glaube und Heimat“ am Berliner Ensemble: „Schönherrs Volkstück über die Vertreibung österreichischer Protestanten durch die Katholiken 1837 erinnert an die Gewalt, die Christen erfuhren – durch Christen mitten in Europa.“

Glaube und Heimat
von Karl Schönherr

Berliner Ensemble, Großes Haus
Premiere am 5. Dezember 2019, 1 Std 35 Min, Keine Pause

Regie: Michael Thalheimer | Bühne/Kostüme: Nehle Balkhausen | Musik: Bert Wrede | Licht: Ulrich Eh | Dramaturgie: Sibylle Baschung

Andreas Döhler als Christoph Rott | Stefanie Reinsperger als Rottin, seine Frau | Josefin Platt als Alt-Rott, sein Vater | Laura Balzer als Der Spatz, sein Sohn | Jonathan Kempf als Peter Rott, sein Bruder | Martin Rentzsch als Sandperger zu Leithen | Kathrin Wehlisch als Sandpergerin | Tilo Nest als Englbauer von der Au | Barbara Schnitzler als Die Mutter der Rottin | Gerrit Jansen als Unteregger, Schwager der Rottin | Ingo Hülsmann als Ein Reiter des Kaisers | Veit Schubert als Bader, Schreiber

Weathering With You im Kino

„Weathering With You“ wird wie erwartet ein poetischer Höhepunkt zu Beginn des neuen Jahres. Zunächst nur am 16. und 19. Januar 2020 wird der japanische Hit und Oscarkandidat in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film in über 250 Kinos in Deutschland und Österreich gezeigt. Der Titel bezieht sich dabei auf ein Sonnenscheinmädchen, das mit Gebeten den Monate langen Dauerregen über Tokio für kurze Zeit unterbrechen kann. Doch was wird der Preis sein und können Menschen das Wetter und die Natur beherrschen?

Der japanische Titel bedeutet soviel wie „Kind des Wetters“ und ist im deutschen ergänzt mit „Das Mädchen, das die Sonne berührte“. Dabei handelt es sich um eine berührende Coming-of-Age-Geschichte des 16-jährigen Ausreißers Hodaka, der in Tokio einige Abenteuer erlebt. Er erfährt etwas über die spirituelle Kraft von Sonnenscheinmädchen und verhilft der mysteriösen Hina zu einem (wirtschaftlichen) Neuanfang. Doch ihr Einsatz, Sonne statt Regen auf die Tokioter Bevölkerung scheinen zu lassen, hat auch seinen Preis und Hodaka ist nicht gewillt, dass einfach hinzunehmen. So nimmt die anfangs ungewohnte Erzählgeschwindigkeit mit sehr viel Ruhe und einigen Ecken doch noch Fahrt auf.

Die Umsetzung des Anime ist großartig und szenisch vielfältig. Die starke Spiritualität lässt im wahrsten Sinne die Charaktere von der Realität abheben, was die Geschichte zu einer Sage degradiert. Hingegen grenzgenial klappte die Wiedererkennung des Zuschauers in der Filmwelt im Vorläufermegawelthit „Your Name.“

Die gesehene deutsche Synchronisation ist zu empfehlen, um die vielen Nuancen erfassen zu können. Warum die ein schmeichelnden Poplieder nicht auch untertitelt sind, ist nicht nachvollziehbar und enttäuschend. So bleiben die wenigen, gefühlvollen Untermalungslieder leider nur wunderschönes Beiwerk. Warum wohl wird aus der zugelaufenen Babykatze Tröpfchen noch ein augenzwinkernder Sidekick?

Weathering With You – Das Mädchen, das die Sonne berührte
Originaltitel: 天気の子 (Transkription: Tenki no Ko)

CoMix Wave Films, Japan 2019
Regie & Idee & Drehbuch: Makoto Shinkai, Musik: Radwimps

Zunächst nur am 16. und 19. Januar 2020 im Kino, 113 Minuten

Roncalli – Innovation und Tradition

Zum 16. Mal gastiert der Roncalli Weihnachtscircus im Berliner Tempodrom mit 30 Vorstellungen vom 19. Dezember 2019 bis 5. Januar 2020.

Roncalli-Direktor Bernhard Paul begründete am 18. Mai 1976 sein Unternehmen und erfindet es quasi seit 43 Jahren immer wieder neu. Seit 2018 verzichtet das Circus-Theater Roncalli bewusst auf Tiere in der Show und ist weitestgehend plastikfrei. Sie wollen nicht nur die Einsicht haben, sondern auch im eigenen Betrieb vieles umsetzen. Angekündigt sind Pferde aus Sternenstaub und Elefanten als Hologramm.

„In diesem Jahr sind alle Kinder von Bernhard Paul und Eliana Larible-Paul gemeinsam in der Manege zu erleben. Vivi Paul wird gemeinsam mit ihrer Luft-Partnerin Natalia Rossi am Kronleuchter unter der Kuppel des Tempodrom mit atemberaubender Luftakrobatik begeistern. Lili Paul-Roncalli wird unter dem Motto „Shine bright like a Diamond“ mit ihrer eleganten Kontorsions-Akrobatik begeistern. Auf ihrem Kostüm funkeln über 20.000 Swarovski- Kristalle um die Wette. Gemeinsam mit Ihrem Bruder Adrian und Jemile Martinez wagen Lili und Vivi eine der wohl spektakulärsten Rollschuhdarbietungen Europas. In höchster Geschwindigkeit zeigen sie verschiedene Nackenwirbler und Spagatkombinationen.
Robert Wicke, der Beat-Box Komiker bekommt mit Kai Eikermann einen adäquaten Partner. Der Breakdance-Comedy wird unter anderem als lebender Cola-Automat begeistern. Auch die Clowns Eddy Neuman und Anatoli Akerman und der poetische Clown Carillon werden sich wieder in die Herzen des Publikums zaubern.
Kealy Michels-Gualtieri schwingt mit Ihrem Schwungtrapez fast bis zu den Wolken und zeigt spektakuläre Abfaller und Pirouetten. Die Hebei-Truppe lässt ahnen, was passieren würde, wenn Fahrradkuriere künftig auch Personen befördern müssten. Das Roncalli Royal Orchestra musiziert live erneut unter der Leitung von Georg Pommer.“

Der Roncalli Weihnachtscircus gibt auch wieder drei Konzerte zu Silvester (extrem stark nachgefragt) und Neujahr zusammen mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin. 60 Musiker konzertieren in drei Manegen- und Parkettlogen, während die Artisten in der Manege dazu eigens ein spezielles Programm zeigen. Gespielt werden Werke von Dvořák, Enescu, Rimski-Korsakow, Massenet, Piazzolla, Schostakowitsch, Williams, u.a. „Am Pult steht diesmal Cristian Măcelaru – ab Herbst 2019 neuer Chefdirigent des WDR Sinfonieorchesters und designierter Musikdirektor des l’Orchestre national de France –, der seit seinem DSO-Debüt 2015 schon mehrfach wieder eingeladen wurde. Als Solistin gibt die Geigerin Karen Gomyo ihr Debüt beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin.“ Entstanden ist diese Zusammenarbeit durch eine Doppelbuchung des Tempodrom, was zu einer künstlerischen Glückkonstellation führte.

Bernhard Pauls Unternehmen betreibt parallel den historischen Weihnachtsmarkt Hamburgs, weiterhin das Düsseldorfer Apollo und Programme auf Kreuzfahrtschiffen. Als Vision soll der „Boulevard of Broken Dreams“ realisiert werden. Dieses spezielle Museum wurde schon verschiedenen Städten angeboten und momentan gibt es Pläne für eine Realisierung neben dem Kölner Winterquartier.

Da es noch keine sommerlichen Berliner Termine für den Roncalli Reisezirkus mit Zelt und Wagen gibt, empfiehlt sich zunächst ein Besuch beim 16. Roncalli Weihnachtscircus im Berliner Tempodrom bei den 30 plus 3 Vorstellungen vom 19. Dezember 2019 bis 5. Januar 2020.

Da Roncalli schon auf dem Vorplatz den Zuschauer bezaubert, ist nur zu hoffen, dass diese keine zusätzliche Sicherheit bringende Taschenabgabe des Tempodroms (Was ist schon kleiner als A4?) in Kürze ins Nimmerwiedersehen verabschiedet wird. Gerade in der Weihnachtszeit kommt manch ein Berlin- und Roncalli-Besucher mit Taschen zur Nachmittagsvorstellung – und es beginnt mit Ärger und Diskussionen. Wenn doch nur es halbwegs verständlich wäre, dass die Abgabe der Taschen außerhalb des Tempodroms (und nicht an den fest eingebauten, geräumigen Garderoben im Gebäude) irgendwie eine Sicherheit erhöhen würde. Hoffentlich ist die Roncalli-Verzauberung größer als das kleinlich peinliche Tempodrom.

40 Fotos zu La Traviata an der Komischen Oper Berlin

#Traviata #KomischeOperBerlin #Kobtraviata

„Das Sentiment der Partitur, ihre bekannten Melodien, die emblematischen Chöre und Arien, und den nahezu mythischen Status Violetta Valérys nehmen Aīnars Rubiķis, Generalmusikdirektor der Komischen Oper Berlin, und Regisseurin Nicola Raab zum Ausgangspunkt einer künstlerischen Befragung. Ihre Auseinandersetzung gilt dem substanziellen Kern, der Kunst und den Klischees, dieses Meisterwerks der italienischen Romantik.“ (Text der Komischen Oper Berlin)

Hier 40 Szenenfotos unter anderem mit Natalya Pavlova als Violetta Valéry und Günter Papendell als Giorgio Germont – gerne eine Weiterverwendung, aber nur in Rücksprache

La Traviata
Melodramma in drei Akten von 1853, Musik von Giuseppe Verdi, Libretto von Francesco Maria Piave nach dem Roman La Dame aux camélias von Alexandre Dumas jr.

Premiere am Sonntag, 1. Dezember 2019, 18:00 Uhr
Komische Oper Berlin

Inszenierung: Nicola Raab | Musikalische Leitung: Ainārs Rubiķis (Nachdirigat: Jordan de Souza) | Choreographie: Oren Laszovski | Bühnenbild: Madeleine Boyd | Kostüme: Annemarie Woods | Licht: Linus Fellbom | Chöre: David Cavelius | Dramaturgie: Simon Berger
Violetta Valéry: Natalya Pavlova / Vera-Lotte Boecker | Flora Bervoix: Maria Fiselier / Marta Mika | Annina: Marta Mika / Caren van Oijenv | Alfredo Germont: Ivan Magrì / Alexey Neklyudov | Giorgio Germont: Günter Papendell / Giuseppe Altomare | Gastone: Ivan Turšić | Barone Douphol: Dániel Foki | Marchese d’Obigny: Carsten Sabrowski | Dottore Grenvil: Philipp Meierhöfer | Ein Kommissionär: Changdai Park | Giuseppe: Alexander Fedorov

Preisträger beim Bundeswettbewerb Gesang Berlin 2019

#BundeswettbewerbGesang
Auch dieses Jahr gab es eigentlich zu wenig Preise, denn einige Finalisten nehmen überraschenderweise keinen mit nach Hause (oder in ihre Uni-Stadt). Der Chanson-Wettbewerb war mega stark, ansonsten waren beim Musical die Männer wesentlich besser als die Frauen. Gesungen wurde viel englisches Repertoire in Deutsch und eigenen Übersetzungen. Und viele waren schlichtweg zu leise, was extrem ärgerlich war. Wissen die Teilnehmer nicht, was sie da eigentlich machen?
Und die Vorträge dürfen wesentlich politischer sein. Aber vielleicht wurden leider die Nummern eben (unwissentlich) nicht ausgewählt. Ebenso wie die eigenen Operettenbearbeitungen…

Am Montag, 2. Dezember 2019, das Konzert der Preisträger beim Bundeswettbewerb Gesang Berlin 2019 im Friedrichstadt-Palast. Moderiert von Auch-Preisträger Bodo Wartke.

Preisträger_innen im Hauptwettbewerb Musical:
Sophie Mefan (1. Preis Musical des Regierenden Bürgermeisters von Berlin)
Tristan Giovanoli (2. Preis aus Mitteln der LOTTO Stiftung Berlin)
Magdalena Allgaier (3. Preis aus Mitteln der LOTTO Stiftung Berlin)
Lucille-Mareen Mayr (Preis des Deutschen Bühnenvereins für die beste Darstellung einer Musicalszene)
Florian Heinke (Preis der Walter Kaminsky-Stiftung)
Lucía Bernardas Cavallini (Preis der Walter und Charlotte Hamel Stiftung)
Felix Rabas (Walter Jurmann Preis)
Bosse Vogt (Sonderpreis der BDG Stiftung Gesang)
Joel Zupan (Sonderpreis der Bar Jeder Vernunft für eine außergewöhnliche Bühnenpersönlichkeit und Eigenwille Darbietung)

Im Hauptwettbewerb Chanson sind die Preisträger_innen:
Eva Maria Nikolaus (1. Preis des Regierenden Bürgermeisters von Berlin)
Oscar Hoppe (2. Preis aus Mitteln der LOTTO Stiftung Berlin)
Florian Wagner (3. Preis aus Mitteln der LOTTO Stiftung Berlin)
Rebecca Lorenz (Charles Kalman-Chansonpreis)
Laurin Skye MacDonald (Preis der Günter-Neumann-Stiftung)
Barbara Colceriu (Preis der Stiftung Rosenbaum für Chanson)

Im Juniorwettbewerb sind ausgezeichnet worden:
Lukas Mayer (1. Förderpreis)
Juliette Lapouthe (2. Förderpreis)
Nicolas Sidiropulos (3. Förderpreis)
Max Aschenbrenner (Förderpreis der Günter-Neumann-Stiftung)
Tanja Beutenmüller (Förderpreis aus Mitteln der LOTTO-Stiftung Berlin)
Vanessa Heinz (Förderpreis der Walter und Charlotte Hamel Stiftung)

Außerdem wurde Burkhard Niggemeier für seine außerordentliche Leistung als Klavierbegleiter ausgezeichnet.

 

17x Ausblicke auf Die Anderen

#SchaubühneBerlin #Schaubühne #Berlin #Anderen

Die Anderen, zwei Fremde und ein Abendmahl: „Der Fremde gerät ins Spiel verschiedenster widersprüchlicher Interessen. Außerdem wirft das Leben im Dorf für ihn Fragen auf: Warum leben dort keine Kinder? Nach welchen Regeln leben die wenigen Menschen hier zusammen? Warum sind alle so merkwürdig misstrauisch? Er kommt einem düsteren Geheimnis auf die Spur.“

Die Anderen
von Anne-Cécile Vandalem, Aus dem Französischen von Uli Menke

Uraufführung am 28. November 2019 im Saal B der Schaubühne Berlin

Regie: Anne-Cécile Vandalem | Bühne: Karolien de Schepper, Christophe Engels (Ruimtevaarders) | Kostüme: Laurence Hermant | Bildgestaltung: Federico d’Ambrosio | Video: Guillaume Cailleau | Musik: Pierre Kissling | Dramaturgie: Nils Haarmann | Licht: Erich Schneider

Alda: Jule Böwe | René: Kay Bartholomäus Schulze | Marge: Stephanie Eidt | Owen: Felix Römer | Jacques: David Ruland | Luise: Ruth Rosenfeld | Ulysses: Bernardo Arias Porras | Suzanne: Veronika Bachfischer | Kamera: Florian Baumgarten / Lukas Friedrich, Moritz von Dungern / Anastasiia Gavrilova

Koproduktion mit Das Fräulein (Kompanie), Brüssel, Théâtre de Liège, Lüttich, Kroatisches Nationaltheater Zagreb und Théâtres de la Ville de Luxembourg. In Kooperation mit dem europäischen Theaternetzwerk PROSPERO.

Weiter mit Drachenherz

Drachenherz in Berlin und Chemnitz sollten wirklich alle Musicalinteressierten gesehen haben. Vor allem die Musicalstudenten brillieren in den für sie geschriebenen Szenen. Die zwei Frauen und sieben Männer sind in wirklich diversen Situationen zu erleben. Zu Musical- und Rocksongs gibt es viel Akrobatik und Kampfszenen.

An sich wird Drachenherz nicht zu meinen Favoriten gehören. Den ersten Teil finde ich nicht zielgerichtet und der zweite ist eine simple, bekannte, wenn auch gelungene Eifersuchtstragödie. Irgendwie bin ich auf die Frage gekommen, ob eine gänzlich andere Instrumentation nicht besser gewesen wäre.

Aber das bemerkenswerte ist vor allem die Produktionsgeschichte. Drei Professoren verantworten die Inszenierung gemeinsam. Denn gibt es vor den Aufführungen in der Neuköllner Oper Repertoirevorstellungen im Stadttheater, auf der Vorbühne im Chemnitzer Opernhaus. Was für eine gegenseitige Bereicherung für Publikum und Darsteller. Diese Kooperation sollte unbedingt fortgesetzt werden.

Jetzt ist auch die Live-CD erschienen. Vielleicht schafft das Musical dadurch den Sprung zum Nachspielen. Vielleicht gibt es noch eine DVD hinterher?

Bis 2. Januar 2020 in der Neuköllner Oper Berlin und anschließend noch zwei Mal in Chemnitz.

 

Finale beim Bundeswettbewerb Gesang Berlin 2019

Ich verstehe immer noch nicht, warum das alle zwei Jahre stattfindende Finale für Musical und Chanson vom Bundeswettbewerb Gesang im November ein Geheimtipp ist. Fünf Tage lang Programm mit hervorragenden Talenten. Und vor allem viel Abwechslung in der Auswahl der Lieder und Szenen. Bei dem freien Eintritt müssten die Reihen von Profis und Interessierten mehr gefüllt sein.

 

Bei den Musicalliedern überlege ich nicht mehr nur, aus welchem Werk sie stammen, sondern wann und wo ich es mit wem schon gesehen habe. Wo eben 22 Jahre dann doch vergangen sind.

Bei den Teilnehmer_innen freue ich mich, wenn sie einfach laut singen und den Text differenziert denken. Viel zu wenige machen das. Dafür wird immer mehr auch das englischsprachige Repertoire auf Deutsch gesungen. Durchaus in Ermangelung von Erstaufführungen in eigenen Übersetzungen. Leider hat die Jury kaum Operettentitel zum Vortrag ausgewählt. Oder haben die jungen Menschen vergessen sich mit dieser Sparte auseinanderzusetzen?

Auffallend für mich wieder die starken Präsentationen der Männer gegenüber den Frauen. Woran auch immer das liegen mag.

Das 1. Finale von Montag bis Mittwoch ist wieder mehr zu empfehlen – größeres Repertoire und unterschiedlich gute Teilnehmer. Donnerstag und Freitag verteilt die Jury die vielen Preise. Also auf in den UdK Konzertsaal in Berlin und am Montag, 2. Dezember 2019, zum Preisträgerkonzert in den Friedrichstadt-Palast.

 

27 Fotos zu Hekabe im DT

#Hekabe #DeutschesTheaterBerlin

„Den starken Stimmen dieser Figuren verdankt der Abend seine Form. Geradezu konzertant beschwören die Schauspieler_innen die antiken Texte und Sätze herauf, lassen einzelne Szenen ihrer Geschichte aufblitzen, um dann wieder von der reinen Reproduktion des ewigen Gewaltdramas Abstand zu nehmen und auf seine Muster zu schauen. Was wie ein Konzert oder eine Textuntersuchung beginnt, verdichtet sich in Momenten zu maximaler Spielintensität und einer luziden Wurzelforschung der geschlechtlichen Gewalt.“

Hekabe – Im Herzen der Finsternis
nach Homer / Euripides
Premiere am 22. November 2019, Deutsches Theater Berlin

Regie: Stephan Kimmig | Bühne: Katja Haß | Kostüme: Anja Rabes | Musik: Michael Verhovec | Licht: Robert Grauel | Dramaturgie: John von Düffel
mit Paul Grill, Katharina Matz, Linn Reusse, Almut Zilcher, Live-Musik: Michael Verhovec

Linn Reusse erhält den Daphne-Preis 2019!
Im Anschluss an die Vorstellung »Hekabe – Im Herzen der Finsternis« ist DT-Ensemblemitglied Linn Reusse von der TheaterGemeinde Berlin mit dem Daphne-Preis 2019 für herausragende junge Darsteller_innen ausgezeichnet worden.“

Rita Feldmeier und ihr Marlene-Dietrich-Abend

Ich mag sehr handwerklich fähige, erfahrene und starke Schauspielerinnen wie Rita Feldmeier. Sie reihte sich nicht erst 2001 in die Reihe der Darstellerinnen ein, die die Diva Dietrich auf der Bühne lebendig werden lassen, als dieser Marlene-Dietrich-Abend in Potsdam entstand. Dabei werden Lieder so interpretiert, wie es Marlene getan hat, hätte oder getan haben könnte. Und das ist nun wirklich nicht an sich schon Abend füllend.
Auffallend war, dass besonders zwei in Deutsch gesungene französische Chansons positiv herausstachen: „Marie“ und „Bitte geh nicht fort“. Ansonsten gibt es zum Glück nicht die allseits bekannte Auswahl, Berliner Gassenhauer kommen im Steglitzer Schlossparktheater erwartungsgemäß gut an. Klassiker mit Oh-Effekt fehlen natürlich auch nicht.
Doch Szene, Zeit und Ort des Nachkriegskonzerts der Heimkehrerin Marlene übertragen sich keineswegs. Es bleibt beliebig, ob wir uns in der Garderobe oder auf der Bühne befinden. Viel enttäuschender aber ist, dass der von Schauspieler und Ehemann Achim Wolff inszenierte Abend außer bekannten Zitaten der Dietrich so extrem unpolitisch wird und wirkt. Bei einer solchen Vorlage von Frau mit politischem Standpunkt!
Unterschwelliges bietet da eher der Stichwortgeber und Pianist des Abends, Jörg Daniel Heinzmann. Da klingen und kommentieren Melodien in Vor- und Zwischenspielen anderer Lieder. Ansonsten der perfekte Begleiter, den nicht nur Marlene schätzen würde.
Das fiktive Konzert am Standmikro mit schimmernden Kleid und wallenden, weißen Mantel sowie kleinen Anekdoten auf ansonsten komplett entleerter Bühne funktioniert prächtig mit der mitgebrachten Erwartungshaltung. Etwas mehr Überraschung, Unterschwelligkeit, Humor und auch Distanz der Schauspielerin zur Diva wären nötig und gewünscht gewesen.

Allein in einer großen Stadt
ein Marlene-Dietrich-Abend
Gastspiele im Schlosspark Theater, Schloßstr. 48, 12165 Berlin, Premiere am 17. November 2019
Regie: Achim Wolff | Marlene: Rita Feldmeier | Jörg Daniel Heinzmann am Flügel

Drei Termine im Schlosspark Theater Berlin, 17. und 24. November sowie 28. Dezember 2019

44000 und 288 schon 2019

Vierundvierzigtausend Künstlernamen in der Theaterdatenbank. Bei 44000 sind somit in den letzten vier Monaten tausend hinzu gekommen. Und bei 288 Vorstellungen in diesem Jahr lege ich eine kleine Pause ein. Mitte November geht es weiter.

Da gerne der (journalistische) Status-Quo gerne reicht, ergänze ich die peinlich unvollständigen Listen bei Musicalanbietern nicht mehr. Eigentlich sollten die Nutzer auf bessere Information bestehen, aber wenn Höhepunkte und Lücken reichen, dann wird dem willig billigen Leser das auch eben geboten.

Ich führe weiterhin meine Premierenliste und recherchiere die korrekten Besetzungen. Wer also Fragen hat, dann bitte fragen.

Ansonsten versuche ich mich im Blog demnächst mit Reiseeindrücken zu melden. Interesse?

50 von 441 Fotos von Amphitryon & Co

Großes, buntes, pausenloses Spielertheater an der #Schaubühne #Berlin in Herbert Fritschs Version der Körperhineinschlüpf- und Verwechslungskomödie „Amphitryon“. Wer ist wer?

Amphitryon
von Molière, Aus dem Französischen von Arthur Luther

Premiere am 13. Oktober 2019 im Saal A der Schaubühne Berlin, Dauer: ca. 105 Minuten, keine Pause

Regie und Bühne: Herbert Fritsch | Kostüme: Victoria Behr | Musik: Ingo Günther | Dramaturgie: Bettina Ehrlich | Licht: Erich Schneider
Mit Florian Anderer, Werner Eng, Annika Meier, Joachim Meyerhoff, Bastian Reiber, Carol Schuler, Axel Wandtke sowie den Musiker_innen: Ingo Günther, Taiko Saito

44 von 460 Fotos der Bassarids

The Bassarids

Musikdrama in einem Akt von Hans Werner Henze, Wystan Hugh Auden und Chester Kallman [1966] nach der Tragödie Die Bakchen des Euripides

Premiere am 13. Oktober 2019, 18:00 Uhr, an der Komischen Oper Berlin in Englisch, 150 min, keine Pause

Inszenierung: Barrie Kosky | Musikalische Leitung: Vladimir Jurowski | Choreographie: Otto Pichler | Bühnenbild und Kostüme: Katrin Lea Tag | Dramaturgie: Ulrich Lenz | Chöre: David Cavelius | Licht: Franck Evin
Dionysus: Sean Panikkar | Pentheus, König von Theben: Günter Papendell | Cadmos, sein Grossvater: Jens Larsen | Agave, Tochter des Cadmus und Pentheus’ Mutter: Tanja Ariane Baumgartner | Autonoe, ihre Schwester: Vera-Lotte Boecker | Tiresias, ein alter blinder Seher: Ivan Turšić | Captain of the royal guard: Tom Erik Lie | Beroe, Amme der Semele und des Pentheus: Margarita Nekrasova | Tänzer*innen: Azzurra Adinolfi, Alessandra Bizzarri, Damian Czarnecki, Michael Fernandez, Paul Gerritsen, Claudia Greco, Christoph Jonas, Csaba Nagy, Sara Pamploni, Lorenzo Soragni | Chorsolisten der Komischen Oper Berlin | Vocalconsort Berlin

Fotos © Frank Wesner

35 von 242 GIOVANNI. Eine Passion

GIOVANNI. Eine Passion
nach Wolfgang Amadeus Mozart und Lorenzo Da Ponte – in einer Fassung von STEGREIF.orchester – Juri de Marco – Ulrike Schwab

Uraufführung am 10. Oktober 2019 in der Neuköllner Oper Berlin (bis 10. November 2019)

Regie: Ulrike Schwab | Musikalische Leitung: Juri de Marco & Anna-Sophie Brüning | Ausstattung: Pia Dederichs und Marina Stefan | Projektidee/Dramaturgie: Bernhard Glocksin | Arrangements: Malte Schiller, Alistair Duncan, Bertram Burkert, Anna-Sophie Brüning, Juri de Marco & Ensemblemitglieder des STEGREIF.orchesters | Musikalische Einstudierung: Anna-Sophie Brüning
Mit: Hrund Ósk Árnadóttir, Daniel Arnaldos, Derya Atakan, Thomas Florio, Enrico Wenzel, Justus Wilcken, sowie das STEGREIF.orchester mit Leon Albert, Anne-Sophie Bereuter, Franz Berlin, Julia Biłat, Anna-Sophie Brüning, Bertram Burkert, Sebastian Casper, Nikola Djurica, Konstantin Döben, Alistair Duncan, Nina Kazourian, Paul Lapp, Laura Lorx, Juri de Marco, Helena Montag, Jakob Petzl, Maria Reich, Antonio Rivero

4 von 5 * für Rio Reiser Schauspielmusical

Eins wusste der (Wahl-)Berliner ganz genau: er wollte sich nicht instrumentalisieren lassen und sich künstlerisch nicht wiederholen. Doch inzwischen ist Rio Reisers Lebensweg schon mehrfach für die Bühne dramatisiert worden und seine eigenen Lieder wie auch die zusammen mit seiner Rockband „Ton Steine Scherben“ werden im Theater lebendig. Hervorragend gelingt dies dann, wenn sie in die Handlung eingebunden und nicht als Livekonzertauftritt dargeboten werden.

Doch einen großen Anteil am künstlerisch herausragenden Schauspielmusical hat Komödien-Intendant Martin Wölffer, der dieser am Hans Otto Theater in Potsdam erfolgreich und ausverkauft gezeigte Produktion ein neues Bühnenleben schenkt im Berliner Schiller-Theater. Regisseur Frank Leo Schröder und Rio-Reiser-Bruder Gert C. Möbius überarbeiteten das Buch von Heiner Kondschaks „Rio Reiser – König von Deutschland“ an Hand von Rios Tagebüchereintragungen komplett und vergeben den neuen Titel „Rio Reiser – Mein Name ist Mensch“. Ausstattung und Aufwand hätten gerne für das große Berliner Haus mehr gewesen sein können.

Da einige Potsdamer Schauspieler nicht ensuite bis 3. November 2019 mit nach Berlin können, gibt es neue Gesichter im Ensemble. Dabei wechseln sich Frédéric Brossier und Philip Butz in den Rollen von Rio Reiser und Freund Jan ab. Weitere neun Schauspieler musizieren live und spielen mehrere Rollen.

Eine sehr gelungene Inszenierung über einen mit sich und der Zeit scheiternden Menschen mit einem erwartet spielstarken Ensemble. Wahrscheinlich ist es Zeit, Rio Reisers ureigene Musicals von 1994 und 95 wieder zu entdecken.

Rio Reiser - Mein Name ist Mensch im Schiller Theater

Rio Reiser – Mein Name ist Mensch
Schauspielmusical von Frank Leo Schröder und Gert C. Möbius

Premiere am 6. Oktober 2019 in der Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater Berlin, Vorstellungen bis 3. November 2019, zwei Voraufführungen

Regie: Frank Leo Schröder | Musikalische Leitung: Juan Garcia | Bühne und Kostümbild: Matthias Müller | Kostüm: Claudia Töpritz | Choreografie: Marita Erxleben

mit Frederic Böhle | Frédéric Brossier | Philip Butz | Kai Dannowski | Hans Gurbig | Katrin Hauptmann | Antonia Jonas | Fabian Hentschel | Friedemann Petter | Daniel Splitt und Paul Tetzlaff

34 von 137 Möglichkeiten einer Insel im BE

#BEinsel
Im gleichnamigen Roman von Michel Houellebecq hat eine sich nur noch durch Klonen erhaltende Gesellschaft die gnadenlose Angst vor dem Altern überwunden. Die „Sehnsucht nach bedingungsloser Liebe lässt sich nicht mehr überbrücken“. Ist „Die Möglichkeit einer Insel“ ist nur Science-Fiction?
Regisseur Robert Borgmann („Così fan tutte“ in Berlin) ist erneut sein Bühnenbildner, was besondere Raumbilder ermöglicht.

Die Möglichkeit einer Insel
nach Michel Houellebecq

Premiere am 9. Oktober 2019 am Berliner Ensemble

Regie/Bühne: Robert Borgmann | Kostüme: Bettina Werner | Musik: Rashad Becker | Licht/Video: Carsten Rüger | Dramaturgie: Amely Joana Haag
mit Constanze Becker | Gerrit Jansen | Jonathan Kempf | Sina Martens | Cynthia Micas | Wolfgang Michael | Peter Moltzen

Raum für Die Möglichkeit einer Insel im Berliner Ensemble:

Fotos aus der Produktion:

35 von 335 Fotos beim Tatortreiniger

Nach dem Mord ist mitten beim Reinigen des Tatorts. Doch da geschieht so manches ungeahntes…

Der Tatortreiniger
Drei Episoden aus der populären TV-Krimi-Serie von Mizzi Meyer

Premiere am 25. September 2019 im Berliner Kriminal Theater

Inszenierung: Wolfgang Rumpf | Bühnenbild: Manfred Bitterlich | Kostüme: Kristin Hofmann
Schotty: Oliver Gabbert | Maja: Katharina Zapatka / Kristin Schulze | Herr Gehlmann/Jost: Thomas Gumpert | Frau Hellenkamp: Jutta Schröder | Nachbarin/Frau König (LKA): Gundula Piepenbing | Herr Buckauf (Kripo) und Schottys Freund: Jean Maesér | Hund: Uschi

 

23 von 210 Fotos von Felix Krull

23 Fotos zur Spielzeitpremiere am Berliner Ensemble, Grosses Haus, mit „Felix Krull – Stunde der Hochstapler“ nach Thomas Mann in Fassung von Alexander Eisenach am 16. August 2019. Darsteller ohne Rollennamen spielen Rollen mit Namen – so weit ist das Theater entfremdet von der eigenen Wahrnehmung inzwischen.
Marc Oliver Schulze gibt Felix Krull, der alles mögliche vorgibt, wer und was er ist. Ein circa 80 Minuten pausenloses Spiel vor allem auf der Vorbühne.

#BEkrull

Felix Krull
Stunde der Hochstapler
nach Thomas Mann in Fassung von Alexander Eisenach

Premiere am 16. August 2019 im Berliner Ensemble, Grosses Haus

Regie: Alexander Eisenach | Bühne: Daniel Wollenzin | Kostüme: Lena Schmid | Dramaturgie: Sibylle Baschung
mit Constanze Becker | Jonathan Kempf | Sina Martens | Martin Rentzsch | Marc Oliver Schulze

Fotos © Frank Wesner

22 Fotos von Casting Clara

22 Fotos zur Uraufführung des Musiktheater von Cordula Däuper und Johannes Müller mit Arrangements von Tobias Schwencke: „Casting Clara“ – Ein Blütenkranz für Clara Schumann am 15. August 2019 an der Neuköllner Oper Berlin. Circa 95 pausenlose Minuten mit sieben Sängerschauspielerinnen, die alle Clara Schumann, ihre Familie, ihre Kinder und ihre Wegbegleiter darstellen. Daher haben sie keine Rollennamen. Dass das Plakat wieder sowas von gar nicht zur Produktion passt, ist leider sehr verwunderlich.

Casting Clara
Ein Blütenkranz für Clara Schumann
Musiktheater von Cordula Däuper und Johannes Müller mit Arrangements von Tobias Schwencke

Uraufführung am 15. August 2019 – bis 20. September 2019 an der Neuköllner Oper Berlin

Arrangements / Komposition / Musikalische Leitung und Klavier: Tobias Schwencke | Fassung/Inszenierung: Cordula Däuper | Fassung/Dramaturgie: Johannes Müller | Bühne: Sylvia Rieger | Kostüm: Kristina Bell
Mit Karla Sengteller, Fernanda Farah, Nadja Petri, Olivia Stahn, Cathrin Romeis, Pauline Jacob, Marina Senckel sowie Tobias Schwencke (Musikalische Leitung / Flügel / Hammond-Orgel) | Antje Thierbach / Özge Inci (Oboe) | Yodfat Miron (Viola) | Valentin Butt / Timofey Sattarov (Akkordeon) | Christoph Lindner (Schlagwerk)

Und zum 200. Geburtstag am 13. September 2019: HAPPY B*DAY CLARA – (Geburtstags)Party / Get-together für mehr und faire Arbeitsmöglichkeiten für Frauen im Musiktheater

 

14x Zuhause bin ich Darling

14 Szenenfotos und fünf Portraits von „Zuhause bin ich Darling“ („Home, I’m Darling“) zur Deutschsprachigen Erstaufführung am 4. August 2019 in der Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater Berlin. Mit Judith Richter, Beatrice Richter, Bürger Lars Dietrich, Niklas Kohrt, Katrin Hauptmann und Natalie Mukherjee unter der Regie von Philippe Besson.

Zuhause bin ich Darling (Home, I’m Darling, Laurence Olivier-Award 2019 als beste neue Komödie)
von Laura Wade, Deutsch von Michael Raab

Deutschsprachige Erstaufführung am 4. August 2019 in der Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater Berlin, Vorstellungen bis 1. September 2019

Regie: Philippe Besson, Bühne: Alfred Peter, Kostüm: Sabrina von Allwörden, Choreographie: Axel Platzen & Ilka Zastrow, Musikalische Einrichtung: Andreas Dziuk
Judy: Judith Richter | Johnny: Niklas Kohrt | Franziska: Katrin Hauptmann | Marcus: Bürger Lars Dietrich | Sylvia: Beatrice Richter | Alex: Natalie Mukherjee

Wieder mal ins Berliner Cabaret

Cabaret in Berlin hat seine Berechtigung auch im 15. Jahr. Vor allem ist das Musical zeitlos gut und auch die Besetzung aus neuen und bekannten Solisten ist sehenswert. Auch kommt immer noch das Publikum zu den jährlich zwei Monaten Spielzeit und das ca. 400 Plätze Zelt Tipi am Kanzleramt füllt sich durch die Abendkasse. Doch meine Probleme mit der pfiefigen Inszenierung, die zwar gute Momente hat, bleiben. Woran liegt das?

Zum ersten ist die Produktion eher klein und etwas gewollt auf groß gezogen. Das Tipi verwandelt sich nur stark behauptet in den Kit Kat Club. Warum das Zelt für die zwei Monate nicht großflächig umdekoriert wird? Das Licht müsste spannender sein und die Kulissenwände finde ich peinlich verloren auf der Bühne. Weniger ist mehr? Den Kostümen fehlt die Kraft und sehen zusammen gesucht aus. Dafür ist der Ton erstaunlich gut im Moment und die Sänger stehen im Vordergrund, wenn auch das Gefühl bleibt, dass von den Girls nicht wirklich viel zu hören ist.

„Selbst das Orchester ist wunderschön“ zu hören und mit der Miniinstrumentierung werden viele Farben herausgeholt. Da sie neben der Bühne spielen, können sie auf Sichtkontakt die Sänger begleiten. Da werden die Evergreens erkennbar und lebendig. Es wird auch mal gewollt schräg. Und als Matrosen müssen sie auch noch auf die Bühne und nach der Pause die Zuschauer wieder auf die Sitzplätze locken. Wunderschön.

Doch einiges finde ich verschenkt, wie die Nichtbeziehung von Sally und dem Conferencier. „Maybe This Time“ in Englisch singen zu lassen ist komplett falsch. Auch funktionieren die zueinander gesungenen Lieder schlechter als an der Rampe, doch nicht jeder Song ist eine Shownummer.

Auch der zeitliche Verlauf von Silvester bis August ist stellenweise ungenau. Woher weiß Ernst in Aachen, dass Cliff nach Berlin reist? Dann erwartet er am 1. Januar, dass bei Cliff schon Schüler warten. Die Liste der Detailfragen wird immer länger und auch bei einer privat gestemmten Produktion darf man erwarten, dass es in sich stimmt.

Immerhin werden wöchentlich bis zu 6 Vorstellungen gespielt. Mehr Nachfrage gibt es leider nicht. Ich frage ganz bissig nach einer großen, Berlin würdigen Neuinszenierung…

Ausblick auf den August 2019

Ausblick auf den August 2019:
Schon die eigene eMail-Adresse hinterlassen, um so dem Blog alleseintheater.wordpress.com zu folgen? Im Blog darf gerne kommentiert werden.

Die Sommerspiele spielen langsam ab. Mich erreichen sie kaum. Zu viel Aufwand mit dem Reisen, vor allem zurück. Zu wenig direkte Ansprache. Die Gründe sind verschieden. Die spielfreie Zeit der staatlich geförderten Theater geht zu Ende und sie melden sich mit ersten Premieren und einigen Wiederaufnahmen zurück. Daher noch wenig Neues, aber …

In Berlin freue ich mich auf „Blutiger Honig“ und „All Shook Up“ sowie zwei Konzerte: Rainer Bielfeldt mit „Zwei Leben“ in der Wabe Berlin und Antje Rietz & Band mit Sommersprossen Serenade im Schlosspark Theater Berlin.

Interessante Kinofilme starten, die sehenswert sind:
„TOY STORY 4“ ab 15. August 2019 erzählt erfrischend die Welt, die Schwierigkeiten, das Mit- und Gegeneinander wieder mit gewohnter Perspektive.
„BLINDED BY THE LIGHT“ startet am 22. August 2019. Die Story der Autorin/Regisseurin/Produzentin Gurinder Chadha („Kick It Like Beckham“) wird begleitet von der Musik und den Liedtexten von Springsteen, der Chadha zu Beginn des Films seinen Segen gab. Der Film erzählt die Geschichte von Javed (Viveik Kalra), einem britischen Teenager pakistanischer Abstammung, der 1987 in der englischen Stadt Luton lebt. Inmitten der ethnischen und wirtschaftlichen Unruhen der damaligen Zeit schreibt er Gedichte, um der Intoleranz seiner Heimatstadt und der Unbeugsamkeit seines konservativen Vaters zu entkommen.

Wie viele Musicals stehen in der musicals und in der Blickpunkt Musical ÜBERHAUPT?
15 Musicals hatte die Musicalzentrale auch gemeldet – leider mit einem Namendreher und es sind keine Uraufführungen gekennzeichnet.
Einige Inszenierungen von Operetten und Musicals fehlen noch? Bitte anmerken. Vielen Dank an alle, die mich rechtzeitig auf Produktionen hinwiesen oder von denen ich sie übernehmen konnte. Auf rechtzeitige und elektronische Plakate und Banner freue ich mich ebenfalls.

meine 18 Musical- und 2 Operettenpremieren sowie 11 Wiederaufnahmen mit Übernahmen von Operetten, Musicals (inklusive 3 Uraufführungen und einer deutschen Erstaufführung) vermischt im August 2019:
Höchste Zeit (Bad Freienwalde 2.8.),
9 to 5 (Hamburg 2.8.),
Kuss der Spinnenfrau (Baden 3.8.),
Blutiger Honig (Berlin 3.8.),
DE Love Linda – das Leben der Mrs. Cole Porter (Eichstätt 8.8.),
UA Der Name der Rose (Erfurt 9.8.),
UA Meine Herren und Damen: Marie! (Neunkirchen 9.8.),
WA 1900. Mal Linie 1 (Berlin 9.8.),
The Sound of Music (Bückeburg 10.8.),
Orpheus in der Unterwelt / Orphée aux Enfers (Salzburg 14.8.),
Nein! Doch! Oh! (Linz 15.8.),
WA Im weißen Rössl (Berlin 15.8.),
WA In der Bar zum Krokodil (Schwäbisch Hall 15.8.),
UA Zucker (Wunsiedel 16.8.),
Linie 1 (Dortmund 16.8.),
Die Schatzinsel (von Dennis Martin) (Ehrenfriedersdorf 18.8.),
GS-WA Dornröschen ‒ Das Musical (München 18.8.),
End of the Rainbow (Merzig 21.8.),
All Shook Up (Berlin-Wedding 22.8.),
Rock´n´ Roll & Kuskusbällchen (Essen 22.8.),
Bonifatius (Fulda 22.8.),
WA Candide (Berlin 22.8.),
Im weißen Rössl (Weyhe 23.8.),
WA Roxy und ihr Wunderteam (Berlin 23.8.),
WA Chaplin – Das Musical (Braunschweig 24.8.),
WA Saturday Night Fever (Wiesbaden 25.8.),
WA My Fair Lady (Cottbus 28.8.),
WA Spatz und Engel (Detmold 29.8.),
Fame (Wiesbaden 30.8.),
The Black Rider (Paderborn 31.8.)

5 von 5 * für Funny Girl in Bad Hersfeld

Wirklich viele Faktoren machen „Funny Girl“ zu einer außergewöhnlichen Produktion. Jedenfalls gelingt es den 69. Bad Hersfelder Festspielen ihre circa 1300 Tribünensitzplätze mit einem eher unbekannten Broadwaymusical zu füllen. Es gibt zwar einen berühmten Kinofilm, aber nur wenige Bad Hersfelder dürften eine Inszenierung bisher erlebt haben. 2019 strömen sie in die Stiftsruine, wo eine Neuinszenierung vom 12. Juli bis 19. August im Repertoire mit einem 27er Musicalensemble und Liveorchester gespielt wird. Sollte es bei 23 Aufführungen noch Zusatzvorstellungen geben?

Das Inszenierungsteam wurde geschlossen beauftragt, seine Stadttheaterproduktion frisch für Bad Hersfeld zu adaptieren und auszustatten. Denn die 2012er Koproduktion der Opernhäuser Dortmund und Nürnberg wurde anschließend nach Chemnitz und Graz transferiert. Das ist viel zu selten in der deutschen Musicallandschaft. Aber dieser Erfolg war gerade wegbereitend, dieses Musical nach Bad Hersfeld zu bringen und überregional bekanntzumachen. Unter Stefan Hubers Leitung wurde dieses Werk von Isobel Lennart wieder frisch gedacht und überarbeitet, so dass der Überraschungserfolg eigentlich keine Überraschung ist. Die herausfordernden Choreografien von Danny Costello bringen weitere Größe auf die nicht überdachte Bühne.

Musikalisch gibt es ein Orchester, was durch sehr guten Ton auch gut zu hören ist. Das hat Christoph Wohlleben gut im Griff, die Arrangements klingen immer reich und füllig und er begleitet vom halbtiefen Graben aus die Sänger*innen sehr gut. Für mich gab es aber hörbare Schwächen in der Ouvertüre, die ich so nicht erwartet hätte. Dass zudem die ersten Minuten – gerade auf einer breiten Freilichtbühne – gar nicht inszeniert waren, hatte mir nicht gefallen. Wie wäre es mit Fannys Weg ins Theater und in ihre Garderobe?

Schon an das Bühnenbildkonzept aus Wänden von Dortmund habe ich keine gute Erinnerung und auch Bad Hersfeld beeindruckt mich keineswegs. Die Showtreppe in der Stiftsruine sofort erahnbar, omnipräsent und keineswegs überraschend. Die wechselnden, gleichförmigen Lichteffekte darin sind jedoch wunderbar. Schlau fahren auf Treppenteilen Möbel automatisch in die vielen Szenenschauplätze, doch war es nötig, die seitlichen, kleinen Podeste in die Mitte zu fahren, wo doch die breite Bühne generell gut einsehbar ist? Tiefe und Höhe der Steinruine werden eher nicht genutzt und machen die Wege der Darsteller lang. Was die Bühne nicht leistet, wird vom Kostümaufwand erschlagen. Fast unmerklich trägt die Titelfigur bei jedem neuen Auftritt ein neues Outfit. Ist das wirklich notwendig? Jedenfalls zeigt dies Können und Größe des Spielorts und ist angemessen dem Stück und den Eintrittspreisen. Und wenn das Ensemble so arg reduziert ist und Solisten in anderen Szenen die Bühne (auch mit ihren Stimmen) füllen, dann werden eben mehr und mehr Kostüme benötigt. 

Jedenfalls ist Katharine Mehrling, die die Broadwaylegende Fanny Brice schon an drei Orten gespielt und gelebt hat – in Dortmund hatte ich sie auch gesehen, für die Bad Hersfelder eine grandiose Überraschung – und ein sich hoch gearbeiteter Broadwaystar, dem das Publikum zu Recht zujubelt. Prompt wurde sie mit dem Großen Hersfeldpreis 2019 ausgezeichnet. An ihrer Seite ist als kongenialer Partner Alen Hodzovic, der schon in “Titanic” als Schiffskonstrukteur Thomas Andrews in der Stiftsruine dabei war. Selten habe ich so einen gut besetzten Nick Arnstein erleben können. Differenzierung, Sprache, Betonung, Auftreten etc. machten den Spieler zu einem mehrschichtigen, liebenswert Gescheiterten. 

Die größte Überraschung für mich ist Sylvia Wintergrün als Nachbarin Mrs. Strakosh, bei der wirklich alles auf den Punkt stimmte. Für ihre Leistung müsste es einen Preis geben! Aber mit diesem Ensemble von teilweise in den Vorläuferproduktionen erfahrenen Darstellern wie Marianne Larsen als Mutter Rose Brice und Marc Seitz als Eddie Ryan glänzen alle Darsteller in ihren Rollen wie auch Heinrich Schafmeister als strenger, stolzer Produzent Florence Ziegfeld jr. 

Ein wirklich großartig besetztes Ensemble plus Liveorchester mit viel Aufwand bei den 69. Bad Hersfelder Festspielen. Und ein erfahrenes Team um Stefan Huber, das seinen erprobten Erfolg aus den Stadttheatern weiterführen kann. Vor allem das sollte es öfters geben. Gibt es nächstes Jahr wieder ein eher unbekanntes Musical oder vielleicht zwei in Bad Hersfeld?

Mit Georgette Dee durch die Nacht

Ich bin wirklich kein Fan von Georgette Dee, aber wie sie ihre Geschichten und Erlebnisse zwischen den unterschiedlichen Liedern erzählt, dass ist großartig. Für mich interessanter als die Lieder, frisch interpretiert und mit starker Liebe und Stimme vorgetragen. Dabei ausschließlich hinter dem Standmikrofon stehend und mit Eiswasser schwenkend, wird durch den perfekten Sound jede musikalische Regung raumfüllend. Zum empfehlenswerten Abend kommt noch eine ausgearbeitete, wechselvolle Lichtgestaltung, die viel Lob verdient.

Da bei den sommerlichen Temperaturen im klimatisierten Kleinzelt einige Plätze noch frei sind, lohnt sich der spontane Besuch doppelt, da der Sitznachbar auf dem benachbarten Klappstuhl etwas wegrücken kann.

London 2019 nach 12 Tagen

Nach 12 Tagen 28 Vorstellungen gesehen zu haben, ist definitiv viel. Langsam gewöhne ich mich an Tagen mit drei Vorstellungen. Bei früheren Besuchen war das nur selten, dieses Mal schon vier Mal – zum Glück ist eine Show davon immer kurz.

„The Secret Diary of Adrian Mole Aged 13¾“ und „Merrily We Roll Along“ in der Guildhall School London sind meine absoluten Höhepunkte. Ansonsten – wie erwartet – große Show, wo bei den Compilationshows statt „Tina“ mich eher „On Your Feet!“ im London Coliseum beeindruckte.

Und der TKTS Schalter hat mich noch gar nicht gesehen, sondern eher die Kassen an den Theatern selbst für Dayseats. Was für eine wunderbare Erfindung!
Zwar ist dieses dynamische Preissystem für die Theaterkarten manchmal ein Fluch, kann aber auch ein Segen sein, wenn dann die Karten kurzfristig extrem günstig werden.

Aber auf alle Fälle gilt: Bloß keine Plätze leer lassen! Lieber günstig verkaufen. Das nehme ich doch gerne an.