22 Fotos aus dem Soloabend mit Dagmar Manzel in Berlin.
Wenn politische Regeln und Auflagen Ensembleopern wie die ursprüngliche angekündigte Katja Kabanowa (Káťa Kabanová) unmöglich machen, aufgeführt zu werden, dann wird der längst im kleinen Rahmen mit Darstellerin und Zuschauern auf der Bühne geplante Soloabend zum rettenden Lichtblick – vor sozial distanziertem Publikum im großen Saal. Vor Arnold Schönbergs Vertonungen „Pierrot Lunaire“ kommen zwei unabhängige Texte von Samuel Beckett, die jeweils ihren eigenen Rhythmus haben.
In „Nicht Ich“ ist vorgeschrieben, dass nur der Mund der Protagonistin zu sehen ist. In „Rockaby“ bewegt sich Dagmar Manzel im Schaukelstuhl zur eigenen Aufnahme des Monologs. In „Pierrot Lunaire“ begleiten fünf Musiker auf acht Instrumenten in drei mal sieben unabhängigen, kleinen Szenen die Sängerin, die vom Komponisten gewünscht ausdrücklich nicht singen soll. Alle drei Stücke besitzen so ihre eigene Musikalität, oder was man dafür halten könnte.
Pierrot Lunaire
Drei Monodramen: Pierrot Lunaire – Melodram op. 21 [1912] von Arnold Schönberg sowie Nicht Ich [1972] und Rockaby [1981] von Samuel Beckett
Premiere am 30. September 2020 an der Komischen Oper Berlin
Inszenierung: Barrie Kosky | Musikalische Leitung: Christoph Breidler | Bühnenbild: Valentin Mattka | Kostüme: Katrin Kath | Dramaturgie: Ulrich Lenz
Solistin: Dagmar Manzel | Mitglieder des Orchesters der Komischen Oper Berlin
Fotos © Frank Wesner