Ausblick auf den August 2017

Die Spielzeit 2017/2018 beginnt mit weiteren Premieren von Sommerkomödien – meist Freilicht. Sogar mit Uraufführung. Es gibt sogar eine der seltenen Übernahmen, die oft auch nicht gekennzeichnet werden. Wieder geht eine Produktion vom Landestheater Salzburg in den Zeltpalast Merzig. Und Operette eher im kleinen Format. Und schon die ersten Wiederaufnahmen der neuen Saison gibt es zusätzlich.

The Rocky Horror Show (Zwingenberg 02.08.), Orpheus in der Unterwelt (Oper Oder-Spree im Kreuzhof Neuzelle, 03.08.), Hairspray (Marburg 03.08.), Heiße Zeiten (Bad Freienwalde 04.08.), The Addams Family (Hamburg 04.08.), Blues Brothers in: Prison! (Waldbühne Heldritt 09.08.), WA Der wilde Grimm – Das Musical (Festspielbühne am Schlosspark Birstein 10.08.), UA Die Hatzfeldt (Biedenkopf 11.08.), WA Cabaret (Tipi Berlin 11.08.), The Producers (Neunkirchen 11.08.), Kaiserin Josephine (halb-szenisch in Bad Ischl, Lehár-Festival, 12.08.), Hairspray (Braunschweig 12.08.), Monty Python’s Spamalot (Merzig 16.08.), Love Story (Hildesheim 20.08.), Orpheus in der Unterhose (auf der Zirkuswagenbühne der Saloppe Dresden, 24.08.), WA The Addams Family (Osnabrück, 24.08.), WA Veronika, der Lenz ist da (Komödie am Kurfürstendamm Berlin, 27.08.), WA Stella (Neuköllner Oper Berlin, 31.08.)

Was könnte noch fehlen?

5 von 5 für Epos Valerian

Allein die Cabaret-Szene von Rihanna, die als Kreatur Bubble alle gewünschten Gestalten in Sekunden wechseln kann und Valerian mit einen Soloshowtanz einheizt, ist einer der vielen fantasievollen Höhepunkte in der Comic-Adaption Valerian – Die Stadt der tausend Planeten. Die Musicalszene knüpft an Cabaret, Broadway und Moulin Rouge an, in dem diese Titel auch im Hintergrund zu lesen sind. Ethan Hawke gibt dafür den musikalischen Begleiter und Zuhälter mit Sonnenbrille und Schminke.

Nahezu 50 Jahre nach der Erstveröffentlichung der Science-Fiction-Comic-Serie „Valérian et Laureline“ (1967, in Deutschland „Valerian und Veronique“) von Pierre Christin und Jean-Claude Mézières, produzierte, schrieb und inszenierte Luc Besson ein bildgewaltiges Epos. Regierungsagenten Valérian und Laureline sollen im 28. Jahrhundert helfen, die förderative Raumstation Alpha gegen unbekannte Feinde zu retten. Doch wem kann getraut werden? Und trauen sich die beiden, ihre Liebe zu zeigen, und warum wollen sie unbedingt heiraten?

Ein Epos, wo es eigentlich nicht um viel geht und der Kern der Handlung überschaubar ist, doch Luc Besson lässt Fantasiewelten real werden. Vieles wurde wirklich in den Filmstudios nördlich von Paris aufgebaut, was ihn mit Abstand zum teuersten französischen Film – mit amerikanischer Besetzung – werden ließ.

Vier Orchestratoren bringen das symphonische Universum von Alexandre Desplat zum Klingen. Auch episch. Dazu noch Luc Bessons ästhetischer Blick für Formen und Schönheit bei allen Arten von Kreaturen, macht Valerian zum fühlbaren Weltraumabenteuer.

Ob in der wahrscheinlichen Fortsetzung auch der deutsche Titel besser gewählt wird (die Stadt heißt ja Alpha) und Laureline darin vorkommt?

 

Valerian – Die Stadt der tausend Planeten (Valerian and The City of A Thousand Planets)
Frankreich 2017
Kinostart am 20. Juli 2017 in Deutschland (137 Minuten) im Verleih der Universum Film GmbH

Regie, Drehbuch, Produktion: Luc Besson | Musik: Alexandre Desplat
mit Dane DeHaan (Valérian), Cara Delevingne (Laureline), Clive Owen (Commander Arün Filitt), Kris Wu (Sergeant Neza), Rihanna (Bubble), Sam Spruell (General Okto Bar), Diva Cam (Mâatri), Ethan Hawke (Jolly the Pimp), Eric Lampaert (Thazzit), Roman Blomme (Boulan Bathor), Andrew Tisba (ein Kortan Dahuk), Marion Roussignol (Pearl) u.a.

24 Fotos von Hauptmann & Co 2017

Weitersagen ausdrücklich erwünscht – Er will doch nur seine Papiere von der Obrigkeit –  „Der Hauptmann von Köpenick – Das Musical“ – nur kurze Zeit: 19. Juli bis 6. August 2017 im Admiralspalast Berlin (Uraufführung war am 26. Juni 2015 im Köpenicker Rathaushof in Berlin)
Musik und Text: Heiko Stang | Buch: Carl Zuckmayer
Inszenierung, Bühnenbild: Heiko Stang | Musikalische Leitung, Orchesterarrangements: Frank Hollmann | Choreografie: Doris Marlis | Kostümbild: Antje Schrader
Maximilian Nowka (Wilhelm Voigt) | Juliane Maria Wolff (Plörösenmieze, Liesken) | Jesse Garon (Wabschke, Moritatensänger und andere) | Michael Seeboth (Friedrich Hoprecht, Oberwachtmeister und andere) | Ina Wagler-Fendrich (Marie Hoprecht) | Tobias Berroth (Paul Kallenberg, Zuchthausdirektor und andere) | Andreas Goebel (Bürgermeister Obermüller, Knell und andere) | Susanne von Lonski (Mathilde Obermüller, Wirtin) | Michael Chadim (Adolf Wormser und andere) | Martin Markert (Willy, Zeitungsjunge, Kellner und andere) | Martin Kiuntke (Hauptmann von Schlettow und andere) | Bianca Benjamin (Fanny und Swing) | Sebastian Smulders (Ensemble, Zweitbesetzung Wilhelm Voigt) | Lena Weiss (Ensemble) | Maximilian Stang (Ensemble) | Katrin Höft (Ensemble)

Galerie

Bildergalerie „Der Hauptmann von Köpenick – Das Musical“

„Der Hauptmann von Köpenick“ 2017 nach Berlin-Mitte entflohen – Maximilian Nowka kämpft als Wilhelm Voigt gegen die Bürokratie und weiß eine gebrauchte Uniform gekonnt in Szene zu setzen – jetzt Wetterfest mitten im Admiralspalast auf der großen Bühne – nur kurze Zeit: 19.7.-6.8.2017 – von Heiko Stang nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Carl Zuckmayer – Uraufführung war am 26. Juni 2015 im Köpenicker Rathaushof in Berlin

Alles ein Theater - von und mit Frank Wesner

„Der Hauptmann von Köpenick – Das Musical“

von Heiko Stang nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Carl Zuckmayer

Uraufführung am 26. Juni 2015 im Köpenicker Rathaushof in Berlin – bis 30. August 2015

alleseintheater.wordpress.com © Frank Wesner

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27x alte und neue Wald- und Dorfbewohner für Grimm!

Grimm! – Die wirklich wahre Geschichte von Rotkäppchen und ihrem Wolf von Thomas Zaufke und Peter Lund
Wiederaufnahme im Studio vom Admiralspalast Berlin am 15. Juli 2017,
10 Vorstellungen bis 26. Juli 2017 beim Sommerfestival im Admiralspalast – SOFA

Fotos von 2017 © Frank Wesner für alleseintheater.wordpress.com

Regie: Peter Lund | Musikalische Leitung: Hans-Peter Kirchberg | Choreographie: Neva Howard | Ausstattung: Ulrike Reinhard | Regieassistenz: Elly Nabel
Grimm: Dennis Weißert | Dorothea: Devi-Ananda Dahm | Rex: Anthony Curtis Kirby | Sultan: Michael Dixon | Gisela Geiss: Katharina Beatrice Hierl | Schlau: Markus Fetter | Dicklinde: Jasmin Eberl | Didi: Dennis Hupka | Wild: Kiara Brunken | Eule: Holger Off | Geißlein: Anastasia Troska

Musicalsommermärchen 2017

Musicalsommer in Deutschland gibt es schon sehr lange. Mal mit Familie oder/und Freunden zusammen, mal bei guten Angeboten, mal mit bestem Wetter für die zahlreichen Freilichtaufführungen. Premieren gibt es mehr als zahlreich und eigentlich hat keiner einen Überblick.

2017 packt der von der Mehr!Entertainment gepachtete Admiralspalast mehrwöchige Gastspiele auf der großen Bühne zusammen, ergänzt einzelne Konzerte und zeigt parallel in den anderen Spielstätten des Hinterhauses an der Friedrichstraße in Berlin weitere Musicalproduktionen. Eine wunderbare, gute Idee, die hoffentlich weitergeführt und ausgebaut wird.

Runter vom Sofa – ab ins SOFA

Vom 15. Juli bis 20. August 2017 gibt es Konzerte, Musicals und Shows für Groß und Klein: DER HAUPTMANN VON KÖPENICK 19.07. – 06.08.2017, CATS 09.08. – 19.08.2017, THE TIGER LILLIES 15.07.2017, GRIMM – DAS MUSICAL 15.07. – 26.07.2017, ROTKÄPPCHEN UND DER AUFSCHNEIDER 21.07.-22.07.2017, CAMILLE O’SULLIVAN 28.07. – 29.07.2017, ADA AVA – MANUAL CINEMA 04.08. & 06.08.2017, MÄRCHEN AUS SAND 11.08. – 20.08.2017, DER TEUFEL MIT DEN DREI GOLDENEN HAAREN 11.08. – 12.08.2017, MÄRCHEN POETRY SLAM 18.08.2017

Manches kennt der verwöhnt Berliner Musicalzuschauer, auf manche Produktionen muss er erst noch Lust bekommen. Mal sehen, wie es klappt.

DER HAUPTMANN VON KÖPENICK geht nach zwei Jahren im Rathausinnenhof am Originalschauplatz im Stadtteil Köpenick nun in ein festes Theater hinein. In wie weit dabei das Musical von Heiko Stang überarbeitet wird, muss sich noch zeigen. Mit CATS gastiert nach 2002/03 im Musical-Theater am Potsdamer Platz, Berlin-Tiergarten, und der Tournee 2010/11 im Cats-Theaterzelt in der Nähe vom Hauptbahnhof KEINE deutsche Cats-Produktion, sondern „ein Original“.

Bei GRIMM kommt die staatlich geförderte, 15. Koproduktion von Neuköllner Oper und Universität der Künste Berlin (UdK) nun als Wiederaufnahme ins Privattheater – unter das Dach vom Studio im Admiralspalast Berlin. Die Premiere war am 19.03.2015 und wurde ca. 46 Mal mit einer Wiederaufnahme in der Neuköllner Oper bis zum 03.01.2016 gespielt.
Auf der Bühne standen die Studenten, die inzwischen ihr Diplom bekommen haben. So sind einige des Ensembles in diesem Sommer in Hanau, Mayen oder Wunsiedel engagiert. Das führt zu interessanten Umbesetzungen. Dabei sind auch zwei Dozenten der ehemaligen Studenten, die jetzt für einen größeren Altersquerschnitt sorgen.
Bundeswettbewerbsgewinner Dennis Weißert ist statt Sultan jetzt als Wolf Grimm dabei, Michael Dixon übernimmt Hofhund Sultan, Holger Off wird Eule Eulalia, Nochstudenten Jasmin Eberl als Dicklinde und Markus Fetter als Schlau sowie Anastasia Troska übernimmt die Geißlein, was neu für die Inszenierung von Peter Lund ist.
5 der 10, für die und mit denen das Musical von Thomas Zaufke und Peter Lund entwickelt wurden, sind wieder dabei in ihren Originalrollen. Devi-Ananda Dahm als Dorothea, genannt Rotkäppchen, Anthony Curtis Kirby als Rex, Katharina Beatrice Hierl als Gisela Geiss, Dennis Hupka als Didi, Kiara Brunken als Wild.

Interessant hier dabei ist, dass sich als „freie“ Produktion der Kartenpreis etwa verdoppelte (und die Darsteller nun etwas verdienen dürfen). Auch gibt es momentan nur 10 Vorstellungen GRIMM, wovon nur zwei nachmittags sind. Da wurden nach den ersten Planungen wohl ein paar Termine ersatzlos gestrichen. Schade. Aber wenn vielleicht die Nachfrage groß genug wird …

Es bleibt abzuwarten, ob sich die Touristen und Berliner die Produktionen ansehen wollen und die Eintrittskarten bezahlen können. Ich bedauere weiterhin, dass der Admiralspalast keine Angebote via Hekticket macht.
Vielleicht haben auch andere freie Produktionen nächstes Jahr Zeit und Lust, ebenfalls für ein paar Tage im Rahmen des SOFA – Sommerfestival im Admiralspalast zu gastieren, damit der Spielplan noch abwechslungsreicher und bunter wird.

Reisepremieren am 14. Juli 2017

Bei der Lesung am 23. März 2011 im Meistersaal in der Nähe vom Potsdamer Platz in Berlin, einer Gallissas-Verlags-Präsentation von „Santa Maria – das Musical„, wie es damals hieß, müsste ich dabei gewesen sein. Lange her, bis heute am 14. Juli 2017 Uraufführung der Compilationshow „Santa Maria – Insel wie aus Träumen geboren“ im MuseumsQuartier Halle E in Wien gefeiert wird. Choreograph Ferdinando Chefalo hat inzwischen die künstlerische Leitung mitübernommen und löste damit Regisseur Stanislav Moša ab.

Von der Frank-Lorenz Engel inszenierten Lesung von 2011 sind noch oder wieder dabei Bettina Meske als Bardame Evelin und Andrea Pagani als Andreas. Axel Herrig ist jetzt alternierend ebenfalls Andreas, der beste Freund von Thomas, seiner früheren Rolle. Leider waren die Lesungen mit vorausgegangenem Workshop nicht öffentlich. Die Produzentin und Verlagsinhaberin Bettina Weyers lud gezielt ein und nicht für jeden gab es Platz. Inzwischen wurden auch schon zwei öffentliche Lesungen anderer Compilationshows im Wintergarten Berlin veranstaltet. Doch lag es an der Exklusivität, dass von den vorgestellten Musicals es so gut wie keins auf die Bühne geschafft hatte? Jetzt also nach sechs Jahren ein positives Beispiel.

Produzent und Veranstalter ist Ernst Hoffmann mit seiner Audience Development Kultur und Medienmanagement GmbH, der das Buch von Norbert Hammerschmidt & Isabel Herrmann mit den Hits von Roland Kaiser nun endlich auf die Bühne bringt. Auf der Homepage des Musicals aktuell ist aber nichts (mehr?) über die geplante deutsche Erstaufführung am 18.10.2017 im Deutschen Theater München zu lesen. Zu sehen dort vom 18. bis 22.10.2017 inklusive Voraufführung am Mittwoch, Premiere am Donnerstag sowie Samstag und Sonntag Doppelvorstellungen. Als 6 plus 1 Vorstellungen. Ob da noch eine Fortsetzung der Tournee nach der Uraufführung bekannt gegeben wird?

Mal sehen, ob nun bis 2. ODER 3. September 2017 gespielt wird. Die Werbegrafiken verwirren da etwas den potentiellen Zuschauer…

Apropos Wiederholungstäter: Heute hat auch „Titanic“ Premiere bei den 67. Bad Hersfelder Festspielen – Freilicht in der Klosterruine. Mit dabei u.a. auch Michael Flöth als Captain Smith, den er schon bei der deutschsprachigen Erstaufführung am 08.12.2002 in der Neuen Flora, Hamburg, spielte. Ob weitere Mitwirkende „Überlebende“ einer vorangegangenen Titanic-Produktion sind?

Santa Maria – Insel wie aus Träumen geboren

Mit den Hits von Roland Kaiser | Buch von Norbert Hammerschmidt & Isabel Herrmann | Komponisten: Joachim Heider, Norman Ascot, Franz Bartzsch, P.R. Heinen, Peter Vaylon, G& M de Angelis, G. Grabowski, Bernd Dietrich, S. Michalski, Engelbert Simons, R. Müssig, D. Reshöft | Textdichter: Norbert Hammerschmidt, Roland Kaiser, C. de Natale, H. Petrik, R. Marcard | Musikalische Arrangements von Carsten Gerlitz

Uraufführung 14.07.2017, Museumsquartier Halle E in Wien (Österreich) (DE: 18.10.2017, Deutsches Theater München)

Regie & Choreographie: Ferdinando Chefalo | Arrangement und musikalische Einstudierung: Carsten Gerlitz | Ausstattung: Christoph Weyers | Produzent: Audience Development Kultur und Medienmanagement GmbH

Gregor Glanz als Thomas | Patricia Nessy / Elisabeth Sikora als Charlotte | Alfons Haider / Kai Peterson als Ilja | Axel Herrig / Andrea Pagani als Andreas | Bettina Meske / Susanna Hirschler als Evelin | Stefan Bleiberschnig als Harry | Jörg Westerkamp als Juan | Rafael Haider als Pepe | Julia Werbick als Pepita | Carla Natascha als Joana | Konservatorium Sunrise_Studios als Künstlerischer Kooperationspartner

Musicalreise beginnt mit Neuköllner Musicalschule

„Reich mir zum Abschied noch einmal die Hände“ war zwar der einzige Operettentitel im Abschlussprogramm der Schüler nach einjährige Musicalausbildung an der SVA Musical der Musikschule Paul Hindemith Berlin-Neukölln. Aber die abwechslungsreichen 90 Minuten unterhielten und überraschten mit Musicalliedernund Chansons. Zwar eher die Neuen, aber ein paar Klassiker mischten sich trotzdem erfolgreich darunter. Plus Mono- und Dialogen.

SVA-Musical-Leiter Marco Billep studierte die Collage „Alltags-Astronauten“ mit seinen 12 Schülern ein, um es am 13. und 14. Juli 2017 im Kulturstall Schloss Britz zu präsentieren.
In den kurzen Szenen fühlten sich die Schüler angekommen, waren gleich in der Situation und hatten ihren Text prägnant parat. Musikalisch teils mit wunderschönen Stimmen funktionierten auch auf mehrere aufgeteilte Lieder wie „Der Hauptbahnhof von Paris“ sehr gut. Auch im Tanz präsentierte sich eine starke Gruppe, die selbst beim vertanzten „La La Land“-Titel gerne noch schnellerer Schritte setzen wollten.

Ein gelungener, knapper Abend mit kurzen Szenen für junge Musicalschüler, die durchaus ihren Weg machen werden. Denn zum Teil ist diese Ausbildung die Studienvorbereitung.
Aber viel wichtiger ist, dass es an der Musikschule in Berlin-Neukölln diese Kurse gibt, die bei der Nachwuchsbildung eine Vorreiterrolle haben. Bis lang noch – ob sich das ändern und es mehr solcher Angebote geben wird?

Alltags-Astronauten
am 13. und 14. Juli 2017 im Kulturstall Schloss Britz von SVA Musical & Musiktheater Neukölln in Kooperation mit Werkstatt Musik Berlin e.V.

Libretto/Regie: Marco Billep, Musik/Arrangements: Tobias Bartholmeß, Bijan Azadian, Choreografien: Anita Kreft, Leslie Unger, Morris Perry,
Einstudierung: Holger Off, Julia Klotz, Dorothee Dalg, Marc Seitz, Göksen Güntel

mit Friederike Bauer, Finn Fausten, Manuel Noah Grabowski, Elisa Meta Kostka, Rebecca Lorenz, Miriam Schmidt, Isabella Seliger, Nadine A. Stadelmann, Nina Steinert, Lisa Wissert, Rahel Wissinger, Klaudia Zając

 

1 von 5 für verpufften Schuss

4 der 5 Sänger_innen waren gut, wie auch die ganze Idee, den tödlichen Schuss auf Benno Ohnesorg am 2. Juni 1967 – also vor genau 50 Jahren – fürs Musiktheater zu adaptieren. Keine Dokumentation sondern fein gebautes, fiktives Hin-und-Her in Zeit und Raum. Doch der Schuss verpufft in der Ausführung.
Die Szenen mit der Musik von Arash Safaian sind oft zu lang und langweilig, trotz spannender Klangcollage durch das musische Ensemble Adapter. Die Texte von Bernhard Glocksin betonen ihre intellektuelle Schwergewichtigkeit. Schon in der Eröffnung sind die Sänger_innen schlicht nicht zu verstehen, wo es um Text geht, und schon schaltet meine Aufmerksamkeit extrem ab. Die Szene mit dem persischen Lied verärgert trotz der spürbaren Ambition.

Regisseur Fabian Gerhardt, der anscheinend Paul Georg Dittrich ersetzte und gleich zur Uraufführung eine Textbearbeitung für sich beansprucht, bietet zwar immer wieder neue Konstellationen und Spielgelegenheiten, was aber in Nebeneinanderstehtheater endet und Bewegung wird dem flächendeckenden Video zugewiesen, was im Livetheater nahe liegend der falsche Weg ist. Josephine Lange und Martin Gerke präsentieren sich vielschichtig positiv. Pauline Jacob singt zu undeutlich.
Einmal mehr ein ambitionierter wie auch unbefriedigender Abend unter Bernhard Glocksins künstlerischer Leitung der Neuköllner Oper Berlin.

Der Schuss 2.6.1967
Musiktheater von Arash Safaian (Musik) und Bernhard Glocksin (Text)

Uraufführung: 2. Juni bis 8. Juli 2017 von Neuköllner Oper Berlin und Ensemble Adapter

Inszenierung und Textbearbeitung: Fabian Gerhardt | Musikalische Leitung: Ensemble Adapter / Matthias Engler | Dramaturgie: Lennart Naujoks | Ausstattung: Lena Schmid | Video: Vincent Stefan
Mit Josephine Lange als Chris, Martin Gerke als Ben; Intendant; Spassguerilla, Ursula Renneke als Hanne, Pauline Jacob als Gunda, Alexander Tschernek als Heinz; Gholam; Spassguerilla sowie Kamil Ahmad oder Jonas Heinrich als Alex

Ausblick auf den Juli 2017

Sogar Rosen in Tirol in der Liste! 9 Operetten habe ich meiner Liste zu 39 Musicals im Juli 2017 hinzugefügt.
In zeitlicher Reihenfolge: EIS EIS BABY (UA Dresden 01.07.), Natürlich blond (Götzis 01.07.), Maria, ihm schmeckt´s nicht (Schwäbisch Hall 01.07.), Heirat‘ mich ein bisschen (St. Andrä-Wördern 01.07.), Rocky Horror Show (Augsburg 01.07.), Die Drei von der Tankstelle (Wiesbaden 01.07.), Kiss Me, Kate (Heidelberg 06.07.), Das tapfere Schneiderlein (Kassel 06.07.), Ein Sommernachtstraum (Füssen 06.07.), Birdland (Melk 06.07.), One Night on Mississippi (Glienicke 07.07.), Der Zigeunerbaron (Neustrelitz 07.07.), Rosen in Tirol (Weitra 07.07.), Backbeat (Jagsthausen 07.07.), Heiße Ecke (Twistetal-Twiste 08.07.), Die Fledermaus (Eutin 08.07.), Beethoven´s Last Night (Dortmund 11.07.), Die Glorreichen (München 12.07.), Cats (Thun 12.07.), Der Zarewitsch (Baden 14.07.), Santa Maria – das Musical (UA Wien 14.07.), Das Phantom der Oper (Hartberg 14.07.), Luckys Better Swinging Show (UA Alzenau 14.07.), Titanic (Bad Hersfeld 14.07.), The Swan Song Operetta (Berlin 15.07.), Die Lustige Witwe (Bad Ischl 15.07.), Von Müttern und Töchtern (Bad Gandersheim 15.07.), Elternabend (Ottobrunn 15.07.), CATS – The Original is back (München 18.07.), Hair (Amstetten 19.07.), Saturday Night Fever (Walenstadt 19.07.), Hello, Dolly! (Bad Leonfelden 20.07.), Die Csàrdàsfürstin (Rüdersdorf 21.07.), The Black Rider (Freiburg 21.07.), Rebecca (Tecklenburg 21.07.), Jesus Christ Superstar (Staatz-Kautendorf 21.07.), Saison in Salzburg (Bad Ischl 22.07.), Sherlock – Das Musical (UA Altenkrempe 22.07.), La Cage aux Folles (Horn-Bad Meinberg 22.07.), Little Women (Korntal-Münchingen 25.07.), Der bewegte Mann (UA Hamburg 26.07.), Aida (Erlenbach 27.07.), West Side Story (Steyr 27.07.), Im weißen Rössl (Mannheim 28.07.), Grand Hotel (Baden 28.07.), Königsmörder küsst man nicht (Solms 28.07.), Flashdance (Meppen 29.07.), Blue Moon (Schwäbisch Hall 29.07.)

Plus Übernahmen und Wiederaufnahmen von Grimm! und Der Hauptmann von Köpenick in Berlin beispielsweise, SISSY im Naturtheater Greifensteine, Oh Alpenglühn! in Hamburg.

Was könnte noch fehlen?