CDs mit Jürg Burth

Aus dem Archiv von Frank Wesner CDs mit Jürg Burth. Der Tänzer, Choreograph, Ballettdirektor, Musicalregisseur, Lehrer und Autor wurde am 28.2.1944 in Zürich geboren. 1971 mitbegründete er das dem modernen Tanz gewidmete Tanzforum der Oper Köln zusammen mit Helmut Baumann, Jochen Ulrich und Gray Veredon.

1984 bis 1999 am Theater des Westens in Berlin. Dort inszenierte er zusammen mit Helmut Baumann „Jesus Christ Superstar“, „Guys and Dolls“, „Kurt Weill Revue“, „La Cage aux Folles“, „Schlemihl“, „Cabaret“, „EinsZweiDrei“, „Follies“, „Sweet Charity“, „My Fair Lady“, „Hallo, Dolly!“, „Damn Yankees“, „Die Piraten“ und „Nine“ u.a.. Autor der am Theater des Westens zur Uraufführung gelangten Musicals „Unter dem Regenbogen“ 27.04.1986, „Reineke Fuchs“ 16.12.1988, „Bombenstimmung. Eine Ufa-Revue“ 30.04.1992, „Blue Jeans“ 26.11.1994 sowie „Let’s Pop“ 05.04.1997. Anschließend wurden seine dort von Elmar Ottenthal ab 1999 angekünigten Projekte nicht vom kurzlebigen Intendanten umgesetzt.
2001 am Friedrichstadtpalast Berlin „Revue Berlin“ (Buch, Regie, Choreographie). Er zeigt weiterhin seine Malerei in Ausstellungen.

13 Titel, 47:39 min.; Blue Jeans im Theater des Westens; Live-Mitschnitt vom 28.-30.12.1994
10 Titel; Let’s Pop im Theater des Westens; u.a. mit Angelika Milster und Frederik Lycke; Redaktion: Heiko Starck, Brigitta Valentin; Spielzeit 1997
13 Titel; Revue Berlin © 2000 Polydor

Herzliche Glückwünsche Jürg Burth zum 80. Geburtstag am 28.2.2024!

CD Show Boat 1946

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Show Boat“ von 1946 bzw. 1993. Das Hammerstein-Kern-Musical von 1927 war ihr größter Erfolg und Revivals gab es immer wieder. Die Neuinszenierung von Hassard Short lief vom 5.1.1946 bis 4.1.1947 mit 418 Vorstellungen und bot sogar ein neues Lied: „Nobody Else But Me“ – gesungen von der jungen Kim ganz am Schluss.

Jerome Kern war zuvor am 11. November 1945 60jährig verstorben. So beinhaltet die 1946er Aufnahme die Erstveröffentlichung des Liedes. Die 10 Songs, wo die Hits nicht fehlen, bieten einen guten Einstieg – aber eigentlich geben sie nicht wirklich die Komplexität des bahnbrechenden Show Boats wider. Die CD ist viel zu kurz. Deswegen bieten Wiederveröffentlichungen dieser Musik teilweise zusätzliche Castaufnahmen!

10 Titel, 40:41 min.; Show Boat; with Original Cast of the 1946 Broadway Revival: Carol Bruce, Charles Fredericks, Helen Dowdy, Jan Clayton, Kenneth Spencer; Conductor: Edwin McArthur; recorded February 11, 1946 – February 14, 1946 © 1993 Sony Broadway – SK 53330

Jerome Kern hat mehr komponiert als nur für „Show Boat“ – ob es da nicht einiges zu entdecken wäre?

CD Anthony Warlow – Midnight Dreaming

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Anthony Warlow – Midnight Dreaming“.
Anthony Warlow wurde am 18. November 1961 in Australien geboren und ist ein klassisch ausgebildeter lyrischer Bariton. Er debütierte 1980 an der Australian Opera.
Ab 1984 trat er als Musiktheaterdarsteller auf, wo er internationale Aufmerksamkeit bekam als Enjolras in „Les Misérables“, 1990 in der Titelrolle „Das Phantom der Oper“ und 1994 mit dem Konzeptalbum in den Titelrollen „Jekyll & Hyde – The Complete Work“, bevor das Musical für den Broadway überarbeitet wurde. Warlow trat später selbst am Broadway, im West End, in der Carnegie Hall und in ganz Australien mit allen Symphonieorchestern auf. Seine Studioaufnahmen erstrecken sich über drei Jahrzehnte und umfassen Soloalben, Cast-Aufnahmen und Live-Auftritte.

„Midnight Dreaming“ erschien September 1994 und besticht eher mit der speziellen Liedauswahl als den traditionellen, wenn auch angeblich neuen Orchesterarrangements.

12 Titel, 38:41 min.; Anthony Warlow – Midnight Dreaming; with Victorian Philharmonic Orchestra © 1994 Polydor Records Australia – 523 612-2

Wenn auch seine CD-Veröffentlichungen zurückliegen, ist seine Bühnenkarriere stetig: 2022 mit „Titanic“ als Kapitän Edward John Smith und aktuell 2023–2024 in Chicago als „Billy Flynn“ auf Australien-Tournee. Bravo.

CD Wonderful Town 2017

Aus dem Archiv von Frank Wesner die Doppel-CD „Wonderful Town“, der Dresdner Premiere am 22.12.2016. Das Bernstein-Comden-Green-Musical hatte am 25.02.1953 seine Broadwaypremiere.

Eileen und Ruth Sherwood, zwei Schwestern aus Ohio, brechen nach New York auf, um in Joseph Fields´ und Jerome Chodorovs „Wonderful Town“ ihr Glück zu machen. Sie treffen auf anstrengende Besucher und nervige Nachbarn der Christopher Street und erleben Conga-tanzende Abenteuer im Künstlerviertel Greenwich Village.
Eileen ist die Hübschere, möchte Schauspielerin werden und muss zahllose Verehrer abwimmeln. Die zynische Ruth strebt eine Karriere als Schriftstellerin an und hat den stärkeren Willen, was ihr zwar kein Date, aber den größten Hit in Bernsteins Musical beschert: „Hundert gold’ne Tipps, einen Mann zu verlier’n / One Hundred Easy Ways to Lose a Man“. Die Mädchenträume werden böse enttäuscht, aber wie jede was aus ihrem Aufbruch nach NY und den Männerbekanntschaften macht, kann der Hörer der Doppel-CD „Wonderful Town“ von der Staatsoperette Dresden sehr gut nachvollziehen. Denn neben wundervoller Besetzung unter der Regie von Matthias Davids und großem, orchestralem Musicalklang durch Peter Christian Feigel ist die Neuübersetzung von Roman Hinze auch in den vielen Dialogen, Zwischentexten und Liedern auf dem Tonträger und somit sehr sehr wirkungsvoll.

CD 1: 9 Titel, CD 2: 13 Titel; Wonderful Town – Original Dresden Cast 2017; Musik: Leonard Bernstein; Text: Betty Comden, Adolph Green; Deutsch: Roman Hinze; mit Sarah Schütz, Olivia Delauré, Bryan Rothfuss, Marcus Günzel, Gerd Wiemer, Jannik Harneit, Thomas Bayer, Anne Schaab, Christopher Hemmans, Dietrich Seydlitz; Musikalische Leitung: Peter Christian Feigel © 2017 Hit Squad Records / Staatsoperette Dresden; Aufnahme mit Dialogen

Warum gibt es so wenige CD-Aufnahmen mit den Dialogen und Zwischentexten?
Gab es nach Dresden 2016 inklusive der Übernahme an die Volksoper Wien 2018 nur noch die 2023er Produktion „Wonderful Town“ vom Kolping-Musiktheater in Schwäbisch Gmünd?

CD Peter Jöback – Storybook

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Peter Jöback – Storybook“.
Peter Jöback hat inzwischen 16 Alben veröffentlicht und war in der Rolle des Phantoms in der West End und in der Broadway-Produktion zu sehen sowie im Finale von „Das Phantom der Oper“ in der Royal Albert Hall. Seinen großen Durchbruch hatte er 1995 mit Björn Ulvaeus und Benny Andersson: in ihrem Musical „Kristina från Duvemåla“ („Die Auswanderer“) am Musiktheater Malmö kreierte Peter Jöback die Rolle des Robert, dessen Titelsong („Guldet blev till sand“ / „Gold kann sich in Sand verwandeln“) alle Rekorde in den schwedischen Charts brach.

Im Jahr 2004 arbeitete Peter Jöback mit dem Göteborg Symphony Orchestra unter der Leitung von Nick Davies in einem Projekt namens „Storybook“ zusammen, in dem er klassische Musicalsongs und Filmmusik in brandneuen Arrangements aufführte. Die CD wurde mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet und sie spielten zwei Livekonzerte in der Globe Arena und der Scandinavium Arena in Schweden. Das Album machte Peter Jöback auch in Norwegen zu einem Superstar.

Die Arrangements überraschen vor allem Anfang, dazu eine vielfältige Auswahl. „Nature Boy“, „Losing My Mind“, „I Don´t Care Much“ und „Always On My Mind“ sind wunderbar. Die Filmmusik überzeugt mich in diesem Mix nicht.

Vom 13. Februar bis zum 9. März 2024 soll Peter Jöback in der West End-Produktion von „Les Misérables“ als Jean Valjean zu sehen sein. Angekündigt ist auch, dass er im Januar und Februar 2025 diese Rolle in Schweden im Rahmen der Arena World Tour übernehmen wird.

13 Titel, 48:26 min.; Peter Jöback – Storybook; Göteborgs Symfoniker © 2004 Sony Music / Columbia COL 519154 9; Barcode: 5 099751 915492; 12seitiges Booklet im Digipak

Musikproduzenten haben Interesse an einem Ausnahmekünstler – wenn das doch öfter so wäre und nicht nur anderswo…

CD Kleopatra

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Kleopatra“, was ab 22.02.2002 an drei Tagen Uraufführung feierte und ich hatte eine Karte für den zweiten Abend im Divadlo Broadway in Prag – ein 770-Plätze-Theater, was unter der Erde liegt. Mit dem original tschechischen Musical von Michal David, Zdeněk Borovec, Lucie Stropnická und Lou Fanánek Hagen wurde ein zum Theater umgebautes ehemaliges Kino wiederbelebt. Filip Renč hat mit seinem Theaterdebüt ein multimediales Spektakel geschaffen, in dem neben Musicaldarstellern auch Filmdrehs mit Hilfe von Computeranimationen eine wichtige Rolle spielen. Auf drei Projektionsflächen sehen die Zuschauer das neue Alexandria, einen Teil Roms und den Nil. Und das mit drei verschiedenen Besetzungen!

Das Musical mit großen Balladen bis hin zu Hymnen plus großen Chornummern und vollem Pop-Synthy-Sound stand seit dem immer wieder dort auf dem Spielplan! Die Lieder sind für nicht nur wegen der Sprache typisch tschechisch für mich. Neben meiner CD mit 16 Titeln inklusive einer Bonus-Radio-Version erschien ein Jahr später auch eine Doppel-CD mit 45 Titeln!

16 Titel, 58:16 min.; Kleopatra – Původní Český Muzikál (Original tschechisches Musical), Divadlo Broadway, Prag © 2002 EMI Czech Republic s.r.o., Barcode: 7 24353 81914 9

Michal David hat über zehn Musicals komponiert und zum Teil selbst koproduziert. Aber ein Kulturaustausch fand bisher nicht statt.

CD In Trousers

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „In Trousers“ von William Finn, was am 21.02.1979 im Playwrights Horizons Theatre in New York uraufgeführt wurde.
Als ich „Falsettos“ 1996 im Theater gesehen habe, war ich bei der Recherche über diesen eigentlichen Doppelabend aus „March of the Falsettos“ von 1981 und „Falsettoland“ von 1990 überrascht: die Einakter sind Teil einer Triologie! Es gibt einen Vorläufer namens „In Trousers“ mit der Hauptfigur Marvin, daher auch dort der Untertitel: „The Marvin Songs“.

Bei „In Trousers“ gibt es neben dem Ehemann Marvin noch drei Frauen: His Wife, His High School Sweetheart und His Teacher. Erwähnt wird aber schon sein Liebhaber Whizzer! Zum Glück wurde 1979 eine Original Cast Recording angefertigt, die dann 1996 auch auf CD erschien. Chip Zien ist einfach prägend in seiner Präsentation des Marvin. Hin- und hergerissen zwischen seiner natürlichen Neigung und seinem Wunsch, nicht auf sein Familienleben zu verzichten, trifft Marvin schließlich die Entscheidung, die er für das Beste hält. William Finn war der Meinung, dass die negative Rezeption von „In Trousers“ unverdient war: „Wenn der damalige Kritiker der Times verantwortungsbewusster gewesen wäre, wäre es ein beachtliches Debüt geworden. Aber so wie es war, sagte er nur, es sei Müll. Also habe ich einfach angefangen, ‚March of the Falsettos‘ zu schreiben.“ Er arbeitete für „Falsettos“ mit James Lapine zusammen und überarbeitete wesentlich „In Trousers“ 1981 und 1985.

15 Titel, 55:40 min. inkl. Bonus Track; In Trousers: The Marvin Songs; Original Cast Recording; mit Joanna Green, Mary Testa, Alison Fraser und Chip Zien; recorded at M&I Studios, April 28, 1979 © 1979/1996 Original Cast Records ‎– OC 9614

Eine deutschsprachige Erstaufführung von „In Trousers“ ist mir nicht bekannt. Ist sie überhaupt gestattet und Verlagsmaterial? Und wurde die Triologie schon einmal zusammenhängend gespielt?

CD Parade 1999

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Parade“ von 1999 – die Original Broadway Cast Recording.
Harold Prince inszenierte die Uraufführung im Vivian Beaumont Theater vom Lincoln Center in New York am 17. Dezember 1998. Bemerkenswert sind nicht nur die 39 Previews und 85 geplanten und gezeigten Aufführungen, sondern auch, dass das Publikum dieses auf Tatsachen beruhende, erschütternde Musical von Alfred Uhry und Jason Robert Brown eher kühl und zurückhaltend aufgenommen haben.

Neben dem Lincoln Center war der Koproduzent Livent, der als einer der größten und aufwändigsten, börsennotierten Live-Entertainment-Produzenten schon in den Schlagzeilen stand wegen fragwürdiger Buchführung. Wurden die Anleger über die Vermögenswerte getäuscht? Wurden Shows trotz wöchentlicher Verluste länger gespielt, damit Produktionskosten auf einen größeren Zeitraum umgelegt werden konnten? Was sich schon 1998 mehr als deutlich abzeichnete war dann nach der letzten Aufführung von „Parade“ am 28. Februar 1999 fällig: Insolvenz!

Zum Glück ging das bei „Parade“ besonders große Solistenensemble direkt danach ins Studio am 1. März 1999 für die offizielle Cast Recording.

28 Titel, 78:57 min.; Parade; Original Broadway Cast Recording; Music & Lyrics By Jason Robert Brown, Book By Alfred Uhry; mit Brent Carver, Carolee Carmello, Kirk McDonald, Jeff Edgerton, Christy Carlson Romano, Herndon Lackey, John Hickok u.a.; Lincoln Center Theater Recording; recorded on March 1, 1999 © 1999 RCA Victor / BMG Classics; 28seitiges Booklet mit Besetzung, Notizen, Produktionsfotos und Liedtexten

„Parade“ ist ein gutes Beispiel, wo die Broadway-Produktion mit zwei Tony Awards selbst nicht den weltweiten Erfolg provoziert hat, sondern eher kleine, regionale Produktionen das Musical durchsetzen. In Deutschland liegen schon zwei verschiedene Übersetzungen durch Silke Eisenrichter und Ingo Budweg bzw. Wolfgang Adenberg vor.

CD Somewhere – The Leonard Bernstein Album

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Somewhere – The Leonard Bernstein Album“. Kann ein Querschnitt des Komponisten, Pianisten und Dirigenten auf eine CD passen? Unmöglich! Diese CD-Zusammenstellung stellt berühmte Musicalaufnahmen neben Konzertmitschnitte der Deutsche Grammophon. Interessant zu wissen: Bei der überwiegenden Mehrheit der DG-Aufnahmen handelte es sich um Live-Auftritte, die zu Bernsteins bevorzugter Aufnahmemethode geworden waren.

Diese CD erschein aus Anlass des 75. Ehrentags des drei Jahre zuvor verstorbenen Leonard Bernstein (25. August 1918 – 14. Oktober 1990). Wirklich berühmte Sänger sind vertreten, doch haben sie alle ihre Karieren in der Opernwelt gemacht, so dass die CD diesbezüglich ziemlich einseitig klingt.

19 Titel, 74:57 min.; Somewhere – The Leonard Bernstein Album; mit Leonard Bernstein, Jessye Norman, Tyne Daly, Kiri Te Kanawa, Frederica von Stade, June Anderson, Tatiana Troyanos, José Carreras, Thomas Hampson, Mstislav Rostropovich © 1993 Deutsche Grammophon – 439 251-2

Kann man mit diesen Einspielungen 30 Jahre später junge Generationen mit seiner Musik begeistern?

CD Cabaret Paris 2006

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Cabaret. Le Musical de Broadway. Live“
1993 inszenierte Sam Mendes eine neue Cabaret-Produktion für das Donmar Warehouse in London. Für den darauf basierenden Broadway-Transfer 1998 im ehemaligen Henry Miller’s Theatre und später im Studio 54 war Rob Marshall zusätzlich Co-Regisseur und Choreograf. Instrumente wurden von den Kit-Kat-Girls und -Boys gespielt!
Im Jahr 2003 wurde diese Produktion in einer spanischen Fassung nach Madrid exportiert, dann nach Amsterdam auf Niederländisch ab Februar 2006. Die Stage Entertainment France zeigte vom 26. Oktober 2006 bis 27. Januar 2008 450 Vorstellungen in den Folies Bergère in Paris in französischer Sprache. Weiterhin wurden Instrumente von den Kit-Kat-Girls und -Boys sowie vom Orchester gespielt!

Viele Lieder sind enthalten, manche fehlen aus dem „Cabaret“-Universum. „Je M’En Fous / I Don’t Care Much“ vom Emcee ist jedenfalls enthalten! Bei der Neuauflage der CD 2011 gab es zwei Bonustracks.

17 Titel, 62:10 min.; Cabaret. Le Musical de Broadway. Live; Music By John Kander, Lyrics By Fred Ebb; Live recorded 13 and 14 December 2006 © 2007 Stage Entertainment France / EMI; 24seitiges Booklet mit Liedtexten

Gibt es eigentlich eine Aufnahme von der französischen Erstaufführung? 1986 inszenierte Jérôme Savary „Cabaret“ am Théâtre du 8e in Lyon mit Ute Lemper in der Rolle der Sally Bowles. Nach einer internationalen Tournee wurde die Show 1987 im Théâtre Mogador in Paris aufgeführt und gewann den Molière als bestes Musical.

CD Matterhorn

Aus dem Archiv von Frank Wesner die Doppel-CD „Matterhorn“. Kaum uraufgeführt, sehr beachtet, viel gelobt und gleich ohne Nachinszenierung oder Übernahme in Vergessenheit geraten. Wie schade. Wie bezeichnend! Immer wieder fehlt das Nachspielen, damit sich neue Musiktheaterwerke im Repertoire etablieren können.

Autor Michael Kunze suchte sich den Songtexter, Musiker und Nummer-1-Produzent Albert Hammond als Komponisten für sein Musical über die Erstbesteigung des Matterhorns, welches am 17. Februar 2018 Weltpremiere in St. Gallen feierte, bevor es im Sommer 2018 Open-Air in Thun gespielt werden sollte. Doch der Schweizer Partner stieg im Dezember 2016 aus dem Projekt aus. Die Thuner Seespiele standen und stehen unter kommerziellen Erfolgsdruck und bekamen die Neuinszenierungsrechte von „Mamma Mia!“ für 2018 – sogar auf Schweizerdeutsch. „Ob und wann Matterhorn nach Thun kommt, werden wir zu gegebenem Zeitpunkt prüfen.“ Über das Ergebnis der Prüfung ist mir nichts bekannt…

In St. Gallen gingen Uraufführungen wie „Der Graf von Monte Christo“ (2009), „Moses“ (2013), „Artus“ (2014) und „Don Camillo und Peppone“ (2016) voraus, die schon an anderen Häusern gespielt wurden. 37 Vorstellungen in zwölf Monaten spielten 20 Solisten und sieben im Ensemble. Regie führte Shekhar Kapur (Filmmacher und „Bombay Dreams“-Produzent 2002) mit der Mitarbeit von Angus Wilkinson. Die musikalische Leitung hatte der sehr musicalerfahrene Bernd Steixner, der ebenso erfahrene Koen Schoots schuf die Arrangements und hatte die Musical Supersision.
HitSquad Records aus Wien schuf die Doppel-CD aus einer Liveaufnahme mit 32seitigem Booklet mit allen Liedtexten – leicht anders als das gesungene Wort!

CD 1: 17 Titel, 46:58 min.; CD 2: 16 Titel; 51:54 min.; Matterhorn – Original St. Gallen Cast 2018; Musik: Albert Hammond; Text: Michael Kunze; mit Oedo Kuipers, Lisa Antoni, Sabrina Weckerlin, Benjamin Oeser, Luigi Schifano, Ramin Dustdar, Patricia Hodell, Reinwald Kranner, Dean Welterlen, Juliane Bischoff, Jon Geoffrey Goldsworthy, André Bauer © 2018 Hitsquad Records 668396; 32seitiges Booklet mit allen Liedtexten / leicht anders als das gesungene Wort

Trotz so einem international und spartenübergreifenden Kreativteam ist ein breiter Erfolg zunächst verwehrt. Ist Rap und Countergesang zu gewagt im deutschsprachigem Musical? Ob noch mit einer Wiederentdeckung und/oder Überarbeitung zu rechnen ist?

Bob Marley: One Love – im Kino

Mit 36 Jahren starb Bob Marley im Mai 1981 an Krebs. Seine Songs gelten noch immer als Lieder für Frieden und Freiheit. Mit Unterstützung der Marley Familie entstand eine Filmbiografie über das Leben und die Musik eines Mannes, die heute genauso populär wie damals ist und die auch Einblicke in die Schwere der Zeit vermittelt.

Kinostart: 15.2.2024

USA 2024; R: Reinaldo Marcus Green; D: Kingsley Ben-Adir, Lashana Lynch, James Norton, Anthony Welsh; 1 Stunde, 47 Minuten

CD Hair 2004

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Hair“ von 2004. Der Actors Fund of America präsentierte am 20. September 2004 im New Amsterdam Theatre in New York City eine All-Star-Benefizaufführung des zeitlosen Musicals „Hair“, die über 500.000 US-Dollar für die gemeinnützige Organisation einbrachte und nach „Dreamgirls“, „Funny Girl“ und „Chess“ das vierte jährliche Konzert einer Reihe darstellte. Das Konzert erhielt eine so starke Resonanz, dass Ghostlight Records die All-Star-Besetzung und die Band im Studio versammelte.

Die quasi alten Lieder von den Interpreten wieder frisch und zeitgemäß präsentiert. Eine Besetzung mit vielen großen Namen!

31 Titel, 70:40 min.; Hair concert – a benefit for the Actors‘ Fund of America on September 20th; recorded on October 1 at the Hit Factory; Tracks: 1 Aquarius – Lillias White; 2 Donna – Lea DeLaria; 3 Hashish – Tribe; 4 Sodomy – Jai Rodriguez; 5 Colored Spade – Chuck Cooper; 6 Manchester, England – Euan Morton, Harris Doran; 7 Dead End – Ana Gasteyer; 8 Sheila Franklin – I Believe In Love – Shoshana Bean; 9 I’m Black – Ain’t Got No – Tribe; 10 Air – Harvey Fierstein; 11 Initials – Laura Benanti; 12 I Got Life – Adam Pascal; 13 Going Down – Gavin Creel; 14 Hair – Raúl Esparza; 15 My Conviction – Charles Bush; 16 Easy To Be Hard – Jennifer Hudson; 17 Don’t Put It Down! – John Tartaglia, Christopher Sieber; 18 Frank Mills – Annie Golden; 19 Be-In – Hare Krishna – Tribe; 20 Where Do I Go – Julia K. Murney; 21 Hippie Life – Sherie Rene Scott; 22 Electric Blues – Toxic Audio; 23 Black Boys – Orfeh, Ann Harada, Kathy Brier; 24 White Boys – Brandi Chavonne Massey, Ledisi, Shayna Steele; 25 Walking In Space – Sherie Rene Scott; 26 Yes I’s Finished on Y’All’s Farmlands – Tribe; 27 Four Score – Abie, Baby – Billy Porter; 28 Good Morning Starshine – Liz Callaway; 29 Three-Five-Zero-Zero – Tribe; 30 What a Piece of Work Is Man – Darius de Haas, Paul Castree; 31 The Flesh Failures (Let the Sunshine In) – Norm Lewis, Harris Doran, Cast Of ‚Hair‘ © 2005 Ghostlight Records – 1968-2; Barcode: 791558196825

Hat Ghostlight Records andere Konzerte des Actors Fund of America Benefit aufgezeichnet?

CD Nine 1999

Aus dem Archiv von Frank Wesner die deutsche CD „Nine„. Das Musical mit Musik und Texten von Maury Yeston und einem Buch von Arthur Kopit wurde übersetzt von Ulf Dietrich und bekam deutsche Liedtexte von Lida Winiewicz.
Die deutschsprachige Erstaufführung in Berlin, vom 21.02.-30.06.1999 plus 4 Voraufführungen 17.-20.02.1999, inszenierten und choreographierten Helmut Baumann und Jürg Burth gemeinsam zum Abschluss ihrer fünfzehnjährigen Wirkungszeit am Theater des Westens Berlin. Neben Alfred Pfeifer oder alternativ Hardy Rudolz als Guido Contini spielten nur Frauen mit – sowie die ganzen Kinder und der Kardinal. Eine CD mit vier Titeln wurde produziert und durfte nur direkt vom Theater vertrieben werden.

Alle Rollen waren doppelt besetzt und die Spielzeit wurde auf fünf unübliche Monate von Beginn an ausgedehnt. Leider war dies kein durchschlagender Erfolg – trotz der herausragenden Besetzung und großartigen Mischung aus Gästen, Ensemble und Berliner Sängerinnen. Ich war fasziniert, wie Musicaltheater lebendig auf die Bühne gezaubert wurde.

Leider hatte und hat man in Deutschland nicht Ansehen, Ruf und Finanzierung, um eine komplette CD zu produzieren. Vor allem wäre es für die Mehrfachbesetzungen wert gewesen. So fehlt aber auch noch der Hauptdarsteller mit einem seiner Lieder…

4 Titel, 15:08 min.; nine – Das neue Musical im Theater des Westens; mit Sylvia Wintergrün, Renée Knapp, Pascale Camele, Michelle Becker, Janet Calvert, Dorothée Dalg, Franziska Forster, Mona Graw, Svetlana Jovanovic, Tina Linz, Monica Solem und Kathrin Unger; ohne Alfred Pfeifer! © 1999 Theater des Westens Berlin

Hatte dann die neue deutsche Version von Wolfgang Adenberg 2021 Erstaufführung in Baden bei Wien oder schon früher?

CD Nine 2019

Happy Birthday Stanislav Moša – Glückwünsche nach Brno. Passend dazu aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Nine“ von 2019. Seine tschechische Erstaufführung erlebte das Musical 2012 in Pilsen in der Übersetzung von Zuzana Čtveráčková. In der Regie von Intendant Stanislav Moša war Premiere am 27.04.2019 im Městské divadlo Brno. Gewählt wurde die vornehmlich weibliche Fassung mit 24 Damen, die den Filmregisseur Guido Contini umschwirren.

Darüber zu lesen war: „Was es jedoch in Brno zu hören und zu sehen gibt, das erreicht dank des Einsatzes von Regisseur Moša eigentlich schon eher den Wert 9 ½. Mit Stars wie Gazdík, Štěpán, Bergerová, Vaňková, Antalová, Sedláčková, Lalková, Musilová, Zelová, Gazdíková, Daňhelová, Remišová oder Skálová ist das Stück bislang das diesjährige Highlight seines Genres!“ und auch „Erotische Spannung, teuflische Revueszenen und ein Schluss, der uns zum Nachdenken zwingt, wohin wir eigentlich die ganze Zeit rennen und warum. Das ist das Musical Nine und seine Brünner Inszenierung, die entschieden zum Besten gehört, was das tschechische Musiktheater derzeit zu bieten hat.“ [Theater Homepage]

Das Městské divadlo Brno MdB nannte die umfangreiche Einspielung wie schon so oft nur „Promo CD“ , doch es ist ein großartiges Dokument mit 26 Nummern! Darauf zu hören ist als Hauptdarsteller nur Petr Gazdík und nicht der alternative Guido von Petr Štěpán.

26 Titel, 74:26 min.; Nine – Original Tschechien Cast 2019; Promo CD; Liveaufnahme aus Brünn in tschechischer Sprache © 2019 Městské divadlo Brno

Ist es nicht schade, dass erfolgreiche Produktionen nicht über Nachbargrenzen hinaus ausgetauscht werden? Mehr Koproduktionen und Übernahmen wagen?

CD Nine 1982

Aus dem Archiv von Frank Wesner die Doppel-CD „Nine“. Das Musical mit Musik und Texten von Maury Yeston und einem Buch von Arthur Kopit basiert auf den Film „8ni“ aus dem Jahr 1963 von Federico Fellini.
Guido Contini, ein berühmter italienischer Filmregisseur, ist vierzig Jahre alt geworden und steht vor einer doppelten Krise: Er muss einen Film drehen, für den er keine Idee eines Drehbuch hat, und seine Ehefrau, der Filmstar Luisa del Forno, mit der er seit zwanzig Jahren verheiratet ist, könnte ihn bald verlassen, weil er sich nicht um die Ehe kümmert. Denn da sind die acht Frauen, die Guido geliebt und von denen er die ganze Vitalität eines kreativen Lebens geschöpft hat. Völlig ausgebrannt, verzweifelt und dem Selbstmord nahe trifft er auf sein neunjähriges Ich!

Gibt es noch ein weiteres Musical, was in drei differierenden Besetzungen gespielt werden kann? In der Uraufführung gab es nur einen Mann und alle weiteren Rollen waren Frauen (plus die erforderlichen Kinder). Ursprünglich war „Nine“ als männlich/weibliche Besetzung konzipiert, was bedeutet, dass ein Teil der Partien von Herren übernommen werden können. Und es gibt die kleine Fassung mit Hauptdarsteller und 8 Frauen.

CD 1: 11 Titel, 50:11 min.; CD 2: 11 Titel, 48:22 min., inkl. 3 Bonus Tracks; Nine – Original Broadway Cast 1982; Composed and Lyrics by Maury Yeston; Directed By Tommy Tune; Guido Contini: Raul Julia; Luisa: Karen Akers; Carla: Anita Morris; Claudia: Shelly Burch; Guido’s Mother: Taina Elg; Liliane La Fleur: Liliane Montevecchi; Lina Darling: Laura Kenyon; Mama Maddelena: Camille Saviola; Saraghina: Kathi Moss; Little Guido: Cameron Johann; Stephanie Necrophorus: Stephanie Cotsirilos © 2003 Sony Classical – S2K 86858; Serie: Columbia Broadway Masterworks

Warum wurde 2003 „Die Deutschen in der Therme“ bei deren Ankunft gestrichen? Jedenfalls gibt es drei Bonus Tracks, u.a. davon, die Maury Yeston selbst singt!

CDs mit Bertolt Brecht

Aus dem Archiv von Frank Wesner Brecht-CDs. Wo Bertolt Brechts Texte und sogar Aufnahmen von ihm selbst zu hören sind.
Der Dramatiker, Librettist und Lyriker wurde am 10. Februar 1898 als Eugen Berthold Friedrich Brecht in Augsburg geboren und hat das epische Theater beziehungsweise „dialektische Theater“ begründet und umgesetzt. In Zusammenarbeit mit Kurt Weill entstanden eine Reihe von sogenannten Lehrstücken mit avantgardistischer Musik, was 1928 mit „Die Dreigroschenoper“ den Höhepunkt und 1933 mit „Die sieben Todsünden“ den Abschluss fand. Ab den 1930ern dann auch Stücke und Lieder zusammen mit Hanns Eisler und Paul Dessau.
Zusammen mit Helene Weigel konnte er in Berlin-Ost das Theater am Schiffbauerdamm übernehmen und 1949 das Berliner Ensemble begründen. Bert Brecht starb am 14. August 1956.

24 Titel, 62:41 min.; „Die Dreigroschenoper“ 13 Titel der Aufnahme vom 7.12.1930 im Berliner Studio der Telefunkenplatte plus 7 weitere Lieder plus 4 Lieder in Französisch; mit Lotte Lenya, Marlene Dietrich, Kurt Gerron, Willi Trenk-Trebitsch, Erich Ponto; im Schuber inkl. Extrabooklet mit Info und Gesangstexten; © 1990 Teldec Classics International GmbH
19 Titel, 64:29 min.; Just Mackie Messer …Und der Haifisch, der hat Zähne; 18 Interpretationen von Mackie Messer / Mack The Knife; Interpreten: 1: Berliner Leierkastenmann; 2: Bertolt Brecht / Theo Mackeben And His Jazz-Orchestra; 3: Louis Armstrong; 4: Milva; 5: Erroll Garner; 6: Hildegard Knef / Orchester Kai Rautenberg; 7: Bing Crosby; 8: Ella Fitzgerald; 9: Traditional Old Merry Tale Jazzband / Vocals Reinhard Zaum; 10: Frank Sinatra; 11: Helen Schneider / Piano Bruce Coyle; 12: Eartha Kitt; 13: Jimmy Smith; 14: Peggy Lee; 15: Kurt Gerron; 16: Orchester Des Berliner Rundfunks, Solistin: Nicole Felix; 17: Ernst Busch; 18: Duke Ellington And His Orchestra; 19: Eisenheinrich: Brechts Selten Gesungene Strophen. Die Moritat Von Mackie Messer/Mack The Knife; Booklet Text: Heinz Rudolf Kunze © 2002 Universal Edition Wien
CD 1: 21 Titel, 61:42 min., CD 2: 17 Titel, 74:18 min.; Mahagonny Gesamtaufnahme; Dirigent: Wilhelm Brückner-Rüggeberg; mit Lotte Lenya, Heinz Sauerbaum, Gisela Litz, Horst Günter, Georg Mund, Fritz Göllnitz, Sigmund Roth, Peter Markwort, Richard Munch © 1956 Hamburg, CBS Masterworks M2K 77341, Doppel-CD in Box mit dickem Booklet mit Liedtexten in drei Sprachen
17 Titel, 46:56 min.; Die 3 Groschenoper (The Threepenny Opera); Theo Mackeben und die Lewis Ruth Band; mit Kurt Gerron, Willy Trenk-Trebitsch, Lotte Lenja, Erika Helmke, Erich Ponto sowie Bert Brecht © 2000 TIM The International Music Company AG
24 Titel, „Die Dreigroschenoper“ Gesamtaufnahme; Dirigent: Jan Latham-König; mit Walter Raffeiner (Macheath), Peter Nikolas Kante (Peachum), Jane Henschel (Mrs Peachum), Ulrike Steinsky (Polly), Gabriele Ramm (Jenny), Rolf Wollrad (Brown), Jolanta Teresa Kuznik (Lucy), Reinhard Firshow (Ausrufer), Händel Collegium Köln, The König Ensemble; rec. Studio Stohlberger Strasse, Cologne, 14-18 March 1994 © 1997 Capriccio 60 058-1 mit Extra-Booklet
27 Titel, 74:04 min.; Die Dreigroschenoper; Gesamtaufnahme mit René Kollo (Mackie Messer), Mario Adorf (Jonathan Jeremiah Peachum), Helga Dernesch (Celia Peachum), Ute Lemper (Polly Peachum), Milva (Spelunken-Jenny), Wolfgang Reichmann (Tiger-Brown), Susanne Tremper (Lucy Brown), Rolf Boysen (Ein Ausrufer) / Rias Berlin Sinfonietta; Dirigent: John Mauceri © 1988 Decca; Booklet mit Gesangstexten
18 Titel, 61:00 min.; Konzert mit Liedern und Zwischentexten aus „Die Dreigroschenoper“, „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ und „Happy End“ mit Sven Ratzke und Claron McFadden
CD 1: 18 Titel, 51:22 min.; CD 2: 10 Titel; 30:55 min.; Die Dreigroschenoper / The Threepenny Opera; von Kurt Weill und Bertolt Brecht; Ensemble Modern; mit HK Gruber, Hannes Hellmann, Jürgen Holtz, Max Raabe, Nina Hagen, Sona MacDonald, Timna Brauer, Winnie Böwe; First Recording of concert narrations by Bertolt Brecht, recorded March 28-April 3 & April 24-29, 1999 at the Sendesaal des Hessischen Rundfunks, Frankfurt © 1999 BMG Classics / RCA Red Seal; 1st pressing Cover features a different picture of Nina Hagen to the 2nd edition; Booklet mit Liedtexten

Ein großer Analyst, doch die in seine Stücke eingeflossenen Erkenntnisse nahm das Publikum auf, aber gab es wirklich gesellschaftliche Reaktionen auf sein Theater?

CD The Rink

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „The Rink“. Das Musical wurde am 9. Februar 1984 im Martin Beck Theatre, New York, uraufgeführt und hatte 204 Vorstellungen plus 29 Voraufführungen. Das Buch von „The Rink“ stammt von Terrence McNally, die Texte von Fred Ebb und die Musik von John Kander – ihre zehnte Zusammenarbeit. Regie führte A. J. Antoon, die Choreografie stammt von Graciela Daniele, die musikalische Leitung hatte Paul Gemignani.
Es spielten Liza Minnelli und Chita Rivera – sie bekam 1984 dafür den Tony-Award und Drama Desk Award – und Jason Alexander, Scott Ellis und Rob Marshall. Stockard Channing ersetzte Liza Minnelli gegen Ende der Spielzeit.

Zu den Liedern gehören: What Happened to the Old Days?, Colored Lights, All the Children in a Row, Not Enough Magic.
Im Mittelpunkt des Musicals steht Anna (Chita Rivera), die Besitzerin einer verfallenen Rollschuhbahn eines verfallenden Badeortes, die beschlossen hat, diese an Bauunternehmer zu verkaufen. Erschwert werden ihre Pläne durch ihre verlorene Tochter Angel (Liza Minnelli), die in die Stadt zurückkehrt, um sich wieder mit den Menschen und Orten zu verbinden, die sie vor langer Zeit hinter sich gelassen hat. Durch eine Reihe von Rückblenden, Enthüllungen und einer minimalen Entwicklung der Handlung setzen sich die beiden mit ihrer Vergangenheit auseinander, um sich zu versöhnen und mit ihrem Leben weiterzumachen.

„Miss Rivera ist seit etwa drei Jahrzehnten ein Kraftpaket, und es ist ein Vergnügen zu sehen, wie diese Kraft wieder entfesselt wird, ohne dass sie mit der Zeit nachlässt. Während ‚The Rink‘ vorwärts taumelt, begeistert der Star weiterhin – ob sie nun im Jitterbug hüpft und in die Höhe tritt oder mit ihrem Co-Star Liza Minnelli bläserisch harmoniert. Miss Rivera ist in der Tat eine Darstellerin, der man ewig zusehen könnte – aber am Ende reicht selbst sie nicht aus, um „The Rink“ zu retten.“ Frank Richs Kritik lobte Chita und Liza, aber nicht die Show.

Die deutschsprachige Erstaufführung am 8. März 1983 an den Bühnen der Stadt Bielefeld mit Jane Comerford (Angel) und Gaye MacFarlane (Anna) war noch vor der Londoner!

17 Titel, 59:05 min.; The Rink – Original Broadway Cast; with Liza Minnelli (as Angel) and Chita Rivera (as Anna); recorded at RCA Studios on May 6th 1984 © 1984 Polydor – 823 125-2 Y-1

Gab es nach den Erstaufführungen in Bielefeld, Salzburg und St. Gallen auch Zweitaufführungen?

CDs Grey Gardens

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CDs „Grey Gardens“. Es existieren zwei sehr ähnliche Cast-Alben von 2006 und 2008! Eins vom Off-Broadway und eins von der überarbeiteten Fassung vom Broadway, so dass die Liederliste leicht differiert. Aber in so kurzer Zeit hintereinander – gab es das noch einmal in der Musicalgeschichte?
„Grey Gardens“ basiert auf dem gleichnamigen Dokumentarfilm von Albert und David Maysles aus dem Jahr 1975 über das Leben von Edith Ewing Bouvier Beale („Big Edie“) und ihrer Tochter Edith Bouvier Beale („Little Edie“). Mit einem Buch von Doug Wright, Musik von Scott Frankel und Gesangstexten von Michael Korie war es Off-Broadway vom/am Playwrights Horizons vom 10.02.2006 bis 30.04.2006 zu sehen.
Danach am Broadway im Walter Kerr Theatre vom 02.11.2006 bis 29.07.2007 mit 307 Vorstellungen und 33 Voraufführungen. Zehn Nominierungen für die Tony Awards 2007, davon drei gewonnen: für Christine Ebersole und Mary Louise Wilson als Haupt- und Nebendarstellerin sowie für das beste Kostümdesign von William Ivey Long. Weitere Preise folgten und die CD war 2008 für einen Grammy Award als „Best Musical Show Album“ nominiert.

23 Titel, 77:28 min.; Grey Gardens – A New Musical; Off-Broadway Cast Recording; mit Christine Ebersole, Mary Louise Wilson © 2006 PS Classics – PS-642; im Schuber mit Gesangstexten im Extrabooklet

22 Titel, 69:48 min.; Grey Gardens – The Musical; Original Broadway Cast Recording; mit Christine Ebersole, Mary Louise Wilson © 2007 PS Classics – PS-642; im Schuber mit Gesangstexten im Extrabooklet

Die Deutsche Erstaufführung gab es als „Grey Gardens – Eine Musical-Installation“ in der Berliner Villa Elisabeth nur am 6. und 7. Februar 2013 in Martin G. Bergers Übersetzung und Inszenierung mit Katja Brauneis als Big Edith, Frederike Haas als Little Edie und Alen Hodzovic als Alle Männer. Wagt sich niemand an das Musical?

CD Die Geschwister Pfister – The Voice of Snow White

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „Geschwister Pfister – The Voice of Snow White“, was am 5. Februar 1999 im Hebbel Theater Berlin uraufgeführt wurde. Die Show mit den Geschwistern Pfister, Walter Schmidinger als Märchenerzähler und einem Streichorchester unter der Leitung von Johannes Roloff ist eine Koproduktion mit der Bar jeder Vernunft Berlin.
Ausgehend vom Märchen der Brüder Grimm (Erstausgabe von 1812) geht es ums Älterwerden und Jüngersein sowie dem daraus resultierenden Konkurrenzkampf plus Vergleichen mit Hollywood-Hyänen wie Joan Crawford. Idee, Konzept: Christoph Marti | Regie: Christoph Marti, Johannes Steinbrückner | Musikalische Leitung und Arrangements: Johannes Roloff | Choreographie: Die Geschwister Pfister / Anna Huber | Bühnenbild: Stephan Prattes und Christian Sedelmayer | Kostüme: Arne Baess | NUR mit Fräulein Schneider / Andreja Schneider als Die gute Königin und das Schneewittchen, Ursli Pfister / Christoph Marti als Die böse Königin, Toni Pfister / Tobias Bonn als die sieben Zwerge; die Journalistin; der Prinz; der Fotograf; der Page; der Jäger; der Koch.

Mir hatte damals die Märchenüberschreibung mit nur drei Darstellern plus extremer Liedermixtur überhaupt nicht gefallen – trotz sechsteiligem, angeblichen Muppet-Show-Medley.

27 Titel, 65:56 min.; Die Geschwister Pfister – The Voice of Snow White © 1999 Traumton / 4448; Barcode: 4015698877823

Mehr „Snow White“? Da die Dreharbeiten zu Disneys Realverfilmung „Snow White“ bereits im Sommer 2022 beendet waren, sollte der Film im März 2024 anlaufen. Doch nach Schauspielerstreiks hat Disney ihn kurzerhand um ein ganzes Jahr verschoben – für die deutschen Kinos nun ab 20.03.2025 geplant.

CD You’re a Good Man, Charlie Brown

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „You’re a Good Man, Charlie Brown“, die vom Broadway-Revival ab 4. Februar 1999 stammt. Nach einer US-Tournee vom 18. November 1998 bis 17. Januar 1999 ging es ins Ambassador Theatre New York vom 4. Februar bis 13. Juni 1999 (14 Previews, 149 Aufführungen). Das Musical aus dem Jahr 1967 mit Musik und Texten von Clark Gesner, basierend auf dem Comic Peanuts und den Figuren von Charles M. Schulz, bekam eine Überarbeitung / neue Dialoge von Michael Mayer, der auch Regie führte, und drei zusätzliche Songs („Beethoven Day“, „Rabbit Chasing“ und „My New Philosophy“) und Orchestrierung, die von Andrew Lippa geschrieben wurden. Die Figur der Patty wurde durch Sally Brown ersetzt, inspiriert von der gleichen Änderung, die Schulz in der animierten TV-Adaption vorgenommen hat.
Zur Besetzung gehörten Anthony Rapp als Charlie Brown, B.D. Wong als Linus, Ilana Levine als Lucy und Stanley Wayne Mathis als Schroeder. Ebenso Kristin Chenoweth und Roger Bart als Sally und Snoopy, die jeweils den Tony Award wie auch den Drama Desk Award in der jeweiligen Kategorie gewannen.

Und schon ein Jahr später sah ich die deutsche Erstaufführung dieser 1999er Fassung als „Du bist in Ordnung, Charlie Brown“ im Kleinen Theater Berlin am 12.09.2000. Produziert von Andreas Gergen (spielte auch Charlie Brown), Gerald Michel und Christian Struppeck.

15 Titel, 47:51 min.; You’re A Good Man, Charlie Brown – „The New Broadway Cast Recording“; recorded January 20, 1999 at Avatar Studios New York City © 1999 BMG Music

Erstaunlich, wie selten sich Gruppen an die Sechs-Personen-Komödie wagen. Und warum gibt es keine deutschsprachige Einspielung von 1991 oder 2000?

CD A New Brain

Aus dem Archiv von Frank Wesner die CD „A New Brain“, was am 14.5.1998 im Mitzi E. Newhouse Theater vom Lincoln Center in New York uraufgeführt wurde. Die deutschsprachige Erstaufführung in der Landesbühne Hannover am 8.9.2007 durch das TfN habe ich am Theater Hildesheim kurz danach gesehen. So eine traurige und doch Hoffnung schöpfende (autobiographische) Geschichte um den Songschreiber Gordon Schwinn, der sich Sorgen macht, dass er sein Werk nicht mehr vollenden kann. William Finn schrieb viele der Songs kurz nach seiner Entlassung aus einem Krankenhaus. Das Buch quasi um die Lieder herum schrieb er zusammen mit DEM James Lapine. Und es sind so viele legendäre Lieder auf einer CD!
In der 1998 Original-Off-Broadway-Besetzung sind neben Malcolm Gets als Gordon Michael Schwinn und Christopher Innvar als sein Freund Roger Delli-Bovi im Ensemble dabei Kristin Chenoweth als überheblich Kellnerin bzw. gemeine Krankenschwester Nancy D sowie DER Chip Zien als Mr. Bungee, der Star seiner eigenen Kinderfernsehserie.

29 Titel, 78:40 min.; A New Brain; Original Cast Recording; cast with Malcolm Gets (Gordon Michael Schwinn) and Norm Lewis (Roger Delli-Bovi), Michael Mandell (Richard), Penny Fuller (Mimi Schwinn), Mary Testa (Lisa), Kristin Chenoweth (Waitress/Nancy D), Chip Zien (Mr. Bungee), Liz Larsen (Rhoda), John Jellison (Doctor) and Keith Byron Kirk (Minister) © 1998 BMG / RCA Victor

Gab es wirklich außer den 26(?) Vorstellungen in Niedersachsen und den sechs(?) Aufführungen 2017 im NDSM-Loods, Amsterdam, keine weiteren Produktionen?

CD Alma und das Genie

Aus dem Archiv von Frank Wesner die Doppel-CD „Alma und das Genie“, was offiziell am 2. Februar 2015 im Spiegelsaal des Theater des Westens, Berlin, uraufgeführt wurde. Ein satirisches Musical über Alma Mahler ihre Alpha-Männer: Musiker (Mahler, Zemlinsky), Maler (Klimt, Kokoschka), Literat (Hauptmann, Werfel) und auch ein Architekt (Gropius) – für eine Diva und einen Pianisten. Die Musik ist von Tom van Hasselt und kreative Entwicklung durch Nini Stadlmann, Hendrik Weber und Tom van Hasselt.
Ich hatte das Glück, schon die Lesung 2014 zu erleben wie auch bei der Uraufführung am 2. Februar 2015 dabei zu sein. Danach gab es Vorstellungen an verschiedenen Spielorten und ich sah es wieder 2016 beim CD-Release in der Berliner Bar jeder Vernunft.

Inzwischen ist das Zwei-Personen-Musical verlegt und wurde in Hamburg live aufgezeichnet für die CD. Der 7. Titel „Der Heiratsantrag“ ist auf der CD schon an den Titel 6 gekoppelt.

CD1: 18 Titel, 55:00 min.; CD2: 14 Titel, 50:37 min.; Alma und das Genie; am 5.3.2016 in Hamburg aufgezeichnet © 2016 Zellphone Records; Booklet mit Chronologie Alma Mahler-Werfels

Wann sehe ich das Kabarettmusical über Alma Mahler wieder? Singend-sprechende und spielende Pianisten gibt es ja durchaus.

CD Boccaccio

Aus dem Archiv von Frank Wesner die Doppel-CD „Boccaccio“, was am 1.2.1879 im Carl-Theater Wien uraufgeführt wurde. Die Operette in 3 Akten ist von Richard Genée und Camillo Walzel mit Kompositionen von Franz von Suppé. In „Boccaccio“ geht es auch um Boccaccio und verwendet Szenen aus dessen Decamerone. Es wird geliebt und betrogen, verkleidet und demaskiert, intrigiert und gefeiert. Und die Kleinbürger wollen eine Rebellion gegen die sozialen Außenseiter, die Studenten und jüngere Generation, damit es keine Veränderungen gibt. Ihre Ehefrauen gehen längst (un)heimlich fremd. Doch geht es am Ende wieder um Heirat und monogame Ehe, es geht um Posten, Ansehen, Dominanz und Machtausübung.
Fast vergessen ist, dass die Titelrolle des Giovanni Boccaccio für eine Alt-Stimme geschrieben wurde!
Doch diese Besetzung wurde auch nicht in der ansonsten von mir sehr geliebten Serie „Traumland der Operette“ befolgt. Es handelt sich um eine Einrichtung von Hans Bodenstedt für den Hörfunk mit Opernsängern und Schauspielern (extra für die vielen Dialoge), so dass ein sehr guter Eindruck der Handlung von „Boccaccio“ beim Zuhören entsteht.

CD 1: 17 Titel, 63:34 min.; CD 2: 17 Titel plus 5 Titel Gasparone, 70:13 min.; aufgenommen mit Dialogen Oktober 1949 vom NWDR in Hamburg – Hörfunk-Operetten-Musikproduktion; in der Serie Traumland der Operette

Leider habe ich keine Erinnerung mehr an die einzig gesehene Aufführung in meiner Detmolder Zeit 2005. Und wo gibt es eine wirklich vollständige Übersicht der Serie „Traumland der Operette“?