Finale in Berlin beim BWG

Bundeswettbewerb Gesang Berlin Vorrunde 20151020 14.45.12Das Halbfinale vom
44. Bundeswettbewerb Gesang Berlin für Musical/Chanson (und OPERETTE!) findet vom Montag bis Mittwoch (30. November bis 2. Dezember 2015) im Konzertsaal der Universität der Künste Berlin, Hardenbergstraße, statt. 180 hatten sich angemeldet und wurden in den Vorrunden an sieben Orten ausgesiebt und nach Berlin delegiert. Die Finalrunden sind öffentlich bei freiem Eintritt. Am Montag der Juniorwettbewerb für Musical/Chanson, Dienstag dann für Musical und Mittwoch abschließend Chanson und die Bekanntgabe der Finalisten für Donnerstag und Freitag.
So auch der wiederkehrende, zweijährige Rhythmus.

Bundeswettbewerb Gesang Berlin Vorrunde 20151019 11.41.11Das Preisträgerkonzert findet am darauffolgenden Montag, 7. Dezember 2015, 19.30 Uhr, im Friedrichstadt-Palast Berlin statt. Gayle Tufts moderiert und die musikalische Begleitung übernimmt Adam Benzwi und seine Band, Regie führt Corinna Druve und die Choreografie errbeitet Maik Damboldt – beide vom Friedrichstadt-Palast Berlin.

Am Montag waren 32 junge Talente in der Zeit von 10 Uhr bis 17.30 Uhr zu bewerten. Dies bewältigte – inklusive dem Aussuchen von drei wunderbaren Operettenliedern – die Jury der Finalrunden in Berlin:

Peter Christian Feigel (Vorsitz, Dirigent, Staatsoperette Dresden), Philip Bröking (Operndirektor Komische Oper Berlin), Matthias Davids (Leiter der Sparte Musical am Landestheater Linz), James de Groot (ZAV – Künstlervermittlung Köln Musical), Alexandra Georgieva (Ballettdirektorin Friedrichstadt-Palast Berlin), April Hailer (Schauspielerin, Musicaldarstellerin, Dozentin für musikalisch-szenische Gestaltung am Mozarteum Salzburg), Frederik Hanssen (Kulturredakteur DER TAGESSPIEGEL), Eric Lee Johnson (Musicaldarsteller, Voice-Over Artist/Synchronsprecher, Entertainer), Serkan Kaya (Schauspieler und Musicaldarsteller), Anna Mateur (Jazzsängerin, Texterin, Schauspielerin).

Förderpreise Juniorwettbewerb
1. Förderpreis: Jahresstipendium der Günter-Neumann-Stiftung € 4.200
2. Förderpreis: aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin € 3.000
3. Förderpreis: aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin € 2.000
Förderpreis: aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin € 1.200
Förderpreis: der Walter und Charlotte Hamel Stiftung € 1.000

Preise Hauptwettbewerb
1. Preis Musical des Regierenden Bürgermeisters von Berlin € 5.000
2. Preis Musical: aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin € 4.000
3. Preis Musical: aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin € 3.000
1. Preis Chanson des Regierenden Bürgermeisters von Berlin € 5.000
2. Preis Chanson: aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin € 4.000
3. Preis Chanson: aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin € 3.000
Preis des Deutschen Bühnenvereins für die beste Darstellung einer Musical-Szene € 2.500
Preis der Walter Kaminsky-Stiftung € 2.500
Preis der BDG-Stiftung Gesang des Bundesverbandes Deutscher Gesangspädagogen € 2.500
Walter Jurmann-Preis € 2.000
Chanson-Preis der Stiftung Deutsches Kabarettarchiv € 2.000
Preis der Walter und Charlotte Hamel Stiftung € 2.000

Für außerordentliche Leistungen eines Klavierbegleiters/einer Klavierbegleiterin kann die Jury einen Pianisten-Preis in Höhe von € 2.000 aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien vergeben.

geisterhafte Weihnachtsnacht

Weihnachtsgeschichte, Eine 20151127 001 Theater am Kurfürstendamm Berlin © Frank Wesner __Eine Weihnachtsgeschichte“ –
Nach einer Erzählung von Charles Dickens

Musical von Christian Berg mit der Musik von Michael Schanze

Premiere am 28. November 2015 im Theater am Kurfürstendamm Berlin

Regie: Michael Ihnow

Wer mit wem im Haus oder …

Haus auf dem Land 20151125 001 Renaissance-Theater Berlin (c) Frank Wesner_

„Haus auf dem Land“ von Donald Margulies, Deutsch von Helmar Harald Fischer

Europäische Erstaufführung am 29. November 2015 im Renaissance-Theater Berlin

Regie: Guntbert Warns | Bühne: Momme Röhrbein | Kostüme: Angelika Rieck
mit Michael Mendl, Judy Winter, Heikko Deutschmann, Anika Mauer, Linn Reusse, Christian Schmidt

Ein Jahr nach dem Tod der Schauspielerin Kathy versammeln sich die Angehörigen auf dem Landsitz der Familie: ihre Mutter Anna ist selbst eine sehr erfolgreiche Grande Dame der Bühne. Bruder Elliot, musste seine Schauspielkarriere aufgeben und versucht sich nun als Theaterautor. Witwer Walter, ein einflußreicher Hollywood-Regisseur, ist jetzt liiert mit der schönen aber erfolglosen Schauspielerin Nell. Und Kathys Tochter Susie, eine College-Studentin, die nicht viel von der familiären Erblast der Schauspielerei wissen will – und erst recht nichts von der neuen Flamme ihres Vaters hält. Als Michael, ein alter Freund der Familie, für ein paar Tage auf dem Anwesen zu Gast ist, steigt die Anspannung. …

Informationen vom Theater, Fotos © Frank Wesner

Es gibt keine Neutralität – Die Gewehre der Frau Carrar

Das „sich Heraushalten” schütze nicht davor, selber schmerzhaft betroffen zu werden und die fehlende oder zu späte Entscheidung für „das Gute” helfe nur „dem Bösen” zu obsiegen.

„Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.“ Dieses Bibelwort hat sich Frau Carrar zur Maxime gemacht, nachdem ihr Mann im Kampf gegen putschende Generäle erschossen wurde. Sie ist entschlossen, sich und ihre Familie aus den politischen Auseinandersetzungen herauszuhalten. Doch als nun auch einer ihrer Söhne beim Fischen willkürlich von faschistischen Truppen getötet wird und sie vom Durchbruch der faschistischen Generäle bei Malaga hört, holt sie die sorgsam verborgenen Waffen ihres Mannes aus dem Versteck und geht selbst an die Front…
Darf man sich heraushalten, wenn faschistische Kräfte die Macht an sich reißen? Muss man für die „gerechte” Sache notfalls auch zur Waffe greifen? Brechts Einakter über den Spanischen Bürgerkrieg war zu seinen Lebzeiten – nach der Pariser Uraufführung mit Helene Weigel in der Titelrolle 1937 – eines seiner meistgespielten Stücke.

Die Gewehre der Frau Carrar von Bertolt Brecht

Premiere am 28. November 2015 im Berliner Ensemble auf der Probebühne

Regie und Bühne: Manfred Karge, Kostüme: Wicke Naujoks, Musikalische Leitung: Tobias Schwencke, Dramaturgie: Anika Bàrdos, Licht: Steffen Heinke, Projektionen: Frieder Aurin

Mit Ursula Höpfner-Tabori (Teresa Carrar), Jonathan Kutzner (Ihr Sohn José), Roman Kaminski (Ihr Bruder Pedro), Stephan Schäfer (Der Verwundete), Nadine Kiesewalter (Das Mädchen), Felix Tittel (Der Padre), Anke Engelsmann (Die Nachbarin), Michael Kinkel (Der Fischer), Uli Pleßmann (Der andere Fischer), Barney Lubina/Arda Dalci (Der Knabe)

Die Sänger: Martin Schneider, Jörg Thieme, Anke Engelsmann, Nadine Kiesewalter, Michael Kinkel, Uli Pleßmann, Stephan Schäfer, Felix Tittel

Die Musiker: Joe Bauer (Schlagzeug, Klänge, Geräusche), Damir Bačikin (Trompete), Valentin Butt / Gerhard Schiewe (Akkordeon), Rodrigo Santa María (Gitarre)

Heidi nicht nur für Heranwachsene

Heidi 20151210 Kino - Plakat im KinoDie neue Heidi-Verfilmung ist ganz der Natur verpflichtet, wunderbar fotografiert mit bezaubernden Details und verzaubernden Designs, ausgestattet mit aufwändigen Requisiten und Kostümen, mit abwechslungsreicher, intensiver Akkordeon-Violinen-Musik von Niki Reiser (der schon Heidi 2001 vertonte) und bietet Raum für Gesten und Blicke großen Spielertheaters. Bei der Besetzung kein Wunder.
Die Geschichte bleibt einfach und stringend im Zeitraffer der Jahreszeiten erzählt. Heidi muss auf die Alm, dann quasi nach Frankfurt am Main entführt (die Zugfahrt muss damals doch nicht nur einen knappen halben Tag gedauert haben?) und per Heimweh wieder zurück. Dabei zeigt sich Großmama Sesemann (Hannelore Hoger) als spürsinnige Vermittlerin. Drei wundervolle Kinderdarsteller vermitteln die direkten Gefühle und Ängste.
Heidi 20151210 Kino - Banner Schriftzug mit DarstellernEin Kinderfilm nicht nur für Heranwachsene.

Heidi
Kinostart: 10. Dezember 2015 (Verleih: StudioCanal Deutschland)
Regie: Alain Gsponer, Drehbuch: Petra Biondina Volpe (Basierend auf Johanna Spyri), Komponist: Niki Reiser
mit Anuk Steffen (Heidi), Bruno Ganz (Almöhi), Quirin Agrippi (Geissenpeter), Isabelle Ottmann (Klara Sesemann), Hannelore Hoger (Großmama Sesemann), Maxim Mehmet (Herr Sesemann), Katharina Schüttler (Fräulein Rottenmeier), Peter Lohmeyer (Sebastian), Jella Haase (Tinette), Dete (Anna Schinz)

Heidi 20151210 Kino - Banner ohne Datum

Irish Pub mit Geschichte(n)

Das „Irish Celtic“ ist das Pub des alten Raubeins Paddy. Das Lokal hat große Zeiten hinter sich, von denen sein Besitzer mit noch größerer Begeisterung erzählt. Paddy führt dabei in unzähligen Anekdoten mit hinreißendem Humor durch die Geschichte Irlands, seine Mythen und Legenden – vom keltischen Ursprung bis in die heutige Zeit. Eine fünfköpfige Live-Band spielt die mitreißende irische Musik mit Live-Gesang, von traditionellen Folk-Songs über feenhafte Melodien bis zu stürmischer Tanzmusik. Das fabelhafte Ensemble beweist zu den unverkennbaren Klassikern des Irish Folk vor allem eines: Tanz und Musik sind das Lebenselixier der grünen Insel!

Irish_Celtic_LogoSeit seiner Premiere 2012 von „Irish Celtic – Spirit of Ireland“ immer wieder auf internationaler Tournee. Nun vom 15.-20. Dezember 2015 wieder im Berliner Admiralspalast gastierend.

Im Ambiente des Irish Pub Kilkenny gab es erste Einblicke in die Show – Fotos © Frank Wesner

Text vom Veranstalter

27.11.15 – 2 P – 2 WA

Toi.Toi.Toi heute nach Bremen, Hamburg, Fürth und Linz.
In Bremen Uraufführung des Liederabends „Driving Home for Christmas“ im Fritz, in Hamburg Premiere „Lucky Stiff“ an der Joop van den Ende Academy, in Fürth Wiederaufnahme „La Cage aux Folles“ an der Comödie (bis 20.12.2015) und in Linz Wiederaufnahme „Tommy“ im Musiktheater Volksgarten Linz.DRIVING HOME FOR CHRISTMAS 20151127 Fritz Bremen - Banner_DrivingHome

Verklebt

Nein, einen Besuch bei der Wiedereröffnung des Zuckermuseums jetzt im wahrsten Sinne unter dem Dach des Deutschen Technikmuseum Berlin im Neubau der Trebbiner Str. 9 in Berlin-Kreuzberg mit der Daueraustellung „Alles Zucker! – Nahrung – Werkstoff – Energie“ kann ich nicht empfehlen. Die vergebenen Chancen sind zu auffällig – gerade bei einer fremdfinanzierten Neukonzeption. (Dauerausstellungen kann das Museum nicht selbst stemmen?)
Vor allem stört mich, dass sich die Museumsmacher feige vor den Fragen der letzten Jahre drücken und sich nur auf wissenschaftlich-chemische Aspekte und geschichtliche Zuckergewinnung beschränken und Gegenüberstellungen meiden.
Gut natürlich ist die historische Darstellung der Zuckergewinnung, die mit Berlin-Wedding und den Grundlagen des Museums verknüpft sind. Doch es bleibt ein altertümliches Bild zurück, was mit der Industralisierung der letzten Jahrzehnte nichts zu tun hat. Ein Blick zum „Maiszuckerüberschwemmer“ USA fehlt. Einfach nur die kritische Auseinandersetzung mit den Problemen durch zuviel Zucker(arten). Im wahrsten Sinne im Kleingedruckten erfährt der Laie, dass es viele Bezeichnungen für Zucker gibt. Ein Museum könnte, wenn es wollte, Facetten aufzeigen und der Zuschauer dann seine Schlüsse ziehen. Doch wenn nur eine Seite beschrieben wird – ist es einseitig.
So wird Zucker als alternativer Werkstoff gezeigt, aus dem sich noch mehr entwickeln lässt für Kunststoffe und Treibstoffersatz. Doch das hat gravierende Auswirkungen auf die Landwirtschaft.
Fragen bleiben nicht, weil sich leider keine stellen. Eine überholte Beweihräucherung schon zur Eröffnung. Und wenn dann der Vorsitzende des Förderkreises Zucker-Museum e.V., Günter Jakobiak, den weltweit steigenden Bedarf anpreist und solche Nebensätze sinngemäß wie „weil andere so leben wollen wie wir“, dann verklebt es mir mächtig meinen Magen. Nein, danke

Eine neue Lady für Berlin

Nach sieben Jahren bekommt Berlin wieder eine Lady – parallele Aufführungen in Potsdam oder im brandenburgischen werden dabei gerne übersehen.
Die deutschsprachige Erstaufführung fand am 25. Oktober 1961 am Theater des Westens statt und 54 Jahre später hat am 28. November 2015 eine Neuinterpretation an der Komischen Oper Premiere. Ein Opernintendant inszeniert.
Eigentlich ist es nicht nur eine neue Lady, sondern es sind abwechselnd zwei plus einer Zweitbesetzung. Katharine Mehrling ist die Neue mit und später ohne Berliner Dialekt. Ab 15. Dezember 2015 wechselt sie sich mit Winnie Böwe ab – die Vorstellungstermine sind festgelegt. Dazu gäbe es noch Mirka Wagner von der Komischen Oper.

Beim Meilenstein fürs Musical auf deutschsprachigen Boden – kurz nach dem Mauerbau – am 25. Oktober 1961 am Theater des Westens (Regie: Sven Aage Larsen, Dialogregie: Wolfgang Spier, Regieassistenz: Christian Wölffer) stand zunächst Karin Huebner als Eliza Doolittle auf der Bühne, später Liane Croon und Karola Ebeling. Mit kurzer Unterbrechung bis zum 10. Juni 1964 dort zu sehen und wieder vom 14. September bis zum Jahreswechsel 1973. Die dritte Spielserie dann ab 19. Dezember 1975.
Am 09.09.1966 folgte das Metropol-Theater Berlin (Regie: Uwe Kreyssig) mit Maria Alexander oder Ingrid Möpert.
Eine Neuinszenierung folgte am Theater des Westens am 23./29.12.1983 (Regie: Michael Wedekind).
Das Metropol-Theater Berlin zeigte ab 04.11.1988 Horst Ludwigs Neuinszenierung, die sogar eine Neufassung bekam ab 07.03.1997. Zunächst Gundula Natschinski und Schauspielerin Daniela Hoffmann als Eliza. Später dann Carry Sass und Christina-Agnes Weiske.
Unter Helmut Baumanns Intendanz (und mit ihm als Professor Higgins) wieder neu im Theater des Westens unter der Regie von Rolf von Sydow mit Sylvia Wintergrün und Anna Bolk als Eliza. Premiere am 30.01.1994 (bis 24.04.1994 gespielt) und später wieder 03.08.-25.09.1997.
Die Bühne des mittlerweile geschlossenen Metropol-Theaters eroberte als Admiralspalast am 31.07.2008 in Peter Lunds Inszenierung zunächst Franziska Forster als Eliza, später auch Antje Rietz.
Ob es auch kleinere Versionen gab? Die Gastspiele oder auch übernommenen Produktionen aus Berlin zählen zunächst wohl nicht dazu? Welche Darstellerinnen waren innerhalb der teilweise langen Laufzeiten noch als Eliza Doolittle zu sehen?

Toi.Toi.Toi für die neue Lady in Berlin!

Quelle: Archiv Frank Wesner, Fotos © Frank Wesner

My Fair Lady Programmhefte 3 beschriftet (c) Frank Wesner_

© Frank Wesner

Das war die 14. schreib:maschine

Ich mag ja mein Foto mit den beiden. Diesmal geben Nini Stadlmann und Tom van Hasselt ein bissiges Moderatorenduo. Das einmaliges Konzert „die schreib:maschine“ zum insgesamt 14. Mal nach sieben Monaten Pause – jetzt zum dritten Mal mit neuem Veranstalter: Deutsche Musicalakademie e.V..

Doch es gab nur 4 kurze Beiträge, die länger hätten sein können. Denn das grundsätzlich nicht gelöste Problem war und ist, dass der Zuschauer kaum Einblick in das Stück erhält. Ein potentieller Produzent nicht beurteilen könnte, ob sich ein vertiefendes Begutachten überhaupt lohnt. Wie viele Rollen für wie viele Darsteller, wie viele Szenen, wie ist der dramaturgische Aufbau? Ist die Musik ständig wechselnd oder gibt es eine Konzeptlinie?
Nötig wären neben mehr Liedern vor allem Lieder mit Dialogszenen.

Sinnvoll wäre es auch, eine langfristige Planung zu haben. Denn An- und Abreisen sind zu organisieren. Vielleicht auch die eigene Uraufführung zu bewerben – aber nicht zu früh und definitiv nicht zu spät.
Vor allem sollte klarer sein, ob es nun um 19 Uhr beginnt oder um 20 Uhr (wie im viel zu raren Programmheft gedruckt).

In der 14. Ausgabe nun 4 Beiträge. Eine Übersetzung eines rockigen Off-Off-Broadwaymusicals, ein erweiterbares Zwei-Personen-Musical eines Musicalstudenten, ein Community-Musical als Heldenreise durch die graue Welt mit vielen Farbtupfern sowie eine Art Kabarettmusical als Abrechnung über Arbeitswelt und Zwischenmenschliches.

Jasper in der Unterwelt
von Ryan Scott Oliver & Hunter Foster, Übersetzung: Lisanne Wiegand

Annas Geschichte
Musik, Text, Buch: Nicolai Schwab

What’s My Colour?
Musik: Yuval Halpern, Text & Buch: Wendy Lewis

Jobbing Queen
Musik, Text, Buch: Sylvia – Die Unvollendete

Ob es einen nächsten Termin gibt? Ob die Deutsche Musicalakademie e.V. mehr Energie in das Projekt stecken wird?

Foto: Frank Wesner

schreib-maschine – Offene Bühne für neue Musicals 20150413 Deutsche Musical Akademie‎ - Foto von Frank Wesner

So 22.11.15 – 2 UA – 5 P – 2 WA – Konzert

Erster Schnee deutschlandweit und Toi.Toi.Toi heute nach Berlin, München, Schleswig, Saarbrücken, Trier, Graz, Gießen und Magdeburg.
In Berlin Premiere der Oper „Aida“ – ein „Immenso Ftha“ allen – sowie Uraufführung „Aladin … und das Wunder mit der Lampe“ im Wintergarten, Uraufführung „Lukas – A new Berlin musical“ in der Stage Factory Berlin, in München Konzert „Polnische Hochzeit“ (von Joseph Beer), in Schleswig Premiere „Heiße Zeiten“ im Slesvighus Schleswig (Regie: Eva Hosemann), in Saarbrücken Premiere „Die Piraten von Penzance“ am Staatstheater (Regie: Mike Leigh), in Trier Premiere „Peter Pan“ im Theater (von Bernstein; Regie: Robert Alföldi), in Graz Premiere „Emil und die Detektive“ vom Next Liberty Jugendtheater im Opernhaus, in Gießen Wiederaufnahme „Der Kuss der Spinnenfrau“ und in Magdeburg Wiederaufnahme „Crazy for You“ im Opernhaus (Regie: Erik Petersen).

Aladin 20151122 Wintergarten Berlin - Zimt&Zauber - Banner

Sa 21.11.15 – 1 DSE – 3 P – 2 WA

Toi.Toi.Toi nach Köln, Görlitz, Würzburg, Wien und Berlin.
In Köln ist Deutsch(sprachig)e Erstaufführung „Bodyguard“ im Musical Dome (mit Songs in englischer Sprache und deutschsprachigen Dialogen von Tobias Rohe, mit Patricia Meeden / Nyassa Alberta als Rachel Marron, Jürgen Fischer als Frank Farmer u.a.), in Görlitz Premiere „Orpheus in der Unterwelt“ im Gerhart Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau, in Würzburg Premiere „Jekyll & Hyde“ am Mainfranken Theater (Regie: Ivan Alboresi), in Wien ist Übernahmepremiere „Die Drei von der Tankstelle“ im Theater Center Forum / Schaubühne (Regie: Marcus Strahl; Übernahme von den Wachaufestspiele Weißenkirchen, Premiere am 21. Juli 2015) und in Berlin sind die Wiederaufnahmen „Grimm! – Die wirklich wahre Geschichte von Rotkäppchen und ihrem Wolf“ an der Neuköllner Oper (bis 3.1.) sowie „Keinschneechaos – Im Tal der rosa Plüschhasen“ im Friedrichstadt-Palast (bis 29.1.).

Fr 20.11.15 – 3 P – 1 WA

Toi.Toi nach Linz, Nordhausen, Nürnberg, Berlin. („Thrill Me“ in Bottrop ist wegen fehlendem Spielort verschoben).
In Linz Premiere „Hedwig and the Angry Inch“ in der BlackBox Musiktheater Volksgarten Linz (Deutsch von Rüdiger Bering und Wolfgang Böhmer; Regie: Johannes von Matuschka, Hedwig: Riccardo Greco, Yitzhak: Ariana Schirasi-Fard), in Nordhausen Premiere „Der Zarewitsch“ (Regie: Holger Potocki, Musikalische Leitung: Michael Ellis Ingram), in Nürnberg Premiere „Alice im Winter-Wunderland – eine Musical-ische Winterreise“ im Theater ACTelier (Regie: Rebecca Brinkmann), in Berlin Wiederaufnahme des piefigen „La Cage aux Folles“ in der Bar jeder Vernunft (20. 11. 15 – 10.1.16).

Herr von Bohlen 20151119 Kino - Plakatausschnitt

Herr von Bohlen

Gestern statt „Johnny Cash – Unbroken“ (Regie: Nilufar K. Münzing) war in Ulm Premiere „The Black Rider“ am Theater Ulm (Regie: Nilufar K. Münzing, Musikalische Leitung: Joo Kraus, Bühne & Kostüme: Britta Lammers)
sowie Kinostart des ABSOLUT SEHENS- und EMPFEHLENSWERTEN „HERR VON BOHLEN“ und „STONEWALL“.

 

es war am 18. November

Vor 27 Jahren Uraufführung „Quasimodo“ in der Stadthalle Böblingen (18.11.1988), vor 15 Jahren Premiere „Love Life“ an der Hochschule der Künste Berlin im Theater- und Probensaal (18.11.2000), vor 11 Jahren Uraufführung „Dirty Dancing“ im Theatre Royal, Sydney (18.11.2004), vor 7 Jahren Premiere „Road Show“ von Stephen Sondheim im Public Theatre, New York (18.11.2008), vor 11 Jahren Uraufführung „Das letzte Einhorn“ vom Theater für Niedersachsen TfN im Theater Hildesheim (18.11.2011) sowie Uraufführung „Fahr zur Hölle, Ingo Sachs“ im Deutschen Theater Berlin (18.11.2011) und vor 3 Jahren Uraufführung „Rocky“ von der Stage Entertainment im Operettenhaus Hamburg (18.11.2012).

Rocky 20121117 Operettenhaus Hamburg 65_

Uraufführung „Rocky“ von der Stage Entertainment im Operettenhaus Hamburg (18.11.2012)

Mozart und Berlin – arm und sexy

Schauspieldirektor im Schloss Charlottenburg 20151029 Berlin Schloss Charlottenburg - Orangerie - flyer_frontseiteBerlin sucht den Mozart-Botschafter, um eine anerkannte Mozartstadt zu werden. Arm und sexy sind sie ja beide. Immerhin hielt sich der Maestro sogar persönlich im 18. Jahrhundert hier auf. So wurde ein fiktiver Wettbewerb initiiert und drei Sänger_innen treten zum Finale beim moderierenden Schauspieldirektor auf, der sogar ab und zu mitsingt.

50 und 30 Minuten dauert der kleine Spaß über Sänger, Zickereien, Wettbewerbe, Berlin, die Oper usw. Leichtfüßig adaptiert für das Jahr 2015 von Andreas Hass. Die Arien werden zum Teil nicht nur still stehend gesungen, sondern das Vierer-Ensemble reagiert und bewegt sich. Produzent Christoph Hagel hat nicht nur die musikalische sondern auch die szenische Leitung in der historischen Orangerie – heute einem eher leeren, schlauchigen Raum ähnelnd.

Baumann moderiert sehr gekonnt und charmant, ist so, wie das Publikum ihn kennt, und damit kokettiert er. Auch ist das Bangen mit ihm, ob er den Faden (und Text) verliert, mal wieder da. Komischerweise waren alle Image-Fotos mit ihm im Rokokokostüm und blauer Sonnenbrille. Zum Glück ist davon nichts auf der Bühne und er begrüßt sein Publikum im schwarzen Anzug.

Schöner Abend, nett, gut besetzt, ein theatral-musikalischer Spaß.

Schauspieldirektor im Schloss Charlottenburg 20151029 Berlin Schloss Charlottenburg - Orangerie - Marlon_da_Silva_Maia_Sarah_Behrendt_Helmut_Baumann_Anna_Krauja_Foto_Niklas_Faralisch_0456_„Der Schauspieldirektor“ von W.A. Mozart, KV 486 und Konzertarien, Textfassung: Andreas Hass, mit vielen Textbeiträgen Helmut Baumanns – mit Pause

Inszenierung und musikalische Leitung: Christoph Hagel
Junges Sinfonieorchester Berlin

Helmut, Schauspieldirektor: Helmut Baumann
Anna Herz, Sopran: Anna Krauja
Sarah Silberklang, Sopran: Sarah Behrendt
Marlon Buff-Maia, Bariton: Marlon da Silva Maia

Termine: 29.10. | 30.10. | 07.11. | 14.11.2015, 18:00 Uhr Dinner (optional) | 20:00 Uhr Aufführung
01.11. | 15.11.2015, 18.00 Uhr Aufführung (ohne Dinner)

Ort: Große Orangerie, Spandauer Damm 22-24, 14059 Berlin

Fotos zur freien Verwendung freigegeben von Niklas Faralisch

Schauspieldirektor im Schloss Charlottenburg 20151029 Berlin Schloss Charlottenburg - Orangerie - Baumann quer

MUT-Autorenwettbewerb 2016 in München

MUT-Autorenwettbewerb 20160723 Gärtnerplatztheater München - Logo 1431685853_mut_logo_muencheni-rgbkopieNachdem 2015 Künstlerinnen und Künstler die Chance bekommen haben, ihr Talent in Tanz, Gesang und Darstellung zu zeigen, sind 2016 die Komponisten, Liedtexter und Buchautoren dran! Deutschsprachige wie internationale Kreative jedweder Nationalität mit der Affinität zum musikalischen Unterhaltungstheater (Musical, Operette) sind bis zum 1. Mai 2016 aufgerufen, Stückideen zu einem Thema ihrer Wahl zu entwickeln und sich am MUT-Autorenwettbewerb 2016 in München zu beteiligen.

Aus den eingesandten Stückideen werden von einer internationalen Fachjury aus Intendanten, Dramaturgen, Verlegern und renommierten Autoren der heimischen und internationalen Musiktheaterszene quasi in »Blind Audition«, d. h. ohne zu wissen, wer die Schreiber sind, insgesamt sechs Konzepte ausgewählt, die daraufhin von Studierenden des Faches »Musical« der Bayerischen Theaterakademie und Ensemblemitgliedern des Gärtnerplatztheaters einstudiert und bei der öffentlichen Abschlusspräsentation »Frei zur Uraufführung!« vor Publikum vorgestellt werden. Im Anschluss daran verleiht die Jury den Siegerpreis, dotiert mit 5.000 €. Darüber hinaus wird ein Publikumspreis vergeben.

Eine Kooperation des Gärtnerplatztheaters München mit der Theaterakademie August Everding und der Münchner Hochschule für Musik und Theater
Abschlusspräsentation »Frei zur Uraufführung!“ am Samstag, 23. Juli 2016, um 19.30 Uhr im Akademietheater München (Eintritt € 12,-)

MUT-Autorenwettbewerb 20160723 Gärtnerplatztheater München - Theater mit LogoDie Bewerbung
Aufgerufen, sich an dem Wettbewerb zu beteiligen, sind Komponisten, Liedtexter und Buchautoren sämtlicher Nationalitäten. Vorausgesetzt wird der vollständige Rechtebesitz eines bisher nicht uraufgeführten, originären Musiktheaterstoffes und der dazugehörigen Originalmusik.
Zur Bewerbung einzureichen sind in deutscher oder englischer Sprache:
– ein Konzeptpapier, das Auskunft über Stoffwahl und künstlerische Umgangsweise gibt (max. eine DIN-A4-Seite, Stücktitel oben rechts, ohne Nennung der Urhebernamen)
– das Szenarium des kompletten Stückes mit Inhaltsangabe und Auflistung der handelnden Figuren samt Stimmlage und kurzem Rollenprofil (max. zwei DIN-A4-Seiten, Stücktitel oben rechts auf jeder Seite, ohne Nennung der Urhebernamen)
– die Kurzbiografien der Autoren (zusammen max. eine DIN-A4-Seite, Stücktitel oben rechts auf jeder Seite, in einem separaten Umschlag)
– zwei komplette Szenen aus dem Wettbewerbsbeitrag in Text und Klaviernoten (Stücktitel oben rechts, ohne Nennung der Urhebernamen)
— 1. die ersten 10 Minuten des Stückes
— 2. eine weitere Szene aus dem Stück nach freier Wahl mit max. 5 Minuten Spieldauer

Insgesamt müssen diese beiden Spielszenen …
… mindestens zwei der Elemente Gesang, Schauspiel und Tanz beinhalten.
… eine Solo- und eine Ensemblegesangsnummer enthalten.
… ausschließlich selbstgeschriebenes Material enthalten.

Sämtliche Materialien sind im PDF-Format einzureichen, überdies die Musiknummern zusätzlich als Audio-Demos in MP3-Format.
Mehrfach-Bewerbungen mit unterschiedlichen Stückideen derselben Autoren sind möglich.
Der Veranstalter versichert, die eingesandten Beiträge vertraulich zu behandeln.
Information und Einsendung unter mut@gaertnerplatztheater.de

Einsendeschluss 1. Mai 2016

Die Jury
Josef E. Köpplinger (Vorsitzender der Jury, Staatsintendant des Gärtnerplatztheaters, Regisseur)
Matthias Davids (Regisseur und Künstlerischer Leiter der Sparte Musical am Landestheater Linz)
Andreas Gergen (Regisseur und Operndirektor des Salzburger Landestheaters)
Séan Gray (Managing Director von Josef Weinberger Ltd. London)
Stephan Kopf (Geschäftsführer der Musik und Bühne Verlagsgesellschaft mbH)
Peter Lund (Regisseur, Autor und Leiter des Studiengangs Musical/Show an der Universität der Künste Berlin)
Michael Otto (Chefdramaturg des Gärtnerplatztheaters)
Marc Schubring (Komponist)
Werner Signer (Geschäftsführender Direktor des Theaters St. Gallen)
Markus Spiegel (Musikproduzent und Medienberater)
Moritz Staemmler (Geschäftsführer der Felix Bloch Erben GmbH & Co. KG)
Dr. Maria Teuchmann (Geschäftsführerin der Thomas Sessler Verlag GmbH)
Christoph Wagner-Trenkwitz (Chefdramaturg der Volksoper Wien)

Informationen / Texte vom Gärtnerplatztheater München, Logo © Helge Bauer

MUT-Autorenwettbewerb 20160723 Gärtnerplatztheater München - Banner 1437139122_mutheader

Kriegerin – Uraufführung am 11. November 2015 im Grips Theater Berlin

Die junge, hasserfüllte Neonazibraut Marisa ist stolz auf ihre Leute! Aber dann drängt die 14jährige Svenja in die Kameradschaft und schlimmer noch: Der junge Geflüchtete Rasul und sein Bruder Jamil leben seit kurzem in der neuen Unterkunft und tauchen ausgerechnet in ‚ihrem‘ Supermarkt auf. Dann überschlagen sich die Ereignisse. Zwischen Gewalt, dumpfen Parolen und einer menschlichen Begegnung gerät Marisas Weltbild ins Wanken.

Fotos © Frank Wesner für alleseintheater.wordpress.com

Kriegerin
Nach dem Film von David Wnendt | Bühnenfassung von Tina Müller

Uraufführung am 11. November 2015 im Grips Theater Berlin

Regie: Robert Neumann | Bühne und Video: Silke Pielsticker | Kostüme: Jan A. Schroeder | Musik: Öz Kaveller | Parkourtrainer: Franz Schönberger, ParkourOne | Stückentwicklung und Dramaturgie: Kirstin Hess

Besetzung
Alessa Kordeck: Marisa (Nazi-Anführerin); Niku (Geflüchtete) | Lorris Andre Blazejewski: Rasul (junger Geflüchteter); Markus (Nazi-Mitläufer); Olek (Jugendlicher) | Maria Perlick: Svenja (Nazi-Sympatisantin); Meret (Jugendliche) | Paul Jumin Hoffmann: Sandro (Nazi-Anführer, Marissas Freund); Jamil (Rasuls Bruder) | Esther Agricola: Melanie (Nazi-Mitläuferin); Jana (Jugendliche); Andrea (Svenjas Mutter) | Christian Giese: Lupo (Obdachloser); Amidou (Geflüchteter); Detlef (Markus‘ Vater) | René Schubert: Oliver (Svenjas Stiefvater); Clemens (Rechtsextremist) | Regine Seidler: Bea (Marisas Mutter); Frau Kachel (Heimleiterin); Warda (Imbißbesitzerin)

Grips Theater Berlin

Grips Theater Berlin

Almavivas Commedia per musica

Das schier wahnwitzige Geschehen des „Tollen Tages“ (und der Nacht) mit den Eheleuten Graf und Gräfin Almaviva, den Angestellten und Brautleuten Susanna und Figaro, dem Ex-Paar Marcellina und Bartolo, dazu der Page Cherubino und so einige weitere Typen.
Und Graf Almaviva verwickelt sich immer mehr – auch in Liegestühle. Ildebrando D’Arcangelo wieder im körperlichen, gestischen, gesanglichen Höchsteinsatz.

Fotos © Frank Wesner für alleseintheater.wordpress.com

„Le Nozze di Figaro“ – Commedia per musica in vier Akten von Lorenzo Da Ponte, Musik von Wolfgang Amadeus Mozart

Premiere am 7. November 2015 der Staatsoper im Schiller Theater Berlin

Musikalische Leitung: Gustavo Dudamel | Inszenierung: Jürgen Flimm | Regiemitarbeit: Gudrun Hartmann | Bühnenbild: Magdalena Gut | Kostüme: Ursula Kudrna | Choreographie: Catharina Lühr | Licht: Olaf Freese | Chor: Frank Flade | Dramaturgie: Detlef Giese

Besetzung:
Graf Almaviva: Ildebrando D’Arcangelo | Gräfin Almaviva: Dorothea Röschmann | Susanna: Anna Prohaska | Figaro: Lauri Vasar | Cherubino: Marianne Crebassa | Marcellina: Katharina Kammerloher | Basilio: Florian Hoffmann | Don Curzio: Peter Maus | Bartolo: Otto Katzameier | Antonio: Olaf Bär | Barbarina: Sónia Grané

Seemann, hast du mich vergessen?

Masanetz, Guido Portrait Guido Masanetz 014

Guido Masanetz / Fotonachweis: Archiv EKW-Präsidium Berlin

Europäische Kulturwerkstatt e.V. (EKW) teilt mit, dass am 5. November 2015, der Komponist, Musikwissenschaftler und Dirigent Guido Masanetz (* 17. Mai 1914 in Friedek, Mähren) im Alter von 101 Jahren in Berlin verstorben ist.

Musikdirektor Guido Masanetz schrieb deutsche Musikgeschichte und bestimmte maßgeblich die Theater- und Musikentwicklung in der damaligen DDR entscheidend mit. Als Komponist zahlreicher Kompositionen, darunter Lieder und Schlager (u.a. „Bunte Lampions“ für Rudi Schuricke) sowie abendfüllender Werke (wie die legendäre Operette „In Frisco ist der Teufel los“) erzielte er national wie international bedeutende Erfolge. In über 60 Ländern wurden seine Werke aufgeführt.
Geboren 1914 im mährischen Brünn, wurde er anfangs als Pianist und Militärmusiker ausgebildet. Nach Kriegsgefangenschaft begann er dann seine künstlerische und musikwissenschaftliche Tätigkeit als Leiter des Deutschen Volkskunstensembles und war für Masanetz, Guido - In Frisco Ist Der Teufel Los - NOVA SchallplatteJahrzehnte fester Dirigent am Metropol-Theater Berlin. Bis ins hohe Alter war er noch aktiv, komponierte für verschiedene Auftraggeber, wie z.B. den bekannten Elblandfestspielen in Wittenberge, wo er auch gefeierter Gastdirigent des Deutschen Filmorchesters Babelsberg war.
Anlässlich seines 100. Geburtstages wurde in diesem Jahr an der Musikalischen Komödie Leipzig seine Operette „In Frisco ist der Teufel los“ als zweimalige Gala wieder aufgeführt.
Guido Masanetz erhielt 2005 bei den VI. Elblandfestspiele Wittenberge den Ehrentitel Musikdirektor (MD) verliehen. Mit dem Ehrenmitglied der Europäischen Kulturwerkstatt Berlin-Wien, verliert die Musikwelt einen bedeutenden Tonkünstler, der stets die harmonische Melodie zum führenden Element seines kompositorischen Oeuvres bestimmte.Masanetz, Guido - In Frisco Ist Der Teufel Los - Theaterprogramm-Metropol-Theater-Berlin-In-Frisco-ist-der-Teufel-los-1985

Verzeichnis der Bühnenwerke
Barbara, Operette, 1939/1941
Die Reise nach Budapest, Operette, 1942
Die Mandelblüte, Operette, 1948
Der Wundervogel, Operette, 1955
Wer braucht Geld?, Operette, 1956
In Frisco ist der Teufel los, Operette, 1962 (Überarbeitung von Wer braucht Geld)
Mein schöner Benjamino, Operette, 1963
Sprengstoff für Santa Ines, Operette, 1973
Vasantasena, Musical, 1978

Honorarfreies Pressefoto: Komponistenlegende der DDR Guido Masanetz / Fotonachweis: Archiv EKW-Präsidium Berlin

In Frisco ist der Teufel los, Uraufführung am 23.03.1962 Metropol-Theater Berlin, (Überarbeitung von „Wer braucht Geld?“ von 1956)
Masanetz, Guido - In Frisco Ist Der Teufel Los - NOVA Schallplatte RückseiteVorspiel
Für den Dollar braucht man eine Tasche
Hallo, da bist du platt wie eine Flunder
Von der Hudsonbay bis Feuerland
Musikbox-Charleston
Schaut mich einer an
Seemann, hast du mich vergessen?
Mein Schiff sank bei Kap Horn
Jedes Schiff hat eine Heimat
Eines Abends ist es mir mal in Rio passiert
Mexikanisches Ballett
Finale I
Was ist los in San Francisco
Marsch der Seeleute
Tanz im Hafen
Jetzt weiß ich genau
Ich dachte nicht einmal im Traum daran
Tanz Chicas
Blues
Lied der Bessie
Amerikanischer Marsch
10 000 Dollar haben wir gesammelt
Finale II

Musik: Guido Masanetz
Gesangstexte: Otto Schneidereit / Maurycy Janowski

Elisabeth Ebert, Gisela May, Reiner Süß, Gerd E. Schäfer u.a.
Klarinette: Günter Gollasch
Rundfunkchor Leipzig
Großes Orchester des Deutschlandsenders
Dirigent: Robert Hanell

Gelungenes sich suchen im Kino

Ewige Jugend 20151126 Kino - dt PlakatWas für Texte! Was für ein Fest von einem Film! „Ewige Jugend“ („La giovinezza“ / „Youth“) aus den Händen von Drehbuchautor und Regisseur Paolo Sorrentino („La Grande Bellezza“) ist ein großartig gelungener Film voller Leichtigkeit und Tiefgang.
Wie umgehen mit dem eigenen Alter und die Zeit, die nicht mehr da ist? Was verändern oder nur akzeptieren?
Der pensionierte Dirigent und Komponist Fred Ballinger (Michael Caine) hadert mit sich, Familie und Freunden im Sommerwellnessurlaub in einem Schweizer Luxushotel. Die persönliche Einladung der englischen Queen, seine eigene Komposition zu dirigieren, lehnt er ab – persönliche Gründe. Doch sein Freund, der Drehbuchautor Mick Boyle, arbeitet (noch) an einem neuen Film und seinem Leben. Beide erinnern sich gerne nur an schöne Momente und philosophieren dabei großartig über das Leben im Allgemeinen.
Dazu noch ein Ensemble von großartigen Darstellern (sogar Jane Fonda in drei besonderen Szenen und Momenten) und Charakteren plus einen riesigen Spannungsbogen an Musik voller Vielfalt und Klänge. Die Musikstile spielen eine große Rolle in diesem außergewöhnlichen Film.
Wie die Musik durch die Gefühle geleitet, so sind die farbenfrohen Schweizer Berglandschaften ein optischer Genuss.
Ein Erlebnis ist „Ewige Jugend“. Berührend, anmutig, voller Schönheit und vielleicht ein Loblied auf die Veränderlichkeit.

Ewige Jugend 20151126 Kino - Banner„Ewige Jugend“ (Originaltitel: „La giovinezza“, englisch: „Youth“)
Premiere hatte er am 20. Mai 2015 bei den 68. Internationalen Filmfestspiele von Cannes.
Kinostart am 26. November 2015, 118 Minuten
Regie & Drehbuch: Paolo Sorrentino
Musik: David Lang
mit Michael Caine, Harvey Keitel, Rachel Weisz, Paul Dano, Jane Fonda u.a.

Langweilig oder zu amerikanisch

Die Produktionsgeschichte hinter dem Puppen-Animationsfilm „Anomalisa“ ist sicher spannender als dieser mit 90 Minuten um 90 Minuten zu lange Tagtraum. Ein Buchautor fliegt nach Cincinnati für eine Rede und fühlt sich verlassen im Hotel, um dann eine wahllose Frauenbekanntschaft betrunken zu machen, ins Bett zu ziehen und Angebote zu versprechen.
Im Theater wäre das Regisseurtheater pur, wo die Zuschauer die Anspielungen und Zusammenhänge schlicht nicht auflösen können. Was bedeutet was? Was soll die Andeutung? Was ist das für ein klischeehaftes, dummes Frauenbild?Anomalisa 20160121 Kino - Poster
Nur weil das Konzept neu und interessant ist, muss die Geschichte noch lange keine sein. Denn zwei Darsteller sprechen das Paar und der dritte ALLE anderen Rollen, egal ob männlich oder weiblich, und die haben auch fast alle die gleichen Gesichtszüge – gruselig.
Vorlage für den mittels Crowdfunding über Kickstarter für Paramount produzierten Film bildet das gleichnamige Theaterstück des Regisseurs Charlie Kaufman.
Ob das auf der Bühne lebendig etwas taugt anstatt die Puppen im Film? Vertane Zeit.

Anomalisa
ab 21. Januar 2015 im Kino

von Charlie Kaufman und Duke Johnson
Mit David Thewlis, Jennifer Jason Leigh, Tom Noonan

Bei der Preisvergabe der 72. Internationalen Filmfestspiele von Venedig 2015 ging der Große Preis der Jury an den Animationsfilm „Anomalisa“.

Anomalisa 20160121 Kino - Banner