Preisträger beim Bundeswettbewerb Gesang Berlin 2019

#BundeswettbewerbGesang
Auch dieses Jahr gab es eigentlich zu wenig Preise, denn einige Finalisten nehmen überraschenderweise keinen mit nach Hause (oder in ihre Uni-Stadt). Der Chanson-Wettbewerb war mega stark, ansonsten waren beim Musical die Männer wesentlich besser als die Frauen. Gesungen wurde viel englisches Repertoire in Deutsch und eigenen Übersetzungen. Und viele waren schlichtweg zu leise, was extrem ärgerlich war. Wissen die Teilnehmer nicht, was sie da eigentlich machen?
Und die Vorträge dürfen wesentlich politischer sein. Aber vielleicht wurden leider die Nummern eben (unwissentlich) nicht ausgewählt. Ebenso wie die eigenen Operettenbearbeitungen…

Am Montag, 2. Dezember 2019, das Konzert der Preisträger beim Bundeswettbewerb Gesang Berlin 2019 im Friedrichstadt-Palast. Moderiert von Auch-Preisträger Bodo Wartke.

Preisträger_innen im Hauptwettbewerb Musical:
Sophie Mefan (1. Preis Musical des Regierenden Bürgermeisters von Berlin)
Tristan Giovanoli (2. Preis aus Mitteln der LOTTO Stiftung Berlin)
Magdalena Allgaier (3. Preis aus Mitteln der LOTTO Stiftung Berlin)
Lucille-Mareen Mayr (Preis des Deutschen Bühnenvereins für die beste Darstellung einer Musicalszene)
Florian Heinke (Preis der Walter Kaminsky-Stiftung)
Lucía Bernardas Cavallini (Preis der Walter und Charlotte Hamel Stiftung)
Felix Rabas (Walter Jurmann Preis)
Bosse Vogt (Sonderpreis der BDG Stiftung Gesang)
Joel Zupan (Sonderpreis der Bar Jeder Vernunft für eine außergewöhnliche Bühnenpersönlichkeit und Eigenwille Darbietung)

Im Hauptwettbewerb Chanson sind die Preisträger_innen:
Eva Maria Nikolaus (1. Preis des Regierenden Bürgermeisters von Berlin)
Oscar Hoppe (2. Preis aus Mitteln der LOTTO Stiftung Berlin)
Florian Wagner (3. Preis aus Mitteln der LOTTO Stiftung Berlin)
Rebecca Lorenz (Charles Kalman-Chansonpreis)
Laurin Skye MacDonald (Preis der Günter-Neumann-Stiftung)
Barbara Colceriu (Preis der Stiftung Rosenbaum für Chanson)

Im Juniorwettbewerb sind ausgezeichnet worden:
Lukas Mayer (1. Förderpreis)
Juliette Lapouthe (2. Förderpreis)
Nicolas Sidiropulos (3. Förderpreis)
Max Aschenbrenner (Förderpreis der Günter-Neumann-Stiftung)
Tanja Beutenmüller (Förderpreis aus Mitteln der LOTTO-Stiftung Berlin)
Vanessa Heinz (Förderpreis der Walter und Charlotte Hamel Stiftung)

Außerdem wurde Burkhard Niggemeier für seine außerordentliche Leistung als Klavierbegleiter ausgezeichnet.

 

17x Ausblicke auf Die Anderen

#SchaubühneBerlin #Schaubühne #Berlin #Anderen

Die Anderen, zwei Fremde und ein Abendmahl: „Der Fremde gerät ins Spiel verschiedenster widersprüchlicher Interessen. Außerdem wirft das Leben im Dorf für ihn Fragen auf: Warum leben dort keine Kinder? Nach welchen Regeln leben die wenigen Menschen hier zusammen? Warum sind alle so merkwürdig misstrauisch? Er kommt einem düsteren Geheimnis auf die Spur.“

Die Anderen
von Anne-Cécile Vandalem, Aus dem Französischen von Uli Menke

Uraufführung am 28. November 2019 im Saal B der Schaubühne Berlin

Regie: Anne-Cécile Vandalem | Bühne: Karolien de Schepper, Christophe Engels (Ruimtevaarders) | Kostüme: Laurence Hermant | Bildgestaltung: Federico d’Ambrosio | Video: Guillaume Cailleau | Musik: Pierre Kissling | Dramaturgie: Nils Haarmann | Licht: Erich Schneider

Alda: Jule Böwe | René: Kay Bartholomäus Schulze | Marge: Stephanie Eidt | Owen: Felix Römer | Jacques: David Ruland | Luise: Ruth Rosenfeld | Ulysses: Bernardo Arias Porras | Suzanne: Veronika Bachfischer | Kamera: Florian Baumgarten / Lukas Friedrich, Moritz von Dungern / Anastasiia Gavrilova

Koproduktion mit Das Fräulein (Kompanie), Brüssel, Théâtre de Liège, Lüttich, Kroatisches Nationaltheater Zagreb und Théâtres de la Ville de Luxembourg. In Kooperation mit dem europäischen Theaternetzwerk PROSPERO.

Weiter mit Drachenherz

Drachenherz in Berlin und Chemnitz sollten wirklich alle Musicalinteressierten gesehen haben. Vor allem die Musicalstudenten brillieren in den für sie geschriebenen Szenen. Die zwei Frauen und sieben Männer sind in wirklich diversen Situationen zu erleben. Zu Musical- und Rocksongs gibt es viel Akrobatik und Kampfszenen.

An sich wird Drachenherz nicht zu meinen Favoriten gehören. Den ersten Teil finde ich nicht zielgerichtet und der zweite ist eine simple, bekannte, wenn auch gelungene Eifersuchtstragödie. Irgendwie bin ich auf die Frage gekommen, ob eine gänzlich andere Instrumentation nicht besser gewesen wäre.

Aber das bemerkenswerte ist vor allem die Produktionsgeschichte. Drei Professoren verantworten die Inszenierung gemeinsam. Denn gibt es vor den Aufführungen in der Neuköllner Oper Repertoirevorstellungen im Stadttheater, auf der Vorbühne im Chemnitzer Opernhaus. Was für eine gegenseitige Bereicherung für Publikum und Darsteller. Diese Kooperation sollte unbedingt fortgesetzt werden.

Jetzt ist auch die Live-CD erschienen. Vielleicht schafft das Musical dadurch den Sprung zum Nachspielen. Vielleicht gibt es noch eine DVD hinterher?

Bis 2. Januar 2020 in der Neuköllner Oper Berlin und anschließend noch zwei Mal in Chemnitz.

 

Finale beim Bundeswettbewerb Gesang Berlin 2019

Ich verstehe immer noch nicht, warum das alle zwei Jahre stattfindende Finale für Musical und Chanson vom Bundeswettbewerb Gesang im November ein Geheimtipp ist. Fünf Tage lang Programm mit hervorragenden Talenten. Und vor allem viel Abwechslung in der Auswahl der Lieder und Szenen. Bei dem freien Eintritt müssten die Reihen von Profis und Interessierten mehr gefüllt sein.

 

Bei den Musicalliedern überlege ich nicht mehr nur, aus welchem Werk sie stammen, sondern wann und wo ich es mit wem schon gesehen habe. Wo eben 22 Jahre dann doch vergangen sind.

Bei den Teilnehmer_innen freue ich mich, wenn sie einfach laut singen und den Text differenziert denken. Viel zu wenige machen das. Dafür wird immer mehr auch das englischsprachige Repertoire auf Deutsch gesungen. Durchaus in Ermangelung von Erstaufführungen in eigenen Übersetzungen. Leider hat die Jury kaum Operettentitel zum Vortrag ausgewählt. Oder haben die jungen Menschen vergessen sich mit dieser Sparte auseinanderzusetzen?

Auffallend für mich wieder die starken Präsentationen der Männer gegenüber den Frauen. Woran auch immer das liegen mag.

Das 1. Finale von Montag bis Mittwoch ist wieder mehr zu empfehlen – größeres Repertoire und unterschiedlich gute Teilnehmer. Donnerstag und Freitag verteilt die Jury die vielen Preise. Also auf in den UdK Konzertsaal in Berlin und am Montag, 2. Dezember 2019, zum Preisträgerkonzert in den Friedrichstadt-Palast.

 

27 Fotos zu Hekabe im DT

#Hekabe #DeutschesTheaterBerlin

„Den starken Stimmen dieser Figuren verdankt der Abend seine Form. Geradezu konzertant beschwören die Schauspieler_innen die antiken Texte und Sätze herauf, lassen einzelne Szenen ihrer Geschichte aufblitzen, um dann wieder von der reinen Reproduktion des ewigen Gewaltdramas Abstand zu nehmen und auf seine Muster zu schauen. Was wie ein Konzert oder eine Textuntersuchung beginnt, verdichtet sich in Momenten zu maximaler Spielintensität und einer luziden Wurzelforschung der geschlechtlichen Gewalt.“

Hekabe – Im Herzen der Finsternis
nach Homer / Euripides
Premiere am 22. November 2019, Deutsches Theater Berlin

Regie: Stephan Kimmig | Bühne: Katja Haß | Kostüme: Anja Rabes | Musik: Michael Verhovec | Licht: Robert Grauel | Dramaturgie: John von Düffel
mit Paul Grill, Katharina Matz, Linn Reusse, Almut Zilcher, Live-Musik: Michael Verhovec

Linn Reusse erhält den Daphne-Preis 2019!
Im Anschluss an die Vorstellung »Hekabe – Im Herzen der Finsternis« ist DT-Ensemblemitglied Linn Reusse von der TheaterGemeinde Berlin mit dem Daphne-Preis 2019 für herausragende junge Darsteller_innen ausgezeichnet worden.“

Rita Feldmeier und ihr Marlene-Dietrich-Abend

Ich mag sehr handwerklich fähige, erfahrene und starke Schauspielerinnen wie Rita Feldmeier. Sie reihte sich nicht erst 2001 in die Reihe der Darstellerinnen ein, die die Diva Dietrich auf der Bühne lebendig werden lassen, als dieser Marlene-Dietrich-Abend in Potsdam entstand. Dabei werden Lieder so interpretiert, wie es Marlene getan hat, hätte oder getan haben könnte. Und das ist nun wirklich nicht an sich schon Abend füllend.
Auffallend war, dass besonders zwei in Deutsch gesungene französische Chansons positiv herausstachen: „Marie“ und „Bitte geh nicht fort“. Ansonsten gibt es zum Glück nicht die allseits bekannte Auswahl, Berliner Gassenhauer kommen im Steglitzer Schlossparktheater erwartungsgemäß gut an. Klassiker mit Oh-Effekt fehlen natürlich auch nicht.
Doch Szene, Zeit und Ort des Nachkriegskonzerts der Heimkehrerin Marlene übertragen sich keineswegs. Es bleibt beliebig, ob wir uns in der Garderobe oder auf der Bühne befinden. Viel enttäuschender aber ist, dass der von Schauspieler und Ehemann Achim Wolff inszenierte Abend außer bekannten Zitaten der Dietrich so extrem unpolitisch wird und wirkt. Bei einer solchen Vorlage von Frau mit politischem Standpunkt!
Unterschwelliges bietet da eher der Stichwortgeber und Pianist des Abends, Jörg Daniel Heinzmann. Da klingen und kommentieren Melodien in Vor- und Zwischenspielen anderer Lieder. Ansonsten der perfekte Begleiter, den nicht nur Marlene schätzen würde.
Das fiktive Konzert am Standmikro mit schimmernden Kleid und wallenden, weißen Mantel sowie kleinen Anekdoten auf ansonsten komplett entleerter Bühne funktioniert prächtig mit der mitgebrachten Erwartungshaltung. Etwas mehr Überraschung, Unterschwelligkeit, Humor und auch Distanz der Schauspielerin zur Diva wären nötig und gewünscht gewesen.

Allein in einer großen Stadt
ein Marlene-Dietrich-Abend
Gastspiele im Schlosspark Theater, Schloßstr. 48, 12165 Berlin, Premiere am 17. November 2019
Regie: Achim Wolff | Marlene: Rita Feldmeier | Jörg Daniel Heinzmann am Flügel

Drei Termine im Schlosspark Theater Berlin, 17. und 24. November sowie 28. Dezember 2019