Am 498. Jahrestag der Reformation Toi.Toi.Toi nach Dortmund, Kaiserslautern, Wilhelmshaven, Hannover, Berlin und Mörfelden.
In Dortmund Uraufführung „Luther – Ein Pop-Oratorium“ (Oder unter „P“ einzuordnen?) in der Westfalenhalle 1 (von Dieter Falk und Michael Kunze; Regie: Andreas Gergen, Musikalische Leitung: Heribert Feckler, Choreographie: Doris Marlis, mit Frank Winkels, Léon van Leeuwenberg, Andreas Wolfram u.a.), in Kaiserslautern Premiere „My Fair Lady“ am Pfalztheater Kaiserslautern (Regie & Choreographie & Higgins alternierend: Cusch Jung; mit Julia Klotz als Eliza Doolittle anstatt der erkrankten Nadine Eisenhardt), in Wilhelmshaven Premiere „Im weißen Rössl“ (Regie: Ingo Putz), in Hannover Premiere „Shockheaded Peter“ am Staatsschauspiel (Regie: Erik Ulfsby), in Berlin das Musical-Konzert Sondheim & Finn im Theater O-TonArt und Musical Tomorrow e.V. hat Konzert-Premiere „Musical meets Movie“ im Bürgerhaus Mörfelden (Leitung: Rainer Maaß).
Monat: Oktober 2015

500 Beiträge auf Alles ein Theater
Ich habe bis heute die ersten 500 Beiträge auf Alles ein Theater – von und mit Frank Wesner veröffentlicht. Und das vom 1. Januar bis 30. Oktober 2015 inklusive Übernahmen aus Facebook vom April bis Dezember 2014.
Und ich habe kaum Leser bzw. regelmäßig und automatisch Folgende. Zu dem hat kaum einer Energie, wirklich zu kommentieren und sich gegenseitig zu informieren. So schlecht ist das halt im Informationszeitalter.

30.10.15 – 7 P – 2 WA
Toi.Toi.Toi heute nach Dessau, Detmold, Bad Elster, Kassel, Lüneburg, Bergneustadt, Amriswil, Berlin, Leipzig.
In Dessau „Sugar – Manche mögen’s heiß“, in Detmold „Die Fledermaus“, in Bad Elster „Eine Nacht in Venedig“ (Landesbühnen Sachsen im König Albert Theater Bad Elster, Regie: Wolfgang Dosch), in Kassel „Die Drei von der Tankstelle“ im Theater im Centrum Kassel, in Lüneburg „Fast Normal“ („Next to Normal“, Kooperation zwischen dem Theater und der örtlichen Musikschule), in Bergneustadt „Die letzten fünf Jahre“ im SchauspielHaus Bergneustadt, in Amriswil (Übernahme?) „Spatz und Engel“ im Pentorama Amriswil (Tournee, Regie: Stanislav Mosa, mit Eveline Suter und Susanne Rader u.a.), in Berlin Wiederaufnahme „Eine Familie Osage Country“ im Theater am Kurfürstendamm und in Leipzig Wiederaufnahme „Der Graf von Monte Christo“ in der Musikalischen Komödie.

14 Preise für deutschsprachige Uraufführungen
Mit einer gelungenen Gala von knapp vier Stunden Länge verlieh die Deutsche Musical Akademie den Deutschen Musical Theater Preis am 26. Oktober 2015 im Tipi Berlin. Herzliche Gratulation den Nominierten und den Preisträgern aus 22 zugelassenen Uraufführungen. Es gab zwar einige mehr, doch die waren nicht in die Vorauswahl gekommen wie Erstaufführungen und Liederabende/Compilations.
13 Kategorien und zwei Sonderpreise gab es. Interessant war, dass „Musikalische Leitung“ in „Musikalische Gestaltung“ – inklusive Leitung, Orchestrierung und Choreinstudierung – umbenannt wurde. Trotzdem fehlten unerklärterweise noch – die besonders im Musical wichtigen – Kategorien Lichtgestaltung sowie Sounddesign. Ob die dazugehörige Logistik gemeistert werden kann?
Drei Produktionen wurden von der Jury besonders erwähnt: „Barbarossa ausgekyfft!“, „Der Hauptmann von Köpenick – das Musical“ und „Superhero“. Auch blieb komplett unklar, warum es manchmal nur drei oder dann vier Nominierte gab.
Und das größte Mysterium von allen blieb komplett nicht hinterfragt: Wie als AKademie- oder Jurymitglied ein Kreuz machen und wählen, wenn man die Produktion nicht live gesehen hatte und maximal irgendwann mal einen Ausschnitt sah? Zürich und Graz liegen für die meisten nicht um die Ecke, für „Lotte“ gab es sehr begrenzt Karten, „Alma“ ist selten gespielt. Die Transparenz fehlt nun schon seit über einem Jahr und wird nicht besser.
Preispatin Daniela Ziegler bekam u.a. 1998 den IMAGE, der schon 1996 als Musicalpreis aus der Taufe gehoben wurde. Ob der als erster deutscher Musical Theater Preis gilt?
Zwar soll der Preis dem Musical-Genre Selbstbewusstsein verleihen, doch wenn die Veranstalter weiter so passiv auf Bewerbungen warten und nicht selbst Uraufführungen in die Auswahl nehmen, verhilft die Auszeichnung nur der Deutschen Musical Akademie zu mehr Selbstbewusstsein, zu der sich aktuell einige viele Musicalmacher bewusst distanzieren. Man wartet ab. Mal sehen.
ziemlich verkürzt zusammen gefasst gingen die Preise an die Produktionen:
1x Alma und das Genie (Berlin)
1x Ost Side Story (Zürich)
2x Grimm (Graz)
5x Gefährliche Liebschaften (München)
5x Das Wunder von Bern (Hamburg)
Ehrenpreis Peter Weck
Sonderpreis für Kinderdarsteller Das Wunder von Bern
Bestes Musical: Gefährliche Liebschaften (Staatstheater am Gärtnerplatz, München)
weitere nominierte waren
Lotte (Wetzlarer Festspiele, Wetzlar)
Ost Side Story (Theater am Hechtplatz, Zürich / Just4Fun Entertainment, Zürich / shake company, Zürich)
Beste Komposition: Gefährliche Liebschaften (Staatstheater am Gärtnerplatz, München) – Musik: Marc Schubring
weitere nominierte waren
Grimm! (Next Liberty Jugendtheater, Graz / Oper Graz) – Musik: Thomas Zaufke
Lotte (Wetzlarer Festspiele, Wetzlar) – Musik: Marian Lux
Bestes Buch: Grimm! (Next Liberty Jugendtheater, Graz / Oper Graz) – Buch: Peter Lund
weitere nominierte waren
Der kleine Störtebecker (Schmidt Theater, Hamburg) – Buch: Martin Lingnau & Heiko Wohlgemuth
Lotte (Wetzlarer Festspiele, Wetzlar) – Buch: Kevin Schroeder
Ost Side Story (Theater am Hechtplatz, Zürich / Just4Fun Entertainment, Zürich / shake company, Zürich) – Buch: Dominik Flaschka & Roman Riklin
Beste Liedtexte: Tom van Hasselt für Alma und das Genie (Stammzellformation, Berlin)
weitere nominierte waren
Der kleine Störtebecker (Schmidt Theater, Hamburg) – Liedtexte: Heiko Wohlgemuth
Lotte (Wetzlarer Festspiele, Wetzlar) – Liedtexte: Kevin Schroeder
Ost Side Story (Theater am Hechtplatz, Zürich / Just4Fun Entertainment, Zürich / shake company, Zürich) – Liedtexte: Roman Riklin
Beste Darstellerin: Julia Klotz – Gefährliche Liebschaften (Staatstheater am Gärtnerplatz, München)
weitere nominierte waren
Fabienne Louves – Ost Side Story (Theater am Hechtplatz, Zürich / Just4Fun Entertainment, Zürich/ shake company, Zürich)
Nini Stadlmann – Alma und das Genie (Stammzellformation, Berlin)
Bester Darsteller: Christof Messner – Grimm! (Next Liberty Jugendtheater, Graz / Oper Graz)
weitere nominierte waren
Oliver Arno – Lotte (Wetzlarer Festspiele, Wetzlar)
Armin Kahl – Gefährliche Liebschaften (Staatstheater am Gärtnerplatz, München)
Detlef Leistenschneider (Das Wunder von Bern – Stage Entertainment, Hamburg)
Beste Nebendarstellerin: Elisabeth Hübert – Das Wunder von Bern (Stage Entertainment, Hamburg)
weitere nominierte waren
Giselheid Hönsch Polen/ – Pünktchen und Anton (Junges Theater Bonn)
Astrid Vosberg – Everyman (Jedermann) (Pfalztheater Kaiserslautern)
Bester Nebendarsteller: David Jakobs – Das Wunder von Bern (Stage Entertainment, Hamburg)
weitere nominierte waren
Tobias Weis – Lotte (Wetzlarer Festspiele, Wetzlar)
Peter Zgraggen – Ost Side Story (Theater am Hechtplatz, Zürich / Just4Fun Entertainment / shake company)
Beste Regie: Ost Side Story (Theater am Hechtplatz, Zürich / Just4Fun Entertainment, Zürich / shake company, Zürich) – Regie: Dominik Flaschka
weitere nominierte waren
Der kleine Störtebecker (Schmidt Theater, Hamburg) – Regie: Carolin Spiess
Superhero (Staatstheater Wiesbaden / Junges Staatsmusical, Wiesbaden) – Regie: Iris Limbarth
Beste Choreographie: Das Wunder von Bern – Fußball-Choreographie: Simon Eichenberger (Choreographie), Florian Bücking & Brendan Shelper Australien (Vertikale Choreographie)
weitere nominierte waren
Ost Side Story (Theater am Hechtplatz, Zürich / Just4Fun Entertainment, Zürich / shake company, Zürich) – Choreographie: Jonathan Huor Kambodscha/
Superhero (Staatstheater Wiesbaden / Junges Staatsmusical, Wiesbaden) – Choreographie: Iris Limbarth
Bestes Bühnenbild: Das Wunder von Bern (Stage Entertainment, Hamburg) – Bühnenbild: Jens Kilian
weitere nominierte waren
Gefährliche Liebschaften (Staatstheater am Gärtnerplatz, München) – Bühnenbild: Rainer Sinell
Der kleine Störtebecker (Schmidt Theater, Hamburg) – Bühnenbild: Heiko de Boer
Ost Side Story (Theater am Hechtplatz, Zürich / Just4Fun Entertainment, Zürich / shake company, Zürich) – Bühnenbild: Simon Schmidmeister
Beste Musikalische Gestaltung: Gefährliche Liebschaften (Staatstheater am Gärtnerplatz, München) – Musikalische Leitung: Andreas Kowalewitz, Orchestrierung: Frank Hollmann
weitere nominierte waren
Lotte (Wetzlarer Festspiele, Wetzlar) – Musikalische Leitung: Martin N. Spahr
Ost Side Story (Theater am Hechtplatz, Zürich / Just4Fun Entertainment, Zürich / shake company, Zürich) – Musikalische Leitung: Hans Ueli Schlaepfer
Bestes Kostüm- / Maskenbild: Gefährliche Liebschaften (Staatstheater am Gärtnerplatz, München) – Kostümbild: Alfred Mayerhofer
weitere nominierte waren
Grimm! (Next Liberty Jugendtheater, Graz / Oper Graz) – Kostümbild: Isabel Toccafondi
Pünktchen und Anton (Junges Theater Bonn) – Kostümbild: Brigitte Winter
© Frank Wesner

es war am 26. Oktober
Folgende Uraufführungen gab es u.a. am 26. Oktober:
Vor 2 Jahren „Wagners Ding mit dem Ring“ an der Musikalischen Komödie, Leipzig (26.10.2013), vor 9 Jahren „Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär“ der FKP im Theaterzelt am Südstadion, Köln (26.10.2006), vor 15 Jahren „Der Räuber Hotzenplotz – mit Musik“ am Berliner Kriminal Theater in Berlin-Wilmersdorf(!) (26.10.2000), vor 19 Jahren „Gambler“ auf der Musical-Bühne, Mönchengladbach (26.10.1996) und vor 116 Jahren „Wiener Blut“ am Carl-Theater Wien (26.10.1899).

Unkoordiniertes deutsches Musical
Während in Ahrensburg bei Hamburg vier Komponisten mit vier Autoren neue Kurzmusicals am gestrigen Sonntag erfinden und diese von vier Regisseuren mit vier musikalischen Leitern mit 16 Musicaldarstellern auf die Beine stellen, wird in Berlin der Deutsche Musical Theater Preis vom Deutsche Musical Akademie e.V. in 13 Kategorien – ausschließlich für deutschsprachige Uraufführungen und den daran beteiligten Künstlern – im Tipi am Kanzleramt in Berlin verliehen.
Irgendwie scheinen sich beide nicht zu kennen und waren im Vorfeld nicht in der Lage, diesen Termin am Montag zu koordinieren. Peinlich.
Die Aufführung der 24-Stunden Musicals erfolgt am Montag, den 26.10.2015 um 20 Uhr im Alfred-Rust-Festsaal in der Selma-Lagerlöf-Schule Wulfsdorfer Weg 71 | D-22926 Ahrensburg. Auf der Bühne dann Marja Hennicke, Kristin Hölck, Franziska Kuropka, Marie Lumpp, Eve Rades, Jennifer Siemann, Lillemor Spitzer, Roberta Valentini, Andreas Bongard, André Haedicke, Christian A. Müller, Martin Planz, Harrie Poels, Theo Reichardt, Patrick Stanke, Gavin Turnbull.
Autoren: Tilmann von Blomberg, Daniel Große Boymann, Titus Hoffmann, Joachim Quirin
Komponisten: Marko Formanek, Paul Glaser, Johannes Glück, Marc Seitz
Regie: Alex Balga, Gabriel Barre, Jacqui Dunnley-Wendt, Nicole Hildebrandt
Musikalische Leiter: Fridtjof Bundel, Fabian Schubert, Andreas Unsicker, Doris Vetter
Dies sind die zweiten 24-Stunden Musicals in Deutschland (nach amerikanischen Vorbild) und sie hatten Premiere am gleichem Ort am 03.11.2014.
Der Deutsche Musical Theater Preis ist nach dem Image Award nicht der erste Deutsche Preis und wird 2015 schon zum zweiten Mal verliehen. 2014 gab es „nur“ den Ehrenpreis für Helmut Baumann – immerhin!
PREISTRÄGER & NOMINIERTE vom Deutschen Musical Theater Preis 2015
BESTES MUSICAL
Gefährliche Liebschaften (Staatstheater am Gärtnerplatz, München)
Lotte (Wetzlarer Festspiele, Wetzlar)
Ost Side Story (Theater am Hechtplatz, Zürich / Just4Fun Entertainment, Zürich / shake company, Zürich)
BESTE KOMPOSITION
Gefährliche Liebschaften (Staatstheater am Gärtnerplatz, München) – Musik: Marc Schubring
Grimm (Next Liberty Jugendtheater, Graz / Oper Graz) – Musik: Thomas Zaufke
Lotte (Wetzlarer Festspiele, Wetzlar) – Musik: Marian Lux
BESTES BUCH
Der kleine Störtebeker (Schmidt Theater, Hamburg) – Buch: Martin Lingnau & Heiko Wohlgemuth
Grimm (Next Liberty Jugendtheater, Graz / Oper Graz) – Buch: Peter Lund
Lotte (Wetzlarer Festspiele, Wetzlar) – Buch: Kevin Schroeder
Ost Side Story (Theater am Hechtplatz, Zürich / Just4Fun Entertainment, Zürich / shake company, Zürich) – Buch: Dominik Flaschka & Roman Riklin
BESTE LIEDTEXTE
Alma und das Genie (Stammzellformation, Berlin) – Liedtexte: Tom van Hasselt
Der kleine Störtebeker (Schmidt Theater, Hamburg) – Liedtexte: Heiko Wohlgemuth
Lotte (Wetzlarer Festspiele, Wetzlar) – Liedtexte: Kevin Schroeder
Ost Side Story (Theater am Hechtplatz, Zürich / Just4Fun Entertainment, Zürich / shake company, Zürich) – Liedtexte: Roman Riklin
BESTE DARSTELLERIN
Julia Klotz – Gefährliche Liebschaften (Staatstheater am Gärtnerplatz, München)
Fabienne Louves – Ost Side Story (Theater am Hechtplatz, Zürich / Just4Fun Entertainment, Zürich/ shake company, Zürich)
Nini Stadlmann – Alma und das Genie (Stammzellformation, Berlin)
BESTER DARSTELLER
Oliver Arno – Lotte (Wetzlarer Festspiele, Wetzlar)
Armin Kahl – Gefährliche Liebschaften (Staatstheater am Gärtnerplatz, München)
Detlef Leistenschneider – Das Wunder von Bern (Stage Entertainment, Hamburg)
Christof Messner – Grimm (Next Liberty Jugendtheater, Graz / Oper Graz)
BESTE NEBENDARSTELLERIN
Giselheid Hönsch – Pünktchen und Anton (Junges Theater Bonn)
Elisabeth Hübert – Das Wunder von Bern (Stage Entertainment, Hamburg)
Astrid Vosberg – Everyman (Jedermann) (Pfalztheater Kaiserslautern)
BESTER NEBENDARSTELLER
David Jakobs – Das Wunder von Bern (Stage Entertainment, Hamburg)
Tobias Weis – Lotte (Wetzlarer Festspiele, Wetzlar)
Peter Zgraggen – Ost Side Story (Theater am Hechtplatz, Zürich / Just4Fun Entertainment / shake company)
BESTE REGIE
Der kleine Störtebeker (Schmidt Theater, Hamburg) – Regie: Carolin Spieß
Ost Side Story (Theater am Hechtplatz, Zürich / Just4Fun Entertainment, Zürich / shake company, Zürich) – Regie: Dominik Flaschka
Superhero (Staatstheater Wiesbaden / Junges Staatsmusical, Wiesbaden) – Regie: Iris Limbarth
BESTE CHOREOGRAPHIE
Ost Side Story (Theater am Hechtplatz, Zürich / Just4Fun Entertainment, Zürich / shake company, Zürich) – Choreographie: Jonathan Huor
Superhero (Staatstheater Wiesbaden / Junges Staatsmusical, Wiesbaden) – Choreographie: Iris Limbarth
Das Wunder von Bern (Stage Entertainment, Hamburg) – Fussball-Choreographie: Simon Eichenberger (Choreographie), Florian Bücking & Brendan Shelper (Vertikale Choreographie)
BESTES BÜHNENBILD
Gefährliche Liebschaften (Staatstheater am Gärtnerplatz, München) – Bühnenbild: Rainer Sinell
Der kleine Störtebeker (Schmidt Theater, Hamburg) – Bühnenbild: Heiko de Boer
Ost Side Story (Theater am Hechtplatz, Zürich / Just4Fun Entertainment, Zürich / shake company, Zürich) – Bühnenbild: Simon Schmidmeister
Das Wunder von Bern (Stage Entertainment, Hamburg) – Bühnenbild: Jens Kilian
BESTE MUSIKALISCHE GESTALTUNG
Gefährliche Liebschaften (Staatstheater am Gärtnerplatz, München) – Musikalische Leitung: Andreas Kowalewitz / Orchestrierung: Frank Hollmann
Lotte (Wetzlarer Festspiele, Wetzlar) – Musikalische Leitung: Martin N. Spahr / Arrangement: Greg Dinunzi
Ost Side Story (Theater am Hechtplatz, Zürich / Just4Fun Entertainment, Zürich / shake company, Zürich) – Musikalische Leitung und Arrangements: Hans Ueli Schlaepfer
BESTES KOSTÜM- / MASKENBILD
Gefährliche Liebschaften (Staatstheater am Gärtnerplatz, München) – Kostümbild: Alfred Mayerhofer
Grimm (Next Liberty Jugendtheater, Graz / Oper Graz) – Kostümbild: Isabel Toccafondi
Pünktchen und Anton (Junges Theater Bonn) – Kostümbild: Brigitte Winter
EHRENPREIS
Peter Weck
Bei der Preisgala sind als Preisparten dabei Jan Ammann, Esther Bätschmann, Caroline Beil, Andreas Bieber, Marco Billep, Jörg Gade, Frederike Haas, Lutz Hübner, Edith Jeske, Eric Lee Johnson, Rolf Kühn, Detlef Leistenschneider, Marika Lichter, Felix Martin, Sarah Nemitz und Daniela Ziegler.
Vergabeverfahren für die Spielzeit 2014/15
Für den Deutschen Musical Theater Preis 2015 können alle deutschsprachigen Musical-Uraufführungen nominiert werden, die vom 15. August 2014 bis 14. August 2015 Premiere feiern und für mindestens zehn Vorstellungen gespielt werden. Alle professionellen Theater bzw. Produktionsunternehmen können sich mit ihren Uraufführungsproduktionen bewerben. Die Bewerbung muss der Deutschen Musical Akademie vor der Uraufführung vorliegen. Für die Preisvergabe 2015 können sogenannte Compilation-Shows nicht berücksichtigt werden. Der Vorstand der Deutschen Musical Akademie entscheidet, ob eine Produktion die Bedingungen für die Nominierung erfüllt. Alle Musical-Produktionen, welche diese erfüllen, werden von mindestens zwei Vertreter/-innen der Jury besucht.
Die ehrenamtliche Jury besteht aus sechs Mitgliedern der Deutschen Musical Akademie. Der Akademievorstand setzt die Jury ein und achtet dabei besonders auf die Repräsentation unterschiedlicher Berufsgruppen. Die Jury für den Deutschen Musical Theater Preis 2015 besteht aus: Hartmut H. Forche – Regisseur/Übersetzer | Rolf Kühn – Komponist/Klarinettist | Bettina Meske – Darstellerin | Andrea Pier – Theaterleiterin | Bernd Steixner – Musikalischer Leiter | Thomas Zaufke – Komponist
Die Jury stellt die Nominierungen für den Deutschen Musical Theater Preis 2015 in den einzelnen Kategorien auf. 2015 vergibt die Deutsche Musical Akademie den Deutschen Musical Theater Preis in den folgenden Kategorien:
Bestes Musical | Beste Komposition | Bestes Buch | Beste Liedtexte | Bester Darsteller | Beste Darstellerin | Beste Regie | Beste Choreografie | Bestes Bühnenbild | Beste Musikalische Leitung | Bestes Kostüm-/Maskenbild | Ehrenpreis
Im September 2015 wählen die Mitglieder der Deutschen Musical Akademie e.V. und die Jury, mit einem Stimmanteil von je 50%, aus den Nominierungen die Gewinnerinnen und Gewinner des Deutschen Musical Theater Preises 2015.
Folgende Produktionen nahmen am Deutschen Musical Theater Preis 2015 teil:
Romeo und Julia (UA: 16.08.2014) – Theater Kiel, Kiel
Pünktchen & Anton (UA: 05.09.2014) – Junges Theater Bonn, Bonn
Spook Me! (UA: 25.09.2014) – Europa-Park, Rust
Therapie (UA: 10.10.2014) – Theater Lüneburg, Lüneburg
Superhero (UA: 16.10.2014) – Hessisches Staatstheater Wiesbaden, Wiesbaden
Der große Houdini (UA: 24.10.2014) – Theater Hof, Hof
Der kleine Störtebeker (UA: 01.11.2014) – Schmidt Theater, Hamburg
Scrooge – Eine Weihnachtsgeschichte (UA: 22.11.2014) – Komödie Winterhuder Fährhaus / C2 Concerts, Hamburg
Das Wunder von Bern (UA: 23.11.2014) – Stage Entertainment / Stage Theater an der Elbe, Hamburg
Grimm! (UA: 07.12.2014) – Oper Graz, Graz
Alma und das Genie (UA: 02.02.2015) – Stammzellformation / Spiegelsaal des Stage Theater des Westens, Berlin
Verbotene Früchte (UA: 21.02.2015) – Theater am Puls, Schwetzingen
Gefährliche Liebschaften (UA: 22.02.2015) – Staatstheater am Gärtnerplatz / Cuvilliéstheater, München
Everymen (UA: 11.04.2015) – Pfalztheater Kaiserslautern, Kaiserslautern
Ost Side Story (UA: 09.05.2015) – Theater am Hechtplatz, Zürich
Barbarossa – Ausgekyfft (UA: 10.05.2015) – Bühnen der Stadt Gera, Gera
Der Gestiefelte Kater (UA: 15.05.2015) – Brüder Grimm Festspiele, Hanau
Genoveva (UA: 13.06.2015) – Burgfestspiele Mayen, Mayen
Othello Reloaded (UA: 20.06.2015) – Theater Trier, Trier
Der Hauptmann von Köpenick (UA: 26.06.2015) – HS Theaterproduktion / Köpenicker Rathaushof, Berlin
Lotte (UA: 10.07.2015) – Wetzlarer Festspiele / Lottehof, Wetzlar
Hammerfrauen (UA: 16.07.2015) – Die Wühlmäuse, Berlin
Produktion Preisgala
Regie: Craig Simmons
Musikalische Leitung: Tom van Hasselt
Produktionsleitung: Jens Ochmann
Produktionsteam: Sven Barkowsky, Fabian Bothe
Stagemanagement: Ulrike von Ahnen
„Special Thanks“ an Michel Honold
Preisgala
Moderation: Katharine Mehrling & Thomas Hermanns
Off-Stimme: Claudio Maniscalco
Preispaten: Jan Ammann, Esther Bätschmann, Caroline Beil, Andreas Bieber, Marco Billep, Jörg Gade, Frederike Haas, Lutz Hübner, Edith Jeske, Eric Lee Johnson, Rolf Kühn, Detlef Leistenschneider, Marika Lichter, Felix Martin, Angelika Milster, Sarah Nemitz und Daniela Ziegler
Showbeiträge aus: “Alma und das Genie”, “Der kleine Störtebeker”, “Gefährliche Liebschaften”, “Grimm”, “Lotte”, “Ost Side Story”, “Das Wunder von Bern”
Die „Musik und Bühne“-Band: Tom van Hasselt, Roland Fidezius, Susanne Folk, Tobias Fuchs, Nikolaus Neuser, Ferdinand von Seebach
Preisboten: Daniel-Erik Biel & Claudia Funke
Maske: Gaëlle Baconnier & Lena Pagel
Hinter der Bühne: Sven Barkowsky, Fabian Bothe, Jens Göbel, Kerstin Iskra, Bettina Meske, Kristin Meyer, Nicola Wolf, Lada Wongpeng
Deutscher Musical Theater Preis 2015
Fachjury 2014/2015: Hartmut H. Forche, Rolf Kühn, Bettina Meske, Andrea Pier, Bernd Steixner, Thomas Zaufke
Arbeitsgruppe Deutscher Musical Theater Preis: Thomas Hermanns, Alexandra Hölzer, Michel Honold, Simone Linhof, Oliver Wünsch
Preisgestaltung: Hendrik Weber
PR-Agentur: Wolfgang Büscher, Paul Höltge

24.10.15 – 2 UA – 9 P – 2 WA
Toi.Toi.Toi für Anna Gütter, Constanze Weidknecht, Tobias Bieri, Heiko Stang, Bernhard Modes, Tamás Mester, Adam Benzwi, Beate Luszeit und über 100 Kollegen.
Für „Ball im Savoy“ am Landestheater Coburg (Regie: Tobias Materna), „Sweeney Todd“ am Theater Freiburg (hoffentlich sehe ich es), „Kiss me, Kate“ am Staatstheater Kassel, „Candide“ am Opernhaus Hannover, „Frankenstein Junior“ am Theater Hof (Regie: Holger Seitz, Musikalische Leitung: Roland Vieweg, Choreographie: Tamás Mester), „Sonnenallee“ am Vogtlandtheater Plauen, „Zarah 47“ im Kulturwerk Lutherstadt-Eisleben, „Whistle Down the Wind“ auf der Musikbühne Brno, zur Übernahme vom Theater Krefeld „Das Geheimnis des Edwin Drood“ in Mönchengladbach (P 14.2.2015 bzw. davor an den Städtische Bühnen Münster), UA „Max & Moritz – Bad Boys“ auf der Brechtbühne Augsburg (Regie: Sigrun Fritsch), UA Liederabend „Theaterheld und Rampensau“ im Theater Ansbach, in Berlin Wiederaufnahme „Eine Frau, die weiß, was sie will“ an der Komischen Oper, Premiere „Rose und ihr hilfreicher Geist“ (“Rose und Walsh”) am Schlosspark Theater Berlin und zum sechsten und letzten Mal in der Spielzeit „Vasco da Gama“ an der Deutschen Oper Berlin.

wenigstens das Licht war gut
70 Minuten „Pizzeria Anarchia“ an der Neuköllner Oper als internationales Musiktanztheater mit nicht so viel Musik und nicht so wirklich Tanz plus ein nervend ermüdendes Sprachgewirr aus Italienisch, Deutsch und Englisch sind extrem ermüdend. (Wann ist endlich mit dem Sprachenmix Schluss?)
Selbst E-Gitarre und Bassklarinette sind zwar laut, aber können die Geschichte über einen Hausbesitzer und anachischen Hausbesetzern nicht wach halten. Das selbstreflektierende Theater über die eigene Produktion klebt an sich selbst wie Pizzateig, assoziativ eher zu sich selbst als zur Gentrifizierung, backt sich im eigenen Sud aus, ist nicht wirklich ironisch, kaum ansprechend oder gar erotisch (Was dem Tanztheater ureigens ist).
Zwei Musiker, ein performender Bariton und sieben auch singende Tänzer vom Balletto Civile aus Genua erzeugen unter Michela Lucentis Regie und bei Theaterleiter Bernhard Glocksins Dramaturgie einen höchst entbehrlichen Abend. Wenigstens das Licht von Matteo Attolini war spannend und gut. Eine investigative Fernsehreportage kann leicht schlauer und Punkt genauer sein.
Pizzeria Anarchia
Eine internationale Theaterproduktion von Balletto Civile, Fondazione Luzzati-Teatro della Tosse (I), Neuköllner Oper und Musiktheatertage Wien (A).
Urauführung am 15. Oktober an der Neuköllner Oper Berlin
Idee, Konzeption: Thomas Desi (A), Michela Lucenti und Maurizio Camilli (I) Bernhard Glocksin (D)
Regie, Choreographie: Michela Lucenti·Komposition: Michael Emanuel Bauer·Text: Thomas Desi und Balletto Civile·Dramaturgie: Bernhard Glocksin· Ausstattung: Chiara Defant·Sound Design, Ton: Tiziano Scali
Mit: Fabio Bergaglio, Florian Bergmann, Ambra Chiarello, Benoit Pitre, Maurizio Camilli, Alberto Cavenati, Michela Lucenti, Alessandro Pallecchi, Manuela Serra, Demian Troiano

es war am 20. Oktober
Uraufführungen am 20. Oktober: vor 61 Jahren „Peter Pan“ von Mark Charlap / Jule Styne / Adolph Green / Betty Comden / Carolyn Leigh im Winter Garden Theatre, New York (20.10.1954),
vor 23 Jahren „Kiss of the Spiderwoman“ von John Kander / Fred Ebb / Terrence McNally im Shaftesbury, London (20.10.1992),
vor 15 Jahren „Melodys Ring“ von Birger Heymann / Volker Ludwig im Grips Theater, Berlin-Tiergarten (20.10.2000) und
vor 8 Jahren „Die Habsburgischen“ von Christian Kolonovits / Michaela Ronzoni in der Halle E im Museumsquartier, Wien (20.10.2007).

Dirigenten – Jede Bewegung zählt – ab 28. Januar 2016 im Kino
Am 28. Januar 2016 feiert „Dirigenten – Jede Bewegung zählt“ seinen Kinostart in Deutschland. Alle zwei Jahre reisen 24 junge Dirigenten in die Alte Oper Frankfurt. Beim weltweit führenden Sir Georg Solti Dirigentenwettbewerb treten sie gegeneinander an. Fünf von Ihnen begleitet der auch als „Conduct! Jede Bewegung zählt“ bezeichnete Film durch die Auswahlrunden bis ins Finale: Aziz Shokhakimov, Alondra de la Parra, James Lowe, Andreas Hotz, Shizuo Z Kuwahara.
Der Dokumentarfilm fängt schon frühzeitig essentielle Reflexionen der Dirigenten wie auch der Jury ein. Das Besondere dabei: Filmer Götz Schauder bringt Nähe zu den Protagonisten und wahrt dabei die Distanz, ohne die Aussagen der Interviewten in Frage zu stellen. Hat die Jury sich die richtigen Kriterien geschaffen? Sind die Dirigenten in ihrer Art Musik zu machen untadelbar?
Der Kinostart war laut Pressemitteilung schon für 2013 geplant und mittels Crowdfounding via Startnext finanziert. Der porträtierte Wettbewerb fand 2012 statt.
Dirigenten – Jede Bewegung zählt
Kinostart: 28. Januar 2016 / 84 Minuten
Jury-Preis auf dem Frankfurter Lichter Filmfest im Frühjahr 2015
Das Team:
Regie: Götz Schauder / Lektorat: Andrea Thilo / Kamera: Mark Liedtke, Cornelia Schendel, Nina Werth, Bahman Kormi, Rainer Krausz / Tonaufnahmen: Frank Bubenzer, Tom Schön, Tobias Hornig / Dramaturgische Beratung: Renate Merck / Schnitt: Götz Schauder, Petra Gräwe / Tonmischung: Christian Conrad / Übersetzung: Vladimir Krasnov, Katharina Gilfer, Brian Crawford / Produktionsleitung: Anna Berger, Valeria Lourenço / Produzent: Hubertus Siegert / Koproduzent: Detlev Fichtner

Kulturförderbericht 2014 für Berlin ist erschienen am 13. Oktober 2015
Der Kulturförderbericht 2014 des Landes Berlin steht unter http://www.berlin.de/sen/kultur/kulturpolitik/ als Download zur Verfügung. Er betrachtet die zurückliegende Förderperiode, enthält wissenswerte Zahlen und Daten und gibt zugleich einen Ausblick auf ausgewählte Arbeitsschwerpunkte der Berliner Kulturverwaltung.
aus dem Bericht: „Deutschland ist mit 9.5 Milliarden Euro das Land mit der in absoluten Zahlen höchsten öffentlichen Kulturförderung weltweit. 25% aller klassischen Orchester und 14% aller Opernhäuser weltweit befinden sich in Deutschland, die ca. 150 Drei-sparten-Theater wurden sogar für den Unesco Weltkulturerbestatus vorgeschlagen. … Insgesamt dominiert in der Bevölkerung das Interesse an populären Kulturformen: Film/Kino und Rock/Pop-Musik sind am beliebtesten, Oper und Sprechtheater rangieren auf den letzten Plätzen. „Gute Unterhaltung“ wird als wichtigste Erwartung an einen Kulturbesuch genannt.“
Auszug aus den Statistiken:
Besuchszahlen der Theater | 2011 | 2012 | 2013 |
Stiftung Oper in Berlin | 700819 | 696514 | 726513 |
Große Sprechbühnen | 862645 | 815860 | 843295 |
Kinder- und Jugendtheater | 168903 | 179648 | 176624 |
Konzeptgeförderte Privattheater | 147607 | 141290 | 139720 |
Friedrichstadtpalast | 451767 | 445388 | 522209 |
Gesamt | 2331741 | 2278700 | 2408361 |

glatt, flüssiger und freundlicher BurnOut
Als Film hätte mir das neue Musical sicher besser gefallen, wenn überhaupt. Bei „BurnOut – Das Musical“, was am 9. Oktober 2015 im Imperial Club im Keller des Admiralspalastes Berlin uraufgeführt wurde, geht es um den Aufputschpillen schluckenden Werbejuppie Ben, dem ein Sohn geboren wird und dabei seine Ehefrau verliert. Nach quasi Selbstmordversuch zum Pausenfinale entschließt er am Ende sich – endlich – helfen zu lassen und etwas in seinem Leben zu ändern. Zu spät. Und auch gerade mir hat die krasse Wendung, dass seine allzeit präsente Frau Rebecca schon nach Minute 17 nur noch als Geist mit auf der Bühne ist, den intelligenten, reflektiert singenden Charakter nur noch unglaubwürdig gemacht. Schade.
Auch ist das Musical in gefühlt unendlich vielen kurzen Szenen nebst anschließendem Lied aufgebaut (es sind 23 Szenen mit 16 Liedern). Das ist eher Film für mich, es läuft Szene für Szene ab, nun ja. Autorin Sabine Haydn, die auf eigene Rechnung mittels Crowdfunding produziert und weitere Gastspielen in Emmendingen, Mannheim und Wien organisiert hat, geht mir viel zu freundlich mit den Vier um (und alle Vier sind ja eben eigentlich nicht nett – sonst würde ja keiner in einen Burnout getrieben werden – oder?). Wirkliche Tiefe kommt nicht oder eher am Schluss in den Sprechszenen auf (der Traum von Ben mit Rebecca und Anna ist eine hervorragender Moment). Plus ein Ende, das kein Ende nimmt. Die neuen Lieder von Jens Uhlenhoff sind schön geschrieben, oft auch schöne, weiche und etwas zahlreiche Untermalungen zum Lied hin, das Cello für mich zu oft im Einsatz. Die Verweise auf „Tanz der Vampire“, wo einige Darsteller schon auf der Bühne waren, sind ein herrlicher Einfall.
Überhaupt trägt Thomas Klotz als Benedikt den Abend, ist spannend, mit starker Stimme voller Emotionen. Doch Miriam Pielhau in der Doppelrolle als Ehefrau und Kollegin ist die beste, differenziert denkende Sprecherin des Viererensembles – leider nicht so eine ausgezeichnete Sängerin wie die anderen. Vieles ist bei den anderen ansonsten einfach zu glatt, gleichförmig und aufgezählt. Die Dialoge einfach oft verschenkt.
Veit Schäfermeier und Michaela Duhme stehen den beiden gegenüber, setzen als Werbechefs oder Bens Eltern ihren Sprössling unter Druck. Das wird großartig gemacht – nicht anders zu erwarten bei den Künstlern. Alle Vier sind wunderbar besetzt – sie könnten und müssten einfach nur besser, differenzierter und nicht so glatt sein.
Denn über Regisseur Thomas Smolej, der erst im August von Sascha O. Bauer übernahm, habe ich mich den ganzen Abend nur geärgert. Die unzureichende Textarbeit plus das katastrophale „Staging“ auf der kleinen Kellerbühne. In diesem ungünstigen Theaterraum auf niedriger Bühne mit 16 Stuhlreihen auf ebenen Boden wäre fast nur ein Stehen der Darsteller zulässig. Schon beim Hinsetzen auf der Bühne tauchen sie langsam ab, aber es wird noch schlimmer. Knien und Picknick auf dem Boden! Immer wieder Hörspiel!? Bitte, was soll das.
Dazu noch ein schwarzer Nichtraum mit wenigen Möbeln, Kleiderstange für die offenen Verwandlungen und schlecht gehangenem schwarzen Hintergrund – der angekündigte Bühnenbildner Sam Madwar wird im Programmheft nicht mehr genannt …
Absolut überflüssig finde ich die ständigen Verweise auf „so ein schwieriges Thema als Musical“. Denn Musicals mit Krankengeschichten und -hausaufenthalten – nebst realen Geistererscheinungen – gibt es längst – und das sind bessere bzw. punktgenauere. Die Geschichte war mir an sich zu glatt, flüssig und freundlich, eher kurzweilig packend nebst vieles in Frage stellender, überflüssiger Wendung.
„BurnOut – Das Musical“
Uraufführung am 9. Oktober 2015 im Imperial Club im Admiralspalast Berlin durch Sabine Haydn Produktionen
Komposition & musikalische Leitung: Jens Uhlenhoff / Buch: Sabine Haydn / Regie: Thomas Smolej
Ben: Thomas Klotz / Rebecca; Anna: Miriam Pielhau / Clemens; Vater; Psychiater u.a.: Veit Schäfermeier (bzw. Sven Prüwer) / Daniela; Mutter u.a.: Michaela Duhme plus Vierer-Liveband mit Keyboard, Bass, Cello und Schlagzeug sowie Microports.

42 Fotos von Georgette Dee als Helena von Troja
Da ist mir die Auswahl extrem schwierig gefallen. Ein Monolog von 80 Minuten, wo die historische Helena autobiographisch auf ihr Leben, ihre Männer und ihren Mythos zurück blickt und mit der Welt inklusive Vater Zeus abrechnet.
„Helena. Plädoyer für eine Schlampe“
von Miguel del Arco / Deutsch von Miriam Smolka, Mitarbeit: Wolfgang Seidenberg
Eine Produktion von Theater Wahlverwandte in Zusammenarbeit mit dem Renaissance-Theater Berlin
Deutsche Erstaufführung am 13. Oktober 2015 im Renaissance-Theater Berlin
Regie: Elias Perrig / Ausstattung: Merit Fakler / Musik Terry Truck
mit Georgette Dee als Helena von Troja
Nur fünf Mal in Berlin!
© Frank Wesner für alleseintheater.wordpress.com

Creators – Das Finale am 12. und 13. Oktober 2015 — Gewinner ist ZZAUN! von Tilmann von Blomberg und Alexander Kuchinka
Presseinformation des Theaters: Im November 2014 startete CREATORS, der erste Wettbewerb für neue deutschsprachige Musicals. Über 150 Musical-Ideen mit Szenen- und Songbeispielen wurden eingereicht und wurden von einer Jury gesichtet und bewertet. Aus den 15 besten Kandidaten wurden in drei Vorrunden – nur – fünf Gewinner ausgewählt und vom Schmidts TIVOLI mit je 10.000 Euro gefördert, um aus ihrem Stoff eine einstündige Bühnenfassung zu schaffen.
Creators – Das Finale am 12. und 13. Oktober 2015 im Schmidt Theater Hamburg (zum Eintrittspreis pro Veranstaltung von 10,- € / Das Kombi-Ticket – Die 5 Finalisten in einem Paket: 35,- €).
Ablauf:
12. Oktober 2015
16 Uhr: „Immer der Nase nach“ |
19 Uhr: „Älter“ |
21.30 Uhr: „Zzaun!“ |
13. Oktober 2015
12 Uhr: „Made in Germany“ |
15 Uhr: „Tresenkönigin“ |
und der Jury-Gewinner 2015 ist:
„ZZAUN!“ von Tilmann von Blomberg und Alexander Kuchinka
Kurzvorstellung der CREATORS-Finalisten
IMMER DER NASE NACH –Jörg Hilger und Harald Buresch (12.10. | 16 Uhr)
„Immer der Nase nach“ ist ein neues Märchen-Musical über Selbstachtung, gegenseitigen Respekt und ungewöhnliche Freundschaften. Erzählt wird die Geschichte von der Prinzessin mit der langen Nase, deren Makel für jede Menge Spott sorgt. Doch nach einem ganz speziellen Schönheitswettbewerb stellt sich heraus, dass jeder etwas an sich hat, das nicht so ganz perfekt ist, nur dass man es nicht bei jedem sofort sieht. Wir erleben temperamentvolle Hexen, überforderte Zauberer, sanftmütige Riesen und freche Zwerge, liebevolle Könige, arbeitsuchende Prinzen und zickige Prinzessinnen. Das Stück besticht durch einen wunderbaren Humor für Klein und Groß, spannend gezeichnete Figuren voller Selbstironie und überraschende Wendungen.
ÄLTER – Robin Kulisch und Philipp Gras (12.10. | 19 Uhr)
Wir alle werden älter – aber was genau heißt das? Was bedeutet Älterwerden? Mit Mitte 20 wird die Antwort sicher ganz anders ausfallen als bei jemandem, der gerade seinen 65sten Geburtstag gefeiert hat oder der mit Anfang 30 sein erstes Kind erwartet. Anhand mehrerer Generationen einer Familie beleuchtet das Stück in einzelnen Vignetten die unterschiedlichsten Aspekte des Themas Älterwerden. Dabei gibt es keine stringent durchgehende Handlung, sondern eine teils lose Song- und Szenenfolge, die über einen Zeitraum von ca. eineinhalb Jahren diverse Stationen der Figuren und ihrer Geschichte thematisiert. Der Fokus liegt hierbei bewusst auf alltäglichen Situationen – Familientreffen, Telefonate und Gespräche, in denen die Komik und Dramatik, aber auch die Poesie des Alltags zum Vorschein kommen.
ZZAUN! – Tilmann von Blomberg und Alexander Kuchinka (12.10. | 21.30 Uhr)
Horst hat eine Zaunspitze abgebrochen. Das wäre für seinen Nachbarn Roland an sich kein Problem, hätte sich nicht ausgerechnet heute seine Schwiegermutter zum Antrittsbesuch angemeldet, da will man natürlich einen guten Eindruck machen. Zumal sie sich schon genug darüber aufregt, dass ihr Sohn mit einem Mann zusammenlebt! Horst flickt den ramponierten Zaun so gut er kann, doch das genügt dem perfektionistischen Roland nicht: Er ruft seinen Anwalt … Kann man von einer abgebrochenen Zaunspitze zur globalen Krise gelangen? Schon, wenn man davon ausgeht, dass in jedem Reihenhausbesitzer ein wahnsinniger Diktator steckt und jeder wahnsinnige Diktator im Grunde nichts weiter ist als ein kleiner Reihenhausbesitzer.
MADE IN GERMANY – Kevin Schröder und Marc Seitz (13.10. | 12 Uhr)
Die satirische Musical-Comedy erzählt die Geschichte von Elvis Dustin Schmidt, einem jungen Idealisten aus Eisenhüttenstadt, der die Welt verändern möchte. Der freiwillige Dienst bei der Bundeswehr ist seine große Chance! Doch gleich beim ersten Einsatz im fernen Nirvanistan sprengen Selbstmordattentäter Elvis romantische Träume einer besseren Welt. Gemeinsam mit seinem opiumaffinen Kameraden Fritz, der nirvanischen Menschenrechtsaktivistin Shisha und ihrem versehentlich fanatischen Bruder Amar stellt er sich vollbärtigen Glaubensbrüdern, glattrasierten Waffenlobbyisten und den perversen Machtfantasien der Ministeriumsbeamtin Von der kurzen Leine. Kann man mit Waffen wirklich Frieden schaffen?
TRESENKÖNIGIN – Konrad Lorenz und Hafennacht (13.10. | 15 Uhr)
Die erste Kult-Kneipe auf dem Hamburger Kiez der 60er Jahre hieß „Tante Hermine“. Ursprünglich eine Anlaufstelle für Seeleute, lag sie in der Hafenstraße, gegenüber der Fähre VII. Die Jungs, die dort verkehrten, wuchsen zwar neben der Prostitution auf, wurden aber nie so richtig aufgeklärt. Die allgemeine Erwartung an den Paulianer, den Durchblick „in gewissen sexuellen Dingen“ zu haben, erfüllten sie großmäulig und ahnungslos. Das Stück handelt von der ersten Liebe – im Spektrum zwischen unschuldigem Schwärmen und dem Besuch in der Herbertstraße. Darüber wacht in ihrer kompakten Art Hermine Hansen, die Tresenkönigin: arthritisch, ironisch, plattdeutsch. Dabei entführt uns das Trio Hafennacht mit seinen Liedern und Liedzitaten in diese ehemalige Hafenkneipe in Wartestellung: Warten auf die Liebe, warten auf den Seemann, warten auf das Wirtschaftswunder …

Die Daphne für Antonia Bill – Gratulation!
Der Daphne-Publikumspreis der TheaterGemeinde Berlin geht 2015 an Antonia Bill und wurde am 10. Oktober 2015 im Berliner Ensemble nach der Vorstellung „Der gute Mensch von Sezuan“ verliehen. An dem von Leander Haußmann inszenierten Dreieinhalbstünder kann, darf und muss Hauptdarstellerin Antonia Bill alles geben und zeigen. Spiel, Emotion, Gesang, Musik – sie verbindet und eint dieses Brechtsche Parabelstück.
Zitat: „Mit dem Daphne-Preis macht die TheaterGemeinde Berlin auf herausragende junge Darsteller der Berliner Kulturszene aufmerksam. Der Preis wird seit 1976 verliehen. 2004 wurde der ehemalige Jury-Preis (Jury war der Vorstand der TheaterGemeinde Berlin) in einen Publikumspreis umgewidmet. Die Mitglieder der TheaterGemeinde Berlin ermitteln jedes Jahr aus drei Nominierungen des Vorstandes den Preisträger. Der Preis besteht aus einer Bronze-Skulptur des Bildhauers Karl-Heinz Krause. Sie stellt die von Apoll, dem Gott der Musen, begehrte Nymphe Daphne aus Ovids Metamorphosen dar.“
Bisherige Daphne-Preisträger waren unter anderem die Schauspieler Sabin Tambrea (2013), Moritz Grove (2011), die Tänzer_in Dinu Tamazlacaru (2012), Michael Banzhaf (2006), Polina Semionowa ( 2004) sowie die Musicaldarsteller_in Nicole Rößler (2001) und Felix Martin (1987).
© Frank Wesner für alleseintheater.wordpress.com

nur vier kurze Abende ist das Nederlands Dans Theater (NDT) zu Gast in Berlin
Vom 28. bis 31. Oktober 2015 steht das Nederlands Dans Theater (NDT) erstmals seit 15 Jahren wieder auf einer Berliner Bühne: dem Haus der Berliner Festspiele an der Schaperstraße. Das NDT zeigt die Arbeiten seiner Haus-Choreografen Sol León und Paul Lightfoot, sowie die neuesten Kreationen seiner Associate Choreographers Crystal Pite und Marco Goecke!
Ansässig in Den Haag, treten die Tänzer jährlich vor über 115.000 Besuchern in Europa, den Vereinigten Staaten, Asien und Australien auf. Seit seiner Gründung im Jahr 1959 hat das NDT ein reichhaltiges Repertoire aus 600 verschiedenen Ballett-Produktionen aufgebaut. Das multinationale Tanzensemble des NDT 1 besteht aus 28 herausragenden Tänzern aus allen Teilen der Welt. Sie sind zwischen 24 und 41 Jahren alt.
Mit dem Tanztheater „Arcimboldo 2000“ anlässlich des 40. Geburtstags des Nederlands Dans Theater und gleichzeitig 25 Jahre dessen künstlerische Leitung durch Jirí Kylián gab es drei Gastspiele vom 22.-24.08.2000 bei Internationalen Tanzfest Berlin – Tanz im August in der Deutschen Oper Berlin, es tanzten die Tänzer der drei NDT-Compagnien: NDT I (große Compagnie), NDT II (17-22 Jahre), NDT III (über 40 Jahre).
An den vier Abenden 2015 werden jeweils drei der Choreographien voller Poesie und tänzerischer Ausdruckskraft gezeigt:
„Shoot the Moon“: Premiere am 27. April 2006, Lucent Danstheater Den Haag
Choreografie Sol León und Paul Lightfoot
Musik Philip Glass: Movement II aus „Tirol Concerto für Klavier und Orchester“
Licht Tom Bevoort
Bühne und Kostüme Sol León und Paul Lightfoot
„Stop-Motion“: Premiere am 29. Januar 2014, Lucent Danstheater, Den Haag
Choreografie Sol León und Paul Lightfoot
Choreografie-Assistenz Anders Hellström
Musik Max Richter: „Ocean House Mirror“, „Powder Pills Truth“, „He is here“, „Everything is burning“, „November“, „Monologue“, „A lover’s complaint“, „On the Shore“, „End title“, „Sorrow Atoms“, „How to die in Oregon“
Licht Tom Bevoort
Bühne Sol León und Paul Lightfoot
Kostüme Joke Visser, Hermien Hollander
Video Sol León und Paul Lightfoot (Konzept), Rahi Rezvani (Kamera und Regie), Dicky Schuttel (Kamera), Dicky Schuttel, Harmen Straatman (Montage)
Mit Dank an Stefan Zeromski, Saura Lightfoot-León und Hector the falcon
„Thin Skin“: Premiere am 28. Januar 2015, Lucent Danstheater Den Haag
Choreografie Marco Goecke
Dramaturgie Nadja Kadel
Musik Patti Smith: „Godspeed“, „Wave“, „Fire of unknown origin“, „Birdland“, „Come back little Sheba“, „Abyssinia“. Keith Jarrett: Auschnitt aus „The Bremen Concert Part II“ (1973).
Licht Udo Haberland
Bühne und Kostüme Marco Goecke
„Solo Echo“: Premiere am 9. Februar 2012, Lucent Danstheater Den Haag
Choreografie Crystal Pite
Choreografie-Assistenz Anders Hellström
Musik Johannes Brahms: Auszüge aus zwei Sonaten für Cello und Klavier. „Allegro Non Troppo“ aus op. 38 e-Moll und „Adagio Affettuoso“ aus op. 99 F-Dur.
Licht Tom Visser
Bühne Jay Gower Taylor
Kostüme Crystal Pite, Joke Visser

10.10.15 – 7 P – 1 WA
Toi.Toi.Toi nach Chemnitz, München, Darmstadt, Flensburg, Krefeld, Bad Hall, Zwettl und Gera.
In Chemnitz Premiere „Chess“ im Opernhaus (neue Übersetzung von Kevin Schroeder; Regie: Thomas Winter, Musikalische Leitung: Tom Bitterlich, Choreografie: Danny Costello, Bühne und Kostüme: Ulv Jakobsen, Dramaturgie: Jón Philipp von Linden; Patrick Stanke als Frederick Trumper), in München Premiere „Peaches Christ Superstar“ in den Kammerspielen (Eine Übernahme? oder neu?), in Darmstadt Premiere „Flashdance“ am Staatstheater Darmstadt (Produktion aus Chemnitz; Regie & Choreografie: Götz Hellriegel), in Flensburg Premiere „Crazy For You“ am Stadttheater vom Schleswig-Holsteinischen Landestheater (Regie: Markus Hertel, Musikalische Leitung: Stefan Diederich; Bobby Child: Uli Scherbel, Polly Baker: Jasmin Bleik, Bela Zangler: Ansgar Hüning), in Krefeld Premiere „My Fair Lady“ der VB (Regie: Roland Hüve), im österreichischen Bad Hall Premiere „Jesus Christ Superstar“ am Stadttheater Bad Hall (Regie & Ausstattung: Susanne Kerbl, Musikalische Leitung: Gottfried Angerer, Choreographie: Daniel Morales Perez, mit Jesus: Johannes Nepomuk, Judas: Michael Kellner, Maria Magdalena: Teresa Huprich), im österreichischen Zwettl Premiere „Der König und ich“ im Stadtsaal Zwettl (in der Version aus Wiener Neustadt), in Gera Wiederaufnahme „Jekyll & Hyde“ (Regie: Intendant Kay Kuntze), sowie in Berlin die Daphne-Preisverleihung an Antonia Bill und letztmalig „Familie Zapp taucht ab!“ der Musicalcompany im Café Theater Schalotte Berlin.

Mit Frau Zapp gehts so was von ab
Die Amateure der Musicalcompany Berlin spielen drei Mal im ausverkauften, ca. 280-Plätze-Theater Café Theater Schalotte in Berlin-Charlottenburg ihr neues Pasticcio mit Popliedern der 1980er: „Familie Zapp taucht ab“. Am 8., 9. und 10. Oktober 2015.
19einhalb Darsteller auf der Bühne, wobei mir wirklich besonders Melanie Motzko als Mama Regina Zapp gefallen hat. Das Herz auf dem richtigen Fleck und ein Berliner Mundwerk, bei dem man sich förmlich anschnallen muss. Großartig. Töchting Tiffy etc. Zapp kann da gerade noch mithalten, wo mir Papa Heinz dann leider schon egal ist.
Den Überraschungsmoment auf ihrer Seite haben dazu noch Marc Stender und Gero Konietzko als Sandro „Sunny“ Schlupke und Holger „Schwer“ Kraft – als zwei Travestiekünstler im Fummel und in Pumps, die nicht nur für Unterhaltung sorgen, sondern auch mit einem beherzten, duettierten „Halt“ für Ordnung sorgen. Herrlich!
Die missglückte Kaffeefahrt mit Havelwasser-Verkostung auf dem Motorschiff „Niveau“ wird urplötzlich auf dem Berliner Müggelsee von einer Krake gepackt und auf den Grund gezogen, wo die Familie Zapp & Co von der noch zu DDR-Zeiten versunkenen Enklave „Illusia“ gerettet werden. Nun muss Angsthase Heinz Zapp gegen die Krake kämpfen und mit der virtuellen Kettensäge gelingt das auch. Schnell noch einen potenten Unterseekönig aus dem Publikum fischen und ab geht’s ins nächste Abenteuer (das für April 2017 avisiert ist).
Toll sind die frischen Neubetextungen der Lieder, einiges an Tanz, Bewegung und Licht, Microports für die meisten Darsteller plus Background Standmikrofone, viele Kostüme, spartanisches Bühnenbild, übertriebene Perücken, viel Spielfreude in dem inhaltlichen Durcheinander. Lustig, chaotisch, unterhaltsam, kurzweilig.
Und da Frau Zapp auf Zack war, fehlte Stimmung und Schnauze nicht. Bis bald wieder.

Fotos zur Uraufführung „Entartete Kunst“ – Der Fall Cornelius Gurlitt
„Entartete Kunst“ – Der Fall Cornelius Gurlitt
von Ronald Harwood, Deutsch von Max Faber
Uraufführung am 4. Oktober 2015 am Renaissance Theater Berlin
Regie: Torsten Fischer, Ausstattung: Herbert Schäfer, Vasilis Triantafillopoulos
mit Udo Samel und Boris Aljinović, Anika Mauer, Ralph Morgenstern
Fotos © Frank Wesner

Werkstatistik 2013/2014
Dank der Werkstatistik 2013/2014 konnte ich 412 Datensätze für Musicals generieren und 164 weitere für Operetten. Ein umfangreicher, geordneter Überblick, leider nicht vollständig und nicht fehlerfrei. Das jährlich vom Deutschen Bühnenverein herausgegebene Listenwerk erscheint im Mykenae Verlag Erdmann KG Bensheim in der 67. Ausgabe – somit zum 24. Mal für den gesamtdeutschen Raum – und leider immer NOCH nur in gedruckter Form – schlecht fürs digitale Zeitalter …
5 Seiten Operettenproduktionen und 16 Seiten Musicals sind abgedruckt. Weiterhin ist deutlich zu kritisieren, dass die Autoren fast nie vollständig genannt werden und sich nur auf den Komponisten beschränkt wird. Was für eine Schande! Zu dem ist den Machern scheinbar nicht bewusst, wie wichtig die Fassungen zu unterscheiden sind. Bei Operetten kommt es auf den Bearbeiter an, der zu nennen ist. Bei den Musicals werden parallel verschiedene Übersetzungen gezeigt – und auch neben den unvollständig erwähnten originalsprachlichen oder gemischten Produktionen. Das sollte dringend verbessert werden.
Dank der hochnäsigen Stage Entertainment, die ihre Besucherzahlen leider nicht – wie am Broadway üblich – meldet, hat erneut „die Zauberflöte“ das Rennen mit den meisten Zuschauern der Spielzeit 2013/14 gemacht. Und das Schauspiel „Unter Geiern“ von Karl May kommt mit 532.760 Zuschauern dicht auf Platz 2. Da aber die Mehr!Entertainment für „Starlight Express“ 420.473 Zuschauer melden (ca. 17.000 mehr als letzte Saison), kommen sie auf Platz 3. Die Stadttheater bringen „My Fair Lady“ und „Anatevka“ noch auf die Plätze 6 und 7, das Hamburger Privattheater Schmidt dann „Heiße Ecke“ mit 173.818 Zuschauern auf Platz 8.
„My Fair Lady“ war übrigens mit 27 Produktionen parallel das meist inszenierte Musical – neue und Wiederaufnahmen. „Die Fledermaus“ gab es in 22 Versionen in der Spielzeit. Gibt es keine Alternativen? Ist das Publikum nur noch auf das eine aus – oder sind eher die Theatermacher beschränkt in ihrer Auswahl?
Aufgrund der vielen Inszenierungen verweisen die Schauspiele die Stage Entertainment mit Mehr!Entertainment, den Vereinigten Bühnen Wien und weitere Privattheater ebenfalls bei der wichtigen Liste mit den höchsten Aufführungszahlen die Musicals auf die Plätze. Erst ab Platz 6 sind dann zu finden: „Mamma Mia!“ (447 bei zwei Produktionen), „Der König der Löwen“ (418), „Rocky“ (415), „Starlight Express“ (377), „Tarzan“ (355) und „Hinterm Horizont“ (338). „Heiße Zeiten“ mit 262 Aufführungen (nicht alle leider mit Besucherangaben!) liegt dann knapp vor „My Fair Lady“ mit 261 Vorstellungen.
Mit Ausnahme von Musical und Tanz, die beide einen geringfügigen Anstieg aufweisen, waren in der Spielzeit 2013/2014 die Aufführungszahlen in allen Sparten erneut rückläufig. Hatten Musicals mit 8846 Vorstellungen erstmals die Nase vor den Opern mit 8758? (Schauspiele insgesamt liegen bei 52961)