das ist die Berliner Premierenluft

Toi.Toi.Toi und viele Vorstellungen für viele und noch mehr Zuschauer an Bernd Mottl, Johannes Roloff, Christopher Tölle, Guido Kleineidam und das lustvolle Ensemble!

#paulverlincken #frauluna #tipiamkanzleramt #geschwisterpfister

„Frau Luna“

Operette in zwei Akten, Musik von Paul Lincke, Texte von Heinz Bolten-Baeckers

Premiere am 27. Oktober 2016 im Tipi am Kanzleramt Berlin (Die erste Tipi am Kanzleramt – Eigenproduktion!), erste Spielserie: 27. Oktober 2016 – 29. Januar 2017

Regie: Bernd Mottl | Musikalische Leitung: Johannes Roloff | Choreografie: Christopher Tölle | Bühnenbild: Friedrich Eggert | Kostüme: Heike Seidler | Dramaturgie: Ilka Seifert

Frau Luna, Herrin des Mondes: Andreja Schneider | Prinz Sternschnuppe: Gustav Peter Wöhler | Stella, Lunas Zofe: Annamateur | Theophil, Haushofmeister auf dem Mond: Tobias Bonn | Frau Pusebach, Witwe: Christoph Marti | Marie, ihre Nichte: Sharon Brauner | Fritz Steppke, Mechaniker: Benedikt Eichhorn | Lämmermeier, Schneider: Thomas Pigor | Pannecke, Steuerbeamter a.D.: Max Gertsch | Venus: Cora Frost | Mars: Gert Thumser | Mondgroom: Ades Zabel (27.10.– 25.11.2016) / Fausto Israel (ab 26.11.2016) | 8 Tänzerinnen

Starkes Spiel bei schwacher Idee

Grundsätzlich mehr als eine gute Idee, Deutschsein aus verschiedenen Perspektiven zu hinterfragen. Doch die Grundkonstellation von fünf ausländischen Fachkräften mit versierten Englischkenntnissen in einem Dorf in Ostfriesland festzusetzen, hinkt von Beginn bis Ende. Leider. Denn die Fünf lernen Dialekt für den Integrationstest in einem nicht autorisierten Kurs nebst pünktlichem 11-Uhr-Tee.
Aber es gibt Möglichkeiten in „Ostfriesisch für Anfänger“ für ein versiertes Spiel von Dieter Hallervorden, plattdeutsche Sprache und Lebenseinstellungen sowie wunderbarer Kameraperspektiven.
Leider wirkt durch die unglaubwürdige Ausgangslage der Film nur als nette Spielerei. Dabei war so einiges vom Zusammenleben sehr gut beobachtet und auf dem Punkt gebracht.

„Ostfriesisch für Anfänger“
ab 27. Oktober 2016 im Kino mit Dieter Hallervorden

Mehr als ein Kinderfilm

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Störche – Abenteuer im Anflug 20161027 Kino

Störche – Abenteuer im Anflug“ ist erstaunlich neben einem Familienfilm auch Abenteuer und Science-Fiction mit gefährlicher Action. Es geht um Eltern, die sich mehr Zeit für ihren Sohn nehmen, der sich aber einen Bruder wünscht. Diesen Wunsch erfüllen ihm nicht seine Eltern, sondern ein über den Wolken produzierender Zustelldienst, der früher in Maschinen am Fließband die Menschenbabys produzierte. Diese Idee bleibt absurd und leider eher störend und befremdlich.

Ein netter Film mit vielen kleinen Abenteuern. Dass aber die Störche manchmal mit strahlendem Gebiss gezeichnet wurden und in vielen den ebenfalls stilisierten Menschen ähnlich wurden, gibt definitiv Abzug in der Gestaltungswertung.

Schlau gemacht wurden auch einige Zettel, auf denen in der deutschen Version auch deutsch geschrieben wurde. Plus guter Synchronisation, die die schnellen Entwicklungen näher bringt.

Störche – Abenteuer im Anflug“ („Storks„)
im Verleih von Warner Bros. ab 27. Oktober 2016 im Kino

Galerie

es war am 26. Oktober

1996 – 2016 – vor 20 Jahren war „Gambler“ Uraufführung in der heute nicht mehr existenten Musical-Bühne, Mönchengladbach (26.10.1996). Leider habe ich es nur ein Mal gesehen – und es ist immer noch teilweise im Gedächtnis!

Alles ein Theater - von und mit Frank Wesner

Folgende Uraufführungen gab es u.a. am 26. Oktober:
Vor 2 Jahren „Wagners Ding mit dem Ring“ an der Musikalischen Komödie, Leipzig (26.10.2013), vor 9 Jahren „Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär“ der FKP im Theaterzelt am Südstadion, Köln (26.10.2006), vor 15 Jahren „Der Räuber Hotzenplotz – mit Musik“ am Berliner Kriminal Theater in Berlin-Wilmersdorf(!) (26.10.2000), vor 19 Jahren „Gambler“ auf der Musical-Bühne, Mönchengladbach (26.10.1996) und vor 116 Jahren „Wiener Blut“ am Carl-Theater Wien (26.10.1899).

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Funkeln, funkeln und glitzern

Berlin liegt bei weitem nicht hinterm Mond, sondern die Berliner sind so pfiffig, dass sie einen (Aus)flug jwd in die Luft machen. Mit dem Expressballon natürlich! Doch ist bei „Frau Luna“ trotz massenweise Glitzer nicht alles rosig und manche Liebelei brisant. Das hat sich der Steppke so nicht träumen lassen – oder?

Hintergründiges zur Operette auch hier im Blog.

Hier die 20 Darsteller auf ihrer glitzernden und vergrößerten Tipi-Bühne in ihren Kostümen (Bühnenbild: Friedrich Eggert | Kostüme: Heike Seidler):

„Frau Luna“

Operette in zwei Akten, Musik von Paul Lincke, Texte von Heinz Bolten-Baeckers

Premiere am 27. Oktober 2016 im Tipi am Kanzleramt Berlin (Die erste Tipi am Kanzleramt – Eigenproduktion!), erste Spielserie: 27. Oktober 2016 – 29. Januar 2017

Regie: Bernd Mottl | Musikalische Leitung: Johannes Roloff | Choreografie: Christopher Tölle | Bühnenbild: Friedrich Eggert | Kostüme: Heike Seidler | Dramaturgie: Ilka Seifert

Frau Luna, Herrin des Mondes: Andreja Schneider | Prinz Sternschnuppe: Gustav Peter Wöhler | Stella, Lunas Zofe: Annamateur | Theophil, Haushofmeister auf dem Mond: Tobias Bonn | Frau Pusebach, Witwe: Christoph Marti | Marie, ihre Nichte: Sharon Brauner | Fritz Steppke, Mechaniker: Benedikt Eichhorn | Lämmermeier, Schneider: Thomas Pigor | Pannecke, Steuerbeamter a.D.: Max Gertsch | Venus: Cora Frost | Mars: Gert Thumser | Mondgroom: Ades Zabel (27.10.– 25.11.2016) / Fausto Israel (ab 26.11.2016) | 8 Tänzerinnen

Himmlisch mit dem Teufel im Detail

Berliner sollten die späte Chance nutzen und sich die neue Tourneeversion von „Sister Act“ im Theater des Westens Berlin nicht entgehen lassen. Die nach Philadelphia verlegte Musicalfassung des Hollywoodfilms fängt musikalisch und im Kostümbild 1977/78 ein – und hat relativ wenig mit uns konkret zu tun. Wie Nachtclub und Klosterleben, Polizei und Gangster aufeinanderprallen wird herrlich emotional erzählt. Das begeistert.

Das Ensemble ist vorzüglich besetzt, die Choreographie erstklassig, die Kleidung wunderbar, die Trickkostüme und schnellen Wechsel verblüffend, die Lichtstimmungen zahlreich und erstklassig. Musikalisch macht das Miniorchester eine Menge Sound, wenn auch der Ton für ein solch erfahrenes Profitheater zu fad und die Instrumente zu laut sind. Regisseurin Carline Brouwer, die im Londoner West End bei der großen Ensuite-Produktion assistierte und dort die Spielleitung hatte, inszeniert inzwischen die „Weiterentwicklungen“. Das arrangiert sie vorzüglich, doch die Schwächen in der Dialogarbeit werden erneut allzu deutlich. Aufzählungen klingen langweilig und auf Kommas wird nicht Wert gelegt. Wird die Wiener Fassung von 2014 gespielt, weil sie neuer als die deutschsprachige Erstaufführung 2010 in Hamburg ist? Und warum werden inzwischen aus den gefährlichen Gangstern harmlose Idioten? Die spürbare Bedrohung ging leider komplett verloren. Nicht nur schade, sondern auch ärgerlich.

Das effektvolle Bühnenbild hat leider seine ganze Raffinesse verloren. Klosterleben findet nur vor Prospekten statt. Keine fliegenden Säulen, kein Drehring und auch keine Kulissen aus dem Bühnenboden. Auch die grandiose Verfolgungsjagd in schwarz-weiß ist gekürzt kaum wiederzuerkennen. Doch wer in Berlin kann sich erinnern, wie groß das Musical 2009/10 in London war? Die Eintrittspreise sind in Berlin um einiges höher und am Potsdamer Platz steht ein Theater leer, wo das Originalbühnenbild hineingepasst hätte – mit allen Raffinessen.

Zum Ensemble gehören auch einige Darsteller, die ihre Rollen schon früher zahlreich spielten. Aisata Blackman ist großartig als Deloris, doch ihre fehlen wie auch Gino Emnes (Eddie) und Mischa Mang (Curtis) die Starqualitäten. In Berlin bekannt ist durchaus Daniela Ziegler, die in Hamburg schon in der deutschsprachigen Erstaufführung die Mutter Oberin prägte. In der besuchten Vorstellung beeindruckte Bärbel Röhl in dieser Rolle sehr. Gesanglich hätte ich mir noch mehr Bandbreite bei ihr gewünscht.

Warum mehr auf oberflächliche Comedy gesetzt wird, ist mir unerklärlich. Das Musical und die Typen funktionieren ausgezeichnet. Und nach der Tournee kann diese Version an jedem großen Stadttheater gezeigt werden, wo ich es gerne wieder sehe.

Trolls machen Megamusical

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„Trolls“ ab 20. Oktober 2016 im Kino

Was für ein großartiger Musicalfilm, der verzaubert und entzückt! Die kleinen Zaubertrolle leben zurückgezogen im Wald. Doch stündlich ist Kuschelalarm und sie lieben es besonders LAUT zu singen. Was dann die Bergens anlockt, die Trolls Verspeisen, um glücklich zu sein.
Wieder wird ein großes Universum an Fragen zum Zusammenleben aufgeworfen. Plus vieler, wunderbarer aber auch recht kurzer Lieder, die teils mit neuen Texten ausgestattet wurden.
Es bleibt abzuwarten, inwieweit sich auch deutschsprachige Musicalmedien erlauben können, solche zukünftigen Klassiker zu ignorieren. „Trolls“ sehen mehr Zuschauer als manche Musicaltournee.

„Trolls“
ab 20. Oktober 2016 im Kino in 2D und 3D im Verleih von 20th Century Fox of Germany GmbH

Nervenkitzel-Krimi

Die Welt ist böse, hinterhältig und gewalttätig. Doch wer sind die Bösewichter. Der Steuerberater „The Accountant“ BEN AFFLECK verblüfft nicht nur mit Zahlenspielen in einem spannenden abwechslungsreichen Katz-und-Maus-Gefecht mit viel zu viel gefeierten Kopfschüssen. ANNA KENDRICK wieder spielgenau als Rechnungsprüferin an seiner Seite, ebenso eine Regierungsbehörde, die auch Geheimnisse hat.

„The Accountant“
ab 20. Oktober 2016 im Verleih von Warner Bros. Pictures Germany

Rei(s/z)ende Nonnen

„Sister Act – ein himmlisches Musical“ basiert auf dem gleichnamigen Film mit Whoopi Goldberg und wurde von Bill und Cherie Steinkellner geschrieben. Die Musik wurde von Alan Menken komponiert und die Liedtexte stammen von Glenn Slater, hat aber keinen Bezug zur Filmmusik.

Die Uraufführung des Musicals fand am 24. Oktober 2006 in Pasadena Playhouse in Kalifornien statt (Derniere: 23. Dezember 2006), die europäische Erstaufführung am 2. Juni 2009 im Londoner Palladium (Derniere: 30. Oktober 2010, produziert von Stage Entertainment).

Die deutschsprachige Erstaufführung war im Operettenhaus Hamburg am 2. Dezember 2010 (720 Aufführungen bis zur Derniere am 26. August 2012, produziert von Stage Entertainment). Vom 9. Dezember 2012 bis 25. September 2013 war es anschließend in Stuttgart und danach vom 3. Dezember 2013 bis 12. Februar 2015 in Oberhausen zu sehen. Parallel dazu im Wiener Ronacher vom 15. September 2011 bis 31. Dezember 2012.
Weitere europäische Produktionen in Italien, Frankreich, Niederlande, Spanien und eine Tournee in Großbritannien und Irland.

Jetzt also endlich, wenn nicht zu guter Letzt, im Theater des Westens Berlin vom 16. Oktober 2016 bis 26. Februar 2017 als neue Tourneefassung, die anschließend mit dreimonatiger Unterbrechung vom 19. Mai bis 9. Juli 2017 im Deutschen Theater München gastiert.

© Frank Wesner

Zurück in bekannten Mauern

Daniela Ziegler kehrt vom 16. Oktober 2016 bis 26. Februar 2017 nicht nur zurück in die Rolle der Mutter Oberin in „Sister Act“, die sie schon im Hamburger Operettenhaus gespielt hatte, sondern gibt quasi ein Heimspiel im Theater des Westens Berlin, wo sie mehrfach schon Hauptrollen spielte und zuletzt als Liliane la Fleure in „Nine“ 1999 zu sehen war.
Sie war 1982 Hodel in „Anatevka“ und danach Eva Peron in der Deutschen Erstaufführung von „Evita“ am Theater des Westens Berlin. 1985 die Jenny in „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagony“, 1991 die Phyllis in Stephen Sondheims „Follies“ und 1992 in „Der blaue Engel“ als Guste auf der Bühne.

Ab 29.10.2016 gibt sie zusammen mit Helmut Baumann auch die Lesung mit Gesang und Tanz „Alles halb so schlimm! Alt sein für Anfänger“ im Schlosspark Theater Berlin an ausgewählten Terminen. Text: Lida Winiewicz / Musik: Thomas Zaufke

Durchknallen in Bromance

Ein Mann (Paul Dano) findet einen Toten und erlebt das Abenteuer seines Lebens. Doch was ist Fiktion, was Wunschbild, was Realität? Dieser Film leiht sich den Denkmantel der Komödie um dann viel über das Leben und den Sinn tiefgreifend zu philosophieren. Dazu noch die unwirkliche, aber einnehmende Bromance zwischen den beiden Hauptdarstellern.
Der Titel „Swiss Army Man“ leitet sich davon ab, dass der tote Daniel Radcliffe benutzt wird wie ein Schweizer Taschenmesser. Und er wird immer wieder neu missbraucht!
Doch diese vielen Ideen, Wendungen und Entwicklungen in der Geschichte sprechen für einen starken, sehr sehenswerten Film. Extrem gelungen mit einer extremen Idee.

„Swiss Army Man“
ab 13. Oktober 2016 im Kino mit Paul Dano und Daniel Radcliffe

Mal wieder (un)vollständig

Heute wird zum zweiten, aber eigentlich dritten Mal der „Deutscher Musical Theater Preis“ in verschiedenen Kategorien verliehen und ich bin ganz froh, dass ich eine arbeitsbedingte Ausrede habe und nichts erfinden muss, warum ich gerne fehle. Ich freue mich für die wenigen Nominierten (oft nur DREI in einer Kategorie) und verpasse die ganze Promoauftritte. Auf die Ergebnisse bin ich gespannt.
Am 26.10.2015 fand letztes Jahr die Musicalgala im tipi – Das Zelt, Berlin-Tiergarten, statt. Einiges hat sich leider nicht verbessert und das gilt es zu benennen.

Zum einen stellen Uraufführungen mit 80 Prozent neukomponierter Lieder nur einen minimalen Ausschnitt aus der deutschsprachigen Musicallandschaft dar. Also warum diesen so hervorheben, wenn gleichzeitig auf andere neue Musicals nicht hingewiesen wird. Dazu dann noch die Erstaufführungen und eben hunderten von Neuinszenierungen. Doch ich sehe nicht, dass da die Deutsche Musical Akademie überhaupt den Überblick hat. Da könnte ja mal eine vollständige Liste veröffentlicht werden.

Und da ist auch einer der untragbarsten Kritikpunkte: die Macher müssen sich VOR der Uraufführung bei der DMA melden, sonst Pech gehabt! Unglaublich. Vielleicht ist die Deutsche Musical Akademie im ganzen Land einfach noch zu unbekannt und unbedeutend, dass da keiner die Anmeldung verpasst? Oder wie erklärt es sich, dass große Stadttheater wie Kiel oder Gelsenkirchen ihre Uraufführungen nicht angemeldet haben, oder auch langjährige, stetige Musicalproduzenten wie das Wiener Metropol oder das Theater im Neukloster, Wiener Neustadt, nicht dabei sind?

Verständlich ist, dass man Auswahlkriterien braucht. Und schön ist, diese nachlesen zu können. Und „natürlich“ werden Kinderproduktionen generell aussortiert und Amateurmusicals wegen zu geringer Aufführungszahlen komplett nicht beachtet (und auch weil die Darsteller nicht bezahlt werden). Da steht dann die Frage im Raum, ob die Neuköllner Oper Berlin oder das Kleine Theater Berlin inzwischen die Profis überhaupt entsprechend entlohnen kann und damit den eigenen Zulassungskriterien genügt.

Bei den Kategorien fällt auf, dass wieder der Musical Supervisor bzw. die Musikalische Leitung fehlt. In anderen Bereichen des Musiktheaters ein undenkbarer Fehler. Doch hier regen sich nur wenige auf und damit bleibt die wichtigste Position neben den Regisseur komplett ohne Beachtung. Das muss sich umgehend ändern und wird gerade peinlich wiederholt nicht ausgezeichnet.
Die Darsteller einzeln auszuzeichnen ist wunderbar für einen Eintrag in deren Vita, doch oft gibt es auch große Solistenensembles oder einfach die Gruppe oder Chor, die in Zukunft nicht unbeachtet sein sollten.
Zwei Kategorien, die schmerzlich fehlen.

Folgende Musicals / Stücke wurden in der letzten Spielzeit 2015/2016 uraufgeführt und fehlen in der Nominiertenliste. Die Gründe sind wohl vielfältig und mir nicht bekannt. Da ich mich mit den Werken auch nicht befassen konnte, kann ich sie mit den bekannten Kriterien nicht vergleichen. Vielleicht bekomme ich Rückmeldungen dazu. Ich habe eher vorsichtig folgende Stücke in Betracht gezogen.
„Balthazar – Das Rockmusical“, „Kennst du den Mythos …?“, „Käptn Sharky“, „Aladin … und das Wunder mit der Lampe“, „Der kleine Prinz“ (Landestheater Schwaben), „Trümmerfrauen, Bombenstimmung“, „Die Wonderboys von Hernois“, „Liaisons“, „Der Steppenwolf“ und „Die Räuber“.
Die folgenden Musicals hatten es in die Auswahlliste der Deutschen Musical Akademie geschafft:
Der Postraub (UA: 21.08.2015) – Schlossfestspiele Biedenkopf, Biedenkopf
Oliver Twist (UA: 22.08.2015) – Harburger Theater, Hamburg
Der Raub der Mona Lisa (UA: 28.08.2015) – Kleines Theater am Südwestkorso, Berlin
Burn Out (UA: 09.10.2015) – Imperial Club im Admiralspalast, Berlin
Der Tunnel (UA: 16.10.2015) – Stadttheater Fürth, Fürth
Test – The Rock Opera (UA: 20.02.2016) – Scala Theater, Basel (CH)
Mein Name ist Eugen (UA: 05.03.2016) – MAAG Halle, Zürich (CH)
Einstein (UA: 22.04.2016) – Theater Hof, Hof
Don Camillo und Peppone (UA: 30.04.2016) – Theater St. Gallen, St. Gallen
Gabi Mut – Vom Leben geschlagert (UA: 12.05.2016) – Schmidtchen, Hamburg
Rapunzel (UA: 13.05.2016) – Brüder Grimm Festspiele, Hanau
Highway to Hellas (UA: 10.06.2016) – Domfestspiele, Bad Gandersheim
Der Medicus (UA: 17.06.2016) – Schlosstheater, Fulda
Stella (UA: 23.06.2016) – Neuköllner Oper, Berlin

Viel Glück den Nominierten!
Denn jetzt kommt eins der größten Probleme vor allem in Deutschland: Es gibt nach konstant vielen Uraufführungen nur sehr wenige Zweit- und Neuinszenierungen! So ein Preislabel hilft da sicherlich, dass zu ändern. Nein, nur hoffentlich. Leider. Was an Inszenierungszahlen zu beweisen wäre.

Gewinner des Deutschen Musical Theater Preis 2016:
Bestes Musical
• Stella (Neuköllner Oper, Berlin)
Beste Komposition
• Stella (Musik: Wolfgang Böhmer – Neuköllner Oper, Berlin)
Bestes Buch
• Stella (Buch: Peter Lund – Neuköllner Oper, Berlin)
Beste Liedtexte
• Stella (Liedtexte: Peter Lund – Neuköllner Oper, Berlin)
Bestes Musikalisches Arrangement
• Der Medicus – Das Musical (Arrangement: Michael Reed – Spotlight Musicals, Fulda)
Beste Regie
• Stella (Regie: Martin G. Berger – Neuköllner Oper, Berlin)
Beste Choreographie
• Mein Name ist Eugen – Das Musical (Choreographie: Jonathan Huor – MAAG Music & Arts, Zürich)
Bestes Bühnenbild
• Der Tunnel (Bühnenbild: Marc Jungreithmeier; Video: Marc Jungreithmeier & Anne Chahine – Stadttheater Fürth, Fürth)
Bestes Kostüm- und Maskenbild
• Rapunzel (Kostümbild: Ulla Röhrs; Maskenbild: Wiebke Quenzel – Brüder Grimm Festspiele Hanau, Hanau)
Beste Darstellerin in einer Hauptrolle
• Frederike Haas (Stella – Neuköllner Oper, Berlin)
Bester Darsteller in einer Hauptrolle
• Thomas Klotz (Burn Out – Sabine Haydn Produktionen, Berlin)
Beste Darstellerin in einer Nebenrolle
• Bettina Meske (Der Tunnel – Theater Fürth, Fürth)
Bester Darsteller in einer Nebenrolle
• Remo Traber (Mein Name ist Eugen – MAAG Music & Arts, Zürich)
Der Ehrenpreis wurde verliehen an Dr. Michael Kunze und Sylvester Levay.

wieder frech und vorwitzig

Die Berliner Stage Company e.V. hat erneut ein UdK-Lund-Musical auf die Bühne gebracht. Im ATZE Musiktheater vom 29. September bis 2. Oktober 2016 gab es „Grimm“ von Thomas Zaufke und Peter Lund.

Gespielt wird wie 2015 in der Neuköllner Oper Berlin die Fassung für zehn Darsteller. In der Uraufführung in Graz wurde die Version mit acht Darstellern plus Doppelrollen gezeigt. Auch orientieren sich die erfahrenen Amateure bis in Betonungen hinein an der Berliner Erstaufführung. Wunderbar umgesetzt. Was aber in Berlin schon letztens nicht überzeugte – die Ziegenkinder werden durch schnell zählbare Handpuppen dargestellt – wird ebenfalls kopiert. Da war es in Graz mit dem Kinderchor einfach besser. Ob da nicht die anderen Darsteller der Company, denn alle Rollen wurden doppelt besetzt, als kleine Ziegen verwirren hätten können?

Dafür ist die einfache Ausstattung 2016 besser als das, was Ulrike Reinhard 2015 im plumpen schwarz-weiß anbot. Einfachheit hier erzeugt eben mehr theatralische Überzeugung.

Eine Erfolgsinszenierung der Berliner Stage Company, die unbedingt in einer weiteren Spielserie gezeigt werden muss. Ein erneutes Gastspiel inklusive Renommee wird sich doch das Atze nicht entgehen lassen!

Grimm! Die wirklich wahre Geschichte von Rotkäppchen und ihrem Wolf
von Thomas Zaufke und Peter Lund

Berliner Stage Company e.V. im ATZE Musiktheater, 29. September – 2. Oktober 2016

DOROTHEA | Nina Sophie Irmisch (29.9.-2.10.)
GRIMM | Robin Lunkwitz (29.9./1.10.), Julian Nketiah (30.9./2.10.)
SULTAN | Michael Plog (29.9./2.10.), Marco Lindstaedt (30.9./1.10.)
REX | Jean-Frederic Alscher (29.9./2.10.), Kevin Kolodziej (30.9./1.10.)
GISELA GEISS | Anika Stasch (29.9./1.10.), Laura Bierle (30.9./2.10.)
SCHWEINCHEN SCHLAU | Björn Spitzbarth (29.9./1.10.), Manuel Günther (30.9./2.10.)
SCHWEINCHEN DICKLINDE | Frederike Lichtenstein (29.9./2.10.), Elena Feuß (30.9./1.10.)
SCHWEINCHEN DIDI | Andreas Dohmen (29./30.09.), Carlo Sperfeld (1./2.10.)
SCHWEINCHEN WILD | Annika Braun (29.9./1.10.), Mirijam Olbrich (30.9./2.10.)
OMA EULE | Lydia Krüger (29.9./1.10.), Elisa Schütz (30.9./2.10.)