Ein umfassendes Kunstwerk, auch ein Kunstfilm, vor allem auch ein Krimi ist der animierte „Loving Vincent“. Erzählt wird die Spurensuche nach Vincent van Goghs Selbstmord. Dabei spielten zunächst Darsteller die Szenen, die dann später in Ölzeichnungen nachgemalt wurden. Der Clou: dabei werden Originalbilder von Vincent van Gogh ständig zitiert. Was ist da noch Original und welche Fälschung origineller?
Die zwei Jahre nach seinem Selbstmord spielenden Szenen sind in kräftigen Farben gemalt. Die Rückblenden in matten, weichen Grautönen. Das fordert schon heraus beim Zuschauen. Vor allem weil die bunten Bilder nie ruhig stehen sondern sekundenweise übermalt und verändert werden. Aber das ist auch etwas ganz Eigenes.
Zu dem ist die sechsjährige Entstehungsgeschichte mehr als interessant. Beispielsweise stellt Douglas Booth den Quasi-Erzähler Armand Roulin dar. Ganz großartig. Van Goghs Originalporträt des Armand Roulin hängt im Essener Museum Folk. Wie unglaublich vernetzt dieses gelungene Kunstwerk ist: „Loving Vincent“