Disney bewirbt sich selbst mit einem groß besetzten Konzert – konzipiert in Kalifornien und mit deutschen Künstlern gebucht. In der Berliner Waldbühne vor 16.000 selbst genannten Zuschauern (bei 22.000 Plätzen) sehr gut besucht. Als großer Klangkörper dient das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, das sich augenscheinlich personelle Verstärkung geholt hat.
Die „bekannten“ Popsänger der Plattenindustrie erweisen sich – wie zu befürchten – als große Schwachstellen im bunten Potpourri von Liedern live zu Filmschnipseln. Annett Louisan ist eine maximal als nett zu bezeichnende Rapunzel. Michael ‚Paddy‘ Patrick Kelly ist erst ok, später nur noch naja und fällt durch die von ihm als einzigen im englischen Original gesungenen Lieder negativ aus dem Rahmen. Chima schleift die Töne und interpretiert bzw. denkt sein Lied einfach nicht – absolut verschenktes „Unter dem Meer“. Alle drei sind als angekündigte Stars einfach zu schlecht.
Zum Glück gibt es Verstärkung durch vier exzellente Musicaldarsteller, die nicht nur singen können, sondern ein Disney-Lied auch zum x-ten Mal frisch und neugierig interpretieren. Lucy Scherer, Deborah de Ridder, Lars Redlich und Veit Schäfermeier sind die Stars des Konzerts!
Als Höhepunkt sind die beiden Hauptdarsteller der europäischen Erstaufführung des Bühnenmusicals „Aladdin“ in Hamburg (6. Dezember 2015) dabei. Doch Myrthes Monteiro und Richard-Salvador Wolff singen nur ein Schmuseduett – angeblich schon mit neuem, deutschen Text – und lassen einfach Wünsche nach mehr Ausdruck und mehr Liedern offen. Danach gibt es noch den sehr entbehrlichen, einminütigen Youtubewerbepenetranzclip zur Broadwayaufführung – leider leider ohne live Begleitung.
Steven -Disney-Reporter- Gätjen ist zum Glück nur ab und zu auf der Bühne, hat ein paar nette Anekdoten und müde Muntermacherwitzchen. Aber ein erfahrener Profi ist besser als keiner.
Da der Gastdirigent Kevin John Edusei nicht nur Orchester mit Sängern zum Film synchronisieren kann, sondern auch pfiffige Ansagen macht, hätte er als Moderator vollkommen genügt. Überhaupt möchte man nur noch mindestens 60 Musiker live spielen hören. Ob es in Hamburg überhaupt 20 werden bei „Aladdin“?
Die Auswahl der Instrumentalstücke, Lieder und Medleys überzeugt, wenn auch die Disney-Geschichte inzwischen so umfänglich ist, dass sie nicht einmal ansatzweise in ein Konzert passt. Dafür sieht man in den Filmausschnitten, wie sich Zeichenstil und Animationstechniken über die Jahre verändert haben. Leider ist die Mitsing-Zusage „Diese Welt ist klein, so klein“ in Deutschland kaum geläufig und das Eisköniginlied als Schluss viel zu schwer zum chorischen Mitsingen. Da muss einfach besser gedacht werden. Ein Lied aus dem Klassiker „Mary Poppins“ wäre wohl dort ein Knaller gewesen.
Wenn man so kritisiert, sollte man doch zumindest versuchen, fehlerfrei zu schreiben. „PaddY“ Kelly wäre es und STEVEN Gätjen, nicht Sven. Den Artikel kann ich leider nicht ernst nehmen.
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Danke für die Hinweise. Ich bin immer für einen Ausstauch. Waren in der Schnelligkeit 3 Buchstaben falsch. Für mich ein Zeichen, wie wenig mir bekannt die Künstler sind. Vielen Dank – ist korrigiert.
Auschlussreicher finde ich dagegen, dass aus zwei nicht korrekten Vornamen auf die inhaltliche Substanz eines ganzen Artikels geschlossen wird. (So verstehe ich den Kommentar). Da kann ich dann leider etwas nicht ganz ernst nehmen.
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