Ein spitzfindiger, böser Schlagabtausch für zwei Darsteller ist „Das Lächeln des Barrakuda“ von Esther Vilar. US-Präsidenten-Anwärter und Anwältin-Ehefrau haben nach Aufdeckung seiner längst beendeten, Jahre langen Affäre ein klärendes Rededuell. Wer nutzt wen schamlos für die eigenen Ziele aus? Wunderbar, dass nie klar wird, wer den Stein ins Rollen gebracht hat. Ein gutes Stück, was aber noch ganz auf Treue als fester Bestandteil der Ehe setzt.
Eleonore Weisgerber ist so richtig richtig gut. Spannend, überraschend, entdeckend, omnipräsent, gefährlich – der Stücktitel spielt darauf an (und leider wurde daraus weiter nichts gemacht – nur erklärt). Ulrich Gebauer als Politiker in der Falle ist etwas zu gefällig und berechenbar. Aber doch eigentlich nicht – oder?
Regisseur Thomas Schendel inszeniert das Duell vom Blatt. Schade. Das ist zu wenig. Gerade für einen Schauspieler wie ihn. Was passierte bevor die Ehefrau die Bühne betritt? Hat sie den Plan erst später oder vielleicht längst schon gefasst? Mehr irritierende bzw. verleitende Zwischentöne täten gut. Zum Glück spielten Religionen keine Rolle – weil sie keine Bedeutung zum Thema um Machtergreifung haben.
Ausstatter Daria Kornysheva und Hendrik Scheel hätten mehr Fantasie haben können. Kostüme von der Stange ohne Pfiff und eine belanglose Sitzgruppe als Zimmer. Wer da mehr Macht und Money möglich gewesen? Und die Einspieler mit Oliver Mommsen und Navina Heyne sind reine Projektionen in einem multifunktionalen High-Class-5-Sterne-Plus Hotel. Nun ja.
Das Rededuell um Macht und Ziele macht Spaß, könnte aber subtiler, noch gefährlicher sein. Eleonore Weisgerber war großartig.